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Eigene Herstellung von Modellen aus Kunstharz

Ingolf

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Hallo

Hier geht es um den Selbstbau und das Abgießen von Modellen mit Hilfe von Silikon und Resin.
Alle die Fragen dazu haben oder sogar eigene Erfahrungen einbringen können sind eingeladen.

Abgießen läßt sich fast alles eigene Urmodelle aber auch gekaufte Modelle. Das man Abgüsse von Modellen an denen man nicht die Rechte besitzt nicht kommerziell vervielfältigen darf versteht sich von selbst. Also bitte keine Endlosdiskussion über Abmahnungen und Gesetze.

Ich benutze Silikon und Resin von Weissmetall Tim Dicke aus Wuppertal www.weissmetall.com .
Bei einer Modell & Hobby vor einigen Jahren in Leipzig entdekte ich den Messestand von Weissmetall Tim Dicke dort schaute ich mich um ließ mir einiges erklären und verließ den Messestand mit einem Resin-Starterset.

Kurz gesagt, mit dem Silikon formt man ein Urmodell ab und mit der entstandenen Silikonform gießt man Modelle aus Resin. Das Silikon kommt aus einer 1000ml Dose ist flüssig und wird durch den Zusatz von Härter (Flasche mit 20ml) fest. Das Resin kommt aus einer 1000ml Dose ist flüssig und wird durch den Zusatz von Härter ebenfalls 1000ml Dose fest.

Zum Abformen mit Silikon stellt man das Urmodell in einen Formkasten. Auf dem Grund des Formkasten befindet sich eine Lage Knetmasse damit das Urmodell fest sitzt und durch das Silikon nicht aufschwimmt.

In dem Starterset befindet sich auch die Knete, eine Anleitung für alle Arbeitsschritte und Trennspray, das Trennspray benötigt man zum Bau von Zweiteiligen Formen. Zweiteilige Formen
benötigt man z.B. zum Gießen von Lokgehäusen.

Bilder von meinen einteiligen und Zweiteiligen Formen.

Ingolf
 

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Hi Ingolf,
mit dem Herrn habe ich in Leipzig auch schon sehr interessante und informative Gespräche geführt, mich aber bisher nicht getraut, es selbst zu probieren.

Sehr interessant wäre auch, deine Ergebnisse zu sehen:
- Unbearbeitete Abgüsse,
- entgratete Rohteile,
- fertig lackierte Teile.

Ein paar Fragen habe ich natürlich auch:
Gibt es Lunkerbildung oder Schwund?
Eine Silikonform unterliegt beim Resinguß einem chemischen Verschleiß, da das in sich reagierende Gußmaterial dem Silikon an der Oberfläche Masse (Silikonöl) entzieht, was zu Formveränderungen (Maße!) und zur Verhärtung bis zur Bildung von Rissen in der Form führt.
In welchem Ausmaß (Stückzahl, evtl. meßbare Maßänderungen an markanten Hauptmaßen, "Beulen")?
 
Spannendes Thema. Ich verwende Resin von Ebalta. Bisher habe ich SG130 benutzt, vor kurzem bin ich auf das noch etwas dünnflüssigere SG2000 umgestiegen. Beide Harze gibt es in einer "verzögerten" Variante. Dann bleibt das Harz länger verarbeitbar. Dafür härtet es dann auch mehrere Stunden aus.

Für die Form nutze ich das hellblaue Silikon von Shera. Sowohl Harz als auch Silikon werden 1:1 gemischt, was das Erreichen des korrekten Mischverhältnisses gerade bei kleinen Mengen erhöht.

@Stardampf:
Eine Formveränderung habe ich bisher nicht festgestellt, das mit dem "Verspröden" der Formoberfläche stimmt aber. Ich habe das bei den Vt-Rückwänden gemerkt. Nach ca. 15 Abgüssen sieht man es zuerst an der rauher werdenden Oberfläche der Form. Dadurch lassen sich die abgegossenen Teile zunehmend schwerer aus der Form nehmen. Irgendwann reißt die Form dann bei der Gelegenheit ein.

