Fast alle ehemalige BTTB-Loks gibt es als Neuauflage. Wenn du da die alten Modelle neben die neuen stellst, kommt schnell Ernüchterung auf. Einzig der Triebwagen BR 171 kommt da noch halbwegs mit, aber auch nur fast. Das Fahrverhalten ist keine Konkurrenz für Kres, die fehlende Inneneinrichtung auch nicht und über Kurzkupplung müssen wir uns da auch nicht unterhalten. Die E94/BR 254 macht noch ein leidlich gute Figur, muss aber auch remotorisiert werden, braucht Fenster und hat zwischen den Drehgestellen einen vorbildlosen Kasten. Ansonsten ist die Optik der BR 119 und der BR 250 ok - aber deren Antrieb auf nur ein Drehgestell die blanke Katastrophe. Fehlende Kurzkupplung und bewegliche Pufferbohlen sind auch nicht mehr zeitgemäß. Das die Bedruckung von BTTB hinter das Niveau von Zeuke zurückfiel, ist bekannt, aber auch Zeuke ist inzwischen fast ein halbes Jahrhundert her und die Drucktechnik hat sich weiterentwickelt.
Was bleibt? Die BR 56 oder die BR 86? Auch nicht. Die BR 56 ist viel zu lang und beiden, auch ihren heutigen Schwestern, ist ein heute viel zu detailarmes Gehäuse gemein. Das die Steuerung heute viel besser aussieht, ist sicher richtig, dafür machen sie mit neuem Antrieb aber jedem ICE Konkurrenz.
Die kleinen BTTB-Dampfloks sind auch heute nur Spielzeug. Stellt man eine Roco BR 80 daneben, versteht man, warum das so ist.
Auch die BR 23/35 von Zeuke sollte man mal neben Tillig BR 23 stellen. Ja, das sind unterschiedliche BR 23, aber sie zeigen, was 60 Jahre nach dem Erscheinen von Zeukes BR 23 heute Stand der Dinge ist.
Die BTTB BR 118 oder 130 sind um Zentimeter zu kurz geraten, dafür sind sie zu breit. Nette Erinnerungen, mehr nicht, ganz sicher keine Konkurrenz für aktuelle BR 118 von Tillig oder Piko oder BR 130/131/132 von Piko oder Roco.
Klar, man kann in die alten Loks noch jede Menge Zeit und Geld investieren, aber keine wird je einen Vergleich mit einem aktuellen Modell bestehen - außer man investiert sehr viel mehr Geld, als eine aktuelle Lok kosten würde.
Bleiben die Wagen. Auch hier muss man berücksichtigen, dass seit dem letzten Jahrtausend sich die Bedruckung extrem verbessert hat. Vom Kartoffeldruck von BTTB zu heute ist es ein sehr sehr weiter Weg. Insbesondere, aber nicht nur, Tillig zeigt da einer Perfektion, die vor 25 Jahren unvorstellbar war. Die alten Plasteräder müssen raus, Pehos sollten nachgerüstet werden - was kostet das alles? Die Rekos sind dann immer noch zu fett und haben wie alle Drehgestell-Personenwagen von BTTB keine festen Pufferbohlen und eine miese Bedruckung.
Die kurzen zweiachsigen Güterwagen von BTTB hat Tillig zumeist immer noch im Angebot, wenn auch mit Metallrädern, Kurzkupplung und Metallachslagern. Kombiniert man diese Wagen mit aufgerüsteten BTTB-Modellen, fällt die bessere Bedruckung durch Tillig heute doch sehr auf.
Ja, man kann an den alten Wagen basteln. Ich persönlich bastele mir aber lieber neue Wagen aus Bausätzen unserer tschechischen Nachbarn oder aus dem Messing, welches sauber geäzt nicht nur die Digitalzentrale anbietet.