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Das Vorbild zum Modell

Johannes

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Schiebock/ OL/Sachsen
Bei der Suche zu Unterlagen zum Platow-Kran bin ich auf Aufsätze zu allgemeinen Informationen zur Entwicklung bei der DR gestoßen. Frage: Warum gibt es einige Vorbilder deren Verkleinerung in 1:120 als "normal" gilt ? Der Anfang macht der Container.

Container bei der DR

1965 sind die ersten Container aus den USA in Europa eingetroffen. Der Gedanke der Container muss bei der DR auf fruchtbaren Boden gefallen sein. Grund dafür war das Sammelsurium von 2achs. GW aller Epochen und Herkunftsbahnen. Es bestand die dringende Aufgabe den Güterverkehr effektiver und schneller zu gestalten. Die Idee mit dem Mehrzweckgüterwagen und den 4achs. geschlossenen GW war nur ein Teil der Problemlösung.

Aus diesen Gründen stellte man 1968 den ersten Container made by DR im RAW Zwickau gefertigt -vor. Durch die internationale Standardisierungsorganisation - als ISO bekannt-gab es die Typen 1A,1B,1C,u.1D. Der 1 C entsprach dem heutigen (im Sprachgebrauch) 20' Container. Es wurden umfangreiche Untersuchungen zur Ausführung des Containers der DR angestellt. Der Container mit der Bezeichnung GRB 1C entstand aus 1,25 mm starken Hutprofilen mit der vertikaler Sickung nach Innen für die Seiten-und Strinwände. Begründung-die ebenen Außenflächen sollten gefällig und verkehrswerbend sein. Die Container wurden so ausgeführt, dass diese auch auf See transportiert werden konnten.

Auf einem Container konnten weitere 5 Container gestapelt werden. Interessant war die Ausführung des Daches , hier wurde ein glattes Blech verwendet.

Das damalige Modell eines Containers von Zeuke gibt diese typischen Merkmale wieder. Wie wurden die Container transportiert ?

Im Sommer 1968 (ab dem 30.06.1968) wurden die ersten zwei Containerzüge auf der Strecke Rostock-Berlin-Dresden eingesetzt. Die Züge bestanden aus jeweils aus 10 Wagen des Typs SSalm (4achs. Plattenwagen). Jeder Zug wurde aus jeweils zwei Fünfergruppen dieser Wagen gebildet. Diese Fünfergruppen wurde kurzgekuppelt und der Zug wurde immer als geschlossene Einheit betrachtet , der nicht getrennt werden durfte. Um die vorhanden Wagen für den Einsatz zu ertüchtigen mußten die Längsträger der Wagen verstärkt werden, eine vorhandene Kurzkupplung angepaßt werden und eine Befestigungsvorrichtung für die Container entwickelt werden.

Bei den kurzgekuppelten Wagen wurde die Stirnborde, Handbremse (an der Stirn) und Fußtritte entfernt. (Ich vermute damit konnte man ohne Schaden und schnell die Container auf der Fünftergruppe verladen.) Zum Zeitpunkt 1968 hatte ein GW eine Nutzungsdauer von 34 Jahren-das sollte aus Kostengründen auch mit diesen Wagen auf 17 Jahre reduziert werden.

Johannes
 
Feste Fahrbahn

Oberbautragwerke = Feste Fahrbahn

hieß die Entwicklung, die 1957 bis 1966 bei der DR erfolgte. Exakt nannte man dieses Tragwerk " Entwicklung von neuen Gleisunterschwellungen". Der Gedanke war die Nutzungszeit der Gleise zu verlängern. In anderen Ländern hat man auch daran gearbeitet. Ein erster Test erfolgte durch die Herstellung von 10 Oberbautragwerken in Form von Betonplatten in den Maßen 3,24 m lang, 2,20 m, breit und 0,21m dick. Die 10 Betonplatten wurden in einer ca. 30 m langen Versuchsstrecke 1962 eingebaut.

Die Ergebnisse des Versuches müssen positiv ausgefallen sein und mündeten in einer neuen 2 km langen Versuchsstrecke zwischen Roßlau und Zerbst. Die Versuchsstrecke wurde 1965 in Betrieb genommen. Zur Reduzierung der Anzahl der Platten wurde die Länge auf 4,99 m festgelegt.

Die Betonplatten lagen im Schotter , allerdings schrieb man dann nach 2 Nutzungsdauer. Die Ebenheit des Planums war ungenügend, die Verdichtung hätte besser ausgeführt werden müssen-es gab Setzungserscheinungen und die Platten waren nur über die Schienen verbunden. Die Querkraftübertragung an der Stoßfuge wäre wichtig gewesen.

Man vermutete schon 1967 Probleme mit der Instandhaltung.

Überrascht war ich über die frühen Bemühungen der von uns heute genannten festen Fahrbahn.

Johannes
 
Gbs-Güterwagen

Gbs = Glmmos - Wagen

Um den Anforderungen für den internationalen+modernen Güterverkehr nachzukommen, gab es in 60ziger Jahren ein UIC-Merkblatt 571-1 der Vereinheitlichungsmerkmale für den Bau neuer 2achs. Güterwagen forderte. Es gab die Bauart 1,2 und 3. Die Bauart 1 hatte ein nutzbare Bodenfläche von 33 qm, Bauart 2 von 25 qm und die Bauart 3 von 28 qm. Die Bauart 1+2 war nur auf Kontinent verkehrfähig-die Bauart 3 entsprach auch der britischen Umgrenzungslinie. Das UIC Merkblatt ist die Ursache für die Verbreitung der Bauart 1 in vielen europäischen Eisenbahnverwaltungen.

Die DR entschied sich für die Bauart 1. Man konnte bis zu 26 Paletten 0,9X1,30m in dem Wagen unterbringen. Die Tür war mit 2,50 m Breite größer als 2,00 m bei der Bauart 2.

Die Konstruktion erfolgte in der VES W in Delitzsch. Es wurden 1966 zwei Musterwagen im RAW Halle gebaut. Die Musterwagen bekamen die Nummer 1401 und 1402. Sie dienten der Erprobung , Zug-Druck-Versuche in Görlitz etc. . Der Unterschied zur Serie war die Tür ohne Strebe, die Diagonale im zweiten Feld neben der Tür (r./l.)und nur 5 Sicken in den Strirnwänden. Die Wagen erhielten Doppelschakengehänge mit Rollenlagern. Die Beplankung der Seitenwände erfolgte aus 2 mm dicken Heko-Blech (7 Sicken) und die Stirnwände aus 3 mm Heko-Blech (5 Sicken). Die Innenauskleidung erfolgte aus 15 mm Kiefernholzauskleidung.

Die Tür war eine Stahlausführung, die 1968 durch eine Tür in Aluausführung ersetzt wird (werden sollte). Vorgesehen war der Einbau einer Mittelpufferkupplung-wie damals üblich. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 100 km/h festgesetzt.

Der Bau erfolgte im RAW Leipzig . Im Jahr 1967 sollten dort 30 Wagen entstehen und dann ab 1968-1970 4000 Wagen. Als Neuerung war geplant den Wagen mit einem Plastedach und die Seitenwände mit phenolharzverleimten Platten auszurüsten.

Unklar ist aber die Außen-Beplankung mit Holz, den die war nicht vorgesehen. Die Beschriftung in EP. 3 ist gesichert auszuschließen.

Johannes

Hinweis Datenbank:

http://www.tt-pics.de/details.php?image_id=6341
 
V 240

Die V 240 - die stärkste Diesellok der DR

Im Januar 1965 wurde von der der HvM der DR die zukünftigen Beschaffungspläne für Triebfahrzeuge öffentlich. Es war geplant bis 1970 - 53 % der Zugleistungen durch Diesel und Elloks abzudecken. Die Elekrifizierung der Strecken(abschnitte) Muldenstein-Berlin und Dresden-Berlin abzuschließen.

Im Beschaffungsprogramm war eine E51 Co´Co´ Güterzuglok ab 1969 zur Lieferung vorgesehen. Die E 11 sollte durch eine E11.10 und E11.20 ergänzt werden (beide für den Schnellfahrverkehr).

An Dieselloks sollte die V 15,V60,V 180 und V 200 weiterhin beschafft werden. Die Lieferung der V 240 stand bevor-wo bei diese Lok als 4achs. und 6achs. Ausführung erscheinen sollte. Die Lieferung sollte max. 240 Stück umfassen und war für das Jahr 1969 geplant. Bis 1970 sollte außerden 8 Einheiten des VT 18.16 beschafft werden und der 4achs. LVT war für das Jahr 1968 zur Lieferung vorgesehen.

