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Kalkkübelwagen Art. Nr.: TT 33574 von Busch

Blog-Details

Für unsere Vereinsanlage „Sandersleben“ benötigen wir einen Ganzzug aus Kalkkübelwagen. Hiermit wurde regelmäßig Kalkstein aus Rübeland zu den BUNA-Werken nach Schkopau transportiert. Diese Züge fuhren durch Sandersleben. In Sandersleben wurden oft noch zwei Flachwagen mit Aluminiumrollen aus dem Walzwerk Hettstedt angehängt, um diese zur Aluminiumfolie Merseburg zur Weiterverarbeitung zu bringen. In Merseburg machte der Zug Kopf, die Flachwagen wurden abgehängt und der Zug mit den Kalkkübelwagen verließ in Gegenrichtung den Bahnhof Merseburg zu den Buna-Werken. Kalkstein war ein Grundmaterial für die Karbidproduktion.

Diesen Zug kann man aus Kalkkübelwagen (Art. Nr.: TT 33574) von Busch nachbilden.

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Der Wagen dient als Ausgangsmodell und muss für Umbau und Alterung komplett demontiert werden.

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Die Demontage erweist sich als nicht ganz einfach. Die Behälter sind im Fahrzeugrahmen eingerastet. Die Rastnasen sind allerdings zusätzlich noch sehr gut verklebt. Manche Rastnase bricht hierbei ab.
Die Stufen für den Rangierer und zur Bühne werden nicht mehr benötigt. Ich habe sie abgetrennt. Auch Bühne und Puffer werden nicht mehr benötigt.

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Für den Umbau dienten mir Fotos, (zum Beispiel hier), und eigene Erinnerungen als Vorbild. Die Bühnen ersetzte ich durch nach Vorbildfotos selbst konstruierte und von Beckert-Modellbau nach Wunsch geätzte Teile. Auch die Bremsumsteller habe ich mit neu gestaltet. Die Umsteller am Originalmodell neigen zum Abbrechen.

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Von KUSWA verwendete ich die Pufferbohlen, Messingpuffer und Zettelkästen. Bei Neufahrzeugen von Tillig bleiben meist die Kuppelhaken mit dem runden Schaft übrig, welche hier auch eine Verwendung finden.
Beim Anbau der Pufferbohlen ist zu beachten, dass der Rahmen um die Dicke der fertigen Pufferbohlen (0,6mm auf jeder Seite) gekürzt wird. Sonst wird der Wagen um 1,2 mm zu lang. Die Kurvenläufigkeit ist nicht mehr gewährleistet, da sich die Puffer berühren und der Wagen aus dem Gleis gedrängelt wird, bzw. es zur Überpufferung kommt.

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Der Wagen wird nun erst mal im Rohbau zusammen gesetzt und getestet. Die Kupplungskulissen müssen leicht funktionieren.

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Da nun einige unbehandelte Teile aus Messing am Rahmen sind, muss dieser erst mit Grundierung gespritzt werden. Hierzu habe ich die Bereiche der Kupplungskulissen Mit Abdeckband abgedeckt. Ich habe Vorkehrung getroffen, dass die Kulissen nach dem Umbau noch zuverlässig funktionieren. Die unbehandelten Flächen sind nach der Montage kaum noch zu sehen.
Die Beschriftung am Rahmen muss ebenfalls abgedeckt werden. Hier habe ich COLOR-STOP von Revell benutzt. Dieser lässt sich leicht wieder entfernen und die Beschriftung bleibt erhalten.

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Ist die Grundierung getrocknet kann der Rahmen mit schwarz, seidenmatt, gespritzt werden.
Im gleichen Arbeitsgang werden auch die Drehgestelle mit schwarz gespritzt. Jedoch habe ich vorher die Plastik-Achslager gegen Metallachslager von PEHO ersetzt. Der Kalkzug soll im Ausstellungsbetrieb eine lange Laufzeit haben, ohne dass die Achslager ausschlagen.

Ist die schwarze Farbe getrocknet, kann der Abdecklack entfernt werden und die Beschriftung ist wieder sichtbar.
Nun kann mit der Alterung begonnen werden. Als erstes habe ich die Tusche-Technik angewandt. Hier erreicht man die Grundverschmutzung von Flugdreck und Rost. Diese Schicht ist mit Seidenmattlack zu fixieren. Jetzt kommt die Kalkverschmutzung an die Reihe. Hier verwendete ich Straßenbetonfarbe (erhältlich bei Faller oder Noch) und Deckweiß aus den Schulmalfarben. Auch diese Schicht muss wieder Fixiert werden. Die Drehgestelle und der Rahmen bekommen vor dem endgültigen Zusammenbau noch einen leichten, weißen Sprühnebel von oben aufgetragen, welcher Kalkstaub simuliert. Ist die Alterung zufriedenstellen verlaufen, werden alle Teile mit Mattlack übersprüht, um dem Modell den Glanz zu nehmen.
Kuppelhaken und Puffer bekommen noch eine Glanzschicht an Stellen, wo beim Original gefettet wird. Die Bremsumsteller werden noch mit weiß, die Griffe rot eingefärbt. Die Seilhaken sollten auch wieder ihre Gelbe Farbe erhalten, jedoch mit einem Schmutzüberzug. Alles ist auf den Bildern gut erkennbar.

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Vor dem Zusammenbau habe ich auch die Radscheiben und Bremsklötze mit Rostfarbe (Revell) behandelt und mit Pulverfarbe, Rost von H0fine behandelt.

In gesonderten Arbeitsgängen habe ich die Behälter gealtert, als erstes jedoch die Beschriftung geändert. Auf dem Ursprungsmodell steht Ladegut Koks, hier wird jedoch Kalk transportiert. Auch bekommen alle Behälter eine andere Nummer. (Bei den Fahrgestellen habe ich auf Umnummerierung verzichtet, ist am Schluss kaum noch zu erkennen.)

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Jetzt habe ich den unteren Bereich ab geklebt. So simuliere ich die Verbeulung der Behälter. An der Sichtkante stößt innen der Behälterboden an die Außenverkleidung. Somit ist die Kante weitgehend ohne Verbeulung.

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Ich spritze nun leicht Rost- und Grautöne auf, jedoch so, dass die Beschriftung nicht völlig überdeckt wird. Nach entfernen der Abdeckung kommt noch eine leichte Schicht darauf, ist der Behälter ja auch im unteren Bereich verschmutzt und vom Alltagsbetrieb verbeult.

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Nun bekommen auch die Behälter die oben beschriebene Behandlung mit Betonstraßenfarbe und weiß aus den Schulmalfarben. Mit Wasser bekommt man gut Verwischungen hin, zu viel aufgetragene Farbe kann vor dem Austrocknen leicht wieder abgewischt werden. Auch die Behälter müssen mit Klarlack übersprüht werden um die Verschmutzung zu fixieren.

Hier nun einige Bilder vom fertigen Kalkkübelwagen.

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Mit einer BR 95 vor dem Kalkzug bekommt man nun sogar echten „Rübelandbahn-Flair“ auf die Anlage (hier im Testbetrieb auf meiner Anlage):

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VG Stephan.
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