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Gbs-Wagen

Hallo TT!

Ich möchte gleich mal eine Frage anschließen: Was wurde alles in diesen Wagen transportiert?
Ich habe mal ein Vorbildfoto gesehen, da waren die Seitenwände unter den Lüftungsklappen komplett weiß, als ob da Kalk o. ä. rausrieselte. Könnten das auch Chemikalienreste sein?

Freundschaft!
F.O.
 
In den Wagen wurde so ziemlich alles transportiert, was witterungsanfällig war, also auch Sackware wie Zement, Kalk oder Gips.

Wir haben auch Filz in diesen Wagen angeliefert bekommen. Das absolute Highlight waren aber die Wagen mit Kamelit-Platten (für nicht gelernte Ostbürger = Glaswolle). Im Sommer waren in diesen Wagen bestimmt 70-80°C und ohne vorher reichlich zu belüften, war an ein Entladen nicht zu denken.

Das was heute unter Vollschutz entsorgt werden muß, wurde von uns mit freiem Oberkörper, oft ohne Handschuhe und ohne Atemschutz entladen. *hust*

Ein kribbliges "Vergnügen". :boeller:
 
03 1010 schrieb:
Das absolute Highlight waren aber die Wagen mit Kamelit-Platten (für nicht gelernte Ostbürger = Glaswolle).

Das was heute unter Vollschutz entsorgt werden muß, wurde von uns mit freiem Oberkörper, oft ohne Handschuhe und ohne Atemschutz entladen. *hust*

Das kenne ich zur Genüge, am besten war es die Klamotten nachher in die Wäsche geben, da hat selbst eine Stunde Duschen nix genützt :bruell:

Angeliefert wurde auch Schweissdraht in Rollen als umgefallener Stapel, auf Paletten bzw. in Gitterboxen, ebenso Strahlkies. Selbst Türen und Fenster habe ich zu Ostzeiten aus den Dingern gehievt.

Ist der Mensch gesund, freut sich die Katze.
 
Jetzt würde ich nurnoch gerne wissen, wohin diese ganzen sachen geliefert wurden, so kann ich meine 12 Gbs gut einteilen :D
Am besten noch Bilder von der ware .... :)
 
Diese Waggons wurden aber auch mit geöffneten Türen zum Viehtransport eingesetzt. Dazu wurde in der Tür eine Art Gatter eingehängt und verladen wurde dort Großvieh (Schafe,Schweine, Rinder und auch Pferde). Von Schwaetzer gibt bzw. gab es einen Umbausatz sogar für einen Schüttgutwagen auf dieser Basis bei den Tschechen.
 
Kann es sein, daß diese Wagen auch für Truppentransporte der NVA genutzt wurden?

Im NVA-Thread hat nämlich jemand den Text eines ehem. NVA-Soldaten von DSO verlinkt, worin es heißt, daß es längere, polterige Blechwagen (unbeliebt) und kürzere leisere Holzwagen (Mrs - beliebt) gab.
 
H-Transport schrieb:
Gab es im TT-Kurier vor grauen Jahren nicht mal einen Umbaubericht für die Truppenwagen?
Hat es, aber nicht vom Gbs. Das war ein anderer Wagen, vielleicht krame ich es mal aus.

TT120 schrieb:
Angeliefert wurde auch Schweissdraht in Rollen als umgefallener Stapel, auf Paletten bzw. in Gitterboxen, ebenso Strahlkies. Selbst Türen und Fenster habe ich zu Ostzeiten aus den Dingern gehievt.
Hm, schöne neue Zeit... Heute kommen dafür 10 LKW´s, die das zeug anliefern, nebenbei noch die Straßen verstopfen und die selbigen durch ihr Gewicht zerstören! :argh:

Freundschaft!
F.O.
 
großvieh

ende der 90iger jahre hab ich güterbahnhof köln-gremberg des öfteren ost-gbs wagen mit "große hunde" (elefanten) rumrangiert.
im sommer wurden sie mir mehreren eimer wasser getränkt , dabei ging auch schon mal von den rangierern ein schutzhelm flöten die die "hunde" dann zum spielen benutzten.
 
