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Bilder ziviler Modellzüge vor 1932

Wer hat denn die Seife zum Bahnhof gerollt?

Kürzlich tauchte auf der Bommelner Rampe ein Nahgüterzug auf, in welchen ein Waggon mit Schmierseife der Wuppertaler Firma Luhns eingestellt war. Noch immer ist unbekannt, welcher Abnehmer in der Stedelebener Gegend diese Mengen bestellt hat. Unterdessen sind erneut zwei dieser Wagen in Alt-Stedeleben eingetroffen. Hier sehen wir die Rothenseerin 94607, wie sie die beiden Kessel in einer Zickzackfahrt vom Hausbahnsteig in Richtung Güterschuppen beziehungsweise zur Ladestraße rangiert. Der eine Wagen weist augenscheinlich noch einen recht ordentlichen Pflegezustand auf, während der zweite offenbar schon länger im Dienste der Glitschigkeit unterwegs ist.
 

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Vielleicht ist ja ein Press- oder eine Ziehwerk in der Umgebung?

Das ist ein interessanter Gedanke, ich werde demnächst mal das Gewerberegister von Kleinklöten und Umgebung durchwühlen.

Ansonsten werden nachfolgend erneut die Original-Agfa-Abzüge der letzten Sichtung ausgebreitet, damit die Farbverluste des Luhns-Kesselwagens besser zur Geltung kommen.
 

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Wieder einmal sehr interessante Aufnahmen von einem längst vergangenen Bahnalltag.
Stedeleben schrieb:
Unterdessen sind erneut zwei dieser Wagen in Alt-Stedeleben eingetroffen.
Sehr schön sind auch die Lichtbilder aus Vogelperspektive, gibt es davon noch mehr? Was vom Bahnhof zu sehen ist, weckt durchaus die Neugier.

P:icon_winkldij
 
Sehr schön sind auch die Lichtbilder aus Vogelperspektive, gibt es davon noch mehr? Was vom Bahnhof zu sehen ist, weckt durchaus die Neugier.

Bei späteren Sichtungen kann das durchaus passieren. Indessen muß gesagt werden, daß es sich um den Bahnhof Alt-Stedeleben, amtlich: "Stedeleben-Großbommeln", handelt, der bekanntlich schon seit längerem abgerissen werden und einer Neuanlage weichen soll. Wie berichtet, ist das neue Bahnhofsgebäude bereits weitgehend fertiggestellt worden, steht allerdings noch im Niemandsland. Das alte Bahnhofsgebäude samt Güterschuppen wird dann voraussichtlich durch die Kreisbahneigene Bahn-Anstalt für Immobilien-Aufgaben (BIMA) zum Verkauf an andere Bahnverwaltungen angeboten werden.
 
Erneut gibt es heute eine Übergabe zu sehen. Die Einheit besteht aus der bewährten preußischen T9 und drei Kesselwagen, die als Privatwagen der Hamburger Oelwerke Julius Schindler G.m.b.H. bei der DRG eingestellt sind. Die Waggons sind schon etwas betagter oder doch zumindest viel im Einsatz gewesen, wie etwa am Zustand der Kessel oder auch dem ramponierten Aufstieg zum Bremshaus zu erkennen ist.

Wir befinden uns im August 1932; Julius Schindler, einst angesehener Bürger Hamburgs und an der Alster als bedeutender Förderer von Wissenschaft und Kunst bekannt, ist vor knapp einem Jahr ausgewandert und seit kurzem Bürger des Fürstentums Liechtenstein, nachdem er die deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt hat. Die bedeutende Hamburger Raffinerie bleibt jedoch weiterhin sein Eigentum, bis sie 1938 "arisiert" wird. Ihr enteigneter Inhaber lebt bis zum Kriegsbeginn in Frankreich und wird auf der Flucht vor Hitlers Truppen und der drohenden Vernichtung via Kanada in die USA emigrieren, wo er Ende 1941 stirbt.
 

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Bitte den mittleren Wagen bei Gelegenheit den Waggonwerken zuführen, am Bremserhaus fehlt kesselseitig das Geländer und auch der Aufstieg ist nicht mehr so recht vertrauenerweckend.

