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Modelltest Vorstellung DR-Messwagen von Steffen Klemm

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DR-Messwagen 1 von Steffen Klemm

Vorbild

Ende der 70er Jahre musste ein neuer Messwagen für E-Triebfahrzeuge beschafft werden. Auf der Basis eines Speisewagens für die ČSD wurde dieser Wagen verwirklicht. 1980 ging der Messwagen bei der Versuchsanstalt Halle [VES-M] in Betrieb.
Der Waggon kam unter anderem bei der Erprobung folgender Triebfahrzeuge zum Einsatz:
BR 270 (S-Bahn-Berlin)
BR 250
BR 212 (Weiße Lady)
243
230.
Bis 1994 war der Messwagen von Halle aus im Einsatz.

Auszug aus Beiblatt zum Wagen

Modell

Entstehung

Steffen Klemm stellt schon seit etwa 10 Jahren Fahrzeuge in Kleinstserie in Handarbeit her. Dies geschieht nebenberuflich und als Hobby ohne reale kommerzielle Absichten. So ist es verständlich, dass mein Modell, welches ich im September 2004 in Auftrag gab, erst jetzt fertig gestellt wurde.

Neben dem Messwagen fertigt er unter anderem den Zellenwagen auf Basis des Halberstädter Mitteleinstiegswagen und einen EDK. Das vollständige Angebot findet der Interessierte auf www.tt-kleinserie.de. Meine Bestellung wurde sauber bestätigt und ich wurde auch über den Fortgang sauber informiert. Ich konnte mein Fahrzeug auch selber abholen und die Gelegenheit nutzen, Herrn Klemm sowie seine Modelle etwas näher kennen lernen.
Das Fahrzeug wird in der Schachtel des Tillig-Modelles verpackt. über die Vorteile dieser sicheren Verpackung braucht eigentlich nichts gesagt werden.

Als Grundbasis für seine Modelle dienen Komponenten von Großserienherstellern, die über den lokalen Fachhandel bezogen werden, um auch diesen zu stärken.
Weitere Teile lässt man ätzen oder in Gießharz abformen und erreicht durch die auswärtige Fertigung eine hohe Qualität der Teile.
Generell ist Herr Klemm sehr bestrebt, die Qualität hoch zu halten und nicht auf Druck auf Masse zu setzen.

Grundaufbau

Als Basis für den Messwagen dient das Fahrwerk vom Halberstädter Mitteleinstiegswagen von Tillig. Dadurch konnten bewährte Komponenten wie die Kurzkupplung mit NEM-Schacht und die Drehgestelle (mit Anpassungen) übernommen werden. Darüber hinaus wurde das Fahrwerk mit zusätzlichen Aggregaten unter dem Wagenboden ergänzt und mit geätzten Bremsarmaturen versehen. Auch die Aufstiege an den Wagenenden sind sehr fein gearbeitet. Aufgrund des gegenüber dem Spenderwagen deutlich höheren Gewichts ist der Wagen sicher für den Schiebebetrieb als führendes Fahrzeug geeignet.

Der Wagenkasten besteht aus geätztem Messingblech. Insbesondere an den Stirnseiten waren mehrere Einzelteile zu verarbeiten, um das gewünschte Aussehen zu erreichen. Die Türen an den Endeinstiegen sind als einzelne Bleche aufgesetzt. Die Fenster sind bündig und gerade eingesetzt und mittels Folie verglast. Auch die Fenster der Türen haben einzeln eingesetzte Fensterrahmen.
Eine Inneneinrichtung ist nicht vorhanden. Da aber der Innenraum sehr dunkel ist, kann dies verschmerzt werden.

Das Dachteil besteht aus Gießharz und ist sehr sauber gegossen. Aufgrund der Materialschrumpfung bei der Herstellung gab es bei den Anpassungsarbeiten bei Beginn der Fertigung einige Probleme.
Auf dem abgeflachten Dachende findet die Dachausrüstung Platz, die aus einem Tillig-Scherenstromabnehmer sowie aus weiterem Teilen vom bekannten Tillig-Dachspritzling besteht. Fein geätzte Lochbleche dienen als Laufbahnen. Am anderen Dachende wurde eine Antenne einzeln angesetzt.

Dekorierung

Das Fahrzeug wurde spritzlackiert. Die Farbtrennkanten sind genau, leider etwas franzig, aber auch an Kanten der Türen scharf und nicht verlaufen oder hinternebelt. Die Farben sind von den Tönen sehr angenehm getroffen und passen gut zu anderen TT-Modellen. Zahlreiche Details sind einzeln farblich abgesetzt, z.B. die Lampen an den Stirnseiten sowie der Übergangstritt am Steuerabteil.
Die Beschriftung erfolgte mit Schiebebildern, die leider an einigen Bereichen sichtbar sind. Dafür ist der Druck ziemlich deutlich und auch sehr kleine Anschriften sind zu entziffern. Einzig die DR-Buchstaben sind einzeln angesetzte Ätzteile und kommen erfreulicherweise sehr dominant zur Wirkung.

Der Messwagen kann in Absprache auch in der Nachwendeausführung mit der Aufschrift Messwagen gefertigt werden.

Insgesamt möchte ich zu dem Schluss kommen, dass das Modell sehr gut verarbeitet ist.

Einsatz des Modells

Für den Modellbahner eröffnen sich viele interessante Möglichkeiten. An passendem Versuchskanidaten stehen z.B. die 212 001, 212 005, die Baureihen 243 und 250 von Tillig, sowie die 230 und 252 von Beckmann zur Verfügung. Neben dem Einsatz der entsprechenden Lok sowie dem Messwagen allein, können auch Dummies mit gezogen werden. Des Weiteren kam die Einheit aus Versuchslok und Messwagen auch als „Vorspann“ eines normalen Zuges zum Einsatz. Der Wagen wird dabei immer mit den Dachaufbauten zur Lok gekuppelt, sodass sich das Steuerabteil an der ungekuppelten Wagenseite befindet.
Der Wagen wurde, Fotos nach zu urteilen, mit der Weißen Lady immer an deren Führerstandsseite „1“ gekuppelt.

Fazit


Das Modell hat mich auf Anhieb begeistert. Neben der ungewöhnlichen Optik des Vorbildes gefällt auch die saubere Verarbeitung.
Den Preis von 80 Euro halte ich für angemessen und sehr fair.

Daniel Hentschel
 

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