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Verbesserung meiner Löttechnik erforderlich!

mirko-kuehn

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Ich habe zwar schon 9 Weichen und einige Gleisabschnitte mittels Löttechnik mit Litze versehen, muss aber sagen, der Lötkolben und ich sind immer noch per Sie !!!!

Irgenwie habe ich ständig kalte Lötstellen (Litze hält trotz Lötzinn nicht). Die Lötspitze meiner Lötstation musste ich bereits auswechsel, weil diese auch im inneren des Lötkolbens wie verkohlt aussah und keine Hitze mehr abgab ! (CONRAD schickt mir jedoch eine Neue wegen eventueller Materialfehler) Nun nehme ich einen 15 Watt Lötkolben von Weller und erhitze damit das zu lötende Schienenprofil ca. 15 Sekunden. Manchmal habe ich Glück und es entsteht eine bombenfeste Verbindung (gestern 12 mal hintereinander), an anderen Stellen wiederrum brauche ich etliche Versuche. Nach 5 bis 6 Lötstellen ist die Lötspitze meistens nicht wieder richtig zu verzinnen und ich muss die schwarzen Überreste abschleifen bevor ich weiter machen kann.

Was mache ich falsch ?
Warum "verkohlt" die Lötspitze so schnell (Temperatur ist doch gar nicht so hoch) ?
Wie lange sollte ich das Profil mit 15 Watt Kolben mind. erwärmen ?

Weitere Tips und Anregungen sehr willkommen !!!!
 
15Watt sind für ein Schienenprofil nicht wirklich viel, da die Hitze ja gut abgeleitet wird. Gute Lötstellen entstehen schnell! Bei solch dickem Material geht das nur mit viel Hitze.

Dann ist die frage ob du ein nasses Schwämmchen zum Abstreifen des entstehenden Zunders hast? Rumfeilen sollte man an der Spitze garnicht (Es ist ja sicher ne vernickelte Dauerlötspitze?). Das Schienenprofil würde ich an der Lötstelle mit ganz feinem Schleifpapier etwas anschleifen
 
Hallo Mirko,
hier scheint einiges im "Argen" zu sein!

Zum Einen bin ich überrascht, das Du 15sec brauchst, um eine Lötstelle am Gleis zu machen. Normalerweise ist das eine Sache von weniger als 1sec, wenn die Voraussetzungen stimmen. Und da wären:

1.) es muß prinzipiell lötfähiges Material sein, Stahl z.B. kannst Du nicht löten.
2.) beide Seiten des zu verbindenden Materials müssen metallisch blank sein, befreit von Zunder, Fett, Lacken usw...
3.) beide Seiten sollten vorher verzinnt worden sein

Wenn das gegeben ist, hält man beide Werkstücke aneinander, geht mit dem Lötkolben dran bis das vorhandene Zinn fliest und nimmt dann die Hitze weg - fertig. Das sollte eine Sache von weniger als 1sec. sein.

Zum schwarzen Zunder:

Den streifst Du am besten im heißen Zustand herunter, indem Du die Lötkolbenspitze durch einen feuchten Schwamm ziehst oder aber einfach das Zeug abkratzt. Wenn es heiß ist, geht das spielend - schleifen würde ich das niemals (und geht ja auch nur im kalten Zustand).

Diesen Abstreifvorgang mache ich VOR jeder Lötstelle, damit hast Du optimale Temperatur an der Spitze und keinerlei Zunder versaut Deine Lötstelle.

Zum Löten selbst noch der Tip, unbedingt Flußmittel zu verwenden. Bei mir ist das Kolophonium, was es in jeder Musikhandlung gibt. Auf Lötwasser o.ä. Spielerein solltest Du verzichten, das zeug ist zu aggresiv.
 
...Stahl z.B. kannst Du nicht löten...

Einspruch, Euer Ehren...!
(Einspruch stattgegeben!)

