BR 56 (Tillig) Motorprobleme

[Harper]

Guten Abend,
meine BR56 (analog, 02166) fährt mal an, mal nicht- in beide Richtungen! Ursache: Der Motor will sich drehen, kommt aber scheinbar nicht über den gewissen Punkt hinweg. Lokgehäuse und Schutz der Schwungmasse abgebaut und auf den Rollenprüfstand gestellt. Wenn ich mit dem Finger sachte an der Schwungmasse nachhelfe, fährt sie los. Das Gestänge ist in keiner Position verklemmt. In Bewegung zieht die Lok ca. 300mA, will der Motor, kann aber nicht, zieht die Lok 500mA. Dreht der Motor sich einmal, wird er nach 5 Minuten kochheiß, das dürfte auch nicht normal sein! Scheint, als ob der Motor einen weg hat. Wenn ja, wie lässt er sich ausbauen? Danke für die Tipps und einen schönen Sonntag!
VG Olaf

 

[TT-Tilo]

Hallo,läuft alles leicht wenn an der Schwungmasse gegreht wird?

 

[FB.]

-kurze Ferndiagnose
-Motor ausbauen -anschließen und drehen lassen wird er ohne Last auch heiß wars das für den Motor-eventuell schaden an Kohlen oder Kollektor
Kohlen kann man tauschen-sind die Bleche vom Kollektor zu weit abgenutzt---neuer Motor
-wenn das nicht zutrifft--mechanische Problem aus dem Antrieb
-zuerst Gestänge abbauen und dann testen-wird das ganze immer noch heiß dann hilft nur eine komplette Demontage und ein schrittweiser Neuaufbau
------häufigster Fehler sind überspringende Zahnräder der Radsätze----
gruß fb.

 

[Harper]

Danke für die bisherigen Antworten!
Alles läuft leicht, wenn ich die Schwungmasse bewege! Getriebe somit wahrscheinlich i.O..
- Lok ist bisher wirklich wenig gelaufen, sie lief noch nie so richtig rund
- wie bekomme ich den Motor ohne Beschädigungen heraus gebaut?
VG Olaf

 

[Dampfossi]

Das hier zu beschreiben is nich ganz einfach, erklärt sich allerdings auch aus der Explosionszeichnung des Beipackzettels.
Die hintere Schraube in der Bodenplatte muss raus, damit löst du die Halterung des hinteren Motorlager. Das Bauteil mit den Führerhaus-Ausstiegsleitern muss noch demontiert werden, sonst bekommt man die Halterung nich raus. Das vordere Lagerschild is nur im Getriebeblock passgenau arretiert und kann letztendlich einfach rausgezogen werden. Aber Achtung, damit löst sich auch die Tenderkupplung.
Das ändert aber alles nix daran, dass die Motoren eine unglaubliche qualitative Streuung haben. Einige laufen lange gut, andere werden schnell sehr heiß, nicht wenige habe ein seht hohes 'Rastmoment', bevor die anliegende Spannung den Anker aus dem Magnetfeld reißen kann, die Drehzahlen variieren sowieso u.s.w.
Finde einen guten Motor, dann hast du Glück. Der kann dann auch lange laufen. Oder finde einen anderen ...
Diese Mashima waren wirklich nich zuverlässig, und ich habe einige hier rumliegen!

 

[Butzler]

Ich kann Dampfrossi u.a. nicht in der Form zustimmen und finde die Äusserungen sehr übertrieben. Die Mashima Motoren sind m.E. für den normalen Gebrauch sehr gute , robuste Motoren.
Die Streuung sei mal dahin gestellt, bei bisher ca. 300 verbauten Motoren waren vielleicht 5 % dabei welche defekt waren. Das ist bei den Glockenankermotoren nicht anders , ähnliche Rückmeldungen habe ich von Kres und Hädl.

Der Ausbau ist in BR56 / BR86 sehr einfach. Die hintere Bodenplattenschraube entfernen , den Motor im Bereich der Halterung anfassen und MIT Halterung nach oben abziehen.
beim Einbau erst die Halterung einsetzen , dann den Motor einklipsen, danach die Bodenschraube wieder einschrauben.
Das wars schon.

Schönen Sonntag
Grüße
Butzler

PS.: bei Tastaturen hab ich ähnliche Streuungen festgestellt, bei manchen funktioniert das “T” nicht richtig ...

 

[Lutz61]

@Butzler
Da hast Du scheinbar Glück oder eben nur eingebaut, Probefahrt und nicht mehr, dann mag das passen oder die letzten Jahre gab es dann fast nur noch niedrige Qualtät - ich weiß es nicht.
Viele der Mashima-Motoren machen erst nach einer gewissen Betriebszeit Probleme. So bei der hier im Board beschrieben BR119 auf Mashima umgebaut, andere Loks habe ich folgen lassen und nach etwa 100 bis 150 Betriebsstunden ging es dann los, Motoren überhitzen oder drehen plötzlich schneller und dann wieder normal - vor allem im Digitalen Betrieb. Decoder raus, Analogen Stecker rein und fährt normal - dass ist dem Motor sein Hauptproblem! und das betrifft nicht nur die 10xx sonder auch 12xx und 16xx Serien (höher habe ich nicht getestet).
Analogen Betrieb, das sollte er zu 99% funktionieren, aber digital funktioniert zu 50% nicht (mehr nach einigen Betriebstunden).

