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Stilllegung, Verfall, Abriss und Erhalt von Bahnanlagen 2015

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Rostock
Der Seitenflügel des alten Warnemünder Bahnhofs durfte das 40-jährige Jubiläum der S-Bahn noch erleben, das sollte dann aber genug sein, zwischenzeitlich ist auch er abgerissen worden.

Hier noch mal eine historische Ansicht aus dem Rostock-Album in der Facebücherei,
Warnemünder "Tunnel" 1970
und die Animation der dort entstehenden Betonklötze
"Molenfeuer"
kleiner Orientierungstipp
Es ist die entgegengesetzte Blickrichtung. S-Bahngleise und Werftbecken sind ja erkennbar, die zum ehemaligen Bahnübergang führende Strasse befindet sich in der Animation rechts oben.
 
In einem reichlich vergammelten Zustand fand ich am WE den Bahnhof Velten vor. Bedenkt man, was hier früher mal los war...... :-( :-(



Einzig die Fußgängerüberquerung sieht noch halbwegs vernünftig aus. Kein Wunder, denn die braucht man ( DB ) ja noch um auf den Inselbahnsteig zu gelangen....



Für mich ist das schon eine Riesending im Vergleich zur Fußgängerbrücke beispielsweise in Hohen Nueuendorf West. Die wurde erst vor Kurzem abgerissen:



Gruß in die Runde!

Der Remstaler
 
Wie sagt mein Opa immer zum Zerfall der Eisenbahn, die heute studieren BWL gehen dann in die Bahn und wollen diese organisieren und lenken, haben aber von der Eisenbahn NULL Ahnung, früher haben alle in der Rotte begonnen uns sich durch alle Zweige nach oben gearbeitet!!! Mein Opa war dann in Nordhausen Dienststellenleiter und er begann 1947 in der Rotte, sie bauten die Bahn noch richtig aus, heute werden nur noch die Zahlen von Zahlendrehern jongliert, ohne etwas von solch einem Unternehmen so richtig zu verstehen, zwischen den Weltkriegen war übrigens die DR das größte Wirtschaftsuntenehmen der Welt.
Selbst zu DDR Zeiten sahen viel Gebäude nicht so schlimm aus wie heute und die fuhren fast nur auf Verschleiß..... die heutige Bahn hat ja auch kein richtiges Interesse an der Geschichte, es reicht wenn mal ein Dampfer auf nem Sockel steht.
 
Wobei man aber wohl sagen muss, das dieser Zustand wohl zum Großteil der "Arbeit" der Vandalen zu verdanken ist. Ohne diese ganzen Schmierereien und Zerstörungen, würde es bei weitem besser aussehen. Leider kann die Bahn (alleine), auch nicht viel dagegen machen. Hier sind eher Justiz und Politik gefordert.
 
In einem reichlich vergammelten Zustand fand ich am WE den Bahnhof XYZ vor...
Erst Anfang dieser Woche ist man bei einem Tochterunternehmen der DBAG auf eine ganz pfiffige Idee gekommen:
Man will rund 60(?) Bahnhöfe mit Kameras ausstatten um die Sicherheit zu erhöhen. (die Dinger sollen den Zugführern das Abfertigen erleichtern und nur die Bahnsteigkanten filmen)
Aha! Grandios! :idee:
Ausgerechnet zur Bekanntgabe dieses Sicherheitsplus haben Deppen in Wannsee reichlich 60 Glasscheiben demoliert weshalb 6 S-Bahnen ausgefallen sind und etliche andere verspätet fuhren.
Mit Personal auf den Bahnsteigen wäre das kaum möglich gewesen.
Man spart eben immer mehr.
Koste es was es wolle.

Übrigens hat mal einer in der Presse nachgerechnet das Zugunsten der Börsenläufigkeit der Bahn unter Mehdorn rund 25% aller Bahnhöfe dicht gemacht wurden - vornehmlich auf Nebenstrecken. Der Eigner hat gar kein Interesse daran das es dauerhaft gut läuft weil er der Rendite hinterherhechelt. Unsere oberste schwarze Null will es eben so wie auch dessen Vorgänger.
 
