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Bahnanschluß in Großgrimma?

stoffhund

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Plastekatzenhausen/Leipzig
Hallo,

als ich mir mal die (ehemalige) Ortschaft Großgrimma, Kreis Hohenmölsen, angeschaut hab, ist mir aufgefallen dass es dort offensichtlich Gleistrassen gab. Zur Erklärung kurz - Großgrimma ist bereits größtenteils devastiert und wird in einigen Jahren dem Tagebau Profen zum Opfer fallen.

Jedenfalls hab ich mich gefragt, ob es dort jemals eine reguläre Strecke mit Personenverkehr gab, oder ob es vielleicht nur Teile einer Grubenbahn waren. Ist wirklich schwer zu erkennen, da alles schon sehr zugewuchert ist und man kaum noch etwas erkennt.
Aber auch mit Google-Maps kommt man zu dem Schluß, dass da Gleise gewesen sein müssen.

Als Strecke (wenn es keine Grubenbahn war) kann ich mir eigentlich nur Pegau-Großgrimma-Hohenmölsen vorstellen, hab dafür jedoch bisher keinen Beweis bzw. Kartenmaterial gefunden.

Das Internet hab ich schon gequält, ist allerdings auch nix wirklich erhellendes rausgekommen.

Weiß jemand was näheres dazu?
 
Deine Vermutung in Richtung Grubenbahn ist richtig.Es waren 900mm Strecken.Laß dich dort bloß nicht vom Mibrag-Wachschutz erwischen,die sind sehr streng weil schon viel geklaut worden ist...
 
Ich hab mich eigentlich nur auf (immer noch) öffentlich zugänglichen Strassen bewegt und was man da noch klauen könnte, kann ich mir gar nicht vorstellen. Da gibts doch nüscht mehr.

Grubenbahn also... Meine Vermutung ist aber immer noch, dass es zumindest eine Art Stichbahn (Normalspur) nach Pegau rüber gegeben haben muss.

Weisst Du sonst nicht noch bischen mehr drüber?
 
Stichbahn nach Pegau gabs nie-Straßenmäßig ging von Hohenmölsen über Großgrimma nach Pegau und weiter nach Groitsch die damalige F176.Regelspurgleise gab es in Großgrimma keine.Der Tagebau wurde zu DDR-Zeiten mal von 900mm auf Regelspur umgebaut-wann das war weiß ich nicht mehr genau.Personenverkehr wurde zu DDR Zeiten vom BKK Deuben für die Arbeiter auf der Strecke Großgrimma -Deuben angeboten.Dafür gab es extra in der BKK eigenen Werkstatt umgebaute Personenwagen,ähnlich den jetzt zwischen Meuselwitz und Regis verkehrenden Wagen der Kohlebahn Meuselwitz.
 
Sehr interessant-ich würde bei der Strecke ab Pegau auf eine Abfuhrstrecke für Rohbraunkohle aus dem Tagebau (Profen) nach Pegau tippen.Die Strecke könnte sogar regelspurig gewesen sein(?),ähnlich wie der Istzustand in Profen,bei dem die DBAG Wagen im Tagebau beladen werden und in Profen an die DBAG übergeben werden.
 
Also wenn man die Karte des Ministeriums für nationale Verteidigung als zutreffend voraussetzt, dann ging ein regelspuriger Anschluß von Pegau bis Hohenmölsen, der dann mit Stillegung des dortigen Betriebs nur noch bis Großgrimma befahren wurde. Außerdem gab es mindestes eine 900mm-Strecke, die Großgrimma berührte.
Genaues könnten natürlich nur die Augen- und Ohrenzeugen sagen.
Gruß vom Heizer
 
Genaues könnten natürlich nur die Augen- und Ohrenzeugen sagen.

Ebensolche hoffte ich hier zu finden. Trotzdem erhellt sich im Laufe der Beschäftigung mit dem Thema so manches, das zu Beginn dunkle Vermutung gewesen.

Ist denn hier niemand aus dieser Gegend, der noch aus eigenem Erleben sprechen kann oder besagte Augen- und Ohrenzeugen befragen könnte?
Wo könnte dort z.B. ein Bahnhof/Haltepunkt gewesen sein? Oben in Bösau oder direkt im/am Ortsteil Grossgrimma?
 
besteht hier die Möglichkeit, das es sich um eine Tarnstrecke handelt, soll es doch gegeben haben?
 
Ralf, was verstehst Du denn unter einer Tarnstrecke?
 
na eine die den Klassenfeind verwirren sollte und die im Fall der Fälle als Umleiterstrecke benutzt werden konnte, gibt es ein Buch darüber
 
Kann ich nicht sagen, vermute aber eher profanere Zwecke, also einfach eine Verbindung zwischen den Ortschaften, eventuell in der Art, wie hier bereits beschrieben:

Dafür gab es extra in der BKK eigenen Werkstatt umgebaute Personenwagen,ähnlich den jetzt zwischen Meuselwitz und Regis verkehrenden Wagen der Kohlebahn Meuselwitz.

Und zwischen den Grossgrimmaer Ortsteilen Grunau und Bösau gibts ne Brücke, die ich eher der Grubenbahn zuordnen würde.
Passt alles ganz gut mit der "Karte des Ministeriums für nationale Verteidigung" zusammen, die muss doch nicht unbedingt falsch sein, oder?
Auch wenn damals bewusst die eine oder andere Irreführung "eingebaut" wurde.
 