Poldij
 
Der Empfehlung aus dem fernen Sächsischen wird Folge geleistet werden, sobald in der Fahrzeugschlosserei des Kleinklötener Waggon-Werkes Kapazitäten frei werden. Unterdessen seien hier für die Freunde der bunten Bilder noch die Farbabzüge der letzten Aufnahmen nachgereicht.
 

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Drei Hamburger bitte!

Heute geriet mir bei schönstem Wetter irgendwo zwischen Stedeleben und Kleinklöten – ich meine, es müßte hinter Kötteln, aber noch vor dem Abzweig nach Stöbbern, Wühlen und Altekau gewesen sein – ein interessanter Zug vors Objektiv. Leider war nur mehr ein Nachschuß möglich, aber immerhin gut zu erkennen war ein alter Bekannter aus Kleinklöten: Der im dortigen Waggon-Werk aufgearbeitete Benzinkesselwagen der D.A.P.G. lief an zweiter Position und zeigte sich endlich auch komplett beschriftet.

Nicht nur dieser Wagen wird bei der Reichsbahn-Direktion Altona geführt. Gleiches gilt für den das Zugende bildenden Teer-Wagen. Bei der DRG eingestellt hat ihn die 1928 gegründete Ebano – Asphalt-Werke Aktiengesellschaft aus Hamburg, eine Tochtergesellschaft der Standard Oil Company of New Jersey, die wiederum ins Hamburger Firmenregister als "Deutsch-Amerikanische Petroleum-Aktiengesellschaft" eingetragen wurde – eben kurz "D.A.P.G." genannt.

Zum Kesselwagen direkt hinter der Lok wäre anzugeben, daß er wohl schon bessere Tage gesehen hat. Er kämpft mit dem Rost sowie mit Spuren heruntergelaufenen Ladeguts. Gehörend zum Fuhrpark der 1813 in Cottbus gegründeten Handelsfirma F.G. Brückner Erben AG. Längst in Hamburg ansässig, ist sie spezialisiert auf den Im- und Export von tierischen und pflanzlichen Ölen und Fetten und eine große Nummer im Vertrieb von Wal- und Robbentran. "Tran" war denn auch kurz auf dem Anschriftenfeld als Ladegutangabe zu erkennen.
 

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Bevor es mir ganz aus dem Blick gerät, möchte ich zum allgemeinen Wohlgefallen noch die neulich in der Eile vergessene Farbaufnahme des kleinen Kesselwagenzugs aus Beitrag 59 nachreichen.
 

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Sehr schön.

Der Wagenmeister, jedoch unbedingt der Betriebsinspektor würde hier unbedingt wegen der bestehenden Brandgefahr auf den fehlenden Schutzwagen hinweisen, einschließlich einer Meldung an den Betriebsleiter der Kleinklöthener Kleinbahn und an die Reichsbahndirektion als aufsichtsführende Instanz.
 
Das ist auf alle Fälle ein dankenswerter Sicherheitshinweis; indessen sei zur Beruhigung nervöser Gemüter mitgeteilt, daß es sich bei dem hinter der Lok eingestellten Tran-Waggon der Firma F.G. Brückner Erben A.G. um eine Rückführung nach Hamburg handelt. Er ist also leer und darum im Sinne von Brand- oder Explosionsgefahr ganz harmlos. :)
 
Kurz vor Jahresende war ich nochmals im Magdeburgischen unterwegs, und so gelangen noch Aufnahmen einer kurzen Übergabe.

Offenbar hat die Armaturen- und Maschinen-Fabrik Polte zwei Waggons an die Reichsbahn übergeben; der eine ist ein mit Flanschrohren beladener, schon recht betagter "Augsburg", der andere gehört als Privatwagen zum eigenen Bestand des lange Zeit größten Armaturen-Herstellers des Kontinents. Darum ist er auch als "Heimatwagen Magdeburg Südost" deklariert und von der DRG gemäß den internen Regularien dem Gattungsbezirk Hannover zugeordnet worden. Die Polte-Werke versenden Schieber, Klappen, Gerad- und Schrägsitz-Ventile bis zu einer Anschlußweite von 800 mm in der Regel mit solchen Wagen der Verbandsbauart A2, auch Kleinarmaturen wie Hähne und Absperrventile für die technische Gebäudeausrüstung werden mit derartigen Waggons expediert. Eine etwas detailliertere Ansicht gibt es hier.

