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Schutzweiche

Lokwolf schrieb:

Eine Schutzweiche ist an Gleisanschlüssen und Einmündungen in eine Hauptstrecke erforderlich, um, bei Rangierfahrten und auch normalen Einfahrten, sicherzustellen, das keine unbeabsichtigte, feindliche Einfahrt, auch z. Bsp.: durch das Überrollen halt zeigender Signale, auf ein Gleis der Hauptstrecke erfolgen kann, und somit auch die Gefahr einer Flankenfahrt vermieden wird.
"Zitat Wikipedia":
Eine Schutzweiche ist ein Eisenbahnweiche, die eine Fahrstraße vor anderen Zugbewegungen
sichern soll. Sie wird dort verwendet, wo eine Entgleisvorrichtung
(Gleissperre) auf dem Gleis nur einen ungenügenden Schutz vor einer Flankenfahrt bietet. Eine besondere Form ist die Zwieschutzweiche.
1. Technische Gründe

Entgleisvorrichtungen auf dem Gleis (Gleissperre) dürfen nur in Rangiergleisen verwendet werden, und auch
Sandweichen sind nur
ausgelegt, um ein Entlaufen gegen eine Zugfahrstraße zu verhindern.
Beide sind nicht geeignet einen Zug sicher zum Stillstand zu
bringen, ohne dass ein anderer Zug dabei gefährdet werden kann.
Dies ist dadurch bedingt, dass der äußere Schienenstrang nicht
durchbrochen ist und die innere Radscheibe nach dem Entgleisen
durch diesen äußeren Schienenstrang in Richtung Fahrgleis gedrückt
werden kann, wenn das Fahrzeug nicht innerhalb der kurzen Distanz
(ca. 3 m) zum Halten kommt. Deshalb ist bei Einmündungen, an denen
mit größeren abzubremsenden Lasten zu rechnen ist, eine
Schutzweiche einzubauen. Hinter der Schutzweiche muss genügend
Freiraum sein, um nicht eine Folgegefahr heraufzubeschwören. Da die
wenigsten Sicherheitssteuerungen die Rangierbewegungen überwachen
und damit beim Überfahren eines geschlossenen Rangiersignals keine
Zwangsbremsung ausgelöst werden kann, ist so eine Zuggefährdung nur
dadurch zu verhindern, dass sich Fahrstraßen nicht berühren. Dies
ist ein weiterer Grund für eine mechanische Lösung. Die
Schutzweiche kann auf zwei Arten ausgeführt sein:

1. 1. Schutzweiche mit Prellbock

Diese Schutzweiche endet, als normale Weiche aufgebaut, nach
einer kurzen Strecke von meist 10 Metern an einem Prellbock. Dieser Strang führt vom
Betriebsgleis weg, so dass, wenn der Prellbock überfahren würde,
der Zug neben dem Betriebsgleis zum Stehen kommt. Diese Art von
Schutzweiche wird vor allem bei Industriegleisen angewendet, die in
ein Streckengleis münden, damit nicht gleich jeder entlaufene Wagen
entgleist. Oft wird bei dieser Art von Weiche ein längeres
Gleisstück angehängt, um einen Abstellplatz für Leerwagen zu
erhalten, so dass hier der Übergang zu einer Rangierweiche fließend
ist. Allerdings sind diese Schutzweichen immer in das Stellwerk des
Bahnhofes eingebunden, auch wenn der Rest der Rangieranlage mit
Handweichen ausgerüstet ist. Wird das Gleis nur zu Schutzzwecken
verwendet, kann auf den Prellbock auch verzichtet werden.

1. 2. Entgleisweiche

Bei der Entgleisweiche (auch Entgleisungsweiche) handelt es sich
um eine Weiche, deren Schienenstränge unmittelbar nach dem
Herzstück aufhören. Damit sich das Fahrzeug beim Entgleisen nicht
gegen das zu schützende Gleis neigt, hört der äußere Schienenstrang
früher auf als der innere gegen das zu schützende Gleis zeigende.
Auch hier zeigt der Schutzstrang vom zu schützenden Gleis weg.
Diese Art von Schutzweiche wird vor allem bei Streckengleisen
verwendet, beispielsweise bei einer Einmündung in eine andere
Strecke.

2. Betriebliche Gründe

Wenn von einer betrieblichen Schutzweiche die Rede ist, kann
auch von einer Weiche, die in ein Anschlussgleis oder sonstiges
Rangiergleis und Nebengleis führt, die Rede sein.

Da es in den Fahrdienstvorschriften ausdrücklich untersagt ist,
feindliche Zugfahrstraßen einzustellen, müssen an bestimmten
Stellen Schutzweichen eingebaut werden, um einen flüssigen
Betriebsablauf zu ermöglichen. So ist es auf einer eingleisigen
Strecke nicht erlaubt, ohne Schutzweiche gleichzeitig in den
Kreuzungsbahnhof einzufahren. Wenn der eine Zug nicht rechtzeitig
zum Stillstand kommen würde, würde er dem Gegenzug in die Flanke
fahren. Ohne Schutzweichen müsste sonst ein genügend großer
Durchrutschweg vorhanden sein. Aus Platzgründen geht dies meist
nicht, und normalerweise ist die Anlage genügend langer Gleise auch
teurer, als zwei zusätzliche Weichen einzubauen. Werden in beide
Gleise auf der Ausfahrseite je eine Weiche eingebaut, die vom
Streckengleis wegführt, ist eine gleichzeitige Einfahrt möglich.
Zusätzlich können diese Weichen auch für Anschlussgleise genutzt
werden.

Die Schutzweichen sind immer in das Stellwerk des Bahnhofes
eingebunden und werden heutzutage meist ferngesteuert. Da
Schutzweichen auch mit einer Weichenheizung versehen sind, ist es
im Winter leicht an der fehlenden zweiten Zugfahrtstraße zu
erkennen welche Weichen als Schutzweichen dienen.
erstellt von Thomas Klug für die FAQ des Boardes

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