Hier mal ein Versuch:
Du hast ein Überholgleis, welches in beiden Richtungen befahren werden soll. Beide Ausfahrten sind über je ein Gruppensignal abgesichert (die Schachbretttafel habe ich mir mal gespart
).
Die blaue Ader ist quasi Deine einheitliche "Masse", digital wegen mir "J", Rot ist "K" (nach Lenzscher Lesart). Jedes der beiden Überholgleise ist nun in 3 Abschnitte getrennt (Isolierschienenverbinder im roten Strang).
Dabei sind jeweils die beiden unmittelbar vor der
Weiche befindlichen Abschnitte (oben grau und dunkelgrün, unten gelb und orange) relativ kurz (beginnend ca. 10cm vor dem Signal bis zum
Herzstück), der Mittenbereich (grün + violett) ist dabei der entstehende Rest zwischen den Außenabschnitten.
Von jedem (!) der isolierten Abschnitte geht ein eigenes Kabel zum Gleisbesetzmelder (mit Stromfühler). Die Weichen selber sowie zu Zuführungsgleise müssen natürlich auch nach dem Schema verkabelt werden, wobei die einzelnen Abschnitte beliebig lang sein können.
Der Rest ist jetzt "Intelligenz" am PC. Dem Traincontroller kannst Du jetzt einspeichern, wie jeder dieser Abschnitte zu behandeln ist in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung. Machen wir das mal exemplarisch für das obere Gleis:
Zug kommt von Rechts, fährt über die Weiche nach oben. Die erste Achse des Zuges löst auf dem dunkelgrünen Abschnitt ein Signal aus - der PC registriert das nur, da dieser Abschnitt in Fahrtrichtung von rechts nach links nur reine Meldefunktion hat.
Der Zug fährt also weiter und kommt irgendwann in den Abschnitt Violett. Die erste Achse löst den Kontakt aus und der PC schickt der Lok den Befehl "Abbremsen bis Kriechgeschwindigkeit". Dem PC ist auch beigebracht worden, wie lang der Abschnitt ist (in Zentimetern) und in welchem Abstand vom Beginn an der Zug abgebremst sein soll. Der Zug rollt also weiter und wird langsamer, irgendwann "schleicht er dahin". Die erste Achse löst dann auf dem Abschnitt Grau den Kontakt aus und der PC schickt "Halt".
Und schon steht der Zug sauber gebremst vor dem Signal.
Auf dem unteren Gleis kann man das nun genau andersherum programmieren und sicherstellen, das Züge von rechts immer oben und von links immer unten einfahren.
Will man freizügig fahren können, muß man noch eine Richtungsabhägigkeit programmieren - und zwar einfach sagen, wie ein Abschnitt reagieren soll, wenn ein Zug aus verschiedenen Richtungen einfährt. Im o.g. Fall wäre das dann für das obere Gleis wie folgt:
Zug von Links überfährt Abschnitt grau ohne Beeinflussung, Violett bremst den Zug wieder ab und Dunkelgrün funktioniert in diesem Fall als Haltmelder. Da der PC ja weiß, welchen Zug er aus welcher Richtung fahren läßt, weiß er auch, wie er die Meldeabschnitte handhaben soll.
Das wars...
Eine andere Herangehensweise wäre das Einteilen der beiden Überholgleise jeweils in nur EINEN Abschnitt (grau + violett + dunkelgrün und gelb + hellgrün + orange). Der Zug bekommt dann bereits direkt hinter der Weiche den Bremsbefehl und er fährt dann langsam zum Ende hin. Dort hat man einen virtuellen Melder am PC installiert, der dann die Halt-Funktion übernimmt.
Das funktioniert aber eben nur, wenn man konsequent lastgeregelte Decoder hat und der PC sich drauf verlassen kann, das die Lok unabhängig ihrer Belastung eine definierte Zeit X für einen Weg Y braucht. Dann kann man sagen: Halte 60cm nach dem Einfahren in den Meldeabschnitt an.
Wir gehen den 1. Weg - er ist einfach zuverlässiger für uns im Verein mit vielen öffentlichen Vorführungen.
Schönes Wochenende.