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alten Güterwagen entdeckt

Grischan

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Dresden
Als ich gestern mit meiner Frau in Königsbrück dürchs Pulsnitztal gehirscht bin hab ich an der alten Stadtmühle einen (ur-)alten gedeckten Güterwagen aus der Länderbahnzeit entdeckt. Das gute Stück ist noch recht gut erhalten und dient dort wohl als Schuppen. Er steht auf 4 gemauerten Pfeilern und hat kein Fahrgestell mehr. Wagenkasten und Rahmen sind aber i.o. Der Wagenkasten ist auf einer Seite etwas eingezogen (früher mal Bremserbühne/haus). Dort sieht man das die Diagonalstreben des Rahmens aus Holz (!!!) sind. Anschriften sind teilweise noch lesbar. Der Wagen hat ein spitzes Dach und die Mitteltür geht nicht bis zum Dach sondern ist nur ~1,5m hoch (Doppelschwenktür). Ich finde es eigentlich schade wenn so ein historisches Stück vor sich "hingammelt" weiß nicht einer vielleicht einen Verein der sich für sowas interessiert?
 
Ich hatte meine Spiegelreflex dabei, aber es war schon recht dunkel. Aber ich muß eh noch mal hin weil ich am Pulsnitztalviadukt noch ein paar Sachen knipsen und vermessen muß.
 
Hallo Erstmal,

Grischan schrieb:
Der Wagen hat ein spitzes Dach und die Mitteltür geht nicht bis zum Dach sondern ist nur ~1,5m hoch (Doppelschwenktür).

das hört sich Kühl oder Thermowagen an......Bilder !!!!!!!

und sehr alt, es wäre toll da mal ein Bild zu sehen .
 
Das nächste mal knips ich ihn, das ist schon gebongt! Für Leute die ihn gern besuchen wollen (nicht das er jetzt zur Walfahrtsstätte wird): Wenn man die B97 durch Königsbrück fährt, kommt kurz nach dem Bf (den Berg runter) eine Ampelkreuzung und dahinter die neue Ortsumfahrung. Die Umfahrung ist eine laaaanggestreckte Linkskurve. Wenn man ungefähr im Scheitel der Kurve ist und nach rechts schaut, sieht man das herrliche Pulsnitztalviadukt (Stahlträgerbrücke mit 8 Öffnungen). Am linken Brückenkopf steht die alte Stadtmühle. So wie kommt man zur Stadtmühle: Wenn man durch die laaange Kurve der Ortsumfahrung durch ist kommt eine Brücke. Hinter der biegt man links ab, dann gleich nochmal links, fährt über selbige Brücke und biegt gleich wieder rechts ab. Dann sieht man eigentlich schon wo man hin muß. Noch einmal rechts und links und man ist im Pulsnitztal auf dem Sträßchen zur Mühle. Am Eingang zum Gehöft steht ein Schild "Privatgrundstück betreten auf eigene Gefahr". Kurz hinter dem Schild auf der linken Seite steht der Wagen. Von dem Schild nicht abschrecken lassen, es steht dort wegen der verfallenen Mühle. Man kann sich dort frei bewegen.
 
So hier mal ein anreiseplan für interessierte. die rote linie zeigt den Weg wenn man aus Dresden kommt. Aus Richtung Hoyerswerda kommt die B97 von Norden rein.
Gestern hab ich noch mal in meinem Buch über die Strecke DD-Klotzsche - Bernsdorf geschmökert. Bis 1896 (oder so) war die Strecke ja Schmalspurbahn. Dabei ist mir der Gedanke gekommen das es vielleicht sogar ein Schmalspurwagen ist. Wenn ich wieder da bin zum Brücke ausmessen, werd ich auch mal das Maßband an den Wagen halten.
 

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@Grischan,
mojn Grossmeister gibts schon neue Erkenntnisse zu dem Wagen ???

IoreDM3
 
@Matthias,
hast Du eventuell noch ein paar Infos, der sollte doch theoretisch in Spielhoff's Bierwagenbibel drin sein.

