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Stellwerk Hp5 Halle/Saale

heinrich

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daheim
Nach längerer Zeit mal wieder was von mir. Unsere Modellbahngruppe Langenbogen hatte am 31. März die Möglichkeit, das Stellwerk Hp5 in Halle/Saale zu besichtigen. Im Hbf Halle finden ja umfangreiche Umbaumaßnahmen statt , und die machen auch vor diesem Stellwerk nicht halt. Mitte Mai wird es abgerissen. Höchste Eisenbahn also sich das ganze mal aus der nächsten Nähe anzusehen. Glücklicherweise ist ein Vater unserer Mitglieder in die Umbauarbeiten des Hauptbahnhofes involviert und konnte kurzfristig eine sachkundige Führung organisieren.
Die Technik dieses elektromechanischen Stellwerkes Baujahr 1930 wird übrigens nicht verschrottet, sondern sachkundig ausgebaut und zum Signalwerk Wuppertal gebracht, als Ersatzteil. Stellwerkstechnik dieses Typs ist bei der Deutschen Bahn immer noch in Größenordnungen im Einsatz.
Anbei ein paar Bilder, leider war es aus unserer Froschperspektive nicht möglich, von dem Monstrum verzerrungsfreie Fotos zu schießen die einen Nachbau ermöglichen. So blieb nur die Möglichkeit, Detailaufnahmen zu machen. Bei Interesse gibt’s noch mehr Bilder, auch versuche ich, die Hauptabmessungen des Bauwerkes aufzutreiben.
Wir haben auch das Angebot erhalten, weitere Stellwerke im Bereich des Hbf Halle zu besichtigen. Geplant ist, ein rein mechanisches Hebelstellwerk und ein neumodisches computergesteuertes Stellwerk anzugucken. Die Teilnehmerzahl der Führungen ist leider begrenzt, da das ganze bei laufendem Betrieb stattfindet. Aber den einen oder anderen Interessenten könnten wir sicher noch mitnehmen.
 

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Interessant - erst hab ich gedacht - was hat der denn am Objektiv eingestellt - alles schief. Blendfrei eingebaute Fenster!
Vieles verschwindet in den letzten Jahren für immer. Schön, wenn sich die Gelegenheit ergibt, wenigstens einiges davon auf Fotos festzuhalten. Was wird denn aus dem Ziffernblatt der Uhr?
 
Das Stellwerk steht eigentlich unter Denkmalschutz.

Zitat: Seit mehr als einhundert Jahren prägt es die Ausfahrt des Halleschen Hauptbahnhofs in Richtung Süden, das Stellwerk Hp5. Doch im kommenden Jahr wird das denkmalgeschützte Denkmal, das auf der Liste der Kulturgüter steht, abgerissen.

Komplett hier nachlesbar. https://dubisthalle.de/bahn-reisst-denkmalgeschuetzes-stellwerk-hp5-ab

Ich frage mich die ganze Zeit wie so etwas Genehmigt wurde denn als Privat Person würdest du die Abriß Erlaubnis nicht bekommen.
 
Man fragt sich, was von dieser bescheuerten Bahn eigentlich noch bleibt, wenn alles abgerissen wird. Und was hat das mit Denkmalschutz zu tun?
 
Wie das geht würde mich auch interessