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Rokal Einheitsmotor: Gibt es Kugellager?

M.S.

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Hallo Rokal Freunde,

der fortlaufende Verschleiß der Lagerbuchsen für den Rokal Einheitsmotor macht mir Probleme. Die Motoren benötigen immer mehr Schmierung, die Intervalle werden immer kürzer, die Verschmutzung der Modelle mit Öl und Abrieb nimmt zu. Rokal empfahl ja mal SAE30 Motoröl, das hat im Neuzustand ja recht gut sogar geklappt, es macht nur irgendwann das Modell zur Ölsardine. Nähmaschinenöl oder richtige feine Modellbauöle verschwinden in den Lagern innerhalb von Minuten, man kann das Modell drin baden, quietschen danach aber immer noch.

Gibt es ein Kugellager, das die bisherigen Rotguss (?) Lager ersetzen kann?

Bei Märklin habe ich sowas schon gesehen, da gibt es fertige Umrüstsätze mitsamt Lagerschild fertig im Regal.

Ich habe etwas an den Ankern rumgemessen, ich komme auf 1,70 bis 1,75mm Achswellen Durchmesser des Motors. Meine Suche nach so kleinen Lagern war bisher nicht erfolgreich, kennt einer eine Quelle dafür?

Oder hat das sogar schon mal jemand gemacht?

Danke!

Martin
 
Kann es sein das du mit Rotguss einfache Sinterbronze meinst ?
Die gibt es in allen möglichen Formen schon fertig zu kaufen . Oder man besorgt sich Vollmaterial und fertigt die Teile dann selber nach seinen Anforderungen an .
Du kannst auch mal die diversen Motoren von Mabuchi und Co angucken , die haben meistens solche Lager und evtl. passt ja eines von solch einem Motor .
 
Ja, das Lager kann auch Sinterbronze sein. Messing habe ich auch schon gesehen und auch ganz eindeutig Rotguss. Rokal hat da anscheinend auch etwas experimentiert. Man kann jetzt wirklich nicht sagen, dass da gemurkst wurde, das war schon gut gelöst, aber diese Bauart ist einfach nicht für lange Schmierintervalle gedacht...

Ich habe ein paar der originalen Lagerbuchsen noch da. Doof ist, dass es anscheinend doch verschiedene Bauformen trotz Einheitsmotor gab. Es gibt mindestens 2 oder 3 Arten in verschiedenen Aussenduchmessern des Bunds und auch der Dicke sowie eine Ausfräsung.

Ein paar der Sinterbuchsen habe ich ausgepresst und gewechselt, danach war der Motor wieder ruhig. Nur geht das nur beim Gussgehäuse, das Lager am Schild ist fest verpresst, man muss dann jeweils den ganzen Schild wechseln... und die Schilde sind allesamt Spezialteile, jedes Modell hat seinen eigenen Typ von Schild.

Mir gehen da trotz gutem Bestand langsam echt die Teile aus...
 
Ich würde Fett statt Öl nehmen, das könnte die Schmierfristen verlängern und den Rundlauf trotz geringem Lagerspiel besser erhalten.
 
Ich würde Fett statt Öl nehmen

Bei schnell laufenden Wellen gibt es aber das Problem das das Fett dann durch die Fliehkräfte weggeschleudert wird .

das könnte die Schmierfristen verlängern

Das macht es auch , allerdings nur wenn es an Ort und Stelle bleibt .

den Rundlauf trotz geringem Lagerspiel besser erhalten.

Das eher weniger , da sind die Kräfte die beim Motor sonst so wirken zu groß .
 
Bei schnell laufenden Wellen gibt es aber das Problem das das Fett dann durch die Fliehkräfte weggeschleudert wird .
Das macht es auch , allerdings nur wenn es an Ort und Stelle bleibt .
Das eher weniger , da sind die Kräfte die beim Motor sonst so wirken zu groß .
Das gilt für alle Schmierstoffe, gut ist immer eine mitdrehende Scheibe, die größer als der Kollektor ist und per Fliehkraft den Schmierstoff des Lagers vom Kollektor fern hält. Das haben viele Motoren, aber nicht alle. Man kann viel probieren.
 
