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BR 44 - Vorbildwissen

PaL

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nördlich von Leipzig
In Vorbereitung dieser beiden schönen Dampfer von Roco....

http://www.roco.co.at/index.php?id=137&Anfangsposition=0&artikelnummer=36010

http://www.roco.co.at/index.php?id=137&Anfangsposition=0&artikelnummer=36011

.... will ich mal ein Thema aufmachen, wo das gesammelte Vorbildwissen dazu reinkommt.


Vielleicht kann ja jemand, der in der Materie steckt, mal die wichtigsten Dinge über das Vorbild loswerden - ganz besonders in Hinsicht auf mögliche Umbauten.


Ich hab da auch gleich mal eine Frage - worin unterscheiden sich die Kessel der ganz normalen Serie (nicht Vorserie!) von den DR-(Neu)Nachbaukesseln?
 
Bei der Wahl der Epochen für die beiden Varianten hat(t)e Roco kein glückliches Händchen. Bei beiden deutschen Bahnverwaltungen wurden die großen Wagnerbleche bis spätestens Anfang der 50er Jahre entfernt oder durch kleinere der Bauart Witte ersetzt ( ab 1960 ). Grund war die schlechte Zugänglichkeit der Pumpen zu Wartungszwecken. Bei der DR liefen viele 44er in den 50er Jahren gänzlich ohne WLB's und teilweise mit zurückgeschnittenen Frontschürzen. . Eine typische Epoche 3 44er, auf die vorangekündigten Varianten bezogen, wäre demnach die Rostlok mit vollständiger Frontschürze, hochgesetzte Witte WLB's sowie um 350 mm tiefergelegten Pumpen, eventuell auch noch die Nachbildung der neuen beim Vorbild geschweißten Zylinder ( Roco Epoche4 ). Die Variante mit den Wagnerblechen würde in der Form lediglich in den Museumseinsatz der Epoche 4 / 5 passen. Richtig gut paßt die "großohrige" 44er ( Roco Epoche 3 ) lediglich in die Epoche 2, und hier dann auch mit der höheren Lage der Pumpen sowie nachgebildeten Graugußzylindern. Die typische Ep.4 44er ist und bleibt die Öllok, in Ep.4a noch der Stauber. Bei den H0 Modellen hat Roco vieles von dem auch am Modell berücksichtigt, hoffentlich klappt das in TT ebenso.
 
Die wichtigsten Dinge über das Vorbild – ich will es kurz und knackig versuchen...
-10 44-er und parallel dazu 10 43-er nach HV-Beschluss im 1. Typisierungsplan der DRG aus dem Jahr 1924 – geliefert 1926. Alle 10 hatten eine Riggenbach-Gegendruckbremse und PS = 14bar Kesseldruck. Die Loks waren für Umgrenzung II zugelassen und hatten damit eine um 50mm höhere Kesselmitte und höhere Kesselaufbauten als von den späteren 44 bekannt ist. Das ist gut an Fotos der 43 des VMD zu sehen.... Die 10 Maschinen gelten als „Baumusterloks“. [44 001 => 44 010] Tender 2’2T30
-Mitteldruckloks 44 011 und 44 012 – H4v-Triebwerk, Umgrenzung I mit den gedrungeneren Kesselaufbauten späterer Lieferungen der 44, Tender 2’2’T32 genietet
-Zwischenausführung [44 013 => 44 065] – Lieferung 1937, Entfall der Gegendruckbremse, geänderte Steuerung, Umngrenzung I, PS = 16bar, reduzierter Zylinderdurchmesser Tender 2’2’T32
-Standartausführung ab 44 066 (Baujahr 1937) – geänderte Steuerung

Problematik ÜK-Loks
-1. Liste vom 21.03.1942 – auffällig: Entfall der WLB
-Entfall des festen Seitenwandfensters ab Liste 2 (30.03.1942)

