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Wismut Erztransporte

Da frage mal gezielt den User "Steffen E", der ist ausgemachter Wismut-Spezialist und kann Dir mit Sicherheit helfen.
 
Die von dir angesprochenen Wagen sind den original Wismutwagen nur ähnlich,auch ist die Bedruckung falsch(Großkayna ist ein Tagebau bei Merseburg). Die richtigen Wismut Dumpcar wagen gibts in TT (noch) nicht. Mit diesen wurde Sand aus dem Sandtagebau Kayna in die Versatzwerke transportiert. Erz wurde in "abgesägten" OOt Wagen transportiert,wobei die Wagen ab Werk so geliefert worden sind.Bespannt waren die Züge mit Wismut V200. In den Betriebsteilen und Bahnhöfen gabs eine Anzahl V60. Für weitere Informationen empfehle ich das EK Buch über die Wismutwerkbahn.
 

Nein-
die sahen den Reichsbahn Fal schon ähnlich, nur daß der Aufbau oberhalb der Klappenlagerung fehlte. Uranerz ist eben so schwer, daß nicht mehr Volumen benötigt wurde...
Hier ist ein Modellbild.

Ansonsten mal SteffenE fragen - der hat auch viele Bilder vom Vorbild. Könnte aber sein, daß er jetzt im Modultreffensvorbereitunsstress nicht so recht suchen kann.

Grüße ralf_2
 
Die Erzzüge aus Richtung Pirna nach Seelingstädt (bei Werdau) wurden in den 70er Jahren auf der Sachsenmagistrale mit 242 in Doppeltraktion gefahren, auf der Rampe von Tharandt nach Klingenberg-Comnitz jeweils der halbe Zug.
Gesamtlast bei 26 Erzwagen war 2060 t bei 515 t/Lok auf 25 %o Steigung.
 
aufbereitetes Uran

Und dann waren da noch die Züge mit dem aufbereiteten Uran in Richtung Osten zur den Freunden... (sog. "Millionenzug")
Das waren anfänglich Km (Klappdeckelwagen) und später dann Gbs. Die Wagen mussten relativ "frische" Fristen haben. Dazu ein Begleiterwagen (Umbau aus einem Pwi) für das bewaffnete Begleitkommando der Sowjetarmee. (ein solcher existiert noch in Hilbersdorf - s. Foto)
Für die Bespannung der Züge gab es spezielle Vorschriften - z.B. musste die Zuglok in der Lage sein, auf allen Streckenabschnitten eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit zu halten. Und die Zügen hatten fahrplanmäßig einen Status, der mit dem eines dringlichen Hilfszuges vergleichbar war.

Auch bei Thomas Linberg findet sich ein Foto von einem "Begleiter":
http://www.familie-linberg.de/bahn/bdw/bdw/dr/drzweck/html/dr9909.html

FD851
 

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"...einen Status, der mit dem eines dringlichen Hilfzuges..."

Hallo,

gemäß FV der DR ( DV 408 ) haben gemäß § 5, Abs. 12 dringliche Hilfzüge und dringliche Hilfsloks Vorrang vor jeglichen anderen Zügen, einschließlich Staatsfahrten!

Dann gibt es noch gemäß § 5, Abs. 11 Züge mit Vorrangstufe ( d.h. Zuglaufüberwachung ) der Stufen I, II und III.

Somit könnten die Uran-Züge höchstens eine Vorrangstufe III gehabt haben, da Berufszüge, Städte-Ex u.ä. Züge die Stufen I und II hatten.

Die Vorrangstufe dürften sie auch nicht gehabt haben, weil sie sehr schnell oder besonders wichtig ( für die DDR ) waren, sondern weil sie so schnell wie möglich aus der DDR abgefahren werden sollten, um Unfälle, eventuelle Diebstähle und Anschläge zu verhindern, von den Umweltgefährdungen ganz zu schweigen.

Grypsi
 
vieles wesentliche wurde schon gesagt.
Die von Dir angeführten Wagen von Peresvet (mit Bild) sind in der Bedruckung reine Fantasie und dieser Typ Wagen hatte mit der Wismut nix zu tun.

Das Vorbild dieses Wagens ist der Fakk 6173 - den hat die DR für Baustofftransporte gehabt. Das Modell ist eine vereinfachte Nachbildung, aber nicht schlecht - nur für Wismut unbrauchbar.
Siehe dazu auch mein Kommentar unter dem von Dir verlinkten Datenbank-Eintrag.

Der Wagen, an dem die Beschriftung von Peresvet versucht wurde nachzuempfinden (mehr ist es leider nicht), ist der Fakk aus CSSR Produktion (Baujahr 1960). Die Wagen waren bei der Wismut für Sand- und Lößtransporte im Einsatz und einige sind es immer noch.
Bis 1966 waren sie jedoch im Erztransport eingesetzt. Wegen Üerbestand hat die Wismut davon auch welche zur DR verkauft - ich hab mal einen fotografiert, der als Heimatbf "Möllenhagen" (Betonwerk) angeschrieben hatte.
Inzwischen sind das die einzigen Wagen, die die Wismut in Betrieb hat.

Die Erzwagen waren nach Ablösung der Zweiachser die Fal-zz.
Kroli's Nachbau ist da schon sehr nahe dran. "Abgesägt" waren die, weil sie sonst nicht unter die älteren Verladeanlagen gepasst hätten - das Erz war schwer genug, um die Wagen auch so auszulasten.
Sie verdrängten ab 1969 die Fakk komplett aus dem Erztransportdienst. Sie waren beheizbar (Dampfheizung im doppelten Sattelboden).

Loks - innerbetrieblich V200 und vorher 50(Altbau), 56, 58, auf Reichsbahnstrecken mit den Wismut eigenen Maschinen bzw. wie von LiwiTT geschrieben 2x 242. Ausnahmsweise kamen auch mal Dispoloks zum Einsatz - 118 350 war auf diese Weise mal "dran".
Die Wismut-Trommeln wurden unter ihrer V200-Nummer auf dem Reichsbahnnetz eingesetzt, wenn sie Wismut-Züge zogen.
Wegen Überbestand wurden 1-2 Maschinen an die DR vermietet, diese liefen als 120 981 bzw. 120 982, aber auch unter ihrer Wismut-Nummer (z.B. V200 507).

Soweit die Kurzfassung.
Weitergehende Literaturstudien sind bei Interesse zu empfehlen - neben dem EK-Buchner gibt's noch den Bartheld (Kenning) und die Wismut-Chronik ... und für ältere Sachen hier und da was beim Meyer Günt'

Bilder: 2x Fal-zz, 2x Fakk
 

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in Meyers Bildbänden ist ein klein wenig davon drin.
Und im Buchner ist ein Bild bei Poppenwald mit 'ner 86 und 'ner Leine enthaupteter Klapperdeckel -> die zu F6010/F6014 umgebauten Tm(vormals Kmm).
Mehr ist mir leider auch nicht bekannt - bin ebenso auf der Suche.
Wenn jemand was zu Wismut hat - immer gerne zu mir :)
 
Birger, das darfst Du gerne näher erläutern. Was ist denn Deiner Meinung nach noch anders (zwischen dem Prototypen und den Serien-Fakk6173) ? Ich weiß, es gab 2 Bauserien ... hatte das vor 'ner Weile schon mal rausgesucht, aber inzwischen auch z.T. wieder vergessen.
Also los: Infos, Fakten, Bilder, Zeichnungen, Literatur ... ? Kannste auch anach Roßwein mitbringen.

... ich weiß, daß der Peresvet-Fakk sehr stark vereinfacht dargestellt ist, was die Schüttmulde mit Klappen und Kippmechanik angeht.
Schau mal in menzel/Köhler, da ist er auch drin.
 
Ja gern. Im Carstens Band 4 ist das sehr schön zu sehen. Die Wagen besitzen geteilte Seitenklappen. Die untere Klappe wurde bei dem Modell offensichtlich nicht nachgebildet. Dadurch sieht der Wagen sehr hochbeinig aus und die Kippmulde selbst zu flach. Beim Vorbild klappt beim Kippen die obere Seitenwand nach oben weg. Die untere klappt nach unten und dient als Rutsche. Diese untere Rutsche fehlt komplett. Ich meine aber irgendwo mal ein Bild vom Prototypen gesehen zu haben. Da war das auch so. Wenn ich mir das Bild im Carstens so ansehe, könnte man meinen, daß Grischan das aber mit relativ wenig Aufwand hinbekommen könnte;-) Ich bringe das Buch am Donnerstag mit. Da können wir dann ja irgendwann mal hinein schauen.

Übrigens Steht in dem gleichen Abschnitt, daß die DR 30 Stk. der TT-Club-Modelle 1951/52 aus Bautzen beschafft hat (Dok.-Nr. 0858) und weitere 40 1959/60 aus Tschechien von Tatra Studenka (Dok.-Nr. 0861). Die wurden alle als Fakk 6731 eingereiht. Letztere dürften baugleich mit den Wismutwagen sein.

Viele Grüße

Birger
 
das meinte ich mit "vereinfacht" - da meinen wir also das gleiche.
Ja, das untere Teil der Klappe fehlt komplett, könnte man aus 'nem Ätzstreifen oder Polystyrol nachbilden und nachoperieren.

Die Wismut hat um 1969 40 Wagen an die DR verkauft - nicht dass diese hier gemeint sind ...

Ansonsten - mir fehlen beide von Dir genannten Blätter der DV939.4 - hat die zufällig jemand zum Abgleichen ?
Es blebit bis dahin mysteriös. Die Fakk aus Bautzen haben andere Abmaße als die tschechischen von der Wismut.
Ich kenne allerdings auch die Aussage, daß die DR noch welche hat in der CSSR nachbauen lassen. Der in Köhler/Menzel enthaltene Fakk ist allerdings nicht der Wismut-Wagen, sondern der mit glatten Bordwänden.
 
Hallo Alle,
interesantes Thema!
Zu den Erzwagen noch ein kleiner Literaturtip:
ME 12/81 Titelbild 250 003 mit Erzzug in Klingenber-Colmnitz.

Falls die Fakk-Wagen wirklich die Aufschrift "Großkayna" tragen ist das totaler Blödsinn. Der Tagebau Großkayna wurde Ende der 70er Stillgelegt und die Fakk waren erst Mitte der 80er aktuell.

MfG
Mikado
 
@Mikado:
> ME 12/81 Titelbild 250 003 mit Erzzug in Klingenber-Colmnitz.
Danke, muß ich doch mal raussuchen.

> Fakk-Wagen ... Aufschrift "Großkayna" ... totaler Blödsinn.
soweit stime ich Deiner Aussage zu.

> Der Tagebau Großkayna ...
hatte nichts mit der Wismut zu tun. Gar nichts.
> ... die Fakk waren erst Mitte der 80er aktuell.
auch das stimmt nicht - Lieferung 1960 an die Wismut.
Die Wagen waren nach 1969 im Sandverkehr zwischen dem Sandtagebau Starkenberg und den Versatzwerken der Wismut unterwegs. Der Anschlußbahnhof der Sandgrube heißt Kayna (ohne Groß), und die Wagen hatten keine ähnlichen Anschriften ...

@ptlbahn:
kurz und knapp: Entladung in Schüttbunkern in der sog. "Endzeche" - dem Aufarbeitungsbetrieb. Hier gab es zwei -AB101 Crossen und AB102 "neue Fabrik" Seelingstädt. Endprodukt dieser Aktion war das sog. YellowCake, das in Fässern zum großen Waffenbruder verschickt wurde. Klappdeckelwagen hab ich auch das erste Mal in diesem Zusammenhang gehört - Gbs und vorher Eals halte ich für wahrscheinlicher.
Eine Sonderstellung hatte der BB "Willy Agatz" in Gittersee - hier wurde Urankohle gewonnen, und z.T. auch Aufarbeitung betrieben. Deswegen ist in den 80ern auch Uranerz die Windbergbahn hinaufgekarrt worden. Je nach politischer Lage und Förderungsprämissen wechselte hier der Wind öfter.
Das taube Gestein ging auf Halde, die Laugungsrückstände wurden in sog. Absetzerteichen (IAA Trünzig, Helmsdorf) gepumpt, an deren Sanierung z.T. heute noch gearbeitet wird. Mehr u.a. in der Wismut-Chronik ...
 
@Mikado:
> ME 12/81
Klappdeckelwagen hab ich auch das erste Mal in diesem Zusammenhang gehört - Gbs und vorher Eals halte ich für wahrscheinlicher.
..


Hallo,
der Zug (mit den Klappdeckelwagen) kam in den 60er Jahren Sonnabend Mittag durch Finkenheerd. Aufgrund der merkwürdigen Kombination mit dem "Personenwagen" in der Mitte ist er mir schon im frühen Schulalter aufgefallen. Mein Vater hat mir dann erklärt, was er darüber wußte. Die Erklärung war richtig, wie wir nun wissen.

Können wir gelegentlich ja mal nachstellen, wenn diese Epoche mal wieder gefahren wird ..
Grüße ralf_2
 
Wieso wildert ihr denn in meinem Metier?! ;-)

Wie schon erwähnt haben die Peresvet-Waggons nicht viel gemeinsam mit dem Wismut-Dumpcar-Waggons. Der Oberbau stimmt gar nicht, der Unterbau ist 8 mm zu lang, die Ausführung der Kippzylinder und der "Rangierbühnen" ist anders. Die Drehgestelle sind dafür recht passend.

Hier noch beispielhaft paar Vorbildfotos:
http://www.tt-board.de/forum/showpost.php?p=379541&postcount=34
Mit gewisser Regelmäßigkeit stell ich immer mal neue ins Board.

Axel
 
Hi S51driver, bist eben nicht der einzige Wismut-Verrückte hier. :)
Auch wenn ich nicht so oft an die Werkbahn komme - das eine oder andere Foto hab ich dort auch schon gemacht und bin in diversen Ecken herumgestiegen. Das Thema fasziniert mich seit ca. 6 Jahren ...

Wegen der Dumpcars hab ich auch schon gemessen und verglichen ... gleiches Ergebnis, Fahrwerk für einen Wismut-Wagen in Ansätzen verwendbar. Wie gut sind Deine Kontakte zur Wagenwerkstatt ?
Falls das interessant klingt -> Fortsetzung gerne per PM.

In der Diskussion mit Birger geht es noch um den eckigen Nicht-Wismut-Fakk und dessen Varianten - da wird noch in der Literatur gesucht ...
 
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