Was mir noch einfällt :

Die Originalen Lager sind ja von aussen eingepresst . Diese ragen ja noch etwas ins innere . Wenn man das alte Lager ausbohrt und ein neues von innen einsetzt sollte es doch gehen . Nach aussen kann es ja dann nicht weg und innen ist der Rotor und der ganze rest .
 
Gute Kugellager hab ich in den Dimensionen noch nicht gesehen. Davon abgesehen sind sie scheinbar eher unüblich da selbst superteure bürstenlose Motoren mit Drehzahlen von jenseits der 40.000 pro Minute (Durchmesser unter 10mm) gleitgelagert sind.
Ich würde Fett statt Öl nehmen, das könnte die Schmierfristen verlängern und den Rundlauf trotz geringem Lagerspiel besser erhalten.
Gleitlager müssen/sollten geölt werden und dazu ist Sinterbronze wegen der vielen Hohlräume ideal geeignet. Wälzlager sind dagegen auch mit Fett gut zu schmieren.
Ein Problem beim Fett ist die Neigung zum Drecksammeln, das andere die Frage wie Du es zwischen die Lagerflächen bringen willst.
Das geht nur mit Druck der bei den Baugrößen zum Dosierproblem wird.
Könnte es sein das die Rotorwelle eingelaufen ist? Das wäre eine Möglichkeit wieso die frisch geölten Lager nach kurzer Zeit wieder quietschen.
 
@E-Fan, ich nehme das "Robbe"- Fett von C., das fließt etwas. Mit steiferen Sorten geht das auch, Stichwort Spiel und Wärme.
Motor drehen lassen, kleine Portion dran, das zieht gut ins Lager.
Und Öl zieht den Dreck nicht an? Ist eh nur Kohlenabrieb, kann mit rein als Additiv.
 
... Gibt es ein Kugellager, das die bisherigen Rotguss (?) Lager ersetzen kann? ...

Quelle Kugellager: hier, Art-Nr. 146815, Preis EUR 7,60. Der Wellendurchmesser des Motors müsste dann auf 1,5 mm abgeschliffen werden.

Die Konstruktion des ROKAL-Einheitsmotors wird hier unter "Tipps & Tricks" auf Stefan Mayers ROKAL-Website gezeigt. Man erkennt den nur ca. 1,5 mm dicken Pertinax-Deckel, mit dem der Motor verschlossen wird. Die Frage ist nun, wie will man hier ein Kugellager einsetzen? Zudem reicht anscheinend auch der Platz zwischen den Kohlebürstenhaltern nicht für das Einsetzen eines Kugellagers an dieser Stelle. Eine nur einseitige Kugellager-Ausrüstung im Motorblock ist zudem unsinnig.

Der dreipolige ROKAL-Einheitsmotor ist eigentlich eine recht robuste Konstruktion. Auf beiden Motorwellenenden sind Filze als Ölreservoirs montiert. Diese sind mit Öl zu tränken, jedoch nicht so nass, dass es aus den Filzen herausläuft. Diese Öl-Schmierung mit Öl-Reservoir ist bewährt und eigentlich vollkommen ausreichend. Wenn der Motor zu wenig Öl hat, reißt der Schmierfilm im Lager ab und er "quietscht". Dies ergibt dann das "schreiende Motorgeräusch".

Zur Ölsorte habe ich dies gefunden: Ich zitiere aus dem Forum 1:160, ohne Prüfung auf Wahrheitsgehalt des Textes:

"Habe früher mal bei Rokal=TT-Spur Robert Kahrmann Lobberich nebenbei gearbeitet. Da wusste man damals schon, dass jedes Oel harzt und klebt, auch Balistol. Balistol greift leicht Messing an und ist für die Achslager an den Loks schädlich. Bei Rokal wurde das 7328 OLEUM PEDUM TAURI synthetisches Klauen- und Knochenoel genommen. Dieses Oel ist sehr dünn, klebt und harzt nicht und wird hergestellt von der Fa. Caesar & Loretz GmbH in 40721 Hilden . Erwerben kann man es in jeder Apotheke. Auch um Kunststoffe zu oelen ist es bestens geeignet.
So nun viele Grüße Johannes Jerig, Bebra"


Ballistol ist zu dünnflüssig. Ich nutze das Modellbahn-Spezialöl von Fleischmann, das jeder Moba-Händler unter der Art-Nr. 6599 im Sortiment führen sollte. Damit einfach die beiden Filze tropfenweise ölen, und der Einheitsmotor sollte ruhig laufen ...