Mit freundlichen Grüßen aus Sachsen, bleibt Gesund, haltet Abstand
Lutz

 

[Dampfossi]

... und finde die Äusserungen sehr übertrieben. ... Die Streuung sei mal dahin gestellt ...

Ja aber das is ja die Kernaussage meiner Äußerung, die qualitative Streuung is beachtlich! Der Motor an sich is nich schlecht. Aber das is ja auch nich das Problem, denn ich hab sie ja nich als unbrauchbar bezeichnet.
Ich habe natürlich keine 300 Motoren verbaut, komme aber prozentual locker über die 5%. Es ist kaum möglich, zwei Maschinen gleicher Bauart mit Vorspann fahren zulassen. Die Geschwindigkeiten, das Anfahrverhalten, die Geräuschentwicklung, das Rastmoment im Magnetfeld, die benötigte Anfahrspannung, der Nachlauf ... es is schwierig, zwei ungefähr gleiche zu finden.
Was mich alles prinzipiell gar nich stört, nur sind einige wirklich schlecht regelbar und/oder werden sehr warm. Mit anderen (wesentlich teurer und günstiger) habe ich diesbezüglich da bessere Erfahrungen gemacht.

Die Mashima Motoren sind m.E. für den normalen Gebrauch sehr gute , robuste Motoren.

Für den Normalgebrauch gut steht außer Frage. Als sonderlich robust würde ich sie jetzt nich bezeichnen. Aber welche Motoren in der Größe sind das schon ...

Der Ausbau ist in BR56 / BR86 sehr einfach. Die hintere Bodenplattenschraube entfernen , den Motor im Bereich der Halterung anfassen und MIT Halterung nach oben abziehen.

Nein, eben nich! Die hintere Motorhalterung is mit einem Teil unter dem Bauteil der Aufstiegsleitern (bei der 86 die Abdeckung der hinteren Pufferbohle) und dort auch mit einer kleinen Nase im Fahrwerksrahmen arretiert. Da sollte man nich einfach zieh'n!

PS.: bei Tastaturen hab ich ähnliche Streuungen festgestellt, bei manchen funktioniert das “T” nicht richtig ...

Und das "t" auch nich? Mis!

 

[Harper]

Hallo zusammen,
Dankeschön für die vielen wertvollen Tipps!
In der Zwischenzeit habe ich neue Motoren für die BR250, BR211 gekauft und eingebaut, sie laufen wieder einwandfrei. Die Motoren dieser Loks sind durchgebrannt! Misst man den Innenwiederstand der Motoren ergibt dies null Ohm. Weil ich die Fahrspannung wegen all der Elektronik stabilisiert habe, sind die Loks entweder mit Dioden geregelt oder mit dem Baustein EGB 52 200 von Uhlenbrock. Beim Motorschluss ist natürlich auch eine Dioden durchgebrannt und hat das Dach der 250er beschädigt.
Wegen dem Motorentausch bei der 56er bin ich mir noch nicht ganz sicher, vielleicht schicke ich sie zu Tillig ein....
Bei dem Kundenservice von Tillig sagte man mir, dass diese Motoren nur zum Wegwerfen geeignet sind....da frage ich mich warum? Auch wenn die alten Motoren von BTTB sehr groß waren, laufen sie aber auch heute noch....
Allen ein schönes Wochenende!

 

[Ralf_2]

Wenn man die Fahrspannung stabilisiert … wie gut funktioniert dann die Kurzschlusserkennung?

Grüße Ralf

 

[TT-Tilo]

Wie bei den Autos,zuviel Elektronik ist nicht immer gut.

 

[ateshci]

Mal was Grundsätzliches. Wenn ein Motor in einer oder beiden Richtungen nicht oder nur mit Anstupsen anläuft, dann ist eine der Ankerwicklungen hinüber und der Motor im A...Alle anderen vorgeschlagenen Ursachensuchen kann man sich sparen.

 

[Harper]

Wenn man die Fahrspannung stabilisiert … wie gut funktioniert dann die Kurzschlusserkennung?

Grüße Ralf

Bei mir reagiert der Trafo (FZ1) und schaltet nach thermischer Überlastung ab. Der Trafo leistet 1,2A und der Festspannungsregler hat 2A Nennstrom. Somit alles im grünen Bereich. Den "Rest" der Elektronik habe ebenfalls ausreichend dimensioniert. VG

 

[FB.]

-ein zu heiß werdender Motor der 56 zeigt sich in der angeschmolzenen Führerhaus stirnwand.

fb.

 

[Koch1]

Manchmal ist er auch zu riechen. Kann man dann ignorieren, muss man aber nicht.