Die V 240 sollte die stärkste Diesellok der DR werden. Man befand sich in der Entwicklung des Dieselmotors 12KVD 18/21 A und prognostizierte eine erreichbare Leistung von 1350 PS. Damit wären eine dieselhydraulische Diesellok mit 2700 PS denkbar gewesen.

Anlaß für die Weiterentwicklung des 900 PS Dieselmotors waren die "Probleme" mit dem SVT 18.16. Der Triebzug war als 4 teilige Einheit zu kurz um den Beförderungsbedürfnissen zu entsprechen. Aus diesem Grund wurde eine Kleinserie des Einheitsmittelwagen für den VT 18.16 im Jahre 1968 geliefert. Nun konnte man den VT 18.16 bis zu einer 6teiligen Einheit aufrüsten. War der 4teilige VT schon leicht untermotorisiert -so war die 6teilige Einheit noch schwächer. Nebenbei der Einheitsmittelwagen durfte als VMe nur zwischen VMd und VMc eingefügt werden.

1967 wurde von der 1965iger Beschaffungsplanung Abstand genommen und es gab die Erklärung, dass die industrielle Basis zur Beschaffung V 240 schwerlich gegeben war/ist.

Eine recht einfache Erklärung konnte man auch lesen- im Bereich der Schienenfahrzeuge wurde damals eine Art Marktforschung mit dem Ziel des NSW-Exportes betrieben. Dieselloks konnte man nicht in das NSW liefern-wohl aber Güterwagen bzw. Personenwagen. Die Devisenknappheit zwang den Fokus auf die Produktion mit hoher Exportwahrscheinlichkeit.

Nach dem Ölboom aus der SU und dem leichterem Kauf der Dieselloks aus der SU gab es keinen Zwang mehr selbst die Entwicklung und dem Bau der größeren Dieselloks in der DDR zu verfolgen. Einen RGW-Beschluss hat es in dem Zusammenhang nicht gegeben. Schlüssig ist dies auch dadurch, dass Güterwagen für den NSW in Niesky hergestellt worden und die GW für die DR wurden im eigenen RAW hergestellt (siehe Gbs). Deshalb wurden auch in Niesky Musterwagen hergestellt und die Serie kam z.B. aus Rumänien.

Hier die : http://www.tt-pics.de/details.php?image_id=357

Johannes
 
Nirosta-Reisezugwagen

Y-Reisezugwagen aus Nirosta

1968 verließ ein Versuchs-oder auch Musterwagen des Typs Y den Waggonbau Bautzen. Grundgedanke dieses Wagens war die Korrosion im Betriebsalltag zu begegnen und als Langzeitest die Art der Ausführung verschiedener Stahlqualitäten zu testen. Der Wagen wurde in einer Gemischbauweise hergestellt. Das Dach- und das Seitenwandgerippe bestand aus St 38 bzw. St 52. Die Beblechung der Seiten-,Stirnwände, das Dach und die Türen waren aus 1,5 mm X5CrNi18.10 (rostfreier Stahl-Nirosta).

Die Herstellung und Lagerung der Nirostatafeln bereitete einen Mehraufwand. Die Blechtafeln wurden mit Packpapier abgedeckt um dem Flugrost zu vermeiden. Da der Wagen in der sogenannten Glattblechausführung hergestellt wurde, mußte nach den MIG-Lochschweißungen - die Verbindung der Nirosta-Tafeln mit dem Gerippe- ein Flammrichten des Bleches erfolgen. Die Folge des Richtens sind die Anlaßfarben auf dem Nirosta-Blech. Um diesen optischem Makel zu beseitigen wird ein gleichmäßiges Schleifmuster auf die Außenwände aufgetragen.

Hauptziel war Erfahrungen mit den Überlappungsverbindungen zwischen Nirosta und dem St 38/52 zu sammeln. Die Überlappungsverbindungen sind die Korrosionsherde dieser Gemischbauweise.

Es erfolgte eine Untersuchung zwischen der optimalen Gestaltung des Wagens aus Nirosta , den Kosten und dem Gewicht. Optimal wäre gewesen: gesickte Seitenwände , gesicktes Dach, glatte Stirnwände , Sickenfußboden mit Wagenkastengerippe.

Ich glaube der Wagen steht heute in Chemnitz-Hilbersdorf?

Der Wagen: http://www.tt-pics.de/details.php?image_id=11593

Johannes
 
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