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G-Wagen Gm von Piko

bahnfrank65

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Thüringer Pforte
Habe mal etwas am Gm ( nach preußischem Musterblatt IId8 ) von Piko herumgebastelt.
Die Türriegel und Griffe sind nun an der richtigen Stelle (Riegel von Hädl).
Die Schlußscheibenhalter hat Piko trotz des stolzen Preises ignoriert.
Dank Hädl gibt es sehr feine und sogar durchbrochene für uns.
Wenigstens als Zurüstteil (Schlußscheibenhalter, Bremsschläuche, Kuppelhaken) sollte sowas dabei sein.
Zum Vergleich ein Foto vorher, eins nachher.IMG_20230310_171440.jpgIMG_20230310_171410.jpgIMG_20230310_171319.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich haenge mich hier mal ran, weil mich die G-Wagen (aller Coleur) inzwischen bissl beschaeftigen...

Der hier eingangs von @bahnfrank65 toll gesuperte Piko-Wagen ist noch eine Laenderbauart, die von vielen Laenderbahnen mit denselben Grundmassen, aber doch immer bissl verschieden (Tueren, Oeffnungen, ...) beschafft worden sind.

20240829_204128.jpg
Einigermassen chronologisch sind dies (von unten nach oben): eine noch wenig genormte Laenderbauart (Haedl), dann der Piko (der gesuperte von eingangs), dann die Verbandsbauart von Haedl (leider ohne die spaeter zumeist nachgeruesteten Diagonalstreben), dann die Verbandsbauart von Tillig (rueckgebautes Bremserhaus) und dann der Baubeginn meiner Umruestungen, siehe unten...

Am spannendsten fuer mich (Ep. III/IV) ist die Verbandsbauart - die lt. Carstens von 1902-1927 mit mehr als 120.000 Stk. also in riesiger Menge - beschafft worden ist. Bis an die 70er-Jahre heran waren diese Wagen DER gedeckte Gueterwagen bei beiden deutschen Bahnen und im Zugbild massiv vertreten. Dies fuehrt mich zur 1. Frage:

Zu welchem Anteil waren diese Wagen URSPRUENGLICH mit Bremserhaus ausgestattet?

Hintergrund:
Das an sich sehr brauchbare Tillig-Modell wird mit und ohne Bremserhaus gefertigt. ABER: Beide Modelle haben dasselbe Fahrgestell, d.h. der Wagen ohne Bremserhaus stellt einen urspruenglich (Hand-)gebremsten Wagen dar, dessen Bremserhaus rueckgebaut worden ist. Das ist also nur eine Teilmenge innerhalb der Teilmenge aller gebauten Wagen, die ein Bremserhaus hatten...
Das Fahrwerk beider Ausfuehrungen war unterschiedlich. Der urspeuenglich gebremste ist aber nicht nur bissl laenger, sondern auch die Achs-Anordnung ist (nach dem Rueckbau) asymetrisch bezogen auf den Wagenkasten, und der Abstand Achse-Puffer ist an beiden Enden 150 mm weiter als beim urspruenglich ungebremsten.

Im Grunde geht es darum, wieviele Tilligs ich auf das "richtige Fahrwerk" umrueste. Ich danke Euch schonmal!

Das Kramen nach passenden Fahrwerken begann natuerlich bei den BTTB-Klassikern, die einen eher "K&K-inspirierten" Aufbau haben. Die Dachwoelbung ist wesentlich staerker, die Seitenwaende etwas niedriger - kurz: es ist wirklich in meiner Epoche "nur" ein CSD-Fahrzeug...
Das Fahrwerk aber passt von Achsstand und Symmetrie dagegen ganz gut, ist hinterlistiger Weise aber 2mm kuerzer als das Chassis des "neuen" Tillig-Verbandsbauart-Waggons. Na gut, das ist loesbar, mit neuen Kopfstuecken und Puffern usw.

ABER:
Irgendwann gab es von Tillig mal Modelle, die waren eine Kreuzung zwischen "K&K" und "Verbandsbaurt":
20240829_204007.jpg
Wieder von unten nach oben: der BTTB-Klassiker, dann 2 Raetsel fuer mich und oben nochmal der Tillig-Verbandsler, diesmal mit Br.Haus.
Die beiden mittleren gleichen dem BTTB-Klassiker, haben aber Seitenwaende die (etwas hoehengestaucht) als Verbandsbauart durchgehen.
Meine Frage 2 lautet daher:

Weiss jemand, ob diese ein konkretes Vorbild haben / hatten und kennt jemand die Tillig-Ueberlegungen dazu?

Ich bin gespannt, danke schonmal vorab!
 
Kaufe doch zu jedem tillig Wagen ein Piko Wagen mit Bremserhaus.

Dann einfach Fahrgestelle Tauschen!

Piko hat nämlich nur den ohne Bremsers richtig gemacht.
Beim anderen stimmt der Achsstand nicht, da das Bremserhaus nur angesteckt ist.
 
Die Fa. Tillig hat ca. 2005 diesen "deutsch-G10-ähnlichen" Wagen auf den Markt gebracht, der sich trotz mancher Abweichungen glaubhafter als "DR" bedrucken ließ als der Österreicher/Tscheche aus Zeuke-Zeiten.
M.E. war das ein Kompromiss aus neuem/abgewandeltem Gehäuse und vorhandenem 76mm-Standard-Fahrwerk.

Ähnlich war es dann beim Tillig-Kühlwagen "Berlin" auf dem 91mm-Standardfahrwerk. Also "vorbildähnlich" mit z.T. recht großen Kompromissen.