Wobei man aber wohl sagen muss, das dieser Zustand wohl zum Großteil der "Arbeit" der Vandalen zu verdanken ist. Ohne diese ganzen Schmierereien und Zerstörungen, würde es bei weitem besser aussehen. Leider kann die Bahn (alleine), auch nicht viel dagegen machen. Hier sind eher Justiz und Politik gefordert.

Das kommt noch dazu, dafür gab es früher mal die TraPo....
heute sind wir so weit das organisierte Gegendemonstranten (Antipegida) ganze Bahnlinien (nach Leipzig) lahm legen....
Du hast schon recht vieles ist Hausgemacht.....
Wenn an sich überlegt die meißten Bauten der Bahn haben 100 Jahre recht gut überstanden und in den letzten 20 Jahren haben sie dann richtig gelitten....
 
Der Verfall der vielen Bahngebäude hat eigentlich schon viel früher begonnen. Gebaut um die Jahrhundertwende oder noch früher. Genutzt bis zum WKII. Danach nur notdürftig wieder aufgebaut bzw. repariert. Anderes war teilweise wichtiger. Dann kam die DDR-Zeit, in der auch nicht viel bis gar nichts gemacht wurde. Dann die Wende mit dem allseits bekannten Rückgang. So richtig saniert wurde doch in den zurückliegenden Jahrzehnten an vielen Bahngebäuden nichts. Ein Wunder, das manches Gebäude nach so langer Vernachlässigung überhaupt noch steht.
 
Der Verfall der vielen Bahngebäude hat eigentlich schon viel früher begonnen. Gebaut um die Jahrhundertwende oder noch früher. Genutzt bis zum WKII. Danach nur notdürftig wieder aufgebaut bzw. repariert. Anderes war teilweise wichtiger. Dann kam die DDR-Zeit, in der auch nicht viel bis gar nichts gemacht wurde. Dann die Wende mit dem allseits bekannten Rückgang. So richtig saniert wurde doch in den zurückliegenden Jahrzehnten an vielen Bahngebäuden nichts. Ein Wunder, das manches Gebäude nach so langer Vernachlässigung überhaupt noch steht.

Ich kann Dir da leider nur Recht geben. Aber es gibt glücklicherweise auch Beispiele, die Anlaß zur Hoffnung geben. Beispiel: Eberswalde Hbf.
Den haben sie richtig gut hingekriegt, finde ich........



Gruß in die Runde!

Der Remstaler
 
Zuletzt bearbeitet:
.... Dann kam die DDR-Zeit, in der auch nicht viel bis gar nichts gemacht wurde. .....

Moin,
das kann man nicht in jedem Fall sagen.
Die Stellwerke in Finkenheerd und auch die Güterabfertigung wurden in den 70er Jahren gründlich saniert und hätten sicher noch 100 Jahre gestanden, wenn man sie nicht abgerissen hätte....

Auf dem Frankfurter Güterbahnhof wurden die Stellwerke noch nach der Wende "aufpoliert", bevor 2009 alles abgerissen wurde :argh:

Grüße ralf_2
 
Dann die Wende mit dem allseits bekannten Rückgang. So richtig saniert wurde doch in den zurückliegenden Jahrzehnten an vielen Bahngebäuden nichts.

Ich kenne viele kleinere und grössere Bahnhofsgebäude, die gerade bei der DB AG saniert wurden. Meist weil man sie anschliessend verkaufen wollte, manchmal wegen einem bevorstehenden Ereignis und bei den grösseren wegen der Prestige. Mittlerweile wird bei den Objekten die verkauft werden sollen nix mehr gemacht, lohnt sich wohl nicht.
 
So viele Gebäude hat die DB AG nicht mehr, die sich in schlechtem Zustand befinden.

Vielmehr sollte man fragen, was die neuen Eigentümer damit machen, außer (oft vergeblich) auf Profit zu hoffen, da die Gebäude im großer Menge veräußert wurden.