Truppentransportwagen auf Gbs Basis gab es. Die hatten dann aber einen anderen Namen, weil es gedeckte Güterwagen in Sonderbauart waren (Hbs ??)
Als Unterschied zum normalen Gbs fällt mir ein:
-nur auf einer Seite des Wagens zwei Lüfterklappen
-auf dem Dach eine kleine Esse für den Kohleofen

In den Güterwagenbüchern von Carstens sind welche abgebildet und beschrieben. Nur habe ich die Bücher zur Zeit nicht zur Hand.

Gab es da nicht mal einen Umbausatz für den Tillig\BTTB Gbs? Von Reuter?

MfG
Fritz
 
Hier mal ein Zitat zu den laut Güterwagenhandbuch in Gbs zu transportierenden Dingen:
Güter, deren Umfang großräumige gedeckte Güterwagen
erfordert, sowie Güter, wie Stückgut, Gepäck, Expressgut, Tiere. Güter, die in schnellfahrenden Zügen transportiert werden sollen. Keine losen Schüttgüter, die den Wagen verschmutzen (z.B. Zement, Kalk, Düngemittel auf Kalkbasis, Gips und Gipsverbindungen, Kreide, Kohlenstaub).
Hbs waren die teilweise als Neubauten, teilweise als Umbauten entstandenen Mannschaftstransporter. Sie ersetzten ab Anfang der achziger Jahre die Oppeln/Nordhausen in Holzbauart.
Ansonsten dürfte sich unter dem Begriff Gbs ein ganzes Sammelsurium unterschiedlichster Herkunft/Bauart bei der DR getummelt haben. Neubauten des RAW Leipzig, Wagen der WU Berlin, aus Algerien, Spanien, Marokko.... ergänzt um Gebrauchtware von der DB. zu schade das sich dieses bunte Bild bislang nur unzureichend im Modell widerspiegelt. Wäre mal wieder Zeit für einen Baukasten. Aber leider sind das ales nur olle braune Kisten.
 
Übrigens die Reichsbahn-Gbs kamen in den 90er dann zur PKP. Dort werden Sie noch heute eingesetzt (Dort bekommen Sie noch ihre Hauptuntersuchungen). Habe damit noch beruflich zu tun.
 
Jan schrieb:
Mittlerweile "verarbeitet" PKP Cargo Gbs Wagen unter Verlängerung der Wagen zu Schiebewandwagen weiter.

Doch nicht etwa mit der Reihennummerierung 21 51 237? Das sind nämlich häßliche "Blechbüchsen"!
 
Wer sie im Original sehen möchte: in Oranienburg Anschlußgleis Quelle, da kommen sie immer mit polnischen Möbeln an zur Entladung.

Mathias
 
R.P. schrieb:
Ist der Gbs von Tillig in der Epoche III eigentlich vorbildgerecht? Ab wann gabs die?

Meines Wissens waren das nur die Prototypen. Bereits die ersten Serienwagen müssten mit EDV-Nummer ausgeliefert worden sein.

Für die Truppentransport wurden zwei Varianten verwendet, der Gbs-t http://www.tt-kroli.de/Gbs_t_k.JPG, der auch als Küchenwagen verwendbar war (dazu wurden zwei Gulaschkanonen eingeladen), und der schon erwähnte Hbs http://www.tt-kroli.de/Hbqs_z_k.JPG.
 
Ich danke auch für die Antworten, die ich hier als Trittbrettfahrer erhielt :winker:

Dann kann ich ja mit etwas Kompromißbereitschaft den Gbs, der mir in dieser Ausführung von Tillig recht gut gefällt, an meinen im Aufbau befindlichen NVA-Zug anhängen.
 
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