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Bunkerkipper für OOt- bzw. Fal-Wagen

Grischan

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Dresden
Anhand einer CAD-Zeichnung von Kasi (PapaT) hab ich mich mal über einen Ätzbausatz für einen Seitenwandkipper hergemacht. Das Ergebnis der ersten Probe ist recht vielversprechend. Das Öffnen der Klappen eines Fal ging jedenfalls problemlos. Das Thema ist ja nicht neu bei den Modulisten, aber bisher gab es immer Probleme, dassbeim Aufdrücken der Klappen der Wagen aus dem Gleis gehoben wird.

Bei dieser Konstruktion hier klappt das recht gut. Und sie hat sogar noch Verdesserungspotenial. Wenn man das Hebelblech (an der Achse angelötet) durch ein zum U gebogenene Draht ersetzt, ist der Anlenkpunkt noch besser. Man könnte sogar noch ein Rohr aufschieben, das es zum Abrollen des Öffnungshebels kommt (4. Bild)

Bei dem Öffnungsmechanismus können die Öffnungshebel außerdem senkrecht nach unten, oder sogar nach innen gebogen werden, sodaß sie nicht mehr an Bahnsteigkanten (oder meinem Brückengeländer) hängen bleiben ;D
 

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Tolle Arbeit.Sowas kann ich gut gebrauchen ;)

Wie lange baut man an sowas?Und was muss man investieren?
 
Der Zusammenbau ist in ca 10 Minuten erledigt.Die Teile werden nur ineinandergesteckt und an ein paar Rastnasen verlötet. Kosten werden sich bei 20 Euro rum einpegeln.

Ralf, der Kasi hat das so gedacht das man beliebig viele von den Dingen hintereinander baut und so ganze Züge oder Teile entleert. Die Öffnungsstange ist dann durchgehend.
 
@ Grischan

Ich würde an das Blech, das den wagen öffnet 2 Ösen "anätzen"/Stehen lassen, die dann nach unten geklapt werden und durch die die Welle/Kipppachse gesteckt wird! Damit muß sie beim Anlöten nicht so genau auf Kante ausgerichtet werden.Sie ist dann nur noch längsverschiebbar.
 
Man könnte ja auch an entsprechender Stelle nen Kontakt im Gleis installieren und über nen Antrieb den Mechanismus betätigen. So kann sich im Prinzip jeder Wagen selbst entladen.
 
Bunkenentladung

@ Grischan,
da will ich mal als Ex- und nun-wieder-Kraftwerker meinen Senf dazu geben...
Prinzipiell gab es 2 Arten der Bunkerentladung:
1. die sog. Luftkipper - das waren Ganzzüge, meist der Grubenbahnen direkt in die Kraftwerke. Die fuhren als Ganzzüge auf die (entsprechend langen) Grabenbunker und wurden (mehrere Wagen gleichzeitig) entleert, ohne dass der Zug "weiterrücken" musste...
2. die Entladung wagengruppenweise. Das passierte meist in den Heizkraftwerken, deren Grabenbunker entsprechend kürzer war und die ihre Kohle mittels DR antransportiert bekamen. In diesem Fall holte eine werkseigene Lok (meist eine Dampfspeicherlok, aber z.B. auch V10B) die zugestellten Wagen vom Übergabebahnhof gruppenweise (mit ner Babelsberger "Wärmflasche" so max. 6 Fal / Fad) auf den Grabenbunker. Dort wurde jeder Wagen einzeln "gekippt" - entweder (im günstigsten Falle) mittels Druckluft oder von Hand... Und wichtig: Es wurden NIE alle Wagen der Wagengruppe an ein und der selben Stelle "gekippt" - sondern die Kohle wurde immer auf die Länge des Grabenbunkers "verteilt" - d.h. während des Entladens einer Wagengruppe wurde nur in seltensten Fällen mit dem Zug "nachgerückt"...

Dafür ganz wichtig für das Gleis über den Grabenbunker ist folgendes: So ein Grabenbunker lag meistens an einem Hang. Auf der "Bergseite" befand sich nahe am Gleis ein Laufsteg von dem aus sich mittels einer "Stange mit Handrad" die Nichtluftkippen bzw. die "störrischen" Luftkipper manuell öffnen ließen... (Das war DIE Scheißarbeit in einem Kraftwerkswinter schlechthin - sowas vergisst man nicht!!!).
Die Höhe des Laufsteges war so, dass sich das Vierkant des Handrades etwa in Brusthöhe eines durchschnittlichen Mitteleuropäers befand...
Die Entnahme der Kohle aus dem Grabenbunker erfolgte mittels eines (oder auch mehrerer) Grabenschöpfgeräte - also auf Schienen längs zum Grabenbunker verfahrbare Eimerkettenbagger, die die Kohle auf ein Förderband längs zum Bunker abwarfen... Alternativ zum "Grabenschöpper" gab es noch die Variante Bunkerräumwagen...

