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UFT steht für "Universal Funk Telefon", dieses Telefon ist also wirklich eines. Eine Art Vorläufer der heutigen Funktelefonnetze
da die Funkzentralen direkt an Vermittlungsstellen angeschlossen waren...
Hier muß ich doch noch einmal "einschreiten" und korrigieren. Die UFT/UFS haben NICHTS mit einem Telefon gemein, sie waren es nicht und sind auch keine Vorläufer der heutigen Mobiltelefone - definitiv. Ich bin Funkamateur und habe viel mit den o.g. Geräten zu tun gehabt, u.a. einen LKW voll davon im Jahr 1992 nach Odessa geschickt, damit die dort das erste Funknetz für Krankenwagen und Feuerwehr überhaupt in Betrieb nehmen konnten.
Der entscheidende Unterschied zwischen einem Telefon und einem UKW-Sprechfunkgerät ist die Tatsache, das man beim Telefon "gegensprechen" kann - also Sprechen und Hören GLEICHZEITIG. Beim klassischen Sprechfunk (und da gehört die UFT/UFS-Serie dazu) kann man nur "wechselsprechen", also Sprechen und Hören ABWECHSELND.
Wikipedia schrieb:
In den meisten Fällen ist Sprechfunk Wechselverkehr (Halbduplexbetrieb), es kann nur einer gleichzeitig sprechen. Einige wenige Technologien erlauben auch Vollduplexbetrieb, vergleichbar mit einem Telefon, wo man gleichzeitig hören und sprechen kann....
...Die gängigste Betriebsart ist Wechselverkehr, auch Wechselsprechen genannt. Bei dieser senden und empfangen alle Teilnehmer auf der selben Frequenz. Wenn ein Teilnehmer etwas sendet, hören die anderen zu. Nachdem dieser fertig ist kann erst ein anderer Teilnehmer senden....
...Durch das Zwischenschalten eines Relais können größere Entfernungen überbrückt und bauliche bzw. landschaftliche Hindernisse bewältigt werden. Das Relais empfängt hierzu die Sprachnachricht des Senders und sendet diese selber weiter. Ein Relais wird dafür meist auf einer Erhöhung angebracht....
Wenn ich mich richtig erinnere, steht die Abkürzung "UFT" für "UKW-Funkgerät-transportabel", "UFS" für "UKW-Funkgerät-stationär".
Ein paar Infos Infos gibt es auch hier:
Funkgeräte vom Funkwerk Köpenick
Die Verbindung mit Vermittlungszentralen war in der DDR dagegen üblich und so konnte man tatsächlich handvermittelt durch die halbe Republik funken/sprechen. ABER auch hier galt: der mobile Teilnehmer im Auto oder auf Streife konnte immer nur Sprechen ODER Hören, der Gesprächspartner am anderen Ende mußte sich darauf einlassen und konnte nicht einfach ins Telefon reden, wie man es beim Telefonieren gewöhnt ist. Die Empfangsstellen für den Mobilfunk mußten dabei auf hohen Bergen oder Häusern stehen, um eine möglichst große Reichweite zu erzielen.
Parallel gab es ein Netz von Fernmeldetürmen, die z.T. heute noch in Betrieb sind und moderne Funktechnik aus dem Behördenumfeld und dem D1-Netz der "Telekom" beherbergen. In
Dresden-Gorbitz z.B. steht so ein Ding direkt neben der A17, auf dem
"Totenstein" bei Hohenstein-Ernstthal gibt auch noch so ein Überbleibsel. In
Hartha im Landkreis Döbeln steht auch ein baugleicher Turm, der allerdings rein äußerlich modernisiert wurde.
Diese Türme bildeten ein Netz über die gesamte Republik und meines Wissens konnte man funktechnisch von einem Turm immer mindestens zwei weitere Türme "sehen" - Redundanz eben. Es ist davon auszugehen, das über die dort installierten Richtfunkstrecken die gesamten "SED Kreis- und Bezirksleitungen" einen direkten Draht nach Berlin hatten und das man darüber auch solche handvermittelten Funksprüche leiteten konnte.
Die Türme waren offenbar permanent besetzt, zumindest der Turm in Hartha hatte im 2. OG Diensträume mit Küche und Sanitär und im obersten Geschoß gab es einen Waffenschrank. im 1. OG standen/stehen zwei große Dieselaggregate, damit konnte der Turm bei Bedarf vollkommen autark arbeiten.
Dies mal als kurzer Ausflug in die Welt der Kommunikation. Aber wie schon gesagt, mit Telefonen hatte das absolut nichts zu tun.