Daniel
 
Zum Thema schlechter Zustand:







Auch wenn das BW Pankow-Heinersdorf schon lange geschlossen ist; das ist ein Zustand der ist schon krass....
Dabei glaube ich mich zu erinnern, dass das Roundhouse unter Denkmalschutz steht.... :-( Weiß jemand näheres?

Der Remstaler
 
Um nicht mißverstanden zu werden: Ich befürworte nicht das Verfallenlassen dieses historisch wertvollen Komplexes.
 
Per, diese Aussage stimm so nicht. Ich habe für verschiedenst Standorte Planungsleistungen erbracht. An Standorte, an denen der Denkmalschutz relevant ist, wurde immer dieser einbezogen und die Auflagen immer uneingeschränkt erfüllt.

Aber auch in diesem Bereich ist ja, vor allem von den besonderen Bescheidwissern, üblich und schick erst mal auf der DB AG herumzuhacken. Andre könne ja alles viel besser als die dämlichen Eisenbahner.
 
dass hat die DB (AG) noch nie interessiert.
Stimmt so nicht. Ich kenne Beispiele, wo es tatsächlich meinem Arbeitgeber nicht interessiert hat aber auch genügend, u.A. den Umbau/die Modernisierung eines Bahnhofsgebäudes das ich in 3min zu Fuss erreichen kann, wo man dem Denkmalschutz sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt hat.
 
Per, diese Aussage stimm so nicht. Ich habe für verschiedenst Standorte Planungsleistungen erbracht. An Standorte, an denen der Denkmalschutz relevant ist, wurde immer dieser einbezogen und die Auflagen immer uneingeschränkt erfüllt.
Schön dass die DBAG sich z.T. dem Denkmalschutz widmet. Am Ringlokschuppen in Pankow ist dies aber nicht im Ansatz zur erkennen. Das Bauwerk verfällt immer mehr. Für den unbedarften Betrachter hat es den Anschein, dass man Fakten schaffen will. Besonders peinlich an der Angelegenheit: In direkter Sichtlinie liegt ein größerer Büro-Komplex der DBAG mit riesigem, leuchtenden Firmenlogo und direkt gegenüber vom Schuppen, auf der anderen Gleisseite befindet sich der S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf mit den S-Bahn-Linien S2, S8, S9. Noch offensichtlicher kann man sich das Image bzgl. Denkmalschutz nicht ruinieren.

Nun, du sagst aber, dass Du bei der DBAG mit Denkmalschutz befasst bist. Vielleicht kannst Du ja in Erfahrung bringen, warum man diese Gebäude derart verfallen läßt. An den Nutzungsmöglichkeiten wird's ja eher nicht liegen: Der Schuppen ist hervorragend erreichbar, liegt mitten in einem gut situierten Wohngebiet. Ach so, die aktuelle Denkmalnummer ist die 09050599.
 
Ich habe nicht gesagt, dass ich mit Denkmalschutz befasst bin. Ich bin mit Planungen befasst, bei denen der Denkmalschutz Berücksichtigung findet. Diese Planungen sind hauptsächlich im Bereich der DB Fahrzeuginstandhaltung. Ich habe z.B. die Oberflächenzentren in Dessau und Krefeld mit den Kollegen aus den Werken geplant.
In Pankow ist die Situation so, dass das besagte Bürogebäude zum Netz gehört. Das Gelände des alten BW gehört aber zu DB Immobilien oder zum Bundeseisenbahnvermögen.
 
Das Gelände des alten BW gehört aber zu DB Immobilien oder zum Bundeseisenbahnvermögen.

Hmm. Der Schuppen verfällt also, weil die Stadt den Bebauungsplan nicht auf die Reihe bekommt und sich somit der Verkauf des Areals immer weiter verzögert? Oh Mann! Das Teil verfällt und keiner ist Schuld. Hoch lebe die Bürokratie. :(

Edit: Und toll, da überfliege ich gerade den Panketal Bote um zu lesen, dass das Stellwerk Zepernick demnächst abgerissen werden soll... :(
 

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Was ändert es denn, wenn die Stadt den Plan fertig hätte?
Ich finde es im Übrigen auch schade, diese Gebäude verfallen zu sehen.
Was ist denn Dein Vorschlag zur Lösung des Problems? Welche Nutzung schlägst Du für solche Areale vor?
 