Hinter den beiden Polte-Fuhren läuft ein Kesselwagen der Strasburger Chemiefabrik, Öl- und Benzin-Raffinerie J. Diebolt Nachf., dessen Erhaltungszustand einigermaßen bedenklich wirkt, indessen das Bremserhaus wohl vor nicht allzu langer Zeit erneuert worden sein muß.

Am Zugende rumpelt schließlich ein Hohlglas-"Kassel" des noch nicht so weit zurückliegenden Baujahres 1927, dessen Aufbauten allerdings trotz der wenigen Einsatzjahre bereits deutliche Witterungsspuren aufweisen.

Im Bestzustand zeigt sich hier allerdings immer noch die Zugmaschine. Kein Wunder, die "schöne Rothenseerin", wie jemand die 94 697 einmal bezeichnet hat, wurde ja erst in diesem Jahr aufgearbeitet.


Am letzten Tag des Jahres sollen nun wie stets noch die Original-Farbabzüge der beiden gestrigen Lichtbilder folgen, urbi et orbi zur Freude.
 

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Und damit's nicht kalt wird, schicke ich einen Kohlezug hinterher. Ist eine ganz alte, verblichene Aufnahme aus der frühen Farbfotozeit mit einem noch recht grobkörnigen Film.
 

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Merci!

Endlich kommt auch mal ein Zug aus einer anderen Richtung als Bommeln und Klöten hier vorbei ... Und vor lauter Freude über den schönen Zug sehen wir auch generös über die Revisonsdaten eines der beteiligten Waggons hinweg. :)
 
An den Moderator Johann Balhorn

Leider hat sich mal wieder ein Moderator zu Höherem berufen gefühlt und zwei Beiträge (# 65 und ex #66), die von mir mit Bedacht getrennt und in zeitlichem Abstand gepostet wurden, so zusammenzustümpern, daß nun ihre Dramaturgie und Logik über'n Jordan sind. Einen Eintrag, der mit "Am letzten Tag des Jahres" beginnt, auf den 30. 12. zurückzuschieben, ist eine intellektuelle Meisterleistung. Was wäre dagegen einzuwenden, wenn Moderatoren einfach kurz nachdenken, bevor sie Beiträge verschlimmbessern? Zuweilen hilft ja schon ein Blick auf den Kalender.
 
Psst! Ich wollte es doch nur nicht gleich übertreiben. Gewiß passen weder der stählerne "Ludwigshafen" französischer Bauart (Letzte Unt.: 15. 6. 41) noch der "Villach" (erstes Baujahr: 1941) in die zeitliche Vorgabe, aber in meiner unendlichen, ja unglaublichen Altersmilde nahm ich den guten Willen für die Tat. :)
 
Wieso passt der Ludwigshafen nicht in die Zeit?

Weil er als sog. Beutewagen zu späte Revisionsdaten trägt; er stammt aus einem frühen kompletten Dritte-Reichsbahn-Set der Fa. Tillig.

Der ist höchstens deutlich zu lang.

Das wußte ich gar nicht, ich habe nie nachgemessen. Danke für die Information! Aber hat vielleicht jemand eine Vorlage, wie man diesen Wagen zu einem französischen Wagen der Zeit zwischen 1920 und 1932 umdekorieren könnte? Ich habe leider viel zu wenige Waggons ausländischer Bahngesellschaften in meinen Epoche-2-Zügen.
 
Die SNCF wurde 1938 gegründet, kommt damit für Deine gewählte Zeitspanne zu spät, somit suche eher nach den Privatbahnen vorher.
Schlagwort für die Suche: "Wagon tombereau OCEM 29 Type A"
Zurzeit sind in H0 gerade Modelle erschienen, da sollten sich Bilder finden lassen.
Ralf meinte mit zu lang bestimmt das gerade erschienene Clubmodell, wobei ich jedoch den französischen Wagen aber noch nie nachgemessen habe.

Gruß Andreas
 
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