;o)
IoreDM3
 
Ne Frage is keine Klage.
Man versuchts halt immer wieder...
*grins*
:allesgut:

IoreDM3
 
Den Wagen will ein Verein dort wegretten, weiß jetzt nur nicht mehr wer. Vielleicht ist er sogar schon weg.In der Güterwagenmailliste war mal die rede davon. Verdient hätte er es sicher. Bis auf fehlende Achslager war er relativ gut erhalten.
 
Ich weiß, der Beitrag ist schon alt aber ich muss trotzdem mal etwas aktuelles dazu schreiben. Es ist ja interessant, dass jemand verkündet, dass man sich dort frei bewegen kann. :wiejetzt: Es handelt sich um mein Privatgrundstück und nur der neben der Mühle vorbeigehende Weg ist zur öffentlichen Benutzung für Fußgänger oder Radfahrer freigegeben, nicht das gesamte Areal!
Ich bitte dies also ausdrücklich zu respektieren.:gut:
Werde aber ohnehin demnächst wieder entsprechende Beschilderung aufstellen.
Aber zurück zu dem Waggon.
Es handelt sich um einen Wagen der ehemaligen Actienbierbrauerei Reisewitz Dresden. Rückseitig ist noch schwach die Beschriftung erkennbar.
Ich habe ihn zwei Vereinen angeboten, bis jetzt noch keine Resonanz. Wenn jemand noch einen Verein weiß, kann er gerne die Information weiterleiten. Ich hätte schon gerne, dass der Wagen in gute Hände kommt.
Anbei mal einige Fotos, vielleicht interessieren sie Euch.
 

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Und noch ein paar Bilder:

Wie gesagt: Interessenten immer herbei... :angel:

Aber bitte nicht eigenmächtig dort herumschnüffeln, ich würde da schon gerne vorher Bescheid wissen. Zur Erinnerung: Privatgrundstück. ;-)

Beste Grüße.
 

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Und? Können die Experten etwas näheres zu den Bildern sagen?

Wie alt wird der Wagen sein?

Vor 1945 auf jeden Fall, beim Bombenangriff auf Dresden ist nämlich die besagte Actienbrauerei Reisewitz stark beschädigt worden und hat praktisch aufgehört, eigenes Bier zu brauen. 1948 oder 1949 ist die Brauerei dann von den Kommunisten verstaatlicht worden.
 
Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz bei Dresden

Datierung: 1868 - 1948

Geschichte: Die Aktiengesellschaft, sowohl eine Brauerei als auch Mälzerei, wurde 1868 gegründet und stellte verschiedene untergärige Biersorten her, z. B. Lagerbier, Kulmbacher, Münchener, Bock und Pilsener. 1887 vertrieb das Unternehmen auch Flaschenbier. Laut Gesellschaftervertrag von 1939 produzierte die Firma zusätzlich Eis, alkoholfreie Getränke und Futtermittel. Die Firma verlegte ihren Sitz 1918 nach Dresden. Ihr Markenzeichen war eine Darstellung eines Löwen, der ein Bierfass rollt. Bereits ab 1933 wurde in der Reisewitzer Brauerei kein Bier mehr gebraut, das stattdessen im Lohnbrau von der Felsenkeller-Brauerei Dresden bezogen wurde. 1945 wurden die Betriebsanlagen fast völlig zerstört. Die Firma wurde auf der Grundlage des Volksentscheids von 1946 enteignet und lief danach unter der Bezeichnung VEB Brauerei Reisewitz. 1950 wurde sie Teil des VEB Felsenkeller-Brauerei Dresden.

Der Wagentyp ist so, wie die Kühlwagenmodelle von PSK.

Die Wagennummer scheint die 554 087[P] zu sein. Der kleine Rahmenüberstand war für die Leitern des hohen Bremserhauses. Das Dach ist sicher an Ort und Stelle schon mal neu raufgezimmert worden.

