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Güterwagen-Beladungsbeispiele

Muss man unterscheiden zwischen Bordwand und Lichtraumprofil? Nur weil es übersteht, heißt es ja nicht, dass es zu breit ist.
 
Ja. Genauer: Man muss unterscheiden zwischen Fahrzeugumgrenzung und Lichtraumprofil.
Die Fahrzeugumgrenzung nach EBO umschreibt den Querschnitt, den kein Fahrzeug- oder Ladungsbestandteil überschreiten darf, übrigens auch nicht bei dynamischen Einflüssen während der Fahrt oder beim Stehen in Überhöhungen. Ergo muss der Konstrukteur die geometrischen und kinematischen Einflüsse alle bei der Festlegung der tatsächlichen, konstruktiven Fahrzeugumgrenzung im Zuge der Einschränkungsberechnung berücksichtigen.
Wenn also die Ladung das Lademaß und damit das Umgrenzungsprofil nach EBO nicht überschreitet, dann passt es. Sonst LÜ.
Das Lichtraumprofil hingegen ist der infrastrukturseitig freizuhaltende Querschnitt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotz allem finde ich die fehlenden Reifen kurios.

Poldij

So ungewöhnlich ist das nicht. Das wird ja sogar in der heutigen Zeit noch gemacht. Bis zum Kriegsbeginn kamen alle Skoda-Neuwagen teilmontiert in der Ukraine an. Dabei unterscheidet die Automobilindustrie in CKD (Komplettbausatz) oder MKD bzw. SKD. Bei den letzteren fehlen nur noch bestimmte Komponenten. Teilweise ist es so kurios, dass das Fahrzeug vollständig montiert von Band läuft und vor dem Export wieder teildemontiert wird. Damit umgeht man Einfuhrsteuern. In der Ukraine gilt z.B. Skoda nicht als Hersteller der Fahrzeuge sondern die Firma Eurocar (hat nichts mit der gleichnamigen Autovermietung zu tun).

Früher waren diese Verfahren noch mehr verbreitet. Selbst die DDR lieferte Fahrzeuge als Bausatz ins Ausland. So gingen zwischen 1962 und 1964 646 Wartburg 311 als CKD nach Argentinien. Diese wurden bei D.I.N.F.I.A. montiert und kamen als Graciela W auf den heimischen Markt. Bei D.I.N.F.I.A. wurde bis 1963 auf der Lanz Bulldog D1506 (Nachkriegsmodell) nachgebaut. Argentinien war auch Importeur des IFA H6 aus Werdau. Im Jahr 1957 gelangten so 300 LKW aus der DDR nach Südamerika. Die Fahrzeuge wurden ohne Aufbau und ohne Reifen (!) geliefert. Sie standen auf der Felge.

Ein andere Grund für Transport der Skodas ohne Reifen nach Skandinavien könnte der Transport gewesen sein. Die Felgen stehen ja richtig schön auf Kante. Das ist nicht gerade förderlich für einen Reifen.

Volvo hatte damals etwas mehr Platz.

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Quelle: Digitaltmuseum / Järnvägsmuseet / Fotograf: Walther, Seved / freie Lizenz

Der PV444 sogar etwas schmaler als der Skoda 440.

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Quelle: Digitaltmuseum / Järnvägsmuseet / Fotograf: Walther, Seved / freie Lizenz

Eine interessante Waggonsverbreiterung für den Transport auf heimischen Gleisen.

Und wenn wir schon bei Volvo sind - Rohkarossentransport von Amazon und Buckelvolvo.

JvmKBDB12050.jpg
Quelle: Digitaltmuseum / Järnvägsmuseet / Fotograf: Walther, Seved / freie Lizenz
 
Dankeschön die ausführliche Erklärung, so ergibt das natürlich Sinn.
Das Bild mit den Rohkarossen im Modell nachgestellt, das Kopfschütteln würde so schnell nicht enden. Im Vorbild gab es doch mehr, als man glaubt.
 
Ja, so sahen Ganzzügen bei der DR aus. Bunt gemischt. Der zweite Wagen hinter der 118 ist ein PKP-Wagen, der nächste Vierachser dürfte ein westeuropäischer Wagen sein. Die DR hatte derartige Wagen von der DB und SNCF angemietet.
 
Der Beschreibung nach ist es ein Dg - also kein Ganzzug - von Hoyerswerda (Hw) nach Bautzen (Bz).
Die Wagen wurden in Hw aus verschiedenen anderen Zügen für diesen Zug zusammengestellt und in Bz dann weiter verteilt.
 
Hallo Zusammen,

Hier ein paar Zugnummern (GZV-Ausschnitt von 1987) für die Dg Hoyerswerda - Bautzen. Zu den im DSO-Link genannten Fahrzeiten passt keiner. Ich tippe selbst ohnehin auch eher auf den Gag 56269 (wie schon vom DSO-Nutzer "Ol49-107" dort erwähnt). In Knappenrode gab es eine Brikettfabrik und es wurden Gag dort gebildet (siehe GZV-Ausschnitt).

Es geht eigentlich um die Beladung, deshalb hier nur am Rande die Frage an Birger:
Ich hätte bei dem zweiten Vierachser zunächst auf einen Eas (GSNR 5971) getippt. Erst beim Zoomen - was bei der Auflösung nicht eben für bessere Qualität sorgt - erkenne ich mit gutem Willen kleine senkrechte Kastenstützen zwischen Obergurt und Stirnklappe. Die widerum sprechen in der Tat für einen französischen Wagen. Oder worauf gründet sich deine Einschätzung? Gab es die Eas5971 im Jahre 1986 überhaupt schon?

Dg Hw-Bz.pngGag 56269.png
Danke und Beste Grüße
Tom
 
Grüße.

Die viel seltenere Variante der Holzverladung im Bild .

20230729124259_IMG_5635.JPG

Hartholz, hier Buchenstämme auf verschiedenen Wagentypen .
In einem EZ zum RBf Nürnberg , auf dem Einfahrgleis aus Ri.Süden,Westen und Nordwesten ( hinter der Lokwerkstatt).
20230729124300_IMG_5636.JPG

Und etwas später auf dem Ablaufberg.

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Hinter dem heutzutage schon seltenen Ealos-t sind die beiden Wagen zu sehen.



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Mit der nächsten Gruppe kam dieser Wagen mit Buchenstämme über den Ablaufberg.
Im Hintergrund ist die verhältnismäßig neue Kamerabrücke zu sehen.

Solche Wagen gehen dann u.a. über Senftenberg - Dresden Friedrichstadt zur Entladung nach Freiberg .Kunde ist dann das Sägewerk in Deutschneudorf .
( Abgangsbahnhof u.a.Giengen an der Brenz, per Google maps auch dort zu sehen )

Mfg Micha.
 
Eine Seltene Beladung hat der ( Container-)Tagwagen Sgns , 31 54 4564 142-8 CZ-ČDC .
IMG_3992.JPG
Rohre in Rungengestellen .
Eingereiht in einem EZ (?-) Decin - Halle in Dresden Friedrichsstadt am 10.2.2024.



Mfg Micha
 
@Mülsener Das Rungengestell ist eine von vielen Varianten aus dem Systembaukasten von Innofreight Solutions.
 
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