...am vergangenen Freitag zog es mich einmal wieder nach Tschechien und Polen, um ein paar Nebenbahnen zu besuchen. Das Feeling auf diesen Strecken ist einfach genial; da wird noch richtig Eisenbahn gefahren mit Fahrdienstleiter, Schrankenwärter, Nahgüterzügen und urigen Bahnhofskneipen. Mit einem Vereinskollegen startete ich früh um 7.30 hier im Ort und es ging über Schmilka-Decin-Benesov-Ceska Kamenice-Mlyny-Svor-Jablonne-Chrastava-Frydlant-CZ/PL-Zawidow-Zgorcelec-Wegliniec-Görlitz zurück nach Hause, wo wir nach 450km und 12h Fahrt wieder ankamen.
Leider spielte das Wetter bis kurz nach dem Mittag verrückt und in Svor lag der erste Schnee der Saison. Dies tat unserem Ansinnen aber keinen Abbruch und wir belichteten nahezu alles, was uns vor die Linse fuhr. Besonders angetan hat mich dabei der Nebenbahnbetrieb in/um Benesov (da fahren lokbespannte Personenzüge noch mit den bekannten Y-Postwagen, welche mit Personal besetzt sind) und Jablonne. Aber auch Mlyny, ein verschlafenes Bergdorf mit zweigleisigem Bahnhof (natürlich besetzt) ist bei besserem Wetter nochmals eine Reise wert. Dort kreuzen alle 2h die Züge, was vor der Kulisse eines engen Tales und eines alten Wasserhauses richtig toll ist. Leider fahren hier keine "Nähmaschinen" mehr, das würde dem Ganzen noch besser stehen.
Richtig zur Sache ging es später dann in Frydlant, wo ein kurzer Nahgüterzug mit zwei Rangieren einfuhr und man eine Seitenrampe mit einem Eas bediente - so etwas habe ich in Deutschland vor 15 Jahren das letzte Mal gesehen.
Verkehrstechnischer Höhepunkt war dann aber das polnische Wegliniec "gegenüber" von Horka. Was dort abgeht, hätte ich mir nicht zu träumen gewagt. Dort entspringen dem Bahnhof drei Hauptstrecken und es vergehen keine 5min, in denen kein Güterzug von irgend woher ein- oder abfährt. Mitten im Bahnhof liegt ein großes Diesellok-Bw und dort wummern die SU46 vor sich hin; haufenweise abgestellte ST43 (KEG-Rumänenbomber in PL-Ausführung) deuten auf den Generationswechsel bei der PKP. Die Personenzüge sind voll, die Güterzüge unendlich lang...von der Größe des Bahnhofes her ist er sicher größer als das bekannte Großkorbetha und Verkehr ist auch mehr los.
Wer dort aber auch mal neben das Gleis schaut, wird viel "Bekanntes" entdecken; die halbe Stadt am Bahnhof ist im preußischen Backsteinstil gebaut, das war alles einmal eine riesige Eisenbahnersiedlung nach Einheitsvorgaben (früher hies das auch mal "Kohlfurt").
Egal - wer glaubt, in Horka brenne die "Güterluft", der sollte einfach die 20km weiter nach Wegliniec fahren - dagegen ist Horka nur ein kleiner "Schwelbrand"
Hier mal ein paar wenige Bilder:
Bild 1: 810 285 unterhalb Mlyny, für die Zugkreuzung dort waren wir zu spät dran
Bild 2: in Jablonne standen Unmengen Gags und dann kam noch 810 315
Bild 3: 814 201 wartet in Frydlant auf den Anschlußzug
Bild 4: Nahgüterbedienung vom Feinsten, ebenfalls Frydlant
Bild 5: der Schnellzug Wroclaw-Görlitz bei der Bremsprobe in Wegliniec
Leider spielte das Wetter bis kurz nach dem Mittag verrückt und in Svor lag der erste Schnee der Saison. Dies tat unserem Ansinnen aber keinen Abbruch und wir belichteten nahezu alles, was uns vor die Linse fuhr. Besonders angetan hat mich dabei der Nebenbahnbetrieb in/um Benesov (da fahren lokbespannte Personenzüge noch mit den bekannten Y-Postwagen, welche mit Personal besetzt sind) und Jablonne. Aber auch Mlyny, ein verschlafenes Bergdorf mit zweigleisigem Bahnhof (natürlich besetzt) ist bei besserem Wetter nochmals eine Reise wert. Dort kreuzen alle 2h die Züge, was vor der Kulisse eines engen Tales und eines alten Wasserhauses richtig toll ist. Leider fahren hier keine "Nähmaschinen" mehr, das würde dem Ganzen noch besser stehen.
Richtig zur Sache ging es später dann in Frydlant, wo ein kurzer Nahgüterzug mit zwei Rangieren einfuhr und man eine Seitenrampe mit einem Eas bediente - so etwas habe ich in Deutschland vor 15 Jahren das letzte Mal gesehen.
Verkehrstechnischer Höhepunkt war dann aber das polnische Wegliniec "gegenüber" von Horka. Was dort abgeht, hätte ich mir nicht zu träumen gewagt. Dort entspringen dem Bahnhof drei Hauptstrecken und es vergehen keine 5min, in denen kein Güterzug von irgend woher ein- oder abfährt. Mitten im Bahnhof liegt ein großes Diesellok-Bw und dort wummern die SU46 vor sich hin; haufenweise abgestellte ST43 (KEG-Rumänenbomber in PL-Ausführung) deuten auf den Generationswechsel bei der PKP. Die Personenzüge sind voll, die Güterzüge unendlich lang...von der Größe des Bahnhofes her ist er sicher größer als das bekannte Großkorbetha und Verkehr ist auch mehr los.
Wer dort aber auch mal neben das Gleis schaut, wird viel "Bekanntes" entdecken; die halbe Stadt am Bahnhof ist im preußischen Backsteinstil gebaut, das war alles einmal eine riesige Eisenbahnersiedlung nach Einheitsvorgaben (früher hies das auch mal "Kohlfurt").
Egal - wer glaubt, in Horka brenne die "Güterluft", der sollte einfach die 20km weiter nach Wegliniec fahren - dagegen ist Horka nur ein kleiner "Schwelbrand"
Hier mal ein paar wenige Bilder:
Bild 1: 810 285 unterhalb Mlyny, für die Zugkreuzung dort waren wir zu spät dran
Bild 2: in Jablonne standen Unmengen Gags und dann kam noch 810 315
Bild 3: 814 201 wartet in Frydlant auf den Anschlußzug
Bild 4: Nahgüterbedienung vom Feinsten, ebenfalls Frydlant
Bild 5: der Schnellzug Wroclaw-Görlitz bei der Bremsprobe in Wegliniec