Wenn man sich das Patent so durchließt, dann könnte es auch nur dazu dienen, Lizenzgebühren abzugreifen. ...
Ich denke eher mal, das Patent wurde nur eingereicht damit man in diesem skurilen ALAN-Projekt irgend ein Ergebnis vorzeigen kann, und die Fördergelder nicht zurückzahlen muss.
... An dem Patent kommt man kaum vorbei, wenn man den Schritt zu plug & play im Bereich der Digitalsteuerungen gehen will.
Es sollte eher heißen, das Patent kommt an keiner existierenden Modellbahnsteuerung mit vollständig oder teilweise vorhandener Plug&Play Technik vorbei. Also ein typischer Fall von Trivialpatent (
http://de.wikipedia.org/wiki/Trivialpatent), wo nichts drin steht was es nicht bereits gibt. Natürlich immer mit dem Blick auf die Steuerung einer
Modelleisenbahn, so wie es ja auch in der Patentschrift (
http://www.google.com/patents/DE202014003780U1?cl=de) geschrieben steht.
Bevor ich dieses ALAN-Gedöns endgültig in die digitale Mülltonne verabschiede, sollte sich jeder Zweifler mal die Patentschrift schnappen, den Patenttext "Spielgerätesteuerung" durch "Modellbahnsteuerung" ersetzen, und dann Punkt für Punkt mal mit diesem Projekt (
http://wiki.rocrail.net/doku.php?id=rocnet:rocnetnode-de) vergleichen. Da gibt's kaum noch erkennbare Unterschiede, bis auf das fehlende vollständige Plug&Play bei diversen Erweiterungen/Aufrüstungen.
Das können wir aber beim Vergleich mit dem Track-Control DirectDrive von Uhlenbrock (
http://www.uhlenbrock.de/INTERN/Produkte/GSplt/INDEX.HTM) problemlos nachholen. Hier gibt's dann auch ein vollständiges Plug&Play bei diversen Hardware-Erweiterungen. Natürlich mit der Einschränkung auf das zu unterstützende LocoNet-Protokoll. Ein kleines unbedeutendes Detail, welches in der Patentschrift vorsichtshalber gleich gar nicht aufgelistet wird.
Jetzt stellt sich zu Recht die Frage, was denn nun laut der Patentschrift neu erfunden worden sein soll. Beim Vergleich mit bereits existierenden Modellbahnsteuerungen ist doch hier gar nichts mehr übrig geblieben, bis auf ... ... , das Kommunikationsprotokoll welches die neuartige und vollständige Plug&Play-Unterstützung der Hardware realisieren soll. Das wird aber hier nirgendwo erwähnt.
Dann schauen wir jetzt mal bei dieser Quelle (
http://www.atlantis.de/index.php?id=8) nach, und werden sogar fündig. Im Abschnitt "Softwarekomponenten" ist nämlich die Neuerfindung "
Kommunikationsprotokoll ALAN über TCP/IP für Automatisierungsaufgaben" erwähnt. Ob das nur deswegen nicht in der Patentschrift steht weils ein Software-Patent wäre, oder ist etwa nur der Begriff eine Neuerfindung. Vielleicht sollten wir mal bei Toy-Tec nachfragen, ob sie die Neuerfindung "ALAN-Protokoll" auch noch suchen. Denn auf deren Seite (
http://www.toy-tec.com/index.php?id=24) wurde im Abschnitt "Modern" schon mal vorsichtshalber auf "
Die Kommunikation basiert auf TCP/IP" abgespeckt.
Zum Abschluss bleibt noch die Frage, "was" befand sich denn nun tatsächlich in den schwarzen Boxen auf der Messe in Leipzig ? Ganz sicher nicht "das", was in der o.g. Patenschrift beschrieben wurde. Aber das werden wir sicherlich bald erfahren, sofern denn dieses ALAN-Gedöns es jemals bis in das Regal eines MoBa-Händlers schaffen wird. Spätestens dann wird sich aufklären, ob mit "ALAN" hier die neue eierlegende Wollmilchsau einer Modellbahnsteuerung erfunden wurde.
Bis dahin verbuche ich das ganze ALAN-Zeuchs als
Gruß Uwe