Selbstverständlich kann man Stahl (weich-)löten.
Du brauchst nur die nötige Leistung und eine penibel saubere Lötstelle, damit es schnell geht und sich keine Zunderschicht bilden kann, es eben sehr schnell durchheizt
Stahl leitet nur die Wärme nicht so gut und braucht deshalb "etwas" länger (bei gleichem Lötkolben, wie für Kupfer oder Messing der gleichen Abmessung)
Aber prinzipiell ist auch Stahl lötbar.
Das andere Gesagte trift hierbei noch eher zu, als bei den üblichen Materialien - unbedingt, vorher NUR die Lötstelle verzinnen, dann erst zusammen löten...
(Übrigens - Weißblech (Gemüse- und Obstdosen) ist auch nur Stahl mit einem Zinnüberzug ;))

Noch 'n Tip: Kolophonium läßt sich gut in Spiritus auflösen und dann mit dem Pinsel auf die Lötstelle auftragen...
 
Ich nutze Kontaktlötpaste für den Elektronikbereich, einen feuchten Schwamm zur Zwischenreinigung benutze ich auch und das Verzinnen der Litze funktioniert ebenfalls einwandfrei. Das Verzinnen des Schienenprofils dagegen überhaupt nicht, es wollte einfach kein pures Lot an der Schiene hängen bleiben (Neusilberprofil von Tillig). Also, verzinne ich die Litze, erwärme das Schienenprofil ca. 15 sec., halte dann die verzinnte Litze zwischen Lötspitze und Schienenprofil - wenn es dann gut läuft hält es auch.

P.S. Die Lötspitze, die ich jetzt nutze ist keine Dazerlötspitze sondern so ein altes Teil aus Kupfer (feilen also kein Problem).
 
Nutzt du Lötzinn mit einen Flußmittelseele in der Mitte ?
Damit sollte das verzinnen der Profile eigentlich Ruck Zuck gehen.
Und evtl. für die Profile ein 30 Watt Lötkolben nutzen, damit es sich schneller erhitzt und du nicht die Kleineisennachbildung an der Schwelle wegschmorst.

Gruß
 
Nutzt du Lötzinn mit einen Flußmittelseele in der Mitte ?

Hmmm, halt Elektroniklötzin - ob dort jetz Flußmittel drin ist weiß ich gar nicht. Ein wegschmoren der Kunsstoffteile, jedenfalls im sichbaren Bereich, konnte ich noch nicht feststellen. Ich glaube, ich werde dann mal leiber auf die neue Lötspitze für meine Lötstation warten und das pure Verzinnen der Schienenprofile üben.
 
Ist das Gleis brüniert? Wenn ja, mittels Glasfaserpinsel an der Lötstelle die Brünierung entfernen. Mir erscheinen 15 Watt Leistung auch ein wenig wenig. Viel Leistung in kurzer Zeit an der Lötstelle erscheinen mir vorteilhafter, als herrumbraten mit zu wenig Leistung. Die Wärme verflüchtigt sich dann an Stellen, wo ich sie nicht brauchen kann.
 
Bevor Du die Kupferlötspitze befeilst, solltest Du sie mit einem Hammer (im ausgebauten Zustand) etwas in die grobe Form "schmieden".
Die Bearbeitung macht das Kupfer härter, es brennt dann nicht so schnell weg. Danach den Feinschliff mit der Feile ausführen, wobei man die Spitze je nach Bedarf in der Form variieren kann.
Die blanke Spitze dann im eingebauten Zustand kalt ins Lötfett tauchen (maßvoll) und den Lötkolben anwerfen. Bei ausreichend Hitze etwas Zinn aufnehmen und die Spitze mit einem Schwamm abwischen. Sie ist dann verzinnt und nimmt besser Lötzinn für die Lötstelle auf.

Das Verzinnen der Lötstelle geht am besten, wenn sie zuvor metallisch blank und mit etwas Flußmittel versehen ist.
Dann mit dem Lötkolben etwas Zinn aufnehmen (hier ca. in Größe eine Plaststecknadelkuppe) und kurz und heiß auf die betreffende Stelle drücken. Durch das Flußmittel läuft das Zinn dort breit (darum wenig nehmen) und benetzt die Stelle. Mit dem Draht ist analog zu verfahren.
Wenn die Zinnmenge stimmt, braucht der verzinnte Draht nur an die verzinnte Stelle an der Schiene gehalten zu werden und eine kurze Wärmezufuhr mit dem Lötkolben läßt das Zinn verschmelzen.

