• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Fahrtrichtung von Loks mit mittigem Führerstand

Jenny_Lo

Foriker
Beiträge
2.699
Reaktionen
156 3
Ort
Simonswald
Ich versuche mich schon seit einiger Zeit zu erinnern, wie die Fahrtrichtungen von Tfz definiert sind, die einen mittigen Führerstand haben. Z.B. die V100 und die V60.

Erinnere ich mich richtig, dass Fahrtrichtung I (vorwärts) Richtung Motorende ist? Und FR II dann entsprechend entgegen gesetzt?
 
die Kraftabgabeseite des Motors ist "vorn".

Sicher?
Der Motor ist vorne,
die Kraftabgabeseite des Motors, an welcher das Strömungsgetriebe angeflanscht ist demzufolge hinten,
denn darauf saß (stand) der Tf.
Oder verstehe ich da was falsch?
Weiter vorne ist dann nur noch die Kühlerkammer,
bei der V60 mit dem Luftverdichter drunter - E-Motor mit Kollektor zu Führerstand.
Kohlebürstenwechsel :argh:


Gruß
 
Ähm, aber das geht doch immer in Fahrtrichtung vorn an? Wenn nicht, ist was vertsaucht. Für mich stellt sich eher die Frage, ob die V100 ein vorn und ein hinten hat. Quasi wie bei der Wurst :wiejetzt:
 
Hi!

Da wo der Motor ist, ist vorn. Also bei der V100 die "lange" Seite.

So wurden bei Wendezügen und bei Doppeltraktionen die Loks wenn es möglich war (und das war es dank der Drehscheiben bei der DR meistens) die Motoren zum Zug oder zur Mitte gehängt wegen Lärm etc.

Daniel
 
Achso, hm, na da hat sich die Modulerei schon zu fest eingebrannt. Da man da eh meist mit fremden Loks fährt, wird mal kurz vor Fahrtantritt das Licht angemacht, um zu sehen wo es hin geht ;D
 
Es ist eben nicht so einfach. Die Festlegung „Vorn ist, wo das Licht brennt“ hilft an der realen Lok nicht weiter.

Mir ist endlich eingefallen, wo ich eine Abbildung dazu gesehen habe. Die beiliegende Skizze stammt vom Deckblatt des Schaltplans einer V100. Dort sieht man deutlich, dass „vorwärts“ und „rückwärts“ davon abhängen, an welchem Führerstand man steht. Deshalb zusätzlich die Angabe Fahrtrichtung I oder II.

Das ist z.B. auch für die Wartung wichtig. Alle Bauteile erhalten dadurch eine genaue Bezeichnung. Bei den Großdieselloks wird entsprechend nach Anlage I und II unterschieden.

PS: Bitte entschuldigt die Flecken, aber der Plan war in der Werkstatt in Gebrauch.
 

Anhänge

  • Fahrtrichtung.jpg
    Fahrtrichtung.jpg
    242,9 KB · Aufrufe: 215
Da wo der Motor ist, ist vorn.
Das mag vielleicht für viele Typen gelten, ist aber kein Naturgesetz. Bei der (Modell) ist offensichtlich der kurze Vorbau "vorne" und der Motor ist hinten. Selbes gilt für das Modell made in Austria.

So wurden bei Wendezügen und bei Doppeltraktionen die Loks wenn es möglich war (und das war es dank der Drehscheiben bei der DR meistens) die Motoren zum Zug oder zur Mitte gehängt wegen Lärm etc.
Das begreife ich nicht ganz.
Bei Doppeltraktionen den Motor (und damit den Kühler) in die Mitte - ist klar, dann hat der Lokführer beim Blick über die Schulter auch gleich beide Kühlerlüfter im Blick. Das war wohl wichtiger als der Lärm, denn der kommt stets von der eigenen Lok (Motor & Getriebe) und ist unabhängig von der Stellung. :ferkel: Den zweiten Motor hört er gar nicht mehr, deswegen sollte er zumindest teilweise die Funktion "sehen".
Weshalb muss aber bei Wendezügen der Motor zum Zug zeigen? Wenn das aus Lärm(schutz)gründen der Fall war, sollte der Motor doch weg vom Zug zeigen. Dem Lokführer ist es egal (s.o.), aber der Zug sollte bei abgewandtem Motor (etwas) weniger Lärm ausgesetzt sein.

Dort sieht man deutlich, dass „vorwärts“ und „rückwärts“ davon abhängen, an welchem Führerstand man steht.
Zumindest aus österreichischer Sicht ist das nicht der Fall. Dort gab es in grauen Vorzeiten Verschubsignale, nach welchen die Lok vorwärts oder rückwärts fahren musste. Und zwar nicht aus Sicht des Tfzf sondern aus Sicht der Lok selbst. Damit der Verschieber weiß, ob er für die Verschubfahrt vorwärts oder rückwärts signalisieren muss, wurden V und H an die entsprechenden Fahrzeugenden angebracht. Irgendwann hat man diese Art der Verschubsignale aufgegeben. ;)
 
Wo is hier vorn und hinten

@Jenny_Lo

Kann sein, dass ich heute nicht meinen starken Tag habe. Aber auf Deiner Zeichnung ist eigentlich ersichtlich, dass es kein "eigentliches vorn und hinten bei der Lok" gibt, sondern vorn und hinten abhängt, an welchem Führerstand man sich befindet.

Ich bin jetzt nicht so der große "Lokkenner" - aber ich habe das Gefühl, vorn und hinten ist wohl bei allen Dieselloks - auch bei Loks mit Mittelführerstand auf deutsch gesagt scheissegal, oder? Zur Wartung werden demzufolge doppelt vorhandene Einrichtungen nummeriert ...
 
@Rob

Die Fahrtrichtungen „vorwärts“ und „rückwärts“ sind tatsächlich von der Blickrichtung des Lokführers abhängig. Um aber davon unabhängig definitiv festzulegen, wo an der Lok Vorn und Hinten ist, gibt es die Angabe Fahrtrichtung I und II. Fahrtrichtung I ist also vorn. Etwas verwirrend, aber notwendig.

@Mika

Wozu muss der Lokführer die Kühlerlüfter im Blick haben :wiejetzt:
 
@ Mika:

Dem Lokführer ist es bei der Fahrt nicht ganz egal, ob sich der Motor (in Fahrtrichtung) vor oder hinter seinem Mittelführerstand befindet, weil er mit Motor voraus quasi in den Lärm hineinfährt, auch wenn der Schall sich grundsätzlich allseitig ausbreitet.
Da die Doppeltraktion auch mal in die andere Richtung fährt, bietet es sich an, die bis dato hintere Lok auch mit dem Motor zur Mitte zu drehen.
Und bei Wendezügen ist vielleicht der Reisende in der Summe weniger Motorenlärm ausgesetzt als der Lokführer, der mit dem Zug pendelt.

MfG
 
....
So wurden bei Wendezügen und bei Doppeltraktionen die Loks wenn es möglich war (und das war es dank der Drehscheiben bei der DR meistens) die Motoren zum Zug oder zur Mitte gehängt wegen Lärm etc.
....

Bei vielen V100 war der Abgasauslass des Heizkessels auf dem Vorbau und nicht am Führerstandsdach (genauer gesagt, ab der 313 werksseitig so gebaut). Bei ungünstigem Fahrtwind zogen die Abgase dann in das Führerhaus und bei Wendezügen wäre es mir als Tf dann lieber, der Motor zeigt weg vom Zug.
 
Wozu muss der Lokführer die Kühlerlüfter im Blick haben :wiejetzt:
Zu Zeiten der Doppeltraktion bei der DR gab es keine Bussysteme, die viele erdenkliche Betriebsparameter auf Monitore in Führerständen übertrugen. Kein Ahnung, was genau angezeigt wurde, viel war es nicht. (Beispielbild #1, #2). Ein Blick auf die Abdeckung lässt viel sicherer erkennen, ob die Lüfter arbeiten: vorderer Lüfter arbeitet nicht, hinterer arbeitet (bei "radialen Lüfterklappen) und das selbe bei längsgerichteten Klappen (mit Gruß an Torsten).

Dem Lokführer ist es bei der Fahrt nicht ganz egal, ob sich der Motor (in Fahrtrichtung) vor oder hinter seinem Mittelführerstand befindet, weil er mit Motor voraus quasi in den Lärm hineinfährt, auch wenn der Schall sich grundsätzlich allseitig ausbreitet.
Ist das gemessen oder Spekulation? Mit welcher Geschwindigkeit fährt der Lokführer in den Lärm hinein und mit welcher Geschwindigkeit breitet sich der Schall aus? Der Dopplereffekt wird wohl noch nicht zu tragen kommen, von der "Schallmauer" gar nicht zu reden. Schall wird als Körperschall vom Motor hinweg geleitet und über große Flächen (nahe des menschlichen Ohres) abgegeben. Bei einem Führerstand wären das die Seitenwände, die Decke und vor allem der Boden. Unter letzterem sitzt das Getriebe, welches im Mittelführerstand gemeinhin der größte Lärmerzeuger ist. Und da ist es dann wirklich egal, in welche Richtung man fährt. Das Getriebe ist stets unter den Füßen.

Einzig das Argument, dass das Bedienpult bei Vorwärtsfahrt näher am Motor ist, leuchtet ein. Aber die Fahrt in die Lärmquelle hinein? :auslach:

Andernfalls wäre es nett, wenn ein alter Hase die Theorie "Unterschiedliche Lautstärke im Führerstand einer V100 B'B' aus dem LEW in Abhängigkeit der Fahrtrichtung" bestätigen könnte.

Und bei Wendezügen ist vielleicht der Reisende in der Summe weniger Motorenlärm ausgesetzt als der Lokführer, der mit dem Zug pendelt.
:fragen: Der Reisende ist im Fall Motor zum Zug hin gerichtet weniger Lärm ausgesetzt als im Fall Motor vom Zug weg gerichtet? Das müsste mir wirklich jemand erklären, vor allem da du zuvor den Motor als die Lärmquelle kennzeichnest. Der Lokführer muss den Lärm ja nur zu 50% ertragen, Reisende wären ständig dem Lärm ausgesetzt.
Und warum dann nur bei Wendezügen? Auch bei normalen Zügen müsste doch der Lokführer "in den Lärm fahren" und damit erst recht bestrebt sein, den Motor nach hinten zu richten. Daniel schreibt aber explizit von Wendezügen, in denen die Lok nur zu ~50% der Fahrt besetzt ist. :braue:
 
Bussysteme gab es damals schon. So fuhr z.B. ein Bus von Leipzig nach Chemnitz.

Aber im Ernst. Die wichtigsten Dinge wurden über Leuchtmelder angezeigt. Dabei liegt die Betonung auf wichtig.

Die Lüfter wurden über eine automatische Lüftersteuerung geschaltet. Diese arbeitete mit 3 Temperaturwächtern. Der erste Wächter schaltete bei 75°C die Erregung des Lüftergenerators ein, wodurch der Lüfter 1 anlief. Der zweite Wächter schaltete bei 80°C den Lüfter 2 zu. Wenn das Alles nichts nützte, schaltete der Grenztemperaturwächter bei 87,5°C den Motor in den Leerlauf, entleerte das Getriebe und der Leuchtmelder Kühlwassertemperatur leuchtetet. Alles automatisch. Da musste der Lokführer Nichts kontrollieren. Von der zweiten Lok kam über die Vielfachleitung die Meldung Motor steht.

Ich hoffe, ich habe das jetzt auf die Schnelle richtig wiedergegeben. Ist sehr lange her.
 

Anhänge

  • Meldung.jpg
    Meldung.jpg
    272,1 KB · Aufrufe: 112
@ Mika:

Konkret zur V 100 kann ich Dir das nicht aus eigener Erfahrung sagen.
Allgemein aber, auch bei E-Loks, gibt es durchaus laute und weniger laute Seiten, z.B. die mit dem Luftverdichter/-presser bei der SBB 421.

Grundsätzlich steht die Lok so wie sie steht, d.h., eine Wahlmöglichkeit des Führerstandes gibt es in der Regel nicht.
Wenn aber bei einem Wendezug die lautere Seite wegen des Steuerabteils überhaupt nicht genutzt werden muß, liegt es doch nahe, die Wendezugeinheit entsprechend zu kuppeln.
Ich gehe hierbei nicht nur von einer einzigen Fahrt aus.

Und selbst wenn ein Reisender, der immer noch weiter weg vom Motor als der Lokführer sitzt, vom Lärm belästigt wird, ist er diesem nur bei einer (seiner) Fahrt und nicht die halbe Schicht ausgesetzt.
Zudem steht es ihm frei, sich einen anderen Platz im (ggf. überfüllten) Zug zu suchen.
Mir persönlich geht lautes Labern und Telefonieren wesentlich mehr auf den Keks als der Dieselmotor.

MfG
 
....
Allgemein aber, auch bei E-Loks, gibt es durchaus laute und weniger laute Seiten, z.B. die mit dem Luftverdichter/-presser bei der SBB 421.
....
Deutsches Beispiel: BR143

....
Und selbst wenn ein Reisender, der immer noch weiter weg vom Motor als der Lokführer sitzt, vom Lärm belästigt wird, ist er diesem nur bei einer (seiner) Fahrt und nicht die halbe Schicht ausgesetzt.
....
Was ist Dir lieber, Lärm, gegen Den man z.B. Ohrschützer tragen kann oder Dieselabgase vom Heizkessel? Wer hat schon eine Taucherflasche mit Atemluft dabei?
 
Die beiliegende Skizze stammt vom Deckblatt des Schaltplans einer V100. Dort sieht man deutlich, dass „vorwärts“ und „rückwärts“ davon abhängen, an welchem Führerstand man steht. Deshalb zusätzlich die Angabe Fahrtrichtung I oder II.

Na die Anfangfrage erklärt sich doch damit von selbst. Zu faul zum suchen gewesen?:allesgut:

Das mag vielleicht für viele Typen gelten, ist aber kein Naturgesetz. Bei der (Modell) ist offensichtlich der kurze Vorbau "vorne" und der Motor ist hinten. Selbes gilt für das Modell made in Austria.

Na da steht es ja auch dran "V" und "H". Ausnahmen bestätigen die Regel und einen Diesel haben sie auch nicht.

Ich bin jetzt nicht so der große "Lokkenner" - aber ich habe das Gefühl, vorn und hinten ist wohl bei allen Dieselloks - auch bei Loks mit Mittelführerstand auf deutsch gesagt scheissegal, oder? Zur Wartung werden demzufolge doppelt vorhandene Einrichtungen nummeriert ...

Na dann: V100 linker Luftverdichter defekt - V180 HK Translogsteuerung ausbauen und auf den Prüfstand, Umformer Kohlen wechseln - V 60 Lüftergenerator tauschen. LINKS oder RECHTS :brrrrr:

Bussysteme gab es damals schon. So fuhr z.B. ein Bus von Leipzig nach Chemnitz.

Das war aber nicht das Einzige. Trotzdem gut.

Die Lüfter wurden über eine automatische Lüftersteuerung geschaltet. Diese arbeitete mit 3 Temperaturwächtern. Der erste Wächter schaltete bei 75°C die Erregung des Lüftergenerators ein, wodurch der Lüfter 1 anlief. Der zweite Wächter schaltete bei 80°C den Lüfter 2 zu. Wenn das Alles nichts nützte, schaltete der Grenztemperaturwächter bei 87,5°C den Motor in den Leerlauf, entleerte das Getriebe und der Leuchtmelder Kühlwassertemperatur leuchtetet. Alles automatisch. Da musste der Lokführer Nichts kontrollieren. Von der zweiten Lok kam über die Vielfachleitung die Meldung Motor steht.

Ich hoffe, ich habe das jetzt auf die Schnelle richtig wiedergegeben. Ist sehr lange her.
Sollte korrekt sein.

Was ist Dir lieber, Lärm, gegen Den man z.B. Ohrschützer tragen kann oder Dieselabgase vom Heizkessel?

Weder - noch, aber bei diesen Temperaturen ist der Kessel eh aus und die Fst.türen offen.:brrrrr:

Gruß
 
Zurück
Oben