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Mallorca: Von Port Sóller nach Palma

Harka

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Sóller liegt ca. 3 km landeinwärts in einem von bis zu 1000 m hohen Bergen umgebenden Talkessel. Mit dem Hafen Port de Sóller ist die Stadt durch eine 1913 erbaute Straßenbahn mit der Spurweite von drei englischen Fuß (914 mm) verbunden. Die dort eingesetzten Fahrzeuge sehen älter aus, als sie tatsächlich sind, auch wurden die geschlossenen Triebwagen um offene Beiwagen für Touristen ergänzt. Trotz ihres historischen Charmes ist die Straßenbahn ein reguläres Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs und besaß als solches auch reine Kühlwagen zum Transport von frischem Fisch zu den Märkten von Sóller. Die heute halbstündlich bediente Strecke führt vom Hafen Port de Sóller durch Plantagen ins Stadtzentrum von Sóller und hat dort direkten Anschluss an die Bahnstrecke nach Palma.

Die Straßenbahn verdankt ihre Existenz einem Gesetz über den Bau von Kleinbahnen in Spanien. Dieses besagte, dass eine Eisenbahnstrecke nur Subventionen bekam, wenn sie länger als 30 Kilometer war. Da die Streckenlänge von Palma nach Sóller nur 27 Kilometer betrug, entschloss man sich, die Straßenbahn offiziell als Verlängerung der eigentlichen Strecke mitzubauen, um so die Gesamtstrecke auf über 30 Kilometer zu bringen. Aus diesem Grund erhielt die 1913 eröffnete Straßenbahnstrecke dieselben Oberbau- und Radsatzmaße wie die Fernbahnstrecke, wodurch Wagen und Loks bis zum Hafen von Sóller verkehren konnten. Lediglich ihre von Anfang an vorhandene Elektrifizierung mit 600 V unterscheidet sie von der erst 1927 elektrifizierten Fernbahn.

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Die Fernbahnstrecke von Palma nach Sóller hat eine Länge von etwa 27 Kilometern. Für die Querung des Gebirgszuges Serra de Tramontana mussten 13 Tunnel und der 52 Meter lange Viadukt Cinc Ponts, auch Viaducte de Monreals, angelegt werden. Der höchste Punkt der Strecke liegt auf 275 m Höhe im 2876 m langen Scheiteltunnel.

Die Fernbahn wurde bis 1912 in der seinerzeit auf Mallorca üblichen Spurweite von drei englischen Fuß (914 mm) gebaut. In Palma bestand eine Gleisverbindung zum Netz der Ferrocarriles de Mallorca, bis deren Strecken in den 1970ern auf Meterspur umgebaut wurden. Zur Elektrifizierung kam es erst 1927, nachdem sich viele Fahrgäste über die Rauchbelästigung durch die Dampfloks in den Tunneln beschwert hatten. Die Firma Siemens-Schuckert führte die Elektrifizierung mit 1200 Volt Gleichspannung aus, dem doppelten Wert der Straßenbahnstrecke zum Hafen in Port de Sóller. Abgesehen davon können Wagen von Port de Sóller bis zum Hafen von Palma durchfahren, was früher auch mit hauptsächlich Südfrüchte oder Fisch transportierenden Wagen realisiert wurde. Als 1999 der Sóller-Tunnel die Straßenanbindung an den Südteil der Insel verbesserte, verlor der Güterverkehr auf der Bahntrasse an Bedeutung. Die langwierige Fahrt auf der Bergstraße mit den 63 Haarnadelkurven des Coll de Sóller war damit auch nicht mehr nötig.

Trotz ihres rustikalen Aussehens, sind die Triebwagen mit neuer elektrischer Ausrüstung versehen worden und haben so auch die elektronische Signalbeeinflussung an Bord, um in Palma als Straßenbahn verkehrend Ampeln schalten zu können. Zum Teil sind die Trieb- und Beiwagen neueren Datums und haben erst auf der Insel ihre alt wirkenden hölzernen Aufbauen bekommen.

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Eine sehr schöne Strecke , durch die Berge durch denkt man eher , das man durch die Alpen fährt. Hat echt viel Spaß gemacht.

Dieter
 
Ja, eine schöne Bahn. Dieses Frühjahr sind wir auch das erste Mal mitgefahren.
 

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Danke für den schönen Beitrag. Die Fahrt mit dem Tren de Sóller sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man das 17. Bundesland bereist und sich für Eisenbahnen interessiert. Am Endbahnhof in Sóller befand sich zum Zeitpunkt meiner Reise übrigens eine ausgesprochen gute Konditorei, mit deren Angeboten man sich die Wartezeit auf die nächste Straßenbahn zum Hafen hervorragend versüßen konnte.
 
Ja, auf der Fahrt vom Hafen hoch durchs Gebirge bekommt man beeindruckende Landschaften zu sehen. Die Bilder habe ich mangels Eisenbahnbezug hier mal weggelassen.

Sóller ist übrigens der einzige Naturhafen an der Nordküste, in den auch Frachtschiffe einlaufen könnten, was sie früher auch taten. In so fern war die Verbindung durch das Gebirge nach Süden schon recht wichtig.

Wir sind mit dem Schiff von Sa Calobra kommend in Port Sóller gelandet und dann mit der Straßenbahn und der Fernbahn weiter nach Palma gefahren. Das wird touristisch dort auch angeboten und man sollte es machen, wenn man mehr als nur den Ballermann sehen will.
 
Da hast du wirklich was verpasst. In Port Sóller war ich anfangs nur erstaunt, wie viele Straßenbahnen und offene Anhänger da plötzlich da waren. Die Reste der umfangreichen Bahnanlagen verblüfften. Für eine Straßenbahn hätte es den Aufwand nicht bedurft. Mit dem Wissen, dass die Bahn früher auch Güterwagen von und zum Hafen fuhr, erklärte sich das aber. Hier wurde frischer Fisch in Kühlwagen vom Hafen ins Hinterland gefahren und Südfrüchte zum Hafen. Die zumeist einspurige Straßenbahn führte vom Hafen am heutigen Strand entlang durch Plantagen bis ins Zentrum der historisch alten Stadt Sóller in den Bergen. Das allein war schon landschaftlich reizvoll. Die Fahrt durch die engen Gassen im Stadtzentrum von Sóller war auch abenteuerlich. Die Strecke führte nicht selten nicht durch Straßen, sondern auf einer Trasse, die man vor der Einführung des Autos baute.
Die Fahrt auf der Fernbahn von Sóller nach Palma ist auch sehr außergewöhnlich, denn so was erwartet man auf einer scheinbar kleinen Insel nicht. Spätestens jetzt wird man begreifen, dass die Insel weit mehr als Ballermann 6 zu bieten hat. Genau genommen ist Ballermann 6 nur ein 300 m langer Strandabschnitt, der so gar nichts mit dem zu tun hat, was die Insel ausmacht.
Die Fernbahn sieht zwar aus wie eine Straßenbahn, hat aber aus guten Gründen sehr viele Beiwagen und ist eine echte Fernbahn. Sehr viele Tunnel und Viadukte sowie tiefe, enge Täler, Taleinschnitte und hohe Berge (über 1000 m!) wähnen einen im Alpenvorland oder zumindest in einem deutschen Mittelgebirge und nicht auf einer eher kleinen Insel im Mittelmeer. Die Geschichte drum herum ist wie die ganze Geschichte der Insel sehr interessant, aber Ausführungen dazu würden hier den Rahmen sprengen.
 
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Jetzt aber gut, das nachtreten tut jetzt weh 😪😪😪😪😪....😅🤣🤣🤣 beim nächsten Besuch ist das gesetzt, Frauchen fährt freiwillig mit. Weiß ja selbst , hab was verpasst. .
 
Ja, auf der Fahrt vom Hafen hoch durchs Gebirge bekommt man beeindruckende Landschaften zu sehen...
...
Das wird touristisch dort auch angeboten und man sollte es machen, wenn man mehr als nur den Ballermann sehen will.

Mallorca, insbesondere das Tramuntana-Gebirge, inmitten dessen auch die Stadt Soller liegt, ist ein faszinierendes Wanderparadies. Wir verbringen dort seit vielen Jahren unseren Herbsturlaub, aber in den letzten Jahren sind die kritischen Stimmen mit Blick auf den Tourismus deutlich lauter bzw. sichtbarer geworden. Gerade in den Gassen von Soller findet man einige Transparente, die einen nachdenklich werden lassen. Auf der anderen Seite beklagen sich aber die Wirte an der Hafenmeile von Port Soller über ausbleibende Gäste - für mich persönlich bei dem dort gebotenen Preis-/Leistungsverhältnis nachvollziehbar.
Das sehe ich auch so bei den Fahrpreisen vom Roten Blitz, also der oben ebenfalls gezeigten Straßenbahn von Soller nach Port Soller. Wenn ich mich nicht ganz täusche, stand letztes Jahr noch 7€ als Preis für die einfache Fahrt. Ich kann mich aber auch noch an 5€ erinnern.

In diesem Jahr haben wir auf Malle verzichtet und sind in eine ganz andere Ecke Spaniens gereist. Mal schauen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Wenn sich das Abzocken der Touris so wie in den letzten Jahren weiterentwicklet, werden die Gegner des Tourismus bald alle Plätze in der Bahn oder den Kneipen für sich haben.

p.s. Vor vielen Jahren ist mir dieses skurrile Bahndienstfahrzeug im Bahnhof von Soller vor die Linse gekommen. Keine Ahnung, ob es das jetzt noch gibt.

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Ich bitte um Entschuldigung für die Bildqualität, aber vor fast 20 Jahren waren die Handybilder wirklich so schlecht...
 
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Habe die Tour 2016 auch schonmal gemacht.
Da kannst du die Zitronen 🍋 fast bei der Fahrt pflücken.
Die Weiterfahrt durchs Gebirge ist aber auch spektakulär.
Danke für den Bericht und die Bilder 👍🤗.
 
@jörg62
Ja, der Tourismus hat auch negative Auswirkungen und Geschäftemacher gibt es überall. Wir haben deshalb die Tour als "Kaffeefahrt" beim Reiseveranstalter gebucht. Ich bevorzuge sonst auch den Mietwagen, aber hier war die Entscheidung für den Bus mehr als vernünftig. Zur Tour gehörte auch der Besuch eines Lederwarenherstellers. Die Produkte dort waren durchaus gut, wir brauchten nichts und kauften nichts - aber wir nahmen gerne die dort vorhandenen Toiletten in Anspruch. Weiter ging es nach Sa Calobra über die wirklich imposanten Serpentinen einer spektakulären Bergstraße mit phantastischen Aussichten. Ich war froh, dabei nicht am Steuer sitzen zu müssen, obwohl ich sonst Kurven liebe und die am liebsten auf zwei Rädern abfahren würde. In Sa Calobra war Zeit genug die Bucht und den Torrent de Pareis anzusehen, den man nur durch enge Personentunnel erreichen kann. Das ist dermaßen beeindruckend, landschaftlich, aber auch historisch. Von dort ging es mit dem Boot weiter nach Port Sóller ... alle Fahrkarten und sonstiges waren im Preis der "Kaffefahrt" inklusive und ich finde den Gesamtpreis für einen kompletten Tag mit Schiff, Straßenbahn, Fernbahn und Bus nicht übertrieben. Ich denke, dass dort der harte Konkurrenzkampf unter den Veranstaltern noch für faire Preise für Kunden wie mich sorgt.
Die verständlichen Proteste der Einheimischen beziehen sich auch eher auf das Problem der Partytouristen und der Wohnraumverknappung durch Dienste wie R&B. In Cala Millor, wo wir waren, ist davon nichts zu spüren, denn das liegt noch außerhalb der Party-Hochburgen. Da herrschte selbst am Strand noch entspannte Ruhe und fliegende Verkäufer von irgendeinem Müll erschienen nicht im Minutentakt, so wie man es aus den Partyhochburgen kennt.
 
@Waldmeister:
Die Konditorei am Bahnhof von Sòller mit ihren formidablen Kuchen, Torten und Keksen gibt es noch. Keine Sonderangebote, aber das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung nach trotzdem. Wer Süßes mag: unbedingt rein in den Laden!
 
Das erinnert mich an einen Besuch dort vor 30+ Jahren, als ich eine Besichtigung des kleinen BWs von Soller machte und dort einen alten Renault mit der typischen Haube als Draisine vorfand. Damals war auch noch der Rundschuppen mit den vielen Weichen anstelle der Drehscheibe und die typisch englischen 'Goods Bays' für Güterwagen mit Waggondrehscheibe als Zugang vorhanden.
 
Moin,

Wer als Eisenbahnfan nach Mallorca reist, sollte aber auch mal mit einem normalem Zug der SFM fahren.
Und am "Mallorca Fashion Outlet Park" hinter Mrratatxi an der Station "Es Caülls Estacio" gibt es den "Club Ferroviario Vaporista de Malllorca" mit einer Parkeisenbahn. C.F.V.M.
Bei der Fahrt mit der SFM kann man die Tickets am Automaten kaufen. Bei der Bedienung dieser kann man Deutsch auswählen. Auf dem Ticket ist ein QR Code. Diesen legt man beim Zu- und Abgang von den Bahnsteigen (Bahnsteigsperren) auf einen Scanner. Ticket nach Ausstieg also nicht gleich wegwerfen.

Wir nehmen nur selten einen Mietwagen. Geht mit Bus viel besser. Wenn man sich mit EC oder Kreditkarte Ein- und und beim Ausstieg am Kartenlesegerät wieder Ausloggt, bezahlt man nur 60% des Barpreises als beim Fahrer in bar. Jede weitere Person (bis zu 5) zahlt dann nochmal 5% weniger. In der Beziehung gibts hier nur Wüste. Dies funktioniert jedoch nur bei den Überlandbussen. Beim Stadtbus Palma nicht.
 
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