Wie von meinen Vorrednern schon gesagt: Wichtig ist eine kurze und ausreichend heiße Lötung, also platt gesagt:

Bevor die Isolierung oder das Schwellenband anfängt zu schmelzen, muß das Ganze fertig sein.

MfG
 
Verzinnen der Lötspitze

Hallo Mirko,

Du brauchst nicht immerzu an der Spitze rumfeilen - das ist Käse!
Wenn die Spitze aus Kupfer ist , dann ist das auch O.K. !
Das Problem des Verzinnens der Lötspitze hast Du prinzipiell nur einmal - nämlich wenn die Lötspitze neu ist. Man befeilt die Spitze eigentlich nur vor deren erstem Einsatz, wenn diese oxydiert ist.
Erhitze den Lötkolben (und die Spitze...) und dann halte das Ding ordentlich ins Flussmittel (Kolophonium) und anschließend gehe an das Lötzinn - färtsch! Damit wäre die Spitze verzinnt.

Wenn jetzt während des Betriebes die Spitze mal verzundert, dann streif den Zunder mit dem nassen Schwamm ab. Wenn Du nix anderes hast, kannst Du auch ein bischen Zeitungspapier nehmen und die Schicht abstreifen (... natürlich nur schnell das Papier drüber gleiten lassen. Nicht so kräftig die Spitze umfassen - das wird zu heiss :) ). Der Zunder ist nur oberflächlich und geht ganz leicht ab. Die Spitze bleibt immer verzinnt! Den Rest der Spitze kannst Du schwarz anlaufen lassen - das ist piepegal!

Bei Löten solltest Du nicht mit Flussmittel sparen! Der Tipp beide Teile, die miteinander verbunden werden sollen, vor dem Verbinden zu verzinnen, führt in die richtige Richtung!

Also - zuerst die Litze verzinnen. Dann eventuell die Schiene mit einem Glashaarpinsel säubern und mit dem Lötkolben verzinnen. (Manchmal hilft wirklich vorher die zukünftige Lötstelle der Schiene mit in Spiritus aufgelöstem Kolophonium leicht mit einem Pinsel zu bestreichen und dann mit dem Lötkolben zu verzinnen.).
Wenn beide Teile verzinnt sind, dann Litze an die Schiene halten, Lötkolben wieder mit Kolophonium benetzen, an das Lötzinn halten und dann an die Verbindung halten.


Noch ein wichtiger Tipp: Beim Löten nutzt man Flussmittel, damit das Lot von allein fließt!
Also reibe nicht mit dem Lötkolben an der Lötstelle herum! Den Anteil Wärmeenergie,den Du durch Reibung der Lötspitze an der Lötstelle erzeugst, ist gegenüber der Wärmeenergie des Lötkolbens, die durch die Elektroenergie erzeugt wird, vernachlässigbar :argh: .
 
Das Gleisprofil UNBEDINGT vor dem Löten mit einem Glasfaserpinsel oder einer winzigen Drahtbürste blank machen und diese Stelle dann sofort verzinnen.
 
Ich würde wahrscheinlich einfach das Kabel an die Schienenverbinder löten, da schmelzen auch die Schwellen nicht weck. Das gäbe es auch fertig zu kaufen. Ansonnsten nutzte ich an schwierigen Stellen auch immer gern Lötwasser. An Gleisen passiert da ja nichts, bei Decodern ist es nicht so empfehlenswert.

Stofffuchs
 
Hallo,

eine Dauerlötspitze ist eine feine Sache und normalen Lötspitzen auf jeden Fall vorzuziehen. Diese aber auf keinen Fall feilen, schleifen, abkratzen oä.! Wenn es auf die Dauer nervt, immer erst den Schwamm naß zu machen, wenn man löten will, kann man zum abstreifen auch Stahlwolle nehmen, z.B. die Küchenreinigungsdinger aus Stahlwolle. Das geht auch für Dauerlötspitzen. Neben Kolophonium ist auch Löthonig sehr zu empfehlen (gibts z.B. beim großen C). Zum Anlöten von Drähten an Schienenprofile empfehle ich mindestens einen 60W-Lötkolben.

