Moin Moin...
Nun denn...mal ein paar Sachen zum FKTT und seinem "Umfeld".
Nachdem einige TT-Verrückte unseres Modellbahnclubs im April 2000 in Weimar zu einem TT-Modultreffen der Modellbahnsparte innerhalb der
Chat Noir Mailbox waren, hatte uns der Virus total gepackt. Im Mai 2000 habe ich bei dem damals noch vorhandenen Server "egroups" eine Mailingliste mit dem Titel "TT-Modul" ins Leben gerufen und es wurden nahezu täglich mehr Mitglieder. Irgendwann wurde aus "egroups" dann "yahoogroups" und dort sind wir auch jetzt noch.
Von Anfang an war uns wichtig, das wir KEIN Verein sein wollten. Jeder bringt in diese "Verbindung" das ein, was er am Besten kann, ohne einen Vorstand, eine Satzung oder Mitgliedsbeiträge zu haben. Diesem Ansinnen sind wir über die Jahre treu geblieben und ich finde das unterdessen genial. Es gibt einen Kreis "Aktivisten", von denen jeder seine Spezialaufgabe hat. Wir treffen uns mind. zweimal im jahr zu großen, überregionalen Modultreffen und dort kommen dann auch die Leute, die das jahr über nur still mitlesen oder heimlich im keller basteln.
Der Begriff FKTT entstand dann irgendwann im Laufe der Jahre, als wir an öffentlichen Ausstellungen teilnehmen sollten und gefragt wurden, wer wir denn überhaupt sind. Und so entstand der Name "Freundeskreis TT-Modulbau und -betrieb".
Anfänglich bauten wir Module nach zwei Normen - der des AKTT und der Joschidul-Norm. Zweitgenannte entstand vor dem Jahr 2000 schon in o.g. Mailbox und es gab einen größeren Stamm an Modulen. Die neuen Mitglieder der FKTT-Gruppe bauten aber auch oft nach AKTT und zu gemeinsamen Treffen verbanden wir die Module oft nur mit Schraubzwingen, da es mechanisch nicht passte. Die elektrik wiederum war schon immer Kompatibel.
Dies war der grund, warum wir irgendwann 2002 anfingen, über eine neue Modulnorm zu diskutieren. Sie sollte sowohl mechanisch als auch elektrisch zu den beiden bekannten Normen kompatibel sein und sowohl Analog- als auch Digitalbetrieb erlauben.
Nach einigen Monaten heißer Diskussionen entstand dann die Norm, die man heute auf
www.pfeiftafel.de findet. Im Nachgang gab es dann kleine Änderungen und Anpassungen - im Kern ist das aber alles geblieben.
Unsere Norm hat aber auch maßgeblich mit unseren Ansprüchen an den Eisenbahnbetrieb auf den Modulen zu tun - und hier sind wir eben sehr viel weiter gegangen, als das z.B. im AKTT gemacht wurde. Unser Ziel ist der möglichst vorbildgerechte Fahrbetrieb im Modell. Und so haben wir nicht nur eine großzügige Geometrie festgelegt (Mindestradien, Empfehlungen für Weichenwinkel, Aufbauhöhe), sondern wir wickeln bei unseren großen Treffen den Fahrbetrieb nach Fahrplänen ab. Jede Lok hat einen Umlaufplan, jeder Bahnhof eine BFO und jeder Güterwagen eine Wagenkarte mit Frachtpapieren. Wir haben eine variable Modellbahnuhr und wir telefonieren von Bahnhof zu Bahnhof über ein eigenes Telefonnetz mit Zugmeldung etc.
Da die Interessen innerhalb unserer Gruppe weit auseinander gehen, gibt es unterdessen gewisse "Untergruppen" mit z.T. eigenen Mailinglisten. Eine Gruppe befasst sich mit dem Bau von Industriebahnmodulen (die Rangierfetischisten...), andere denken über eine Normung von vorbildgerechter Modeloberleitung (ohne Festlegung eines Herstellers!) nach. Wiederum Andere entwickeln elektronische Blocksteuerungen, um auf Hauptbahnabschnitten einen echten Blockbetrieb wie im Vorbild zu gewährleisten. Ein kleiner Kreis baut seine Module mit Code55-Gleis und läßt Fahrzeuge auf RP25-Radsätzen laufen, Andere bauen ihre Wagen auf norwegische Hakenkupplung um, damit auch in 3m langen Zugverbänden nichts passiert und das Kuppeln nicht zur Qual wird....wir sind halt ein bunter Haufen Modelleisenbahner, die dann zu den großen Treffen alles zusammentragen, was der Stauraum der PKW's (oder Busse) hergibt.
Daraus bauen wir dann in einer 12h-Schicht ganze Sporthallen voller Module auf, um auf diesem Arrangement den o.g. Bahnbetrieb zu simulieren. Die großen Treffen starten immer Donnerstags Mittags mit dem Aufbau, ab Freitag früh ist Bahnbetrieb bis Sonntag-Mittag und dann wird abgebaut und heimgefahren - und 6 Monate später bauen wir dann an anderer Stelle in anderer Form wieder neu auf.
Soweit zu der Frage: Was oder wer ist der FKTT.
Wir wollen keine Konkurrenz zum AKTT sein (die Joschidulbahner sind nahezu vollständig in unserern Reihen), unser Anspruch geht aber in eine andere Richtung. Der AKTT mit seiner Norm ist vor allem auch auf öffentlichen Messen präsent und wickelt dort Bahnbetrieb für Zuschauer ab.
Wir machen das alles nur für uns - ohne Publikum. Das mag egoistisch klingen, ist aber das konsequente Ausleben unserer "Macken". Denn es gibt nichts schlimmeres, als eine für Besucher langweilige Modellbahn, auf der eben auch mal 30min nichts fährt - warum auch, wenn der Fahrplan da nichts vorsieht
Wer allerdings Wert auf vorbildgerechten Bau und Betrieb von Modellbahnen legt, wird wegen der Platzproblematik zu hause nicht an Modulen vorbeikommen. Und er wird bei uns mit offenen Armen begrüßt, muß weder für irgend etwas begabt sein noch bestimmte Dinge einbringen. Wir erwarten nur Verständnis für unsere Art des Bauens und des Betriebs auf Modulen - nicht mehr aber auch nicht weniger.