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Merkwürdige G7 (spätere BR 55) mit merkwürdigen Merkwürdigkeiten - was ist das?

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Beim durchstöbern der deutschen Fotothek ist mir ein Foto einer G7 ins Auge gesprungen das gleich mehrere Fragen aufwirft:
Hier erstmal der Link zur Lok:
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87118930
Hier noch zum Bild:
http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/st/0142000/df_st_0142839.jpg

Frage 1:
Was ist das Ding am linken Ende des Handlaufs auf der Rauchkammer?
Ein Generator mutet an einer Güterzuglok merkwürdig an zumal sie mit Gaslaternen ausgestattet ist. Die Dulz'schen Anfahrventile wurden bei den G7 üblicherweise auf der rechten Raumkammerseite angebaut und hatten eine andere Form
Frage 2:
Warum ist das Führerhaus, von den Absetzlinien abgesehen, zweifarbig lackiert? Der Tender hat scheinbar ebenso eine dunkle Grundfarbe bekommen auf der eine zweite Farbe flächig aufgetragen wurde. Üblich war ja grün oder schwarz.
Frage 3:
Wann oder warum kam der 3T16,5 an die Lok?
Im Merkbuch von 1921 sind sowohl für G7 als auch für G9 noch 3T12 vorgesehen.
Frage 4:
Wer hat das Sicherheitsventil vom Kessel, den Handgriff des oberen Spitzenlichtes und die Pfeife geklaut? Ein Retuscheur oder ein Schrotthändler?
Frage 5:
Wo war sie unterwegs?
Die Suche nach einer G7/G9 mit der Betriebsnummer 5239 war für mich bislang erfolglos.

Sachdienliche Hinweise zur Erlangung von passenden Antworten werden mit den üblichen Danksagungen und Huldigungen honoriert! :huld:
;)

P.S.:
Als kleiner Bonus noch was für die Umfricklerfraktion aus der frühen Epoche II
BR 33 2279
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87118972/df_st_0146987
Gut möglich das diese Aufnahme zwischen 1921 und 1925 entstand weil es sich vermutlich um eine frühzeitig umgenummerte G10 handelt wie sie auch hier
http://www.beitraege.lokomotive.de/buecher/gesamt_01/einleitung.pdf
zu finden ist.
 
Ich habe nicht wirklich Ahnung von den alten Preußen, aber die Bahnnummer habe ich im Lokarchiv Band 2 gefunden:
G8.1 Breslau 5238- 5141(?- muß ein Schreibfehler sein); DRG 55 3933- 3936, Linke 1916.
Die G7/9 sieht auch irgendwie ein wenig anders aus (längerer Kessel?) als die Maschine auf Deinem Bild.
Ich hoffe, geholfen zu haben.

Sela
 
Antworten:
Frage1: Automat des Rauchröhrenüberhitzers
Frage2: Freiheit des Retuscheurs
Frage3: Der stand halt gerade da
Frage4: Retuscheur
Frage5. keine Ahnung

gruss Andreas
 
hmm... das Foto weiter oben ist von Hanomag. Da ist Breslau nicht unbedingt gleich um die Ecke zumal Linke-Hoffmann schon vor dem zweiten Weltkrieg in Krupp und Henschel aufging während Hanomag bis 1984 existierte. ;)
Man könnte ich echt ärgern wieso Nummern doppelt vergeben werden durften.
Im preußischen Lokmotivarchiv von Bechtermünz sind andere Baureihen ebenfalls mit zweifarbig ausgelegtem Führerhaus zu sehen. Unter einigen steht was von "Kriegsbauform" - aber nicht unter allen was eine Theorie ermöglicht nach der man irgendwann bis 1914 vielleicht dazu über gegangen ist wenigstens das Führerhausdach auch schwarz zu lackieren weil es ohnhin verdreckte.
 
Am Dom steht ne "1500". Also sollte man doch rausbekommen, was die Hanomag Fabriknummer 1500 war? Ich denke als diese wurde die Lok geschmückt...

Vielleicht mal hier nachfragen?
 
nix bauen G8

hehe.

Nee.
Neben dem Schreibtisch liegt ein Film (G4), Chaps Wagen wollen gebaut werden, eine V16 und eine 89 und mein Güterzugpackwagen ebenso. Ein Kohletrichterwagen liegt (glaub ich) auch noch irgendwo (TM) in 2D im Regal.
Das will ich erst fertig haben bevor die Gedanken an was Neues vergeben werden.
Eigentlich war ich auf der Suche nach diversen Vorschriften aus der Zeit und bin zufällig über dieses Bild gestolpert was irgendwie komisch aussah.
Werd' mal ne Mail mit der Bitte um eine Korrektur der Fotobezeichnung an die SLUB schicken.

