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Digital Passender Kondensator zur Verbesserung des Fahrverhaltens

Kreisfahrer

Foriker
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Ort
Berlin
Hallo,

ein Digitalneuling braucht eure Hilfe.

Ich habe einen Kühn N45 Decoder in einer Arnold Kö II, deren Fahrverhalten ich verbessern möchte. Dieser kann laut Anleitung relativ einfach mit einem Speicherkondensator ausgestattet werden. Allerdings überfordert mich die Auswahl des richtigen Bauteils ein wenig. Über Tantal Kondensatoren habe ich nur Schlechtes gelesen (Hitzeentwicklung), daher würde ich diese ausschließen. Auch die restliche Lektüre und zahlreiche Posts, haben mich mehr verwirrt bzw. haben dort verlinkte Empfehlungen nach Jahren ins Leere geführt.

Notgedrungen suche ich vermutlich entsprechend winzige SMD Bauteile, von denen ich mehrere zusammenschalten muss.

Welche Gesamtspeicherkapazität haltet ihr für angemessen? (Und ja ich weiß, je mehr je besser, aber der Platz ist nun einmal endlich)

Ich würde mich über ein paar Erfahrungen und Empfehlungen zu Bauteilen freuen

Grüße Kreisfahrer
 
Ich verwende grundsätzlich die Ladeschaltung von Fischer-Modell in Verbindung mit Tantal-Kondensatoren (220µ/16V). Die Anzahl der parallelgeschalteten Kondensatoren hängt vom zur Verfügung stehenden Platz ab. Wenn mehr Raum zur Verfügung steht, sind Elkos die preiswertere Alternative.
Beim Kühn-Decoder muss bei Direktanschluss (auch bei andern Decodern) die Spannungsfestigkeit mind. 25V betragen und der Kondensator muss beim Programmieren abgeklemmt werden. Tantal-Kondensatoren 25V sind mir nur bis 100µF bekannt (Stück ca.1,50€).
Die benötigte Kapazität hängt vom Verbrauch des Motors (Leichtgängigkeit der Mechanik u.s.w.) ab.
Sinnvoll sind nach meiner Meinung mindestens 470µF. In meinen Fahrzeugen verbaue ich 6 bis 8 Stck. 220µF (es darf auch mehr sein, wegen Sound).
Ach ja: Heiß wird da nichts.
 
Danke euch.

Passt die Fischer Ladeschaltung zusätzlich in die beschriebene Lok? Wäre natürlich sehr einfach.

Zum Thema Tantalkondensatoren: Ich habe Bilder von geschmolzenen Gehäusen etc. gesehen. Ist das eine Folge von falschem Einbau oder warum passiert so was?

Bei 4 oder 6 Kondensatoren spielt der Preis natürlich nur eingeschränkte eine Rolle (so lange wir nicht über 10 € pro Stück reden).

Wenn jemand konkrete Links zu Bauteilen hat, würde mich das am meisten freuen. Ich finde mich nicht wirklich zwischen den ganzen Bauformen und was es da noch alles gibt zurecht. Spannungsfestigkeit und Kapazität als reine Eckdaten sind mir aus technischer Sicht verständlich, führen mich aber allein nicht zum Produkt.
 
Arnold Köf:
Ausmessen und nachschauen, soll zu Ergebnissen führen. Hier wie auch wo anders gilt auch der Grundsatz: "Was nicht passt, wird passend gemacht!" Man gewinnt z. B. viel Platz, wenn man die Fenstereinsätze entfernt.
 
...dazu wäre erst mal wichtig, ob die Kö von Arnold kommt, oder von Hornby.
Die neueren Loks haben einen kleineren Motor und somit auch mehr Platz...
 
Es handelt sich um eine Arnold/Hornby Lok (HN9024).
Platz ist hauptsächlich rechts und links vom Motorsockel im Führerhaus. ca 6x6x6mm³ und noch ein wenig zwischen den Achsen ca. 9x2x4mm³
 
Die Fenstereinsätze einzeln einsetzen und die nicht benötigten Anspritzungen die unterm Dach sind entfernen. Das schaft viel Platz in der Lok. Ich hab ne alte Arnold, 25 Jahre alt, den Decoder auf dem Motor und links und rechts am Motor jeweils 2 Tantals verbaut. Gibt auch Boarder die haben den Decoder unterm Motor rein bekommen. Du solltest einen neuere haben mit dem runden Motor. Da ist noch mehr Platz weil er kleiner ist. Also nichts ist unmöglich.
 