@lichti:
Die radikale Neuausrichtung zu Gunsten der Rendite hinterlässt bei den meisten den Eindruck das man auf den Geländen ehemals vollgestopfter Bahnhöfe lieber einen Baumarkt nach dem anderen in die Höhe schießen lassen will anstatt ein gewisses Maß an Reserven zu behalten. Der Eigner will es wohl so.
Ob das Halten der Gelände und Infrastruktur langfristig Sinn macht steht auf einem anderen Blatt. Beim brandenburgischen RE1 ging der Sparwahn jedenfalls in die Hose - man hatte im Rahmen der Streckensanierung seinerzeit etliche Bahnsteige zu kurz gebaut und die Züge sind knüppeldickevoll wobei man von weiter steigenden Fahrgastzahlen ausgeht.
Dichtere Taktzeiten sind nicht drin und Züge verlängern ist jetzt nur noch mit doppeltem Aufwand möglich.
Die Preußen machten das durch, die DRG hatte daraus gelernt und deren Nachfolger bis zu einem Gewissen Zeitpunkt davon profitiert. Irgendwann kam ein Abgeordneter ohne Plan aus dem Loch seines Macht_Vakuums gekrochen und wollte das alles neu erfunden wird.
"Wer billig kauft" könnte man jetzt vorwerfen.
Seit 1994 sind angeblich 25% aller Bahnhöfe/Haltestellen/Haltepunkte dicht gemacht und nachweislich reichlich 15.000 Kilometer Gleis stillgelegt/rückgebaut worden. Ganz zu schweigen von den auf den Schrotthaufen gewanderten Milliardengeschenken. Bis 2003 hatte man rund 6100 Lokomotiven weniger als 1990 im Bestand. Dazu gesellten sich in Folge des in Neufünfland weitesgehend zusammengebrochenen Güterverkehrs sage und schreibe 260.000 Güterwagen (Der Bestand sank von 367.000 auf etwa 107.000 Quelle: destatis)
Größtes Problem dürfte beim Aussenstehenden der Umstand sein das er mittlerweile verstanden hat dass sichtbare Erhaltungs/Ausbaumaßnahmen erst dann stattfinden wenn es mal wieder Subventionen aus der Staatskasse gibt. Egal wer, egal wo - hauptsache Subventionen schmälern den Eigenaufwand.
Zwischen Golm und Saarmund gehts deswegen nur noch mit 50-60km/h vorwärts. Früher(TM) gings da mal mit 120 Sachen lang und sogar der VBB zeigte sich wegen der reichlich fünfeinhalb Minuten zusätzlicher Fahrzeit "not amused".
Diese Erkenntnis paart sich hier auf ungewollte Weise mit der Sentimentalität des Modelleisenbahners und ruft bei ihm durchaus Frust hervor.

Shit happens - nachher hol ich mir ein Bier!
 
Was ändert es denn, wenn die Stadt den Plan fertig hätte?
Ich finde es im Übrigen auch schade, diese Gebäude verfallen zu sehen.
Was ist denn Dein Vorschlag zur Lösung des Problems? Welche Nutzung schlägst Du für solche Areale vor?

Für das Areal wird wohl eine Wohnbebauung mit Schule und Park geplant. Mal soll dort auch ein Möbelmarkt mit rauf, dann wieder nicht. Das geht jetzt seit einigen Jahren.

Was der B-Plan ändert: Solange keiner vorliegt, ist der Verkauf schwierig bis unmöglich. Kauft ja keiner das Grundstück im Sack.

Zur Nutzung des Lokschuppens: Idealerweise natürlich Museum (aber wer soll das sponsorn). Ansonsten Gastronomie, Seminarräume, Konzertsaal, Einkaufsdingsbums, egal. Irgendwas, was Miete einbringt, ohne zu sehr mit dem Denkmalschutz zu kollidieren. Ein umgebautes (aber im Charakter erhaltenes) Gebäude ist immer noch 1000-mal besser, als ein abgerissenes Baudenkmal.
 
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