Nachdem diese "Messe" nun vorbei ist, möchte ich mal ein kurzes Fazit abgeben, natürlich subjektiv, weil nur aus meiner Sicht.
Wenn man angesichts der Tatsache, dass die Modellbahner etwa ein Drittel der Halle belegten und in den anderen beiden Dritteln eine sogenannte Kreativmesse stattfand und beide Besuchergruppen strikt voneinander getrennt waren, ist der aufgerufene Eintrittspreis von 9 Euro eher grenzwertig im Verhältnis zu dem Gebotenen aus vorangegangenen Messen am gleichen Ort. Die vergangenen Ausstellungen am Ort boten für minimal weniger Geld doch deutlich mehr Gegenwert. Eine Preisdiskussion ist allerdings IMMER müßig. Für mich stellt sich diese Frage nicht, denn wo sonst bekomme ich so preisgünstig so viel Verschiedenes zu sehen, OHNE dafür kilometerweit und stundenlang herumfahren zu müssen? Auch Letzteres kostet Geld und wird angesichts der Preistreiberei der Kraftstofflieferanten immer teurer.
Ja, es waren auffallend viele kleine sehr gut gestaltete Anlagen und auch mehrere Vereinsanlagen zu sehen. Das Thema sächsische Schmalspur war sehr gut vertreten. Bei den Vereinen waren es oftmals Bahnhöfe der Umgebung, dargestellt in einem Zeitraum, in welchem diese Orte dem Namen Bahnhof auch noch gerecht geworden sind. So zum Beispiel Waldenburg oder auch Burgstädt.
Händler gab es fast nur die Gebrauchtwarenhändler mit ihren Bananenkisten. Liegt wohl vermutlich daran, dass dieses Mal alle Gewerbeflächen von der Messegesellschaft vermarktet worden sind zu den entsprechenden Quadratmeterpreisen. Warum sollte sich der kleine Kleinserienhersteller zu so einer Veranstaltung hinstellen, wenn er am Ende paar hundert Euro in den Sand gesetzt hat? Standgebühren kontra Umsatz geschweigedenn Gewinn angesichts der Vielzahl an Besuchern, die alles antatschen müssen, aber nichts kaufen? Letztere sind dann eher glücklich bei den Bananenkisten, wo man zwischen zwei scheinbar gleichen Wagen wählen kann. Der eine Wagen für 5 Euro (Zeuke Uralt) oder für 30 Euro und mehr (aktuelle Produktion). Wollen wir mal raten, welche Wagen von der breiten Masse gekauft worden sind?
Leider sehe ich da schwarz für die Zukunft dieses Hobbys. Die Entwicklung der letzten Jahre ist bezeichnend dafür. Die größten Schreihälse unter den Hobbykollegen stellen immer lautere Forderungen und gleichzeitig sind es aber auch dieselben, die sich dann über den daraus ergebenden exorbitanten Herstellungsaufwand aufregen, der sich völlig unerwartet in den Verkaufspreisen niederschlägt. Selber haben die Immer-nur Forderungen-stellenden in vielen Fällen dann zu Hause eher ein Zugbrett als eine Modellbahnanlage vom Allerfeinsten.
Die in Chemnitz stattgefundene Fachmesse (!) war für mich der Beweis, wo es hinführt, wenn die Messe selbst sich um alles kümmert ohne Ahnung von der Materie zu haben. Die Art der Werbung im Vorfeld war da nur ein negativer Aspekt von vielen. SO vergrault man sich Besucher für die Zukunft ...
In meinen Augen eine Erfahrung, welche der Frankenberger Verein als ursprünglicher Initiator ebenso machen musste wie vor ein paar Jahren die Vereinsfreunde von Senftenberg, welche in der Zwickauer Stadthalle ein ähnliches Event aus dem Boden gestampft hatten, welches dann in den Folgejahren zusehends totgeritten worden ist ohne das der veranstaltende Verein etwas dagegen unternehmen konnte.
Schade.
Meinem Vorredner gebe ich recht. Die Besucher wollen es fahren sehen! Wenn dann wie jetzt in Chemnitz auf einer überschaubaren Fläche ein einziger kurzer sächsischer Schmalspurzug dahinbummelt, ist das einfach nur langweilig! Und schon gehen die meisten Besucher weiter. Wie schön, wenn das vorbildgerecht ist und ja, auch materialschonend ist, aber leider nicht das, was die Besucher sehen wollen.