• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Europaletten geätzt, gefaltet, gelötet ...

mswbahner

Foriker
Beiträge
382
Reaktionen
9
Ort
Ex-Ghm. Oldenburg
Hallo zusammen,

Europaletten in 1:120 habe ich mir schon seit längerem gewünscht. Ich weiß, daß es Anbieter dafür gibt (TT Trains and More, Modellbahn Kreativ Chemnitz ... oder wie sie alle heißen), doch einfach kaufen wollte ich nicht: "So'n Kleinkram muß auch selber zu machen gehen" ist da meine Devise. Neulich habe ich endlich mein erstes selbstgezeichnetes Ätzplatinenlayout (alles, was der Waggonzurüster so braucht: Bühnen, Geländer, Bremsumsteller, Tritte und dergleichen mehr) bei Saemann belichten und ätzen lassen. Zum Ausprobieren hatte ich mir nach Wikipedia-Bild der Eurostandardpalettenmaße "meine" Palette konstruiert und einige Exemplare davon in das Platinenlayout gestreut.

Die Plattlinge müssen ein paarmal gefaltet werden - das geht schnell in Routine über und läßt sich als Meditation in Stille oder bei guter Musik zügig erledigen. Mit Lötpaste an den Palettenklötzen verlötet habe ich das Faltwerk gefestigt, dabei gleichzeitig versucht, von außen den geschichteten Eindruck ein wenig zu mildern. Zuletzt bin ich mit feiner Schlichtfeile rundrum gegangen, habe die Wülste der nach außen liegenden Falten abgetragen/geschwächt und Grate gebrochen. Lackieren werde ich mit dem Luftpinsel und Elita-Farben.

Ich biete hier meine Corel-Zeichnung (bis Version 13/X3) für eigene Ätzereien für den Hausbedarf an. Ich hab mir "die Arbeit gemacht" aus lauter Spaß an der Freude und nicht als "Geschäftsidee". Falls Interesse an größeren Palettenmengen besteht, wäre vielleicht der Distributionsweg via Grischan und Yves' Digitalzentrale sinnvoll, wie das mit so vielen für uns TT-Bahner so nützlichen Dingen schon passiert ist.

Zu den Bildern: Sie verraten, daß mein Löten, Versäubern und Fotografieren noch etwas der Übung bedarf, ja. Die beiden Zeichnungen zeigen die Ansichten von oben und von unten.
 

Anhänge

  • Europalette_oben_mswbahner.jpg
    Europalette_oben_mswbahner.jpg
    39,7 KB · Aufrufe: 310
  • Europalette_unten_mswbahner.jpg
    Europalette_unten_mswbahner.jpg
    38,2 KB · Aufrufe: 292
  • Europaletten_Haufen_mswbahner.jpg
    Europaletten_Haufen_mswbahner.jpg
    143,9 KB · Aufrufe: 350
  • Europaletten_Nahansicht_mswbahner.jpg
    Europaletten_Nahansicht_mswbahner.jpg
    112,1 KB · Aufrufe: 423
Die Abwicklung im Kopf zu verstehen ist komplizierter als hinterher das Falten ;).

Klitzekleine Kritik: Linkes Bild (dort sieht man es besser) Dem Falz oben rechts fehlt die Einkerbung (wie sie oben mitte vorhanden ist). Geht aber mit der Feile nach dem Falten auch zu beheben.
 
Ich denke du hast die Biegefalze etwas zu breit gemacht. Wenn du eine 180°-Biegung machen willst, reicht eine 0,1mm Breite Falz. Quasi als Sollbruchstelle. Dann brauchst du auch nicht so viel wegfeilen. Ansonsten sehr schön :ja:

ps: Ähm, warum nimmst du kein Neusilber?


@Per: wer oder was wird hier Abgewickelt?
 
Stimmt, Per, dem Falz oben rechts fehlt die Einkerbung für die gebrochene Ecke. Allerdings zeigt mir die Baupraxis, daß ich mir die Kerberei hätte schenken können, da ein Feilhieb an jeder Ecke das gewünschte Ergebnis zeitigt, zumal die Falterei nie so exakt wird, daß die Schrägen sauber aufeinander zu liegen kämen (bei mir zumindest).
Vielleicht wäre das anders, nähme ich für die 180°-Falze wie von Grischan angegeben nur 0,1-mm-Streifen in der Zeichnung. Danke übrigens für die Anregung dazu - da merke ich, daß ich noch am Anfang stehe mit der Ätzerei. Hatte mich erstmal an die Faustregel gehalten: Falzbreite gleich Materialstärke. Allerdings frage ich mich, ob es dann beim Falten an dieser "Sollbruchstelle" nicht zu leicht zu Bruch kommt? Zwei Feilhiebe mehr, und beim Falten mehr Sicherheit vor "Uh, Mist - ab!" zöge ich vor ... Andererseits kann ich mir vorstellen, daß engere Falze helfen, die Lagen sauberer aufeinander zu legen, weil nicht so viel Spiel im Falzwulst vorhanden ist. Ausprobieren, wer mag! Bei meiner näxten Auftragsätzerei (irgendwann mal, hab genug zum Basteln -gefühlt bis 2017) werde ich deine Anregung beherzigen, Grischan.