Ich muss da mal suchen - vielleicht finden sich noch einige Fotos...

FD851

PS zur Modellausführung:
Ohne "schulmeistern" zu wollen, aber ich würde das Öffnen der Klappen vielleicht mittels Elektromagnete realisieren. Ich habe da nix probiert, ob das gehen könnte, aber wäre vielleicht ne Idee.
Die Welle ist genau genommen im Original an dieser Stelle ganz mächtig im Wege - behindert sie doch den "Fall" der Kohle in den Grabenbunker...
 
Hi FD, mit den großen Grabenbunkern kenn ich mich auch ganz gut aus. Schließlich bin ich in Spremberg aufgewachsen und Vadder und Onkel waren Lokführer auf ner El-2. In Schwarze Pumpe war es genau so wie von dir beschrieben. Allerdings wurden die Züge, wenn der Mann mit dem Handrad gut war (vorschriftswidrig) im rollen geöffnet. Während der Zug langsam über den Bunker rollte, marschierte er auf seinem Steg lang und öffnete Wagen für Wagen. Wenn man mal bei Google Earth Schwarze Pumpe sucht, kann man sich den Bunker sehr schön von oben ansehen!

Richtig übel war es in schweren Wintern, dann mussten auch mal die Jungs vom Panzerregiment ran um die Kohle loszuschlagen, weil die Aufwärmhalle es nicht schaffte.

Ich hab aber auch schöne Bilder von Fal-Entladungen, teilweise aus Vorkriegszeit. Wenn man in der INet-Fototek der Slub Dresden sucht, findet man einiges.


Den Öffnungsmechanismus kann man sicher vielfältig gestalten. Von Lichtschranke mit Servo bis zu nem simplen Faden, an dem man (über Umlenkungen) zieht ist alles denkbar. Ich werd den Prototyp und etwas zum rauskrümeln in Leuna bei haben da freuen sich immer die Kleinen wenn sie mal ran dürfen ;D
 
@ Grischan- baust schöne Sachen und betreibst damit auch gleich Nachwuchsbegeisterungsarbeit:fasziniert:
 
Kippstand

@ Guntt,
die Kipperei war eine nicht ganz ungefährliche Sache - deshalb hat man direkt auf'm Kippstand meistens auf "Winterhilfskräfte" verzichtet und dort nur mit Stammpersonal gearbeitet. Winterhilfskräfte wurden dann meistens an anderen üblen (häufig an den Bandanlagen, am Brecherturm und einigen anderen Stellen in den Bekohlungsanlagen) Stellen eingesetzt...

FD851
 
So jetzt hab ich mir noch mal etwas Zeit für die Hebelvorrichtung genommen, zwei U-Bügel mit einem Röllchen gebogen und angelötet. Den Öffnungsbegrenzer hab ich abgeknippst, da er unsinnig und im Weg war. Jetzt geht es richtig schön. Beim Bilderknippsen hab ich einfach ne Klemmpinzette an jeden Hebel geklemmt um die Hände frei zu haben. Wie man sieht gehts prima.
 

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Ich hab heute den Vorführaufbau des Kippers für Leuna mal weiter gebaut. Hier ein kleiner Vorgeschmack mit 2 Videos. Die "Steinkohle" ist Schwarzkümmel. An die beiden Hebel die ich im Video mit den Fingern drücke, kommt noch eine Strippe zum ziehen.

Video 1
Video 2
 

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Da ätzt du alle Teile auf den 1/10tel mm genau und für den Antrieb tut es ein Bindfaden und ein Gummiband. Schon ulkig (weiß ja, du bevorzugst solide mechanische Technik ;D)

Bin gespannt, das Teil in Roßwein zum Modultreffen in Aktion zu sehen.

mfg Poldij
 
Nee ist bloß ein Provisorium, später kommt ein Servo ran. Die Laufstege rechts und links mit Gitterrosten und Geländer sind nun auch schon gezeichnet.
 
Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, wenn die Schwellen durch eine Art Gestell ersetzt würden, auf denen die Schienen geschweist (gelötet) sind. Kleineisen und solche Raffinessen machst du ja schon.
Dann würde noch weniger das Herrausfallen der Kohle behindern, denke ich.......
 