K_E_B
 

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  • Lok-Oel.jpg
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@RAW-Wolf:
Etliche Flächen meinen Spielzeugwerkzeugmaschinen muss ich Ölen, andere Fetten und drei mal darfst Du raten wo sich der Dreck besser festsetzt. ;)
Egal was Du für ein Schmiermittel nimmst:
Es muss zwischen die Lagerflächen. Vorne dranpappen bringt nur etwas wenn die Viskosität so gering ist das es sich durch die Kapillarkräfte von selbst in das Lager zieht.
Die Viskosität von Schmierfett ist dafür zu hoch.
 
Lagerbuchsen des Einheitsmotors

... Ich habe ein paar der originalen Lagerbuchsen noch da. Doof ist, dass es anscheinend doch verschiedene Bauformen trotz Einheitsmotor gab. Es gibt mindestens 2 oder 3 Arten in verschiedenen Aussenduchmessern des Bunds und auch der Dicke sowie eine Ausfräsung. ...

Nochmals weg vom üblichen "Board-GeschnaTTer", das oftmals - wie auch hier über das vermeintlich geeignetere Lager-Schmiermittel Öl oder Fett - hart am eigentlichen Thread-Thema vorbei segelt, zur Frage des TE nach den Lagerbuchsen des ROKAL-Einheitsmotors ...

Vom Anker des ROKAL-Einheitsmotors gibt es definitiv (laut ROKAL Ersatzteilliste 3a) nur eine Ausführung (ROKAL-Nr. 03003, Pos. 8 in der Rückwärts-Ersatzteileliste von Stefan Mayer). Die Fahrwerksblöcke und die Motor-Schilde (Bürstenträgerplatten) sind dagegen modellspezifisch ausgeführt. Die Lagerbuchsenmaße können daher sehr wohl differieren, mit Ausnahme des Innendurchmessers, da die Ankerwelle als Teil des kompletten Einheitsankers ja "vereinheitlicht" war.

Die Lagerbuchsen waren aber niemals von ROKAL angebotene Ersatzteile. Woher hast Du Deine "originalen Lagerbuchsen"? Ausgepresste Gebrauchtteile könnten ebenfalls verschlissen sein!

... Freilich: Irgendwann (nach 40...50 Jahren) ist halt Sense… da muss dann mal was Neues her. Aber alle Achtung, dass die Motoren so lange gehalten haben.

Es ist wohl davon auszugehen, dass die ROKAL-Loks zwar alle inzwischen fast 45 bis 65 Jahre alt, glücklicherweise aber nicht annähernd diese Zeitdauer gelaufen sind. Bei den meisten Loks reicht deshalb eine Motorreinigung und eine sparsame Ölzugabe an beiden Ölfilzen. Was Neues muss daher nicht zwingend her ...

K_E_B
 
Die Buchsen gab es von Rokal garnicht? Interessant...

Die Buchsen stammen zum Teil aus nagelneuen V200 mit Zinkpest, die Fahrgestelle sind mit der Hand zu zerbröseln. Ich hatte da so etwa 2 Dutzend dieser kaputten Loks in den 80ern noch aufgekauft.

Später gab's die Lager mal in der Bucht, sahen gleich aus, passten aber nur in der BR89, da ansonsten zu dick.
Da vom gleichen Anbieter auch Radreifen angeboten wurden, die definitiv einfach nur vom Schlauch runtergeschnitten wurden und miserabel passen, bin ich mir nach dieser Diskussion fast sicher, dass hier Fakes verkauft wurden.
 
Die Buchsen gab es von Rokal garnicht? Interessant...

Schau einfach in die o.g. "Rückwärts-Ersatzteilliste" auf der Website von Stefan Mayer! Die Lagerbuchsen sind dort jedenfalls nicht aufgeführt.

Später gab's die Lager mal in der Bucht, sahen gleich aus, passten aber nur in der BR89, da ansonsten zu dick.
Da vom gleichen Anbieter auch Radreifen angeboten wurden, die definitiv einfach nur vom Schlauch runtergeschnitten wurden und miserabel passen, bin ich mir nach dieser Diskussion fast sicher, dass hier Fakes verkauft wurden.