Zum Bau der Formkästen habe ich mir irgendwann einige Beutel weiße Lego-Steine gekauft. Die Urmodelle fixiere ich auf einer Polystyrol-Platte mit mehreren nebeneinander liegenden Streifen doppelseitigem Klebeband.

Andi
 
Hallo, ja ein sehr schönes und auch spannendes Thema. Ich habe jetzt auch das helblaue Silikon, hier ist der Härteprozes kürzer als beim Siloikon wechelches ich erst hatte, von 24h auf 3h. Für den ersten Abguß wird jedoch ein Tag Wartezeit empfohlen, zum Ausgasen der Form. Wenn ich das Silikon verbraucht habe möchte auf transperantes Silikon um steigen, da man zweiteile Formen in einem Arbeitsgang herstellen kann. Dazu muß man aber sehen können wo das Urmodell ist.
Das Resingießharz was ich zur Zeit habe, muß vor dem Müschen entgast werden. Das geht nur mit einer kleinen Vakuumkammer, beim Aushärten entstehen sonst kleine Bläschen.
Bei diesem Thema gibt es auch viel heimlich tuherei, und professionelle Gießer lassen sich nicht gerne in die Karten schauen.

mfg Bahn120
 
...Bei diesem Thema gibt es auch viel heimlich tuherei, und professionelle Gießer lassen sich nicht gerne in die Karten schauen.

Sehr schade. Das interessiert mich auch. Man könnte ja die Front des "Sich nicht in die Karten schauen lassen" hier durchbrechen.:traudich::romeo:
Einen Schüler gäb's schon...:wiejetzt:
 
Ja das stimmt das das Resin in die Silikonform eindiffundiert. Macht man sehr viele Abgüsse, ist das letzte gegossene Teil dann kleiner als das erste. Bei Abgüssen von 10 Stück oder ähnlich spielt das noch keine Rolle, bei 500 Abgüssen aber doch recht merklich. Deshalb gießen wir alles, bis auf wenige Ausnahmen, bei denen es wirklich auf das Gewicht ankommt, in Weißmetall, da tritt dieser Effekt nicht ein, ist aber natürlich auch aufwendiger zu gießen. Allerdings eben preiswerter als neue Gußformen zu erstellen.
 
ja, spannendes Thema!
@ingolf ich verstehe den Arbeitsablauf noch nicht so recht. Wenn ich das Urmodell z.B. zur Vermeidung des Aufschwimmens in Knete drücken soll, dann fehlt doch vom Abdruck genau diese Seite, oder liege ich da falsch??
Bei einem Modellauto z.B. müßte man es wohl so in die Form geben, daß das Dach nach oben zeigt und die Kotflügel in der Knete stecken (vermutlich von innen auch mit Knete ausgefüllt, damit das Silikon nicht reinfließen kann) - sehe ich das so richtig?
 
Ja bei einem Modellauto z.B. brauchst Du unbedingt eine zweiteilige Form und beim Gießen der ersten Hälfte müssen alle Öffnungen im Urmodell verschlossen sein, so das kein Silikon nach innen dringen kann. Die Kotflügel stecken aber nicht in der Knete sondern die Radöffnungen sind mit Knete verschlossen sowie die Karosserie nach unten hin, so das sie "dicht" ist - und wie Du schon schreibst, die Fensterflächen. Sonst bekommst Du ja das Urmodell nicht wieder heraus.
Klar am praktischten ist dafür Knete oder man fräst, sintert oder wie auch immer sein Urmodell gleich so, das es keine Öffnungen erhält. Das Urmodell des Formkerns kann man ja dann gleich so herstellen, das er z.B. bei Fensterflächen dann an die Form des Modells stößt und somit freie Öffnungen für die Fenster beim Gießen entstehen.
 
Hallo

@Stardampf: es gibt auch beim Resin Schwund, hab ich zumindest gelesen. Der Schwund ist aber praktisch unerheblich. Ein Problem sind aber die Lunkerlöcher an der Oberfläche des Abguß, weil sichtbar. Ich gieße 20 Stück schmeiße 5 in die Tonne, 5 mit wenig Löchern werden gespachtelt und 10 kommen fertig aus der Form. Dann ist die Form auch schon fast verschlissen. Ich habe auch schon Versucht mich dem Vakuum zu nähern, ich baute einen Staubsauger an eine große Tupperdose, die Dose machte sich ganz dünn, also starker Unterdruck. Die Lunkerlöcher konnte das aber nicht beeindrucken.