Gruß ELokFan
 
Ich würde wahrscheinlich einfach das Kabel an die Schienenverbinder löten,

Damit wenn du Pech hast das Zinn in die Verbinder läuft und du das nie mehr auseinander bekommst, och nö.

@ Mirko, klingt doof ist aber so einfach und hat bei mir geholfen.
Ein Stück Schienenprofil nehmen und üben üben üben. Einfach so jeden cm ein Versuch. Mit der Zeit bekommst du raus wie es einfach und sicher funktioniert.
 
Ich nehme immer den Gaslötkolben, das geht schnell und nur kurz an der Schiene. Dazu nehme ich auch Lötpaste, wie bei Neusilber. Bis jetzt habe ich keine Probleme und die Lötstellen sitzen einwandfrei.
 
Vielen Dank für die vielen Hinweise und Ratschläge !!!!

Gestern Abend habe ich mir ein Stück Schienenprofil geschnappt und versucht, eure Tipps umzusetzen. Da CONRAD die Ersatzlötspitze bereits geliefert hatte, konnte ich dazu auch meine Lötstation (bis zu 50 Watt) nutzen.

Fazit : Das löten geht schon wesentlich besser ! Das vorherige verzinnen des Schienenprofils und der Litze hat die Zeit der Hitzeeinwirkung auf das Gleis drastisch reduziert. Außerdem hatte ich bei allen gestrigen Versuchen nicht eine kalte Lötstelle :bruell: Probleme bereiten mir nur noch die engen Zwischenräume zwischen den einzelnen Schwellen. Wenn da einmal die Lötspitze ein bisschen dicht an den Kunststoff kommt, sind Lötstelle und Spitze gleich verschmutzt. Ich habe so einige Abstandshalter (zwischen die Schwellen geklemmt) getestet, aber irgendwie sind mir diese dann immer wieder im Weg. Übung macht wohl auch hier den Meister.
 
..Probleme bereiten mir nur noch die engen Zwischenräume zwischen den einzelnen Schwellen. Wenn da einmal die Lötspitze ein bisschen dicht an den Kunststoff kommt, sind Lötstelle und Spitze gleich verschmutzt. Ich habe so einige Abstandshalter (zwischen die Schwellen geklemmt) getestet, aber irgendwie sind mir diese dann immer wieder im Weg. Übung macht wohl auch hier den Meister.

Da haste Recht! Üben - üben - üben...anders geht es nicht. Folgender Hinweis noch: Wenn Du Litze ans Gleis anlöten willst, dann lege die Litze längs außen in das Schienenprofil rein. Das abisolierte Ende sollte max. 2mm lang sein und das restliche Kabel dann sofort im 90°-Winkel nach unten gebogen sein (quasi ein "L" auf dem Kopf). Diese 2mm vorverzinntes Litzenende reichen völlig zum Setzen der Lötstelle und es lässt sich später auch sehr schön mit Farbe und Schotter verstecken. Wenn Du lötest, dann schütze die Schwellen links und rechts von der Lötstelle mit angefeuchteten Papiertaschentüchern - drücke Dir kleine Kneuel zusammen und decke die Schwellen ab - die Feuchtigkeit hält dort das Platik kühl und es verformt sich nichts. Außerdem kommst Du mit der Lötspitze nicht versehentlich ans Plastik, sondern nur an die nassen Papiertaschentücher.
 
Hallo,

wer es ganz gut machen will: bei Fohrmann - Kühlpaste (wiederverwendbar) B.Nr.: 61026, habe sie aber noch nicht selbst ausprobiert. Dort gibt es übrigens auch zum Weichlöten für Stahl und Edelstahl ein Lötöl.

Gruß ELokFan
 
Ich habe gestern wieder einen weiteren Gleisabschnitt fertig gestellt und dabei natürlich auch wieder etliche Male löten müssen. Dank eurer Tips gab es dieses Mal auch wieder keine kalten Lötstellen und auch keine verschmorten Kunststoffteile mehr.

Noch einmal -- vielen, vielen Dank !!!
 
Ja dafür ist doch das Board primär da. Und ich finde es gut, das zur Zeit mal wieder die Bastelthemen deutlich dominieren. Da macht es richtig Spaß :ja:
 
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