Damals habe ich mich gefreut, heute gibt es vorbildgetreuere Modelle beider Wagen von den Firmen Tillig bzw. Hädl.

MfG
 
Auch wenn beide Vorbilder nicht zur "Austauschbauart" gehoert haben, lassen sich die Modelle dahingehend schon bestens verarbeiten.
Vielen Dank an @geiglitz - auf den Gedanken waere ich garnicht gekommen...

Mir geht es so: Viele Feinheiten von Modellen (hier der Piko-Radstand bei denen mit Bremsehaus) fallen einem erst auf, wenn man sich diesen Fragen vom Vorbild her naehert. Man sieht diese kleinen Modellabweichungen (insbes. wenn man nicht im 90 Grad Winkel auf die Wagenseite schaut) eigentlich nicht oder kaum - aber wehe man weiss es. Das ist scheinbar bei der 58.30 von Saxonia aktuell auch so.
Wer also keinen "Schmerz" bei den Flachdachwagen empfindet, der braucht nicht weiterzulesen ;)

Nur ganz kurz mein Bericht zum @geiglitz - Tausch der Fahrgestelle:

Vor dem Umsetzen des Tillig-Gehaeuses auf Piko muss letzterer Fahrgestell gekuerzt werden. Neben dem Kuerzen durch Abtrennen des fuer das BH verlaengerten Kopfstuecks habe ich auch das Gewicht entfernt und statt dessen einen gelaserten Holzboden eingesetzt - der passt dann besser zur Tueroeffnung der Tillig-Wagenkaesten als die Bohlenimitation von Tillig selbst. Vor dem Aufsetzen muessen allerdings noch ein paar seitlich vorstehende Rahmenteile beherzt aber vorsichtig entfernt werden, sonst passt der Kasten nicht drauf.

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Dann braucht es fuer diesen Umbau nur noch die Vervollstaendigung der "nackigen" Pufferbohle.
Ich habe das einfach mit den bekannten Superungsteilen der DZ / ModMueller gemacht. Den Kupplungshaken habe ich weggelassen, weil ich sonst die Schlusssignal-Halter der DZ nicht mehr nutzen koennte, was mir wichtiger als der Haken ist:
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PS: Im Grunde ist es nicht ganz korrekt, dass die Tritte nun mittig unter der Tuer sitzen. Die Original-Zeichnung zeigt, dass diese ein wenig entgegen der Oeffnungsrichtung versetzt waren. Aber gut...

Umgekehrt passen die Piko-Kaesten wiederum sehr gut auf die "langen" Tillig-Fahrgestelle, und haben den richtigen "Radversatz". Die beiden Wagenenden sind Bauart-bedingt unterschiedlich ausgefuehrt, beide Hersteller machen das richtig - und somit passen auch die Modelle wiederum erstaunlich gut zusammen, Austauschbauart sozusagen ;)
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Ein Thema bei diesem Wechsel sind die Rangier- bzw. Aufstiegs-Tritte auf der BH-Seite (die am Piko-Kopfstueck haengen). Dieses Kopfstueck, das beim Kuerzen der Piko-Fahrwerke uebrig geblieben ist, wird beherzt in 4 Teile zerlegt, wobei dann auch noch eine intakte (schmale) Pufferbohle uebrig bleibt. Die Aufstiegsleitern werden dann an das Tillig-Fahrwerk geklebt (am Besten mit einer kleinen zusaetzlichen Plastik-Unterstuetzung unter der Bohle, weil die Klebeflaechen sonst zu klein sind).
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Ich denke mal, alles andere (Farbe, Decal, Weathering, usw.) bekommt jeder nach seinem Gusto selber hin.
Diese Trefferflaeche vermeide ich mal an dieser Stelle...

Achso, und da ich deutlich mehr Wagen ohne Bremserhaus habe (meine Eingangsfrage dazu ist noch offen, aber ich vermute mal die waren im Original weit in der Mehrzahl), habe ich auch BTTB-Untergestelle umgebaut. Dazu auch ein paar vllt. interessante Beobachtungen:
1. Die BTTB (76mm) Fahrgestelle sind - vorbildgerecht - 3 mm kuerzer als ein modellgerechtes Piko-Fahrwerk. Darauf kann man prima aufbauen, da die Kopfstuecke unter dem neuen Tillig-Wagenkosten ohnehin eingepasst werden muessen (unterschiedliche Wagenenden)
2. Der gute alte BTTB- / Tillig Tonnendach-Kassel (mit dem o.a. Fahrwerk) ist korrekt, weil etwas kuerzer als die Flachdach-Verbandsbauart.
3. Mir schwant, dass diese Abweichung der Austauschbauart (Tonnendach) von der Verbandsbauart (Flachdach) der Grund fuer das bemerkenswerte Vorbild des BTTB-Flachwagen ist, der naemlich eher kuk-Bezug hat - Vorbildtreue hat man schon gross geschrieben.
4. Zur Vorbildtreue von Zeuke (!) gehoert auch, dass die ganz fruehen Tonnendach-Wagen mit Bremserhaus (anders als Piko heute) ein eigenes Fahrgestellt mit korrektem Versatz der Raeder, aber insgesamt korrekter LueP besassen. Vor 60 Jahren, Hut ab...

Ueber die von mir zusammengeschnitzten "BTTB-Fahrwerke" fuer die prima Tillig-Huete breite ich den Mantel des Schweigens. Diesbezgl. bin ich - im Vergleich zu meinem Schmerz wegen 1,5 mm Radstandfehler - super tolerant.
Das beweist mir, das wir Hobby-Freaks eigentlich eine totale Meise haben...
 
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