@Grischan
Hanomag 1500 war eine T2 der Bauart Magdeburg und der Betriebsnummer "Magdeburg 875", später "Magdeburg 1471" aus dem Jahr 1882. Sie hat die Gründung der Reichsbahn nicht mehr "erlebt".
Dafür war sie aber von 1882 bis Mitte 1883 in Potsdam stationiert.
Darüber muss ich jetzt nen bissel schmunzeln als ob "big brother is watching you!" angesagt wäre :wiejetzt: :gruebel:
 
Ach da hab ich mich ja hübsch verguckt mit der 1500. Hab mich auch gewundert, über die recht kleine Zahl. Aber der richtige Pfad war es ja schon mal ;D
 
Farbgebung ?

Hallo,

ich könnte mir bei der Lok vom Foto im 1. Beitrag folgende Farbgebung vorstellen:

- Kessel, Führerhaus, Tenderoberteil = Grundfarbe (dunkel?-)grün
- Absetzstreifen gelb / elfenbein
- Rauchkammer vorne an der Lok = schwarz
- Räder (hell-)grau?
- Nummernschilder = goldglänzend oder silberglänzend

Das könnte entweder die damalige Lackierung sein, oder eventuell auch ( was warscheinlicher ist ) eine Sonder- ( Foto- u.ä.)-Lackierung, z.B. für Verkaufsprospekte.

Ob ich richtig mit meiner Vermutung bin?
Wer weiß das nach rund 100 Jahren?


Grypsi
 
Veto!
In Preussen gab es keine gelben Zierlinien.
Wenn es Fotolack sein sollte, waren diese weiß/schwarz/weiß.
Und egal welche Lackierung, in Preussen war immer der erste Kesselschuss incl. der Rauchkammertür schwarz.
Die Schilder waren aus Messing.
Warum das Fahrwerk so hell erscheint, entzieht sich meiner Kenntnis.
Sieht nach meinem Geschmack "künstlich" aus.
 
@Grypsi:
Die schwarzen Zierlinien auf der Lok wurden beiderseits mit 3mm breiten roten Absetzlinien versehen. Am Tender verfuhr man genauso.
...In Preussen gab es keine gelben Zierlinien...
Veto! :auslach:
Die gelbe Umrandung der ersten Klasse könnte man als "Zierlinien" bezeichnen. 1881 hatte man die Vorschriften entsprechend geändert und publiziert. ;)
Centralblatt der Bauverwaltung Ausgabe 25 vom 17. September 1881 schrieb:
Der Anstrich der Wagen ist ebenfalls einheitlich geregelt, und es tritt eine Aenderung gegen den bisherigen Anstrich der Personenwagen insofern ein, als die gelbe Farbe für den Anstrich der Coupés 1. Klasse, welche sich im Betriebe namentlich bei der Kohlenheizung nicht als widerstandsfähig genug erwiesen hat, in Wegfall kommt und durch die grüne Farbe der II. Wagenklasse ersetzt wird.
Um im übrigen die Uebereinstimmung der Farben der Coupés mit denen der Fahrbillete — gelb — grün — rothbraun — grau — aufrecht zu erhalten, werden die nunmehr grün angestrichenen Coupés I. Klasse mit gelben Absetzungslinien umrändert werden.
In der Bezeichnung der einzelnen Coupéthüren nach Vorschrift des § 18 des Bahnpolizeireglements mit der Wagennummer und den Buchstaben A B C D E tritt eine Aenderung nicht ein.
Sämtliche Güterwagen erhalten bei Erneuerung des Anstriches eine braunrothe und die Aufschriften eine gelbe Farbe.
Ein Fotoanstrich des Fahrwerks wäre denkbar. Retusche ebenfalls wobei auch rötliche Farbtöne möglich sind weil diese in Scharz/Weiß relativ hell wiedergegeben werden.
Hier
http://www.lkw-infos.eu/archiv/imag.../Krupp-SF-801-braun-rot-Thiele-210205-01.html
und hier
http://www.olafs-fotoseite.de/0706142.html
sind bestens geeignete Farbbeispiele.
Wer die Farbe der Bilder entsättigt wird sehen das die roten Fahrzeugteile recht hellgrau dargestellt werden während die braunen sehr dunkel erscheinen.
An sich würd ich die Bilder hier hochladen, da aber eines rechtlichen Schutz genießt und das Andere nicht so ohne weiteres auf einem Rechner ablegbar ist muss jeder Interessierte selbst zu Werke gehen.
Die Farbgebung war im ersten Posting von sekundärem Interesse. Lediglich die Zweifarbigkeit des Führerhauses erzeugte ein "warum?"
 