Ich hab für das Probeexemplar einfach nur einen Schwellenrost mit zwei dicken Schrauben in den Holzklotz geschraubt. Die Schrauben klemmen gleichzeitig das Blechteil fest. Das ganze ist nur ein Provisorium um es vorzuführen und damit die Kinder in Leuna sich nicht langweilen, wenn Pappi in Fachgespräche verwickelt ist ;D

Wenn der Bausatz kommt, soll da ein passend gefräster Schwellenrost aus Leiterplattenmaterial beiliegen, den man auflöten kann.

Der Prototyp hier war eigentlich nur gedacht um die ordentliche Funktion des Hebelmechanismus zu testen.
 
>>>Prinzipiell gab es 2 Arten der Bunkerentladung:<<<

Im Nürnberger Kraftwerk Sandreuth verfuhr man folgendermassen:
Es gab hier nur ein einziges Gleis, auf das der ganze Zug (34 Wagen) passte. Der Zug wurde auf das Anschlußgleis von der DB Lok gedrückt und dann von einem Windhoeff Zuggerät mit ca. 200PS Leistumng an den Haken genommen. Die Fuhre wurde dann durch die Auftauhalle gezogen (3 Wagenlängen lang) und anschliessend auf den Entladebunker. Hier wurde jeder Wagen einzeln! im gekuppeltem Zustand gewogen und auf der Waage dann auch gleich entleert. Es dauerte dann einen kurzen Moment, bis ein sich drehendes ...?Sichelmesser die Kohleladung nach innnen in einen Trichter gesammelt hatte. An dieser Dosierung hatten die Werker ewig rumgetüftlet, bis sie es raus hatten, damit nicht zuviel und nicht zu wenig Kohle auf dem Transportband lag. Das Band transportiert die Kohle dann in sog. Tagessilos zu je 1500t Fassungsvermögen.
Die Werker hatten immer riesige Probleme mit den Bänder bei nasser und kalter Witterung. Oftmals passierte es, das die Kohle ein Stück das Band hinauf transportiert worden ist und anschliessend die Haftung verloren ging und die ganze Ladung wieder hinunter schoß. Die Haben viel geschaufelt....



FD851 schrieb:
PS zur Modellausführung:
Ohne "schulmeistern" zu wollen, aber ich würde das Öffnen der Klappen vielleicht mittels Elektromagnete realisieren. Ich habe da nix probiert, ob das gehen könnte, aber wäre vielleicht ne Idee.
Die Welle ist genau genommen im Original an dieser Stelle ganz mächtig im Wege - behindert sie doch den "Fall" der Kohle in den Grabenbunker...<<<


Versuche diesbezüglich verliefen recht negativ, deswegen die Entwicklung hin zu diesem System.
Nachdem Herbstreffen in Roßwein denke ich wissen wir mehr. Seitdem ich den Prototyp hier habe, reifen da die wildesten Gedanken.

Gruß Kasi
 
Die Welle ist dem Kohlestrom nicht wirklich im Weg, da die Klappe nicht so weit öffnet. In der Fototek der SLUB findet man übrigens ein Bild, wo gerade ein Fal auf nem Bunker entladen wird. Dort sieht man auch schön den Laufsteg für die Bediner. In der Zeichnung hab ich den ergänzt. Die Welle liegt jetzt unter dem Laufrost versteckt ;D
 
Hallo Ihr Kraftwerker,
Melde auch schon mal Bedarf an - zunächst für die Entladestelle am Kohlenlagerplatz.
Das Kraftwerk Finkenheerd harrt aber auch noch der Auferstehung (in TT).

Da stellen sich dann bald zwei Fragen:

1) Wie kriegt man die abgeschnittenen "Ohren" wieder an die Fal ran? Gibt's die Dinger evtl. als Ersatzteil - oder muss da was geätzt werden?
Anlöten scheidet wahrscheinlich aus - die Dinger sind aus Stahlblech (ich weiß, daß man das auch zur Not löten kann, nur ich kann's nicht) und sehr eng mit der Kunststoffseitenwand verbunden.

2) Wo soll blos die ganze Kohle herkommen ?
Eine Braunkohlegrube ist wohl selbst für die Turnhalle zu groß und zu unhandlich.
Aber vielleicht wenigstens eine Umladestelle (an der I-Bahn)?

Beim Kraftwerk "Sonne" in Großräschen konnte man so was vor einiger Zeit noch sehen - sollte wohl auch museal erhalten werden ...

Grüße ralf_2
 
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