Weshalb Messing? Weil alle anderen Teile auf der Platine aus Messing sein sollten, wie ich es von den meisten mir untergekommenen Ätzteilen so gewohnt war. Daß auch Neusilber geht und wohl Vorteile bei der (Nicht-)Wärmeleitung für's Löten hat, ist mir relativ neu, jedoch mittlerweile geläufig. Oder hab ich andere Vorteile von Neusilber übersehen?
 
Der Hauptvorteil ist, dass Neusilber wesentlich langsamer eine Patina bildet als Messing und sich desshalb viel besser löten lässt. Außerdem ist es bei gleicher Materialstärke viel stabiler. Wenn ich da zB deine hübschen Bremserbühnen sehe: Bei Messing sind die immer sehr gefährdet für verbiegen. Bei Neusilber hat man da weniger Sorgen. Außerdem kann man mit Neusilber feinere Strukturen ätzen, da die Kanten im Ätzbad besser stehenbleiben.

Zu deinen Biegekanten: Falzbreite = Materialdicke ist nicht gut. Der Falz ist immer abhängig vom Winkel den du biegen willst und der Materialdicke. Man kann das ganz gut berechnen. Der Falz bildet ja einen Radius (Viertelkreis bei rechtem Winkel) zwischen den Blechkanten. Bei 0,2er Blech ist es für einen rechten Winkel ziehmlich genau auch 0,2mm. Bei 0,3er Blech sind es schon 0,35mm. Den Rest kann man auch über Verhältnisgleichung ermitteln.

Zum Wegfeilen: klar den Biegefalz kannst du doch komplett wegfeilen, wenn du die Palettenfüße an der Seite verlötet hast ;D

Vielleicht hätte dir mein Ätzzeichnungskurs geholfen ;D Wenn du magst kannst du auch kleine Zeinungsteile über mich ätzen. Wie das hier einige andere auch machen. Da musst du nicht ein ganzes Blech voll zeichnen.
 
Grischan, wenn ich die Füße verlötet habe, kann ich den Falz wegfeilen, ja - doch ich muß wohl erst selbst die Erfahrung am eigenen Ätzteil machen, daß mir bei Komma-Dreier-Blech ein Komma-Einer-Falz beim etwas unvorsichtigen Umlegen nicht schon sollbricht, bevor der Lötkolben da war.

Werde beim näxten Mal Neusilber probieren, habe mit meinem ersten Ätzerfolg alle von mir auf absehbare Zeit "nötigen" Teile beisammen: ein wildes Sammelsurium aus Bühnen, Geländern, Superungssätzen, Tritten, Bremsumstellern, Zettelhaltern, Probestücken für Irgendwannmalwaggonselbstbau. Hatte vor fünf Jahren angefangen, in Corel Draw Zeichnungen zu erstellen, war in Einzelteilen weit gekommen und hatte dann das Handtuch geworfen, als es darum ging, damit eine Platine auszulegen. Dann war das alles nicht mehr so wichtig (meine Landschaftsbauexperimentierphase mit dem Grasomaten und so kam dazwischen, hab manchmal hier im Board davon berichtet). Erst im April hab ich neuen Anlauf genommen und jetzt das Ergebnis. Wenn ich so weitermache, gibt es wohl 2014 Nachschub. Außerdem bin ich ja auch ganz heiß auf Roßwein und plane schon fleißig mein Erstlingsmodul: Auto ist vermessen, Platz in der Bude zum Aufbewahren gefunden, Norm studiert, Bau- und Gestaltungsmaterial en gros liegt griffbereit, Fragenkatalog an die Modulgemeinde zum Abarbeiten vor Ort im Oktober wäxt so langsam ... :zwinker: Mein Problem bei Ätzteilen wird wahrscheinlich auch künftig weniger sein, ein Blech vollzumachen, als mehr, anhand meiner Bedarfsliste die Teilprojekte so auf dem Blech zu verteilen, daß ich mit nur einer Filmtasche, aber mehreren Blechen desselben Layouts meinen Bedarf decke. Auf jeden Fall danke für dein Angebot, Grischan!