nach 1945 (nurDR)
-335 Loks zur DR
-noch 10 44-er (1948/49) aus Hennigsdorf [44 1231 => 44 1240] nach Baurichtlinie der ÜK-Loks
-teilweiser Einsatz im Kolonnendienst
-60-er Jahre 30 Neubauersatzkessel ohne Speisedom - nur auf Loks mit Öl- oder Kst-Feuerung
-Ausrüstung der Dachfenster mit Schutzgitter
-1958 => 1962 teilweiser Ersatz der Tender 2’2’T32 bzw. 34 durch überarbeitete pr2’2’T31,5 (Tausch mit BR22)
-1951 erste 44 Kst. – Umbau von insgesamt 22 Lok zu 44.90
-1959 erste 44 Öl (Serie ab 1961 => Umbau von 95 Loks)
-ab 1972 fast nur noch Einsatz der Ölloks, weitestgehende z-Stellung der Rostloks bis 1974
-1974 Abstellung aller 44.90
-ab 1982 – Rückbau von Ölloks auf Rostfeuerung (ca. 30 Loks) - und damit hat die rostgefeuerte 44 von Roco auch in EP-IV ihre Daseinsberechtigung!!!!
- nach 1945: Wagner-WLB nur an 44 1040 - Ausrüstung aller 44-er mit Witteblechen ab 1959.



FD851
 
@FD 851. Dann aber meist mit 2'2'T34 Tendern mit Rückwänden und Griffstangen am Kohlenkasten- Relikte aus der Zeit als Öltender. So ist z.B. die 44 1486 der Staßfurter unterwegs. Zum anderen haben diese Maschinen im Zugdienst der Epoche 4 keine Rolle mehr gespielt. Ausnahme hier war die damals rostgefeuerte Traditionslok 44 1093. Laut Bestimmung der DR waren die umgebauten Maschinen ausschließlich zu Heizzwecken zu verwenden. Desweiteren wurden vielen dieser rückgebauten Maschinen die mittleren Triebwerke- für den Heizdienst ja ohne Bedeutung- ausgebaut, Max brauchte ja schließlich Schrott ( Diesem Treiben viel übrigens auch die frisch hauptuntersuchte und kurz darauf durch die Ölkrise abgestellte 44 0104 des Bw Saalfeld zum Opfer. Sie sollte eigentlich unabhängig von 44 1093 als Traditionslok der Rbd Erfurt erhalten bleiben ). Und als Heizlok möchte ich mir ein Modell dieser faszinierenden Lok nun wahrlich nicht zulegen, war der Zustand der umgebauten Rostloks nach 1982 von einigen wenigen Ausnahmen mal abgesehen doch sehr runtergewirtschaftet und desolat. Da wünsche ich viel Spaß beim Altern.
 
Rischdisch - die Tender waren auf Kohle zurückgebaute Öltender. Und 2/3-Takter gab es auch. Aber einige waren noch komplett und abhängig vom Heimat-BW in einem halbwegs ansehnlichen Zustand.

Man kann Roco aber nicht vorwerfen, dass es in EP-IV keine rostgefeuerten 44-er gegeben hat...
Ach ja - auch 6 rostgefeuerte 44 haben 1972 im Zugdienst erlebt.

Die 44.10-29 ist sicher nicht die typische EP-IV-Maschine - aber bei der Erstauslieferung einer Neukonstruktion sind doch "Erlkönige" auch bei anderen Herstellern keine Seltenheit, wie z.B. eben auch die 50 3624...
Ein Grund, Roco dafür zu verdammen, ist die 44.10-29 eben auch nicht. So geht eben Marktwirtschaft...

FD851
 
Literaturquellen

Hier mal einige Literaturquellen zur 44:

Der Klassiker von Transpress:
Manfred Weisbrod ; Wolfram Brozeit
Baureihe 44 : ihr Weg durch sechs Jahrzehnte
diverse Auflagen, auch als Lizenz bei alba
ISBN 3-344-70787-6

Dirk Endisch Baureihe 44 Öl
ISBN-10: 3-936893-38-1
ISBN-13: 978-3-936893-38-0
EAN: 9783936893380

Die Hefte vom Eisenbahn Journal:

Manfred Weisbrod
Die Baureihe 44. Eisenbahn-Jouranl : Special-Ausgabe Überarb. Neuaufl. der Sonderausg. III/88
Verlag: Fürstenfeldbruck : Merker, 1994.
ISBN-10: 3922404553
ISBN-13: 9783922404552

Konrad Koschinski
Die Baureihen 43 und 44 Sonder-Ausgabe 2 /2003

vom EK Verlag:
Heinrich Sell
Eisenbahn-Bildarchiv » Bildarchiv 17 - Starke Loks für schwere Züge
Die Baureihe 44 bei der DR

Dann gab es vor Jahren mal auch beim EK
Peter Konzelmann
Die Baureihe 44
ISBN : 3882551445

Bis auf das letzte Buch liegen mir alle Quellen vor.
Weitere Infos/Fotos und so weiter sollten sich in diversen Eisenbahnzeitschriften (MEB, em, EK MIBA...), den diversen Auflagen des Dampflokarchivs, Bildbänden der Herren Bellingrodt, Maey, Otte, Meyer etc. finden lassen.
 
Guten Abend,

dann will ich auch mal etwas genauer im Endisch blättern ... Die Halberstädter Ersatzkessel kamen nur auf ölgefeuerte Loks, während die Meininger Ersatzkessel auch auf kohle- und staubgefeuerten Loks gesetzt wurden.
Kohlefeuerung:
Mei 1301 erst auf 725, dann auf 1756
Mei 1334 auf 395
Mei 1336 auf 685

Kohlenstaub:
Mei 1318 auf 860
Mei 1322 auf 506
Mei 1328 auf 991.
Diese Nachbaukessel haben, wie bereits erwähnt, keinen Speisedom. Äußerlich sollten sich diese Kessel nicht weiter vom Urrsprungskessel unterscheiden - also keine zusätzlichen Waschluken etc.

Allerdings erhielt auch die 1093 Anfang der 1990er Jahre einen neuen Langkessel - ebenfalls ohne Speisedom. Da jedoch das "historische" Äußere nicht verändert werden sollte, wurden die Speiseventile so angeordnet, daß weiterhin eine Speisedomverkleidung angebracht werden konnte. Mit ähnlichen Attrappen sind übrigens auch 01 137 und 01 066 ausgestattet.

Machts gut!

Kesselträger
 
Kleine Ergänzung

Am 5.Mai 1983 machte 44 9278 ihre erste? Probefahrt als Stauber für das BKK Geiseltal.
Am 23.März 1983 war 44 0600 ex Bw Saalfeld als 44 1600 unterwegs, aber keine Ahnung, ob als 2/3 oder 3/3 Takter.
 
Zitat von reko dampfer : ...Zum anderen haben diese Maschinen im Zugdienst der Epoche 4 keine Rolle mehr gespielt. Ausnahme hier war die damals rostgefeuerte Traditionslok 44 1093. Laut Bestimmung der DR waren die umgebauten Maschinen ausschließlich zu Heizzwecken zu verwenden. ...

Auf betreiben einiger Eisenbahner "Vor Ort" gab es Kohle-Rückbau 44er in wenigen Fällen im Plandienst.


....Und als Heizlok möchte ich mir ein Modell dieser faszinierenden Lok nun wahrlich nicht zulegen, war der Zustand der umgebauten Rostloks nach 1982 von einigen wenigen Ausnahmen mal abgesehen doch sehr runtergewirtschaftet und desolat. Da wünsche ich viel Spaß beim Altern.

Diese Maschinen besaßen eine sehr rot-braune Lackierung im Fahrwerksbereich.

Maschinen die Werkloks wurden sahen sehr schnell, ganz schlecht aus. Sie wurden auf Verschleiß gefahren, aber erhielten z.T. sogar noch Kohlenstaubfeuerung.
 
Auf betreiben einiger Eisenbahner "Vor Ort" gab es Kohle-Rückbau 44er in wenigen Fällen im Plandienst.


Die auf Rostfeuerung rückgebauten 44 waren anfangs voll betriebsfähig,durften aber mangels Abnahmefahrt im RAW nicht mehr im Zugdienst eingesetzt werden,sicher wurden da Ausnahmen gemacht.Der weitere Rückbau,u.a. auf 2 Zylinder kam erst später.
 
....Und als Heizlok möchte ich mir ein Modell dieser faszinierenden Lok nun wahrlich nicht zulegen, war der Zustand der umgebauten Rostloks nach 1982 von einigen wenigen Ausnahmen mal abgesehen doch sehr runtergewirtschaftet und desolat.

Wer es sich trotzdem antun möchte hat hier zwei Vorbildfotos. WIMRE waren zwei BR 44 in Berlin Pankow als PMH bis zur Fertigstellung des Heizkraftwerkes im Einsatz. Weil es massiven Ärger wegen der Rauchbelästigung im angrenzenden Wohngebiet gab war sogar ein Umweltschutzmobil im Einsatz. Es wurde ein größerer Schornstein mit Gebläse gebaut.

Bild 1
Blick vom S-Bahnsteig in Pankow-Heinersdorf
Bild 2 Blick von der neuen Brücke (PMH 13 ist lesbar, welche war die andere?) Hat jemand die Betriebsnummern?

Mathias
 

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Heizloks in Pankow

Hier sind 2 44er Fotos, allerding später.
 
Hallo miteinander,

setze mich mal in den Fred, da hier des Dampfers Wissen tobt:

Ich suche zwei Loknummern für die 44er Kohle DR IV welche möglichst lange im Dienst war. Beheimatung möglichst im Süden.
Wenn sie dann noch einen neTTen Lebenslauf hat, wäre es perfekt.

Habe schon angefangen die 44er Datenbanken zu lesen, - ist aber wohl eine Lebensaufgabe.
Also wer für mich die eine oder andere Inspiration hat, nur raus damit.

Vorab besten Dank

Bernd
 
Hallo Bernd,
Ich würde da rückwärts vorgehen:
Schau mal hier, welche Loks noch erhalten sind, und welche zuletzt eine DR - Nummer (mit Kohlefeuerung, also 1 oder 2 statt 0 als erste Ziffer nach der 44) trugen bzw. welche irgendwo in Osten stehen. Dann dürftest du deutlich weniger haben, deren Lebensläufe du dann zum Beispiel hier oder hier studieren kannst.

Viele Grüße
Tim
 
Hallo Tim,

vielen Dank die "Rückwärtsseite" hilft ungemein, kannte ich nicht. Und auch die Revisionsdatenseite ist genial!

Viele Grüße

Bernd
 
Es ist ja die Frage, ob Du Nummern von Loks suchst, die durchgängig als Kohleloks unterwegs waren oder auch solche Nummern nimmst, deren Loks Rückbauten von Öl auf Kohle waren. Die meisten noch erhaltenen DR-Kohle-44er sind Rückbauten. Aber das siehst Du ja dann in dne Lebensläufen vom Dampflokomotivarchiv.

Lüdi
 
Hallo Lüdi,

nach meinem Kenntnisstand (der recht dünn ist) sind die meisten 44er Kohle in EP IV wohl Rückbauten Öl (?). Eigendlich suche ich nur zwei Loknummern Kohle welche in den 80'er noch im Dienst waren.

Bernd
 
Also wenn es Dir egal ist, dass es auch Rückbau-Loks sein können, dann gleiche doch mal die Nummern der Lok-Liste (erster Link) mit den Lebensläufen aus dem Dampflokomotivarchiv ab. Bei vielen ist ein Foto aus der Zeit dabei. Dann erkennst du auch, ob der mittlere Zylinder noch vorhanden war/ist. Das sollten dann zu Deinen Modellen passen.

Lüdi
 
In den 80er Jahren waren die eigentlich nur noch als Heizlok's (Roco's 1225 z.B.) aktiv. Die letzte "aktive" (44 2082-4) wurde 8/74 abgestellt. Genaueres gibt es in den Lebensläufen, wie @Luedi gerade schrieb.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigendlich suche ich nur zwei Loknummern Kohle welche in den 80'er noch im Dienst waren.

Mit den 80er wird´s wohl Essig werden. Da gab es nur die Rückbauten als Reserve oder PMH. In Saalfeld hat die 44 2196 geheizt, in Gera die 2167, in Lübbenau die 2193 und in Schweinöde die 2789. Engelsdorf hatte die 1256, 1614 und 2398 zum heizen. Die Loks waren fahrfähig und führen zum restaurieren mi eigener Kraft. Die 44 1056 hatte nach dem Rückbau eine Lastprobefahrt und dürfte voll einsatzfähig gewesen sein.

Die letzten paar Kohle 44er sind mitte der siebziger Jahre aus dem Einsatzbestand ausgeschieden und wurden auch gern zum Dampfspender umgebaut.
Bis 1975 war z.B. die 44 2018 in Kmst noch im Bestand. Die 44 2152 von Eisenach stand 1978 in Fröttstedt auf dem Rand. Bin ich selbst noch darauf herumgeklettert. Wann das Einsatzende war lässt sich ohne Bildbeweise nur vermuten. Ich denke nach 1972 wird nicht mehr viel losgewesen sein.

Gruß Siggi
 
Letzte Zugdienste gab es 1972, danach standen einige 44er noch jahrelang als strategische Reserve herum, bis sie dann
auch buchmässig ausgemustert wurden.
Bildbelege (Zugdienst) habe ich für: 44 2082- 4, 2117-8, 2685-4, 1590-7(T32), 1342-3 (P10 Tender), 2436-2, 1175-7, 1580-8,
2877-7 (T32).
Gruß Ralf
 
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