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Modelltest T478.1 "Berta" von MTB

ssv111

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Hallo,
die "Bardotka" oder auch "Zamracena" genannte T 478.1 der CSD von MTB war letztes Jahr angekündigt und wird seit April 2012 ausgeliefert.
Heute hielt ich nun das Modell von MTB in Händen und es wurde bei meinem Besuch in Most einer eingehenden Prüfung und einem Test unterzogen.
Mein erstes Fazit, für das zweite Modell dieser jungen Firma ist das Vorbild recht gut getroffen, die Umsetzung ins Modell ist allerdings Anspruchssache, die Lackierung könnte besser sein, die Farbtrennkannten schärfer und durch Farbnebel sind in den Vertiefungen nicht alle Details deckend lackiert.
Die Griffstangen sind einzeln angesetzt, die Lüfter auf dem Dach sind filigran und durchbrochen, die Bedruckung fein und lesbar, die Scheiben klar und passend und auch kleine Details sind gut getroffen, allerdings neigen die Typhone in der Verpackung zur Flucht vom Dach, und müssen in der Verpackung zusammengesucht werden.
Alles in Allem aber doch ein schönes Modell, mit kleinen Fehlern.
Soviel zum äusseren Erscheinungsbild des Modells.
Nun zu den Fahreigenschaften dieses Modells.
Nachdem die Lok äusserlich begutachtet wurde folgte der Fahrtest.
Ich bin sehr erfreut und erstaunt zugleich.
Ruhiger, leiser, ruckfreier, taumelfreier und seidenweicher Lauf, hier liegt das Modell gleichauf mit den Mitbewerbern am Markt, das Licht wechselt akkurat keine Irritationen beim Wechsel von rot auf weiss, kein durchscheinen des Rotlichtes beim Spitzenlicht, keine Brechungen im Lichtleiter.
Ich muß sagen ich bin sehr positiv überrascht...
Der OVP liegt ein Zurüstbeutel mit Schläuchen und Zughaken sowie anderen geschlossen Schürzen bei, und auch eine extra Antriebsachse mit Haftreifen, so kann die Antriebsachse ohne Haftreifen jederzeit gegen die Haftreifenachse ausgetauscht werden
Der Preis dieses Modell liegt bei 3.290 Kc das entspricht ca. 130.- € .
Nun genug geschrieben, hier nun die Bilder...
 
...hier noch der Rest der Bilder...
Am Samstag werde ich die Lok zum Oberleitungsworkshop mitbringen und natürlich zum Stammtisch in Zwickau vorstellen...
 
Hallo pom-pom,
die "Bardotka" oder auch "Zamracena" genannte T 478.1 war und ist eine Universallokomotive der CSD / CD die sowohl auf Haupt- und Nebenbahnen eingesetzt werden konnte, in der CSSR / CZ / SK sind die Lastgrenzen und Radsatzfahrmassen für die Haupt- und Nebenbahnen etwas anders festgelegt als bei uns in Deutschland.
Im Jahr 1965 stellte die damalige Tschechoslowakische Staatsbahn ČSD die ersten Lokomotiven einer neuen Serie vierachsiger Diesellokomotive
mit dieselelektrischer Kraftübertragung in Dienst. Als T478 bezeichnet wurden die Maschinen im mittelschweren Zugdienst vor Personen- und
Güterzügen auf Haupt- und Nebenbahnen schnell heimisch. Weil sie sich gut bewährten, wurden insgesamt über 250 Exemplaren in drei Bauserien
bei ČKD in Pilsen gebaut. Einige wenige davon sind noch heute unter ihrem Spitznamen „Bardotka“, aber teilweise mit anderer Baureihenbezeichnung,
bei den Nachfolgebahnen der ČSD, der ČD (Tschechien) und ZSR/ZSSK (Slowakei) im täglichen Einsatz zu finden.
Das gezeigte Modell stellt den Zeitraum ab 1965 bis 1988 dar und kann demzufolge in den Ep. III und IV bei der CSD eingesetzt werden.
 
Hallo!

Gestern habe ich meine Berta in grau-roten CSD-Ausführung bekommen und möchte euch diese ein wenig näher vorstellen.

Beschaffung
Ich habe meine beim Hobby-Shop.cz online gekauft. Da auch ein Freund von mir eine wollte und wir so die Portofreigrenze überschritten, kam mein Exemplar für 128€ zu mir. Die Loks scheinen meinem Empfinden nach alle nur in einmaliger Auflage hergestellt zu werden, dafür mit flotter Variantenschlagzahl.


Verpackung
Die Lok ruht in einem Glanzkarton mit Sichtfenster in Schaumstoff. Aussparungen für die Zurüstteile wurden berücksichtigt. Die Anleitung beansprucht ein einseitig bedrucktes A4-Blatt. Sie ist in tschechisch gehalten und umfasst auch einen Schaltplan.


Optik
Das Gehäuse der Lok besteht aus Kunststoff und verfügt über zahlreiche angesetzte Teile. Die vielen Griffstangen sowie die Dachlüftergitter bestehen aus Metall. Die weiteren Gravuren sind scharf und plastisch ausgeführt. Durchbrochen sind die seitlichen Lüftergitter im Dachbereich.
Die Fenster sind klar und ohne Ränder sowie passgenau eingesetzt.