Hallo,
Tantals werden nicht heiß im Normalbetrieb. An sich wären die gut geeignet, da sie viel Energie auf relativ kleinem Raum speichern können. Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, denn: Tantal-Kondensatoren müssen mit Vorsicht eingesetzt werden. Vor allem Überspannung oder Verpolung mögen sie gar nicht, sie können dann regelrecht explodieren und machen dann auch richtig Schaden. Man muss also immer aufpassen, was man mit den Dingern anstellt. Gegen das Problem der Überspannung muss man ausreichend spannungsfeste Typen verwenden (mindestens 25 V, besser mehr). Dann ist der Größenvorteil aber wieder dahin. Ein weiterer Punkt ist die Herkunft des Tantals, das Zeug stammt in der Regel aus Afrika und wird dort unter teils katastrophalen Umständen abgebaut, oft auch mit Kinderarbeit. Die Gewinne fließen dann zu irgendwelchen Rebellengruppen und Warlords.

Weil ich für evtl. entstandene Schäden nicht die Birne hinhalten will, setze ich deswegen auf Keramik-Kondensatoren. Die sind weniger effizient, weil die Kapazität mit steigender Spannung abfällt, aber sie sind sicherer im Umgang und man kann sie wegen der kleineren Größe einfacher in den Fahrzeugen verteilen. Speziell bei uns in N ist man da ja ziemlich eingeschränkt, bei TT ist doch etwas mehr Luft.

In jedem Fall benötigt man eine Ladeschaltung, die das Aufladen der Kondensatoren verzögert. Die bei mir beschriebene Schaltung ist dabei eine extrem simple Variante, die ebenfalls den knappen Platzverhältnissen geschuldet ist.

Viele Grüße
Carsten
 
Hallo,
im Moment sind die nicht lieferbar. Ich hatte immer welche mit 100 µF. Aber wie gesagt, derzeit sind keine zu bekommen :(

Viele Grüße
Carsten
 
Tantäler sind beherrschbar, wenn man sie mit der 'Primitivladeschaltung' und einer Z-diode, die die Spannung auf ca. 80% der Nennspannung klemmt, kombiniert. Also für 25V-Typen eine Z-Diode mit 22V parallel schalten ( direkt am Kondensator natürlich ).
Wundert mich, dass unser boardbekannter Kondensator- und Schaltnetzteilspezailist sich noch nicht dazu geäußert hat:auslach:
Ergänzung: Der weiß ja, wo es NPO-Kondensatoren ( Das sind die, deren Kapazität nicht mit der Spannung abnimmt ) mit >100µF und winzigen Abmessungen gibt....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hui, hier gab es ja viele Antworten. Danke an alle.

@ André Danke für den Hinweis. Da hat sich der Carsten kurz danach auch persönlich gemeldet.

@ Carsten Toller Kundenservice. Danke für die ausführliche Erläuterung. Die möglichen Fehler, die ich im beim Einbau machen kann, schrecken mich schon ein bisschen ab. Von den moralischen Implikationen mal abgesehen (Obwohl ich nicht wissen möchte, wie viele Bauteile moralisch fragwürdig sind, wenn man ein beliebiges Elektronikgerät kauft. Da ist der Kauf von einigen Kondensatoren vermutlich harmlos.).
Die von dir beschriebene Schaltung deckt sich ja ungefähr mit der aus der Anleitung des N45 Decoders und eine KöII ist nun mal leider auch kein Raumwunder.
Jetzt verstehe ich wenigstens auch, warum ich nirgendwo die passenden Keramikkondensatoren finden kann. Auch einer der Gründe, warum ich hier nachgefragt habe. Dachte ich bin schlicht zu blöd.

@ krokodil Die Frage habe ich mir auch gestellt.

@ Ubraunse Dann habe ich zumindest ein konkretes Produkt im Auge.

@ ateshci Ich werde es mal außerhalb des Gehäuse versuchen. Den Rest deines Kommentars muss ich vermutlich nicht verstehen.


Vermutlich werde ich die Tantals aus Mangel an Alternativen probieren. Wenn nicht muss ich auf Keramikkondensatoren entsprechender Größe warten. Nebenbei ist mir an der Lok aufgefallen, dass ich die Stromabnehmer ersetzen muss, da diese nur sporadisch Strom von der Hinterachse abnehmen. :rolleyes:
 
Hallo Kreisfahrer,
wie krokodil schon schrieb, du musst jetzt keine Angst vor den Dingern haben. Immerhin sind Tantal-Kondensatoren in vielen Produkten verbaut, auch auf den Decodern findet man die oft. Es ist aber sehr sehr wichtig, dass man die oben beschriebenen Dinge beachtet, damit man das Risiko minimiert. Ich würde auch die Finger von den Tantals lassen, die der freundliche Chinese so billig vertickt. Man weiß nie, was man da bekommt und soweit man hört, gehen da auch manchmal welche spontan hoch. Die Ware der hiesigen Anbieter sollte da besser aussortiert sein, so dass das, wenn überhaupt noch, nur selten auftritt.

