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Martins Pfuschereien

jmh67

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Zur kurzen Vorrede: Als ich in einer anderen Diskussion erwähnte, ein wenig an Gebäudemodellen gefrokelt zu haben, meinte jemand, ich könnte das ja mal zeigen. Gleich zur Warnung: Ein Gütezeichen haben meine wenigen Basteleien sicher nicht verdient. Ich weiß selbst, dass ich kein guter Handwerker bin. Es sind nur Versuche, mit wenig Aufwand aus dem Vorhandenen etwas zu machen. Aber vielleicht verhelfen sie anderen zu Ideen, und so empfehle ich meine Pfuschereien am Küchen- oder Schreibtisch der Gunst und Gnade der Leserschaft.

Martin

PS: Es geht nicht nur um Gebäude, sondern auch um Landschaftsgestaltung und Ladegut.
 
Was macht man mit/aus einem kaputten Stellwerk?

Vor nunmehr schon historisch vielen Jahren fing ich an, eine neue Anlage aufzubauen (sie ist immer noch nicht fertig, aber wird das eine Modeleisenbahn jemals?), und von der alten waren noch ein paar Gebäudemodelle übrig. Darunter befanden sich die Trümmer - man kann es nicht anders nennen - eines misslungenen Stellwerks "Altmittweida" vom Mamos (heute wieder Auhagen). Die Grundplatte hatte sich verzogen beim Versuch, das Abbinden des Klebstoffs durch Wärme zu beschleunigen, das Obergeschoss war abgefallen, eine Wand des Untergeschosses fehlte. Geizkragen, der ich bin, wollte ich es trotzdem nicht wegwerfen. Also was nun?

Das Obergeschoss setzte ich kurzerhand auf einen Sockel, der aus den Resten eines Brückenpfeilers zurechtgeschnitzt wurde. Aus den Fragmenten der einstigen Außentreppe entstand ein Podest mit zwei Stufen, und fertig war das Postengebäude:

Posten2A.jpg Posten2B.jpg

Seit der Oberamtmann bei einer Inspektion von besagtem Podest gefallen ist und sich den Steiß geprellt hat, liegt der der örtlichen Dienststelle in den Ohren wegen eines fehlenden Geländers, aber der allgemeine Materialmangel stand dem bisher entgegen ... Eine UKW-Antenne könnte noch aufs Dach und ein Männeken vor der Tür stehen, na ja, irgendwann wird's noch.

Wie gesagt, vom Untergeschoss fehlte eine Wand, und ein Dach musste auch drauf. Aber ich hatte noch die Dachplatten eines Papp-Bausatzes "Rathaus" von Mamos, der quasi von selbst auseinandergefallen war, und eine Grundplatte, die wohl vom selben Bausatz stammte. Aus der Grundplatte schnitt ich eine Giebelwand, in die ich die noch vorhandene Tür einsetzte, und ein flaches Dreieck, das ich auf die andere Giebelwand setzte. Man kann sich vorstellen, die fehlenden Mauerteile wurden aus Ziegeln vom Abriss hochgezogen, verputzt und mit irgendwelchen zusammengemischten Farbresten angestrichen. Das Dach entstand aus einem Teil des Rathausdaches und einem Stück Firststeinleiste. Ein paar Stücken Dachrinne fanden sich auch noch, aber keine Fallrohre. Na ja, pladdert's eben so am Ende runter ... Das schadhafte Fenster in der noch vorhandenen Giebelwand schloss ich mit einem Stück nachgemachtem Blechfußboden. Der Schornstein ist auch von einem aus dem Leim gegangenen Papphäuschen, ich hab' ihn mit Absicht so rümpelig gelassen, passt zum Provisorium, finde ich. Siehe da, noch ein (ehemaliges) Postengebäude, jetzt wohl eher Geräteschuppen.

Posten1A.jpg Posten1B.jpg

Soweit zum Thema Resteverwertung. Hauptwerkzeuge: Taschenmesser. Lineal und Zeichendreieck.

Martin
 
Ich glaube wenn du das Dach etwas alterst bekommt das gleich einen noch besseren Eindruck. Ich bin definitiv auch kein Handwerker und habe da auch stattliche Ergebnisse hinbekommen.
 
An Alterung habe ich mich bisher nicht versucht, aber die Idee greife ich gern auf. Wie machst du das? Stark verdünnte Farbe? Oder Pulver?
 
Oh, da gibt es Threads zu...U.a.:
 
Aus gegebenem Anlass (Diskussion zu "Anlage nach Gleisplan von 1975" und Bitte von @Ralf_2 ) nach langer Zeit ein weiterer Beitrag.

Ich wollte eine Kaimauer nachbilden. Die einstmals handelsüblichen Prägekartons gefielen mir nicht, weil sie selbst für H0 noch zu grob waren, und die Kunststoffplatten mit Mauerwerksnachbildung fand ich nicht verarbeitungsfreundlich. Also hab' ich mir mal irgendwo ein Stück fotografierte Ziegelmauer 'runtergeladen, fragt mich nicht mehr wo, und das mit mehrfachem Spiegeln und Anstücken in einem Grafikprogramm halbwegs seitenfüllend gemacht. Dann einmal ausgedruckt, ausgemessen, maßstäblich umgerechnet und in der entsprechenden Verkleinerungsstufe wieder durch einen hochauflösenden Laserdrucker gejagt. Wird ganz brauchbar, finde ich. Ich gebe allerdings zu, dass ich ein robustes Klosterformat angenommen habe und es sich eigentich wohl um einen Binderverband handelt. Aber seht selbst. Fertig ist die Sache noch lange nicht, und ja, ich arbeite nicht sonderlich sauber mit meinen ungeschickten Fingern ...

Mauer.jpg

Der Güterwagen steht etwa 2 Zoll hinter der Mauerkante. Die "Kantensteine" sind eigentlich Firststeine für das Modell eines britischen Vorstadthauses in 1:72 (Wordsworth Model Railway Kits), ebenfalls lasergedruckt, mittig abgekantet und mit Kaltleim angeklebt.

Martin

PS: Es lohnt sich vom Ergebnis her, im Bekanntenkreis zu fragen, wer einen besonders hoch auflösenden Drucker hat - sollte am oberen Ende der handelsüblichen Skala sein - und auf die Tonerqualität zu achten. Auch der Druckertreiber kann viel ausmachen. Ich kann nichts Konkretes empfehlen, es kommt immer auf einen Versuch an.
 
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