@Josch: das Urmodell wird nur so stark gegen die Knete gedrückt das es anhaftet, es darf nicht in der Knete verschwinden nicht mal einen Millimeter. Für die Karosse eines Autos brauch man wie von wobu beschrieben eine zweiteilige Form. Ich klebe dann z.B. Fenster und Kotflügel von Innen mit Isolierband zu.

Ingolf
 

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Bei diesem Thema gibt es auch viel heimlich tuherei, und professionelle Gießer lassen sich nicht gerne in die Karten schauen.
Das kann man keinem übelnehmen,
die Profis werden sich doch nicht selbst das Wasser abgraben, schließlich leben die davon.
 
Ja sicher leben sie davon, wirklich eine Konkurenz kann keine von uns so schnell sein. Leider sind die Einsteiger Vakuummaschinen erst ab 15.000,- Euro zu haben dazu kommen noch Wärmeschränke ab 1.000,- Euro, mit dem ganzen Kleinkram und Verbrauchsmaterial sind schnell 25.000,- Euro erreicht.
Man kann bestimmt einen Vakuumschrank bauen, eine leistungsfähige Vakuumpumpe kostet aber auch einiges.
Es sollte aber auch im kleinen Rahmen möglich sein ordentlich Abgüsse erstellen zu können, und sei es nur um das Urmodell zu testen bis es bei einem Profie in Serie gehen kann.

mfg Bahn120
 
Für den Hausgebrauch geht das mit der Rüttelei ganz gut. Ich hab einfach auf einer 50x50cm Sperrholzplatte einen 600er Motor mit einem Blech-L-Profil befestigt. Auf der Motorwelle sitzt eine Stellmuffe, die mit einer dicken Schraube die eine zusätzliche Mutter trägt, befestigt ist. Das reicht um eine ordentliche Unwucht zu erzeugen. So vibriert die Platte beim anlegen von Strom ordentlich und die Luftbläschen im Resin kommen wie im Sekt nach oben "gesprudelt"
 
Hallo

Zum Rütteln müßte auch ein Lautsprecher gehen an den man eine geringe Spannung mit 50Hz anschliest. So habe ich früher mein Ätzbad für Leiterplatten in Bewegung gehalten.

Legosteine und doppelseitiges Klebeband für den Formkasten sind auch eine gut Idee.

Ingolf
 
Leider sind die Einsteiger Vakuummaschinen erst ab 15.000,- Euro zu haben dazu kommen noch Wärmeschränke ab 1.000,- Euro, mit dem ganzen Kleinkram und Verbrauchsmaterial sind schnell 25.000,- Euro erreicht.

Eine Vakuumpumpe kann man auch recht günstig selbst bauen . Ein alter Verdichter , ein Vorspannbehälter + Über / Unterdrucksicherung ein bissel Kleinkram und er ist fertig .

Ein Wärmeschrank ( wäre ja nur ein Wärmeschränkchen bzw. Kiste ) wäre auch einfach möglich . Eine kleine Kiste mit daran angechlossenem alten Fön würde da schon mal funktionieren .


Nur keine Müdigkeit vortäuschen , früher gabs doch auch die absurdesten Ideen um bestimmte ziele zu erreichen wenn das entsprechende Material / Werkzeug fehlte .
 
Aus eigener, nicht ganz unmittelbare Erfahrung mahne ich zur Vorsicht bei Eigenkonstruktionen für Vakuum, die das notwendige Vakuum aushalten sollen.
Wir haben am Anfang eine Metallbox gehabt in der wir probeweise das notwendige Vakuum erzeugen wollten und um die aufsteigenden Luftblasen sehen zu können, haben wir die mit einer 5 mm Plexiglasplatte abgedeckt. Pumpe an, Blasen gesehen, Telefon klingelt, beide verlassen den Raum. Ein wenig später gab es einen Rumms und wir haben die Plexiglasplatte vergeblich gesucht, stattdessen viele kleine Krümel überall verstreut, gut das das Telefon geklingelt hat.
 