Obwohl ich nicht wissen möchte, wie viele Bauteile moralisch fragwürdig sind, wenn man ein beliebiges Elektronikgerät kauft. Da ist der Kauf von einigen Kondensatoren vermutlich harmlos.
Leider ist das ein sehr großes Problem. Neben Tantal betrifft das z.B. auch Zinn, Kobalt, Wolfram und vor allem Gold.
 
Hallo krokodil,
klar kann immer mal ein faules Ei dabei sein, aber bei den Distributoren sollte die Ware besser geprüft sein. Bei dem Billigkram kann man sich teilweise nichtmal auf den Aufdruck verlassen. Ich hatte mir mal ne Charge rote SMD-LEDs bestellt. Hab eine angeschlossen und nix ging. Das Spiel hab ich mit mehreren gemacht und mich schon gefragt, ob die alle im Eimer sind. Bis ich drauf kam, dass der Aufdruck für die Polarität auf der Rückseite falsch war.

Wenn so ein Tantal-Ding wegen Bauteilfehler hochgeht, ist das natürlich katastrophal. Wie sowas dann aussieht, kann man hier sehen:
https://www.therailwire.net/forum/index.php?topic=35869.msg540618#msg540618
Ich hab auch schon andere Bilder gesehen, da hatte einer ne Schlepptenderlok damit ausgestattet. In der Seite des Tenders klaffte da ein großes Loch.
 
Übrigens- keramische Kondensatoren 100µF/16V gibt's bei Digi-Key ab Lager. Nur der Preis -10Stck für 15,46€ +MWSt.+Versand -schreckt dann doch ab. Auch sind 16V nicht zu empfehlen. Also besser fährt man doch mit entsprechend gewählten Ta-Kondensatoren.
 
Ich habe es so geloest: 3 Tantals links, Ladeschaltung unter dem Dach (Fenstereinsaetze einzeln einkleben - siehe #8 von @E91-Fan ), Kuehn N45 rechts. Eigentlich ist genug Platz und 3 Tantals sollten fuer Kontaktprobleme ausreichen...
Arnold_K_1.png IMG_20190905_194413.jpg IMG_20190905_194359.jpg

ABER:
Mein Problem ist, dass ich keine Wirkung sehe... :( Das Arnold-ASF mit 3 Tantals = Super. Die Piko V15 mit 4 Tantals (unter dem Dach) = Super.
Diese Maschine = keine erkennbare Wirkung. Was ich als Ursache ausschliessen kann:
- Leichtgaengigkeit Getriebe / Motor
- Klemmer bei aufgesetztem Gehaeuse
- Kurzschluesse (naja... nicht so einfach testbar - sie faehrt ohne zu murren, Digitalbefehle kommen an)

Die Maschine faehrt im Grunde wie vorher und bleibt hin und wieder stehen.
Mir ist aufgefallen, dass das Gehaeuse nach wenigen Minuten bereits fuehlbar warm wird.
Deutet auf eine hoehere Last hin (und wuerde erklaeren, dass die Tantals nicht wirken).
Habt Ihr eine Idee, wonach ich suchen koennte?
Wie kann man die Wirkung der Tantals noch messen? (Meine aktuelle Methode: Lok auf einen abschaltbaren Gleichabschnitt, Spannungsmesser an die beiden Loetpunkte der Ladeschaltung - Soll = ca. 12 V stabil, danach Gleis abschalten und schauen, in welcher Zeit die Spannung auf Null geht - Soll = 1-2 Sekunden)
 
Danke @ateshci : Hab die Z21-Maintenance-Software benutzt.
Ohne Loks Grundlast = 6 mA / Lok mit Decoder + Grundlast = 15 mA / Koef zieht 120 mA / ASF zieht 26 mA / Piko V15 zieht 30 mA.
Zieht man die (bei allen Loks etwa gleiche) Grundlast + Decoder ab, dann braucht die Koef ca. 10x mehr Strom.
Da koennen 3 Tantals auch nicht helfen...
Ich brauch einen neuen Motor. :(
 
Bei Kondensatoren, egal ob Tantal oder Elko habe ich gelernt immer eine höhere Spannungsfestigkeit zu verwenden - also bei 14V nicht 16V sondern 25V - sicher ist sicher. Nur mal so als Tipp.
 
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