Zu Biegekanten, -falzen, neutralen Fasern: Ich hatte gehofft, mit grober Faustformel bei so kleinen Teilen sollte das nicht so wichtig sein! Der Monat Blechschlosserei damals in der Ausbildung gehört (auch wegen der nach Schlachterei aussehenden Hände von den aasigen Graten an Alu- und Niroblech) nicht zu meinen freudigsten Lebenserinnerungen. Ein Ätzzeichnungskurs hätte vielleicht geholfen, richtig Katastrophe hab ich mir allerdings mit meinen Erstlingen und den üppig dimensionierten Falzen (noch?) nicht eingehandelt. Mal schauen. Erfahrung macht kluuch.
 
Na bei mir liegt inzwischen in jeder Kellerecke irgendwelches geätztes Zeugs ;D ist wie ne Sucht.

Der 0,1mm Falz bricht genauso wenig wie ein dicker, keine Angst. Wichtig ist das aber erst wenn die Sachen präzise passen müssten. Wenn du zB eine Runge aufdoppelst durch Umklappen und die hat Stecknasen, und die liegen wegen deiner "Riesenfalz" nicht genau übereinander isses Mist. Denn das dein Falz genau mittig umklappt ist ja eher Zufall :braue: Er bildet dann ja so ne Art Öse.

Aber schön das wir uns in Roßwein sehen, da können wir ja ein bissel fachsimpeln :ja:
 
Ich habe mir heute die Bausätze der Euro-Paletten von KOTOL abgeholt, Original-Holz, könnte noch einfacher vom zusammenbauen sein, da das löten wegfällt.
Übrigens sind die Briketts und die Ziegelsteine auch der absolute "Hammer"

Pandy
 
pandy, die Kotol-Paletten sehen gut aus - allein: die in TT sind einfacher aufgebaut als die Europaletten, die ich haben möchte, sie haben nämlich "nur" drei Fußbalken mit Querlattung. Wobei die H0-Exemplare in der von mir nachgebildeten Variante mir in ihrer Form sehr gut gefallen.

Und wenn die Kotols auch schreiben, es gehe nicht vorbildgerechter, als Echtholz zu verwenden, dann entspricht das nicht meinem persönlichen Modellempfinden: Echtholz 1:1 läßt sich in meiner bescheidenen Welt genauso wenig wie Echtwasser 1:1 in anderem Maßstab (egal ob größer oder kleiner) ohne starke optische Kompromisse einsetzen. Um beim Holz zu bleiben: Die Maserung und Faserung des Holzes bleibt auch bei winzigstem Zuschnitt 1:1, sie wird eben nicht maßstäblich verkleinert. Daß Echtholz trotzdem bei vielen Erstaunen hervorruft: "Wie in echt!", liegt IMHO eher an einem Wahrnehmungstrick unseres Schaltkastens zwischen den Ohren, der die Information über die Objektform ("Sieht aus wie eine Palette im TT-Maßstab!") und die Information über die Stoffeigenschaft ("Sieht aus wie Holz!") überlagert (= "Das ist eine Holzpalette im TT-Maßstab!"). Bei mir selbst funktioniert diese Überlagerung auch, allerdings mit anderem Ergebnis: "Das ist eine Palette im TT-Maßstab, die nach Holz im Maßstab 1:1 aussieht." ... Also mußte für mich etwas anderes her. :happy:
 
Hallo du

also, ich muss sagen, tolle sache. Hier im Board gib es nen Fred, der nennt sich Kleinserienherstellung vom TT-Board. Vielleicht kannst du deine Idee dann da mit einfliessen lassen???

Sepp
 
Mit der Farbgebung der Paletten habe ich so meine Probleme. Irgendwie habe ich bei meinem Händler keine Farbe der üblichen Verdächtigen gefunden, die auch nur annhähernd dem Holz neuer Paletten entspricht. Auch eigene Mischungsversuche blieben unbefriedigend. Hat jemand eine Idee, wie man den Farbton hinbekommt?

Wolfgang
 
Ich hab mein >ladenneues Holzzeugs< sowie die gelöteten Europaletten mit "Humbrol 103 matt" gestrichen. Das hat mir nach mehreren Versuchen am ehesten gefallen. Man kann je auch hinterher noch bissel altern.
 

Anhänge

  • Euro1.JPG
    Euro1.JPG
    117,3 KB · Aufrufe: 164
  • Euro2.JPG
    Euro2.JPG
    155,4 KB · Aufrufe: 164
Danke Jörg, dieser Farbton ist mir bisher noch nicht untergekommen. Die Verladeszene sieht klasse aus. Ich werde dann morgen mal mein Glück bei einem anderen Händler versuchen. Der hat eine große Abteilung mit Modellautos usw. und vermutlich mehr Auswahl. Eine dezente Alterung ist natürlich Pflicht.

Wolfgang
 
Zurück
Oben