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Vorbildinformationen Kuppelwagen bei der DR

Es müssen nicht einmal Güterwagen sein. In Berlin-Lichtenberg gibt es noch heute ein Paar Kuppelwagen mit Anschrift DB-Fernverkehr. Man kann die Kuppelwagen also auch dazu benutzen, schadhafte, ausgesetzte Reisezugwagen (z.B. die als Modell erhältlichen Weitstreckenpersonenwagen) in Richtung östliche Heimat zu überführen.

Gruß Volker
 
Bei der alten DB (Bundesbahn) gab es sie niemals. Das sind echte DR-Wagen gewesen :fasziniert:

Warum auch DB?
Die einzigen sowjetischen Kesselwagen, die nach Westdeutschland kamen, hatten als Ziel den Hamburger Hafen. Andere Ziele wurde vor 1989 im Westen meines Wissens nicht angefahren. Und da übernahm man in Büchen gleich den ganzen Zug von der DR.

Gruß von der 24 014
 
Kann mal jemand beschreiben wie das mit den Kupplungswagen funktioniert hat?
Danke.

Herzlich

Roland TT
 
Hallo!

Geschichte
Nachdem der Landtransport der Güter durch Polen in den 80er Jahren zu unsicher wurde, baute man die Eisenbahnfährverbindung Mukran - Klaipeda. Breitspurgüterwagen gelangten so auf das Gebiet der DDR. Diese wurden umgespurt durch Austausch der Drehgestelle.

Da die Zug-und-Stoßvorrichtungen nicht getauscht wurden, musste eine Möglichkeit gefunden werden, um in Züge üblicher Schraubenkupplungswagen mit Seitenpuffern die Mittelpufferwagen einzureihen.

Konstruktion
Man entschied sich aus Serienuntergestellen von Güterwagen Kuppelwagen abzuleiten, die einseitig Schraubenkupplungen mit Puffern hatten, auf der anderen Seite die SA3-Kupplungen ("CA3" geschrieben).
Um auf das notwendige Mindestgewicht zu kommen, erhielten die Wagen Betongewichte oder Altschwellenbündel.

Einsatz
Der Einsatz erfolgte ab Ende der 80er Jahre wie geplant. Meist waren zwei bis drei Breitspurgüterwagen zwischen die Kuppelwagen eingereiht.
Nach der Wende sank der Bedarf.
Ensätze erfolgten auch vor Weitstreckenschlafwagen.
Ein Teil der Wagen wurde mit Intermat-Kupplung auf der Bremserbühnenseite ausgestattet und erhielt beidseitig Puffer, Umzeichnung zu Us996. Der Einsatz erfolgt im Verbund mit den sechsachsigen Erzwagen und Loks mit normaler Übergangskupplung.
Es wurden auch schon Wagen zerlegt, sowohl die der Ursprungsbauart Us998 als auch die Umbauwagen.

Grüße

Daniel
 
Also habe ich das richtig verstanden, die Wagons wurden zwischen die russischen umgespurten Waggons und den DRWaggons "geklemmt" weil die Kuppelvorrichtungen nicht kompatibel waren / sind und damit die Kuppelwagen nicht zu leicht waren wurden diese mit den Schwellen beschwert.
Das sieht bestimmt kurios aus erst ein russischer Riesenwaggon dann ein Kuppelwaggon, dann wieder ein Großer, dann wieder ein kleiner flacher, ... :fasziniert:

Herzlichen Dank

Roland TT
 
Serviervorschlag

Ostbahn hat es bereits erwähnt.
Es müssen nicht immer braune Kisten oder Kessel auf Drehgestellen mit Kuppelwagen überführt werden. Auch grüne Kisten mit Fenstern und Gardinen hat man zwischen Kuppelwagen gesehen.
Der Hintergrund ist, daß beim Umspuren nur der 1. und der letzte Wagen auch eine Schraubenkupplung erhalten. Wird nun ein Wagen aus der Zugmitte schadhaft und muß ausgesetzt werden, dann kommen hier Kuppelwagen bei der Überführung zum Einsatz. Auch, wenn der 1. oder letzte Wagen ausgesetzt werden muß, wird der gesamte Zug dann mit einem Kuppelwagen an die Lokomotive gehängt.
In meinem Archiv befindet sich ein Dia solch einer Zugfahrt des D-Zuges nach Saratov, wo hinter der 232er ein Kuppelwagen läuft.

Als Serviervorschlag habe ich mal das Szenario einer Schadwagenüberführung dargestellt:
 

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Das ist ein sehr appetitlicher Serviervorschlag. Und vorallem noch interessanter anzuschauen als die Versionen mit Güterwagen, auch in Hinblick darauf, dass wahrscheinlich nur die wenigstens Platz für einen russischen Kesselwagenganzzug auf der Platte haben.

Darf denn dieser "havarierte" Breitspur-Schlafwagen eigentlich noch Puffer haben oder werden die erst beim Umspuren angebaut?
 
@ decypher,
"russischer Kesselwagenganzzug" ist bisschen relativ...
In den letzten Jahren waren die mit Kuppelwagen gefahrenen Kesselwagengruppen (keine Ganzzüge!) meistens 6-Wagen-Gruppen mit Kesselwagen zum Transport von flüssigen Phosphor aus Kasachstan nach Deutschland. Das Gefahrenpotential des flüssigen Phosphors rechnet den Aufwand des Umspurens und den Einsatz der Kesselwagen "schön" - Umladen scheidet einfach aus...
Bei DSO sollten sich entsprechende Fotos finden lassen.

Die Möglichkeit, Kuppelwagen auch an Reisezugwagengruppen einzusetzen, hat aber wirklich richtig "Charme", genau so wie die Einreihung eines Weitstreckenwagens innerhalb 2-er Kuppelwagen in einen Güterzug...

FD851
 
Ich kenne die Kesselwagen nur in mehreren 5er Gruppen (siehe alter Scan von 2001).
Vielleicht hat man die Anzahl erhöht. Habe diese Wagen schon lange nicht mehr gesehen.
Den Scan mit dem gesamten Zug aus Weitstreckenwagen und Kuppelwagen hinter der Lok kann ich nur nachreichen. Das Dia ist aber bereits heraussortiert.
Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Wie wurden die Wagen von Ammendorf Richtung Sowjetunion überführt? Mit Schraubenkupplung oder SA3 und Kuppelwagen?
 

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FD851 schrieb:
... Kesselwagenzug ...

Hin und wieder konnte man auf der Strecke Frankfurt - Cottbus (über GRunow/NL) früher SZD-Kesselwagen in kleineren Gruppen (2...4 Wagen) beobachten, die für ein im Wald gelegenes Tanklager der Sowjetarmee bestimmt waren - Fotos hab ich keine - das wird sich damals auch kaum einer getraut haben....

Heute geht's in Grunow nur noch Richung Königswusterhausen.

Grüße ralf_2
 
Kuppelwagen

Hallo,

da nun die Kuppelwagen auch in meinen Wagenpark eingezogen sind, stellen sich ein paar Fragen.
Wie war denn das mit den Kuppelwagen und den Heizleitungen bei Personenwagen, gingen die da mit durch, passen russische und deutsche Heizungsschläuche überhaupt zusammen? Das gleiche gillt für die Bremsschläuche, passt das zusammen oder waren die Wagen auch eine art Leitungsadpter?
Wenn die Fragen zu blöd sind, dann bitte wieder löschen.

Gruß Meininger
 
@ Meininger

Lies Dir doch bitte nochmal meinen Beitrag dazu durch.
Die Kuppelwagen kamen bei Personenzügen mit Weitstreckenwagen nur im Ausnahmefall zu Einsatz. Im Regelfall wurden beim Umspuren beim ersten und letzten Wagen auch die Kupplungen getauscht. Ich gehe mal davon aus, daß die Luftkupplungen beider Systeme kompatibel sind.
Wie Jan schon schreibt, besitzen Weitstreckenwagen, jeder einzelne für sich, autonome Heizungen. Somit müssen keine Heizleitungen verbunden werden.
 

Hier
"Us998" (oder "Us996") eintippen...

proxy.php
 
Ich bin jetzt kein Praxiseisenbahner aber meiner Meinung nach hat das Fahren der russischen Güterwagen in kleinen Gruppen zwischen den Kuppelwagen auch mit den Bremsen zu tun. Es wird also zu allen Zeiten immer nur kleine Gruppen gegeben haben. Wenn ein Ganzzug zustande kam, dann war das ein Zug aus mehreren kleinen Gruppen.

Viele Grüße

Birger
 
Eine Frage an die Wissenden:
Wenn ich das verlinkte Bild in #21 (die Knödelpresse mit dem 1248) richtig deute und die Bildunterschrift wirklich korrekt ist (davon gehe ich mal aus), durften die Kuppelwagen also auch in planmäßigen Reisezügen zum Einsatz kommen und nicht nur zur Überführung von unbesetzten Reisezugwagen.

War / ist dem so?

FD851
 
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