Link, klick mich

Ach, so :welcome:

Gruß Uwe
 
@Lampenfreund

Wenn ich die Anschriften richtig entziffere dann lese ich da:

Dresden
94 087

Damit ist dies ein Gedeckter Güterwagen Gattungsbezirk "Dresden". Dies ist ein Einheitsgüterwagen der Austauschbauart, erstes Baujahr 1927. Da ich leider noch nicht so tief in dieser Materie drin stecke, kann ich leider nicht genau Sagen um welche Unterbauart der Gattung Dresden es sich handelt. Da wären die Ladeanschriften hilfreich, aber diese sind fast nicht zu entziffern.
Man sieht aber auch sehr gut das dieser Wagen nach seinem "Eisenbahnleben" sehr stark umgebaut wurde:
-Das Tonnendach ist einem Spitzdach gewichen und
-Die normal außen liegenden Stahlstreben an den Wagenwänden sind entweder weg oder noch hinter der sichtbaren Holzbeplankung vorhanden.

mfg
 
anhand der Kastensäulen an der Stirnwand scheint das Spitzdach nachträglich aufgebracht. Wäre es möglich, dass der Besitzer ein Bild von Innen macht?

Ähnlichkeiten zum TT-Kühlwagen von PSK sind vorhanden.

mfg Poldij

P.S. sagt mal, ihr seid doch sonst nicht so schnell :shy:
 
Dresden ist hier nicht der Gattungsbezirk, sondern die einstellende Direktion bei einem Privatwagen. 554 087[P] ist als Nummer plausibel.
Von der Optik her würde ich den Wagen irgendwo in die 1890er Baujahre verorten. Genaueres bekäme man heraus, wenn man die sächsische Bahnnummer wüsste. Eine Liste sächsischer Bierwagennummern findet man in Lothar Spielhoff: Geschichte der Eisenbahn-Bierwagen, EK Verlag 2000.
 
Na, jetzt kommt Bewegung in den Beitrag.

Schön und Danke für Eure Antworten.

Kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand das Dach zum Spitzdach umgebaut hat, aber möglich ist es ja. Gab es solche Wagen nur mit Runddach?

Im übrigen weiß niemand mehr die Geschichte, wie und warum der Wagen dorthin gekommen ist. Hinter dem Haus verläuft zwar die alte Bahnlinie, allerdings liegt ein steiler Hang dazwischen. Man wird den schweren Wagen wohl kaum den Hang runter bugsiert haben, zumal dort Bäume stehen.

Ich muss mal den/die Schlüssel suchen und werde die nächsten Tage noch Bilder von innen machen, sofern ich die Schlüssel noch finde.
 
Kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand das Dach zum Spitzdach umgebaut hat, aber möglich ist es ja. Gab es solche Wagen nur mit Runddach?
Na, ich würde mal sagen das der Wagen ein Spitzdach hatte, aber eben nicht so spitz. Die Dachsparren, die rausschauen dürften ein Indiz für ein neues Dach sein.
Die Wagennummer lies sich aus dem Bild relativ gut herausfiltern und sollte stimmen.
Ein Bild von Seite wo die Werburg drauf ist wäre toll, bitte aber nicht so doll von schräg.
Im Übrigen weiß niemand mehr die Geschichte, wie und warum der Wagen dorthin gekommen ist. Hinter dem Haus verläuft zwar die alte Bahnlinie, allerdings liegt ein steiler Hang dazwischen. Man wird den schweren Wagen wohl kaum den Hang runter bugsiert haben, zumal dort Bäume stehen.
Bei uns hier in Blankenburg stehen noch mehr als genug alter Wagen rum. Es sind Wagen, die als Lauben 1910 auf einem Reichsbahngelände an Reichsbahner verkauft wurden. Von Außen kaum noch als Wagen zu erkennen.

Gruß Uwe
 
Schau mal Einer am Rahmen ob da irgendwo was eingeschlagen ist, oder vielleicht sogar noch ein Feuerblech mit Wagennummer vorhanden ist, dann läßt sich vielleicht noch was rausbekommen. Anschriften an der Seite können verändert sein, deshalb würd ich Denen nicht 100%ig trauen.
 
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