Hallo Klaus, schön daß sich mal ein anerkannter "Auskenner" meldet, kleine Anmerkungen von mir:
Eine gut ausgeglichene Zweizylinderlok? Ein schöner Witz ... wenn ein Zwilling halbwegs ruhig läuft, ist das durch Herumdoktern an den Symptomen erreicht.
Den Amerikanern gelang es, sie stießen mit Zwillingsloks in die Bereiche von 110-120 mph (miles per hour, nicht kts) vor, interessanterweise auch mit
recht kleinen Rädern, aber es stimmt, weder Roland Garbe, noch R.P.Wagner hatten von Masseausgleich eine hohe Meinung, ließen ihn deswegen gern weg. Im Endeffekt gab es lediglich eine einzige wirklich ruhig laufende Einheitslok- die 19.10.
Barrenrahmen gegossen? Auch ein schöner Witz,
Kein Witz, im den USA ab den 30ern Standard, Rahmen und Triebwerksblock wurden aus einem Stück in Stahl gegossen, am Anfang inklusive Pufferbohle, dies stellte sich als ungünstig heraus, denn dann kam man mit der Zylinderbohrmaschine nicht mehr an die Zylinder heran. Deswegen war die vordere Kupplungsversteifung dann das einzige angesetzte Teil, der Rest wirklich Einstückguß.
Meine Meinung zum Konflikt: Die letzten Lokomotiven aus Deutschland, welche möglichst hohe Leistungen abgeben sollten, waren Länderbahnkonstruktionen, ab den Einheitsloks dominierten Entwürfe, welche Tauschteile besitzen sollten und möglichst günstige Wärmewirtschaftswerte, eine hohe Kesselelastizität oder -belastbarkeit war nicht gewünscht, somit konnten alle Entwicklungen negiert werden, die zur Erzielung einer hohen Leistung nötig sind oder wären. Deutlichste Beispiele für daraus entstehende "Fehlentwichlungen" sind die BRn 06 und 45.
gruss Andreas