Keine Fakes, sondern (schlechte?) "Reproteile"! ;)

K_E_B
 
Nochmals weg vom üblichen "Board-GeschnaTTer", das oftmals - wie auch hier über das vermeintlich geeignetere Lager-Schmiermittel Öl oder Fett - hart am eigentlichen Thread-Thema vorbei segelt, zur Frage des TE nach den Lagerbuchsen des ROKAL-Einheitsmotors ...
K_E_B
Wat meinste denne, warum ich hier nicht mehr geantwortet habe.
Sonst hätte ich berichtet, dass ich seit Jahren auch Motorlager mit Fett und Erfolg schmiere, hab ich aber nicht gemacht.
Kugellager war die Frage des TE.
 
Der Rokalmotor...

...muss wohl ein Wunderwerk der Technik sein. Man liest sogar von Schmierfilzen :fasziniert:. Wie viel 1000tel Spiel darf die Welle denn haben? Leider habe ich noch keinen live gesehen.
Dafür kenne ich ca. 20 andere Motortypen aus dem Mobasektor, viele mit Wurfpassung und das tw. ab Werk, die sich auch alle noch drehen.
 
Der Rokalmotor ...muss wohl ein Wunderwerk der Technik sein. Man liest sogar von Schmierfilzen :fasziniert:.

Ich würde jetzt nicht gleich so dicke auftragen, aber ja, der ROKAL-Einheitsmotor war zur damaligen Zeit (Anfang der 1960er Jahre) schon eine "geniale Konstruktion" aus "West-Germany"!! Danke, dass Du darauf hinweist! :D

K_E_B
 
Alle Rokal Motoren laufen noch, das ist nicht das Problem. Die 50 Jahre haben sie besser überstanden als so mancher BTTB Motor, ist halt etwas schwerer gebaut.
Ausserordentlich wartungsfreundlich ist er auch, man kann ihn völlig zerlegen, reinigen und mit einfachstem Werkzeug wieder zusammenbauen. Nur unendlich lebt er auch nicht, ich habe ein paar Loks aus der Jugendzeit, die haben mehrere 100 Stunden Betriebszeit drauf. Würde mich nicht wundern, wenn meine geliebte 24 runde 1000 Stunden drauf hätte... und ja, sie fährt immer noch. Nur mutiert sie langsam zur Ölsardine.

Ärgerlich ist nur, dass die Motorachse irgendwas Zölliges ist, 1.75mm ist ja auch nicht ganz so häufig zu finden... 2mm oder auch 1.5mm wäre ja simpelst zu machen.

Egal, ich habe schöne kleine gekapselte 1.5x4x2 Kugellager bekommen, Reibahlen ebenso... mal gucken, was man damit zaubern kann. Ich muss mir nur irgendwie ausdenken, wie ich die kleine Welle maßhaltig auf 1.5mm runterschleifen kann.
 
... Egal, ich habe schöne kleine gekapselte 1.5x4x2 Kugellager bekommen, Reibahlen ebenso...

Könntest Du bitte die Quelle und die Art-Nr. der Kugellager nennen, ggf. einen Link?

... Ich muss mir nur irgendwie ausdenken, wie ich die kleine Welle maßhaltig auf 1.5mm runterschleifen kann.

Ich würde die Motorwelle einfach in eine Kleinbohrmaschine einspannen und die drehende Welle mit Schmirgelleinen, zuerst mittlerer Körnung, dann feiner Körnung herunter schleifen und zwischendurch immer wieder den Durchmesser exakt ausmessen. Und das alles selbstverständlich an beiden Wellenenden.

Sollte Dein Projekt gelingen, wären einige Fotos und Hinweise, wie Du es letztlich gemacht hast, für andere ROKAL-Freunde, also auch für mich, sehr von Interesse.

K_E_B
 
Mach ich.

Wegen der Lager: die sind derzeit aus der Bucht.
Kugellager 681X ZZ 1.5x4 x2mm Rillenkugellager

Bei 1,20€ für ein Lager kann man nicht meckern...

... und ich habe an dieselbe Bearbeitungsmethode gedacht. Wird das Einfachste sein.
 
Mal 'ne laienhafte Zwischenfrage.
Ab welcher Stückzahl würde sich für einen Hersteller eine Auflage von Kugellagern lohnen, die zu den bestehenden Rokal-Motorwellen passt (sofern das technisch umsetzbar wäre) ?
 
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