Mechanik
Die Lok wird über einen Mittelmotor mit Schwungmassen über Schnecken-Stirnradgetriebe auf alle Achsen angetrieben. Dieser ruht in einem großen Druckgussrahmen, der schwarz lackiert ist und maßgeblich für das hohe Lokgewicht verantwortlich ist. Die Drehgestelle sind tief angelenkt. Aufgrund des hohen Gewichts verfügt die Lok auch ohne Haftreifen über vorbildentsprechende Zugkräfte, es liegt eine Tauschachse mit Haftreifen bei. Die Stromabnahme erfolgt über Achsschleifer an den Radscheiben von innen. Es besteht dabei die Möglichkeit pro Radscheibe auch einen zweiten Schleifer durch Biegen zu aktivieren.
Dazu und auch zur Reinigung lassen sich die Bodenplatten der Drehgestelle mit den Seitenblenden leicht abnehmen. Das Getriebe ist nach unten im Bereich das Achszahnräder offen.
Die Lok lässt sich sehr feinfühlig regeln, fährt langsam an und hat eine moderate Endgeschwindigkeit. Der Auslauf ist gering aber für kurze Stromunterbrechungen ausreichend. Langsamfahrten über mehrere aufeinander folgende Kunststoffherzstücke verliefen ohne Stottern. Eine Geräuschentwicklung ist kaum wahrnehmbar.
Die Kupplungsdeichsel wird in einer geometrisch richtig ausgeführten Kurzkupplungskulisse geführt. Sie besitzt einen NEM-Schacht in welchem vom Werk aus die neue Bügelkupplung nach Tillig eingesteckt ist. Zum freien Ausschwenken ist die Schürze schlitzförmig ausgespart, eine geschlossene Ausführung liegt nicht bei.


Elektrik/Elektronik
Die Lok verfügt von Werk aus über eine Hauptleiterplatte mit PluX16-Digitalschnittstelle. Der Stecker erfordert lange Decoderbeinchen. Der eingesteckte Zimo MX630P griff erst auf den letzten Zehntelmillimetern.
Ein Lautsprecher ist bereits fest eingebaut und strahlt nach oben durch die Lüftergitter ab.
Die Spitzenbeleuchtung erfolgt über wartungsfreie Leuchtdioden in warmweiß und rot. Die roten LED sind normgerecht separat an der Schnittstelle abgegriffen. Die LED scheinen leicht nach unten zu den Gleisen durch, ferner das obere Spitzenlicht auch durchs Dach und in den Führerstand. Ein wenig schwarze Farbe schafft Abhilfe.
Die Anschlüsse für eine Rangierkupplung wurden bereits vom der Schnittstelle bis zu Lötpads auf der Beleuchtungsleiterplatte über der Kupplungsdeichsel gelegt.


Lackierung/Beschriftung
Die Lok ist in seidenmatten Farben vorbildgerecht lackiert. Die Trennkante grau-rot franst stellenweise mit bloßem Auge sichtbar aus.
Die Beschriftung ist lesbar, mehrfarbig und ausführlich. Zu wünschen wäre ein schärferer Druck mit etwas satterem Deckungsgrad, insbesondere bei den Weißtönen.
Die glänzenden Radscheiben sollten mit Farbe behandelt werden, ebenso die Puffersockelplatten.


Zurüstteile:
Diese liegen exakt in der benötigten Zahl bei. Der Kunststoff ist leider extrem spröde, sodass die Teile zumindest schon beim Abtrennen vom Spritzling zerbrechen.
Ich habe deshalb die Pufferbohle mit Tillig-Teilen nachgerüstet. Das Abbringen der Scheibenwischer ist eine extreme Fummelei und wegen des Materials von zweifelhafter Dauerhaltbarkeit. Wer bereits bei Tilligs Zurüstteilen Groll hegt, sollte die Teile besser weglassen.
Die Hörer für das Dach liegen separat noch mal bei und sind passend gefärbt. Ich hab die Dachbohrungen mit 0,5mm aufgebohrt und die Hörner eingesteckt.
Abweichend zur Abkündigung lagen meiner Lok keine Ätzschilder bei, was noch in der Klärung ist, ob Absicht oder Versehen.


Mein Fazit:

Ein schönes Modell, mit welchem der tschechische Hersteller den Anschluss an die Standards geschafft hat. Wer vor allem eine Fahrmaschine sucht, wird fündig und hat sehr viel Freude. Nicht nur wegen des leisen Antriebs und den sehr guten Fahrwerten, sondern auch wegen der technischen Ausstattung der Lok. Kleinere Abstriche müssen bei der Detaillierung gemacht werden. Insbesondere hinsichtlich des Druckes und des Materials der Zurüstteile besteht Nachholbedarf, der nicht die Konstruktion an sich in Frage stellt. Diese Abzüge reflektieren gleichzeitig, wie stark die Ansprüche der Modellbahner in den letzten Jahren gestiegen sind.

Daniel
 

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