Ich rede von Zierlinien. Also zur Zierde, keine Kennzeichnung, ohne jeden Sinn. Außer dass es hübsch aussieht.
Der gelbe Klassenkennzeichnung ist mir bekannt und an vielen Modellen, u.a. von Tillig, sichtbar.

Zu den Theorien der Farbdeutung der schwarz/weiß-Fotografien gibt es sowohl im Diener, als auch im Lokvogel reichlich Lesestoff.
Und trotzdem wird auch dort IMMER der Konjunktiv "könnte" benutzt. Und das ist gut so. :)
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich schon eine "3farbige" Farbkennzeichnung gesehen.
Beispiel (Preussisch):
- Dunkelgrün (braungrün), der äußere Rahmen
- Zierlinie rot/scharz/rot.
- helleres Grün (heller als braungrün, Farbe?), der Innenebreich
Ob das eine alte Lokzeichnung (Postkarte), oder eine Modell, oder ein coloriertes Muster aus der Fachliteratur war, weiß ich nicht mehr.

Die Frage nach dem "warum?" ist nicht mehr zu klären. "Warum?" auch. Die waren eben verrückt.
Allerdings nur bei der ersten Auslieferung. Nach einem Neuanstrich hatte keiner mehr die Zeit dafür.
 
Ein Fotoanstrich des Fahrwerks wäre denkbar. Retusche ebenfalls wobei auch rötliche Farbtöne möglich sind weil diese in Scharz/Weiß relativ hell wiedergegeben werden.

Die trifft nur auf panchromatische Filme oder Plattenemulsionen zu, die vorher (bis 1920) gebräuchlichen orthochromatischen Filme (bzw Emulsionen) waren für rot völlig blind und stellten es als tiefschwarz dar.

gruss Andreas
 
"orthochromatischen[/U][/URL] Filme (bzw Emulsionen) waren für rot völlig blind und stellten es als tiefschwarz dar."

... genau, und deshalb tippe ich auf einen Fotografieranstrich im Fahrwerksbereich, sicher ein helles Grau, man wollte ja die Details sehen,

Gruß, der Schildbürger
 
Um beim Raten zu bleiben. Vielleicht war die Lackierung ja auch eine Art "Exportlackierung"? Vielleicht sogar nur für Ausstellungszwecke, oder eine Messelackierung. Da muss die Lok dann später noch nicht mal ins Ausland gegangen sein.
 
@Herz:
Das ist eine Möglichkeit. Orthochromatische Emulsionen gab es zwar wohl schon ab 1906 aber es dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein herauszufinden womit der Fotograf arbeitete.

@Dikusch:
Gestern hatte ich endlich die Möglichkeit in die ab 1905 geltenden Anstrichvorschriften für Wagen reinkucken zu können.
In der heißt es für die Wagen der I. und II. Klasse:
"...Die einzelnen Felder [Anm.: ...der Außenwände zwischen den Streben...], Türen und Fenster sind mit einem 2mm breiten gelben Streifen abzusetzen..."
Für die III. und IV. Klasse galt das Gleiche in "hellroter" Farbe.
Auf das "Wo und Wie genau?" wird nicht eingegangen was einem viel Gestaltungsspielraum gibt.
In TätäräTäää sind die Zierlinien mit umgerechnet 1,6/100mm zum Glück zu dünn als das man sie sichtbar darstellen könnte und wenn man sich ansieht wie Aufwändig der Anstrich sein sollte bekommt man gewisse Zweifel an der angeblichen Sparsamkeit Preussens weil der Prestigehammer mächtig verdächtig zugeschlagen hat.
Das es spurweitenübergreifend kein einziges Modell gibt welches diesen Vorschriften gerecht wird beruhigt dabei ungemein. Imho leistet nicht mal einer der drei in Potsdam stehenden "original erhaltenen" Schnellzugwagen den damals geltenden Forderungen Folge oder mir sind die feinen Zierlinien noch nicht aufgefallen.
 
Mal ein kleines Beispiel zur Farbe auf Schwarz-Weiss Fotos

Bildlink
Man sieht am Höhenleitwerk zwei helle Streifen, aber welche Farbe hat der dunkle Teil?
Welche Farbe hat die Eins?
Das Schachbrettmuster, welche Farben sind hier verwendet wurden? Und welche Farbe hat der Ring herum?

Ach ja, mir geht es hier nicht um eine wissenschaftliche Auswertung, das Flugzeug ist bekannt und auch die ganzen Farben, die ich nachfragte, sind bekannt. Aber ruhig erst mal Ideen entwickeln und dann googlen.

gruss Andreas
 
Ich weiß es, ich weiß es ........ habe dafür aber auch erst 30 sek. lang den gockel würgen müssen, bis der die Infos ausgespuckt hat.
Ohne hätte ich falsch getippt. Aber wie heißt es doch so schön, "Man muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen wo es steht.". :happy:
 
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