Vielleicht als ergänzende Literatur zum Thema.
Wofgang Herdam Fotoverlag
ISBN 3-933178-06-1

Mathias
 

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    Buch 1.jpg
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Mal sehen ob mein Lehrling noch was weiß,der stammt mitsamt seiner Familie aus Großgrimma,kommt aber erst in 3 Wochen aus dem Urlaub wieder.
 
Also die Vorbereitungen sahen eine Mitnutzung der Gleise zwischen Profen (Leipzig - Gera) und Deuben (Weißenfels - Zeitz) bzw. Theißen (Weißenfels - Zeitz) für den Fall der Fälle.
Mitgenutzte Anschlussbahn wäre in dem Fall BKW (Braunkohlenwerk) und bemerkt wird noch ein Kopfmachen in Profen. So steht es auf Seite 176 in Reichsbahn und "Vorbereitung", Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2005
 
Also, ich find es klasse, dass aus ursprünglich nahezu nichts schonmal diese Informationen rausgekommen sind. Freut mich sehr!

Schwieriger wirds wahrscheinlich, noch Genaueres rauszubekommen, wie z.B. von wann bis wann die Strecke existierte, welche Arten von Fahrzeugen verkehrten und wann der letzte Zug dort unterwegs war.

Super wärs, wenn der Kö-Fahrer noch mehr in Erfahrung bringen könnte. Sozusagen aus erster Hand.

Bestimmt wird sich der eine oder andere fragen, wieso mich das interessiert.
Ich bin ca. 1999 schon mal dort gewesen und konnte mich erinnern, dass man damals oberhalb des Ortsteils Bösau unweit vom Grubenrand noch relativ deutlich die offensichtlichen Reste einer Eisenbahntrasse erkennen konnte.
Zu dem Zeitpunkt hab ich mich zwar noch nicht so für die Bahn interessiert, aber das Bild ist im Hinterkopf hängen geblieben, wahrscheinlich weil ich mich gefragt hab, wo die Strecke her kam. Dabei blieb es aber erstmal auch.

Als ich jetzt wieder dort war und gesehen hab, dass die Natur schon ganze Arbeit geleistet hatte, dachte ich mir man müsste doch erforschen können, wie es einmal ausgesehen hat. Quasi Eisenbahn-Ärchäologie. ;)

Mal noch eine Frage, liegen auf alten Karten(-Ausschnitten) noch irgendwelche Copyrights?
 
Schade, dass man von der Karte keine Legende hat. Die Strecken sind alle irgendwie unterschiedlich markiert.
Dicke und dünnere Linien, durchgehend schwarz oder schwarz und weiß.

Die betreffende Strecke, die direkt ab Pegau abgeht, ist etwas dünner und durchgehend schwarz eingezeichnet.
Weiß nicht, ob das auch was über die Art der Strecke aussagt...?
 
Wende Dich doch mal ganz einfach den Webmaster der HP und der Bitte , dir die Legende zuzusenden bzw. ggf. die gesamte Karte als Datei resp. Fotokopie . Oder frag ihn einfach , ob er Info's hat bzw. weitere Freunde , die sich mit der Materie beschäftig(t)en .
 
stoffi

früher hatten wir in Erdkunde gelernt,
schwarz-weiß ist Hauptstrecke elektrifiziert, schwarz ist Haupstrecke normal, dünn schwarz-weiß ist Nebenbahn oder Schmalspur elektifiziert, schwarz dünn ist Nebenbahn oder Anschlußbahn normal
 
Auch wenn ich ein paar Tage nix dazu geschrieben hab, bin ich doch dran geblieben.

Nach meinem jetzigen Informationsstand muss es sich um eine Werkbahn gehandelt haben, die wohl nie weiter als von Pegau bis Bösau reichte und auf der auch keine regulären Personenzüge verkehrten, ausser zum Transport von Arbeitern, sowie von Kohle.

Ursprünglich war wohl geplant, eine Verbindung der Strecke von Neukieritzsch über Pegau nach Hohenmölsen zu schaffen, welche von Kriegsereignissen (1. oder 2. WK?) verhindert wurde.

Ich habe einen Scan einer Karte aus dieser Zeit (vor 2. WK oder noch älter), weiss aber nicht, ob ich sowas hier veröffentlichen darf. Darauf ist mehr eingezeichnet, als offensichtlich jemals verwirklicht wurde. Die Bahn Pegau - Bösau soll es aber definitiv gegeben haben.
 
Hi Stoffi,
Ich bin arbeitstechnich viel in der Ecke unterwegs und habe mich auch schon oft gewundert, wieso es dort so viele gerade Baumreihen, Brücken und Bahntypische Gebäude im Wald stehen. wenn man mal anhält und durch das Gebüsch sich kämpft findet man immer mal was bahrtypisches, sei es Schotter, Seilrollen, einzelne Schwellen usw.
Alles konnte man scheinbar nicht noch zu Kohle machen und hat es einfach liegen oder stehen lassen. Nur so kann man heute noch die Wichtigkeit der Bahn erahnen, egal ob Regelspur oder Schmales Gleis.
die Karte könnste mir mal per Mail schicken: ttheiko@gmx.de
 
Habe die Frage mal an einen Experten weitergegeben,der sagte das es sich um eine regelspurige Anschlußbahn zur Brikettfabrik Bösau handelt,welch aber wie der Ort selbst schon lange verschwunden ist.Mein Lehrling kann leider nichts mehr dazu sagen ,da zu jung.
 
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