@Tobi05, ja ich bin beim Teile sammeln. Die Vakuumpumpe habe ich aus einer alten Servisstation für Klimaanlagen, ein Unterdruckmesser habe ich neu. Die Kippmechanismen für die Becher will ich mit Servos machen, da Kabel sich leichter abdichten lassen als Achsen. Ist nur die Frage des Vakuumschranks, komplett aus 3cm Achrylglas bauen oder aus Metall. Bei den angebotennen Gießanlagen ist die Tür aus Panzerglas, so wiegt der Schrank in den Maßen eines 130L Kühlschranks auch gleich mal 250 kg.

mfg Bahn120
 
Ist nur die Frage des Vakuumschranks, komplett aus 3cm Achrylglas bauen oder aus Metall.

Vergiss das 3mm Acryl . Ist zu dünn . Ein Freund hat für seine Box einen alten Vakuumeinschweiß- "kasten" einer Fleischerei / Metzgerei , dieser ist aus Massivem Metallguß und er hat dort eine 8mm Plexiglasplatte oben drauf gebaut . Er sagte jedenfalls mal das er da anfangs 5 mm hatte , diese hatte sich aber irgendwann mal Pulverisiert .

Ich würde auch ein Unterdruckventil einbauen . Wenn man sonst mal nicht aufpasst kann der Unterdruck im System sonst zu hoch werden .
 
@Tobi05, vieleicht sollte ich besser 30mm schreiben, ein weiterer Gedanke war und ist die Platten um einen Stahlkäfig zu bauen. An diesem können auch alle Gerätschaften befestigt werden.
Der Unterdruck kann nicht zu groß werden, man schafft kaum den absoluten Druck. Bei den Klimaanlagen, wenn alles dicht ist schaffe ich 250 Mikron Absolut, darunter geht nicht auch nicht nach 1 Stunde eingeschalteter Pumpe.
Ich entferne doch nur die Außenluft, dennoch ist die Kraft pro cm2 nicht zu unterschätzen.

mfg Bahn120
 
...Nur keine Müdigkeit vortäuschen , früher gabs doch auch die absurdesten Ideen um bestimmte ziele zu erreichen wenn das entsprechende Material / Werkzeug fehlte .

Ich kann mich ganz gut an die "Vibratorentladung" im FKTT-Kraftwerk Oberkaselwitz erinnern; ein Miniaturvibrator mit Metallkopf wurde während des Entladens seitlich an das Modul gehalten und das führte zum kompletten Ausrütteln der Kohle aus den Waggons.

Das Ding kostet gerade mal 2,99€...und vibriert vielleicht auch die Luft aus dem Resin?
 
Ich kann mich ganz gut an die "Vibratorentladung" im FKTT-Kraftwerk Oberkaselwitz erinnern; ein Miniaturvibrator mit Metallkopf wurde während des Entladens seitlich an das Modul gehalten und das führte zum kompletten Ausrütteln der Kohle aus den Waggons.

Das Ding kostet gerade mal 2,99€...und vibriert vielleicht auch die Luft aus dem Resin?

Der Tipp war auch mal im MEB -Anfang der 90ziger. Elektrische Zahnbürste würde ich da noch ergänzen....sollte eine ähnliche Wirkung haben.

Wozu benötigt man einen Wärmeschrank ? Beim Gießen/Mischen entsteht doch Wärme und nun noch in den Schrank?

Das Problem der Lunker wird doch durch die Verwendung von dünnflüssigen Harz minimiert oder bin ich da auf dem Holzweg?

johannes
 
Rüttler

solche rüttler gibts auch in der Zahntechnik. Die Dinger machen zwar einen Heidenkrach, aber aus Gips kommt da fast jede Blase raus. Die Dinger sind nicht sonderlich teuer, sollte es auch gebraucht bei ebay geben. Wer so waqs mal ausprobieren will, sollte mal seinen Zahnarzt fragen, ob d:traudich:er so ein Ding in seiner Laborecke hat.

Gruß aus Berlin

Gerd
 
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