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BR50 - von der Friedensausführung zur ÜK viel Statistik

FD851 schrieb:

Mitte der 30-er Jahre stand bei der DRG die Entwicklung eines Nachfolgers für die nebenbahntauglichen Länderbahn-5-Kuppler (insbesondere der preußischen G10 / BR57) auf der Tagesordnung.
Realisiert wurde eine 1E-Lok mit 4-achsigem Schlepptender und 15t Achsfahrmasse auf der Basis eines Entwurfes der Fa. Henschel & Sohn aus Kassel.
Im Frühjahr 1939 liefert Henschel die ersten Maschinen der BR50.0-31 aus. In welch großer Stückzahl die BR50 und erst recht ihre „zweieiige“ und etwas jüngere Schwester BR52 gefertigt werden würden, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner…

Friedensausführung der 50.0-31

Die als „Friedensausführung“ bezeichneten ersten Serien (bis Ende 1941) waren geprägt durch:
  • Kuppelachsdurchmesser 1400mm, Antrieb auf 3.Kuppelachse, 2-Zylinder-HD-Triebwerk mit Antrieb der 3. Kuppelachse
  • Durchmesser des Laufradsatzes 850mm
  • Barrenrahmen (Rahmendicke 80mm)
  • Kessel aus dem Baustoff St47K nach Wagnerschem Prinzip als Langrohrkessel ohne Verbrennungskammer
  • 4-domiger Kessel – d.h. 2 Gusssandkästen und Speise- und Reglerdom.
  • Oberflächenvorwärmer Bauart "Knorr" in der Rauchkammernische vor dem Schornstein
  • Genietetes Einheitsführerhaus mit seitlichen Dachlüftern
  • Große Wagner-Windleitbleche
  • Frontschürze über die gesamte Lokbreite
  • Durchgehender Umlauf
  • Tender 2’2’T26 (Neukonstruktion für die BR50 und 23).

In der sog. Friedensausführung wurden geliefert
001 – 1173
1195 – 1340
1345 – 1582
1590 – 1639
1690 – 1843
1942 – 1971
2172 – 2199
2426 – 2487
2502 – 2506
2514 – 2614.
Die Ordnungsnummern der Loks der BR50.0-31 wurden, wie bei der DRG üblich, entsprechend den Bestellungen bei den einzelnen Herstellern vergeben. Infolge der zahlenmäßig sehr großen Baulosen lassen sich anhand der Ordnungsnummern keinerlei Rückschlüsse auf die Reihenfolge und den Zeitpunkt der Indienststellung treffen.

Problematik Kesselbaustoff St47K

Wie auch die Baureihen 03.10 und 41 erhielt auch die BR50.0-31 Kessel aus St47K. Dieser Kesselstahl war ein kaltverformbarer Stahl, von dem man sich gegenüber DEM Kesselbaustahl St34 gewisse Vorteile versprach. Die Verwendung von St47K erfolgte auch mit dem Ziel, hochlegierte (teure) Stähle eher der Rüstungsindustrie zur Verfügung zu stellen – die Verwendung des St47K war damit durchaus eine Art „Heimstoffeinsatz“. Aber St47K war nicht alterungsbeständig und auch nicht schweißfest…
Die massiven Probleme mit dem Kesselbaustoff St47K (u.a. Kesselzerknall eines erst wenige Monate alten Kessels infolge eines Risses an einer Längsschweißnaht) veranlassten die DRG (eigentlich richtiger DRB), zum St34 als Kesselbaustoff zurück zu kehren. Das passierte zum Jahresende 1941.

Kessel aus St47K hatten
50 001 – 1154
1195 – 1334
1345 – 1551
1590 – 1609
1690 – 1843
1942 – 1961
2554 – 2583.
Alle Kessel aus St47K waren vierdomig.
Kessel aus St34 hatten
1155 – 1194
1335 – 1344
1552 – 1589
1610 – 1689
1844 – 1941
1962 – 2553
2584 – 3164.

Kessel aus St47K und St34 in der Friedensausführung waren „optisch“ nicht zu unterscheiden.

Übergangskriegslok 50ÜK

Nach Beginn des 2. Weltkrieges stieg der Bedarf an leistungsfähigen Güterzugloks stark an, vor allem für die Strecken in den besetzten Gebieten östlich und südöstlich des Deutschen Reiches wurden Dampfloks mit nur 15 Tonnen Achsfahrmasse dringend benötigt. Deshalb sollte die Produktion u.a. der BR50 wesentlich hochgefahren werden. Mit den herkömmlichen Technologien und der „deutschen Perfektion“ war das nicht zu machen…
Das Schlüsselwort hieß „Entfeinerung“.
Auf einige Bauteile wurde fortan ganz verzichtet (z.B. die Windleitbleche“) andere wurden konstruktiv vereinfacht, weniger aufwändig bearbeitet oder in Heimersatzstoffen ausgeführt.

Als Übergangskriegslok wurden geliefert
1341 – 1344
1583 – 1589
1640 – 1689
1844 – 1941
1972 – 2091
2102 – 2171
2200 – 2425
2488 – 2501
2507 – 2513
2615 – 2663
2668 – 3164.

Nachkriegslieferungen waren
2092 – 2101
2664 – 2667.

Den ersten ÜK-Erlass gab es im März 1942, dem bis Juli 1942 drei weitere Anweisungen zur Vereinfachung der BR50.0-31 folgten.
Die Anweisungen zur Entfeinerung enthalten über 400 Punkte – hier seinen nur die Punkte genannt, die auch in 1:120 am Modell sichtbar sind:

Stufe I – März 1942

allg Anstrich grau
allg Beschriftung nur aufgemalt
Kessel Entfall Windleitbleche
Kessel ohne Läutwerk
Kessel Entfall Rauchkammerzentralverschluss
Rahmen Entfall Radkästen Laufachse
Umlauf Entfall schräge Umlaufbleche(=schmale Frontschürze)
Führerhaus vereinfachtes Einheitsführerhaus
Führerhaus Feste Fenster anstelle Schiebefenster

Der Entfeinerungsstufe 1 (März 1942) entsprechen:
1341 - 1343
1583 - 1589
2200 - 2201
2267 - 2268
2507

Stufe II – April 1942
Zusätzlich zur Stufe 1:
Kessel ohne Speisedom
Kessel Entfall OFV
Kessel 2. StrahlPp
Kessel 2 Speiseventile links
Kessel Großraumsandkasten
Umlauf 1 breiter Tritt vor Rauchkammer
Umlauf ohne Laufblech auf Pufferträger

Der Entfeinerungsstufe 2 (April 1942) entsprechen:
1344
1640 - 1648
2202 - 2206
2225
2269 - 2290
2354 - 2355
2488 - 2498
2508 - 2510
2615 - 2621


Stufe III – Mai 1942
Zusätzlich zu den Stufen 1 und 2:
Kessel Rauchkammertür Gelenkbänder kurz
Kessel Rauchkammertür Griffe statt Stangen
Zylinder Winterthur-Druckausgleicher
Führerhaus Entfall vorderes Seitenfenster

Der Entfeinerungsstufe 3 (Mai / Juni 1942) entsprechen:
1172 - 1186
1649 - 1673
2207 - 2219
2226 - 2238
2291 - 2351
2356 - 2364
2499 - 2501
2511 - 2513
2622 - 2632
2634 - 2637
2668 – 2683


Stufe IV – Juli 1942
Zusätzlich zu den Stufen 1 bis 3:
Rahmen wieder Radkästen
Führerhaus vereinfachtes Einheitsführerhaus mit Rückwand ab 50 3045
Führerhaus vereinfachter Dachlüfter
Tender 2'2'T26 bis 3044
Tender ohne Handstangen am Wassserkasten
Tender nur 1 Leiter am Wasserkasten
Tender K2'2'T30 ab 50 3045
Tender 4T30 für 50 2955 + 50 2960

Der Entfeinerungsstufe 4 (ab Juli 1942) entsprechen:
1187 - 1194
1674 - 2171
2220 - 2224
2239 - 2266
2352 - 2353
2365 - 2425
2633
2638 - 2663
2684 - 3164

Es gab ÜK-Loks, deren Kessel analog zur Friedensausführung weiterhin 4-domig waren. Deren Sandkästen waren baugleich mit denen der späteren Friedensausführung („halbrund“ aus Pressblech). Es gab 3-domige ÜK-Kessel (ohne Speisedom, „Pressblech-Sandkästen) und letztendlich die 2-domigen Kessel, die später als 52-er Kessel bezeichnet wurden. Diese Kessel besaßen statt der früheren 2 Sandkästen einen ebenfalls von der späteren 52 bekannten Großraumsandkasten.

4-domig (2 Sandkästen, Speise- und Reglerdom) wurden ausgeliefert
001 – 1971
2172 – 2260
2267 – 2319
2354 – 2373
2426 – 2637
2668 – 2683
2863 – 2899
2950 – 2978.
3-domig (2 Sandkästen, Reglerdom) wurden ausgeliefert
1972 – 2171
2261 – 2266
2638 – 2667
2684 – 2691
2778 – 2800
2925 – 2949
2979 – 3010.
2-domig (Großraumsandkasten, Reglerdom) waren bei Auslieferung
2320 – 2353
2374 – 2425
2692 – 2777
2801 – 2862
2900 – 2924
3011 – 3164.

Alle hier gemachten Angaben beziehen sich auf die Ausführung zum Zeitpunkt der Indienststellung. Angaben über Tauschkessel, Nachrüstungen usw. können leider nicht gemacht werden.

Am Bau der BR50.0-31 waren beteiligt:
001 - 122 >>> Henschel
123 - 173 >>> Borsig
174 - 233 >>> Krupp
234 - 270 >>> Maffei
271 - 315 >>> WLF
316 - 365 >>> Henschel
366 - 377 >>> Borsig
378 >>> BLW
379 - 385 >>> Borsig
386 - 405 >>> Krupp
406 - 411 >>> Maffei
412 - 429 >>> BMAG
430 - 454 >>> Schichau
455 - 460 >>> O&K
461 - 475 >>> WLF
476 - 485 >>> Maffei
486 - 528 >>> Borsig
529 - 635 >>> Henschel
636 - 770 >>> WLF
771 - 798 >>> Henschel
799 - 810 >>> Jung
811 - 890 >>> Maffei
891 - 986 >>> Krupp
987 - 997 >>> O&K
998 - 1021 >>> Schichau
1022 - 1166 >>> BMAG
1167 - 1194 >>> Skoda
1195 - 1254 >>> WLF
1255 - 1274 >>> Jung
1275 - 1289 >>> O&K
1290 - 1344 >>> BMAG
1345 - 1384 >>> Borsig
1385 - 1397 >>> Esslingen
1398 - 1582 >>> WLF
1583 - 1589 >>> Henschel
1590 - 1619 >>> Jung
1620 - 1749 >>> Maffei
1750 - 1767 >>> O&K
1768 - 1813 >>> Schichau
1814 - 1891 >>> BMAG
1892 - 1906 >>> Skoda
1907 - 1941 >>> BMMF
1942 - 1971 >>> DWM
1972 - 1995 >>> Couillet
1996 - 2033 >>> Tubize
2034 - 2075 >>> Cockerill
2076 - 2101 >>> La Meuse
2102 - 2129 >>> Haine St. Pierre
2130 - 2155 >>> Franco Belge
2156 - 2171 >>> Energie
2172 - 2199 >>> WLF
2200 - 2224 >>> Borsig
2225 - 2266 >>> DWM
2267 - 2353 >>> Henschel
2354 - 2373 >>> Jung
2374 - 2425 >>> Maffei
2426 - 2501 >>> Krupp
2502 - 2513 >>> O&K
2514 - 2553 >>> Schichau
2554 - 2637 >>> BMAG
2638 - 2667 >>> Ostrowiec
2668 - 2691 >>> Esslingen
2692 - 2777 >>> Henschel
2778 - 2800 >>> Jung
2801 - 2862 >>> Maffei
2863 - 2924 >>> BMAG
2925 - 2949 >>> Skoda
2950 - 3012 >>> WLF
3013 - 3044 >>> Esslingen
3045 - 3056 >>> Krupp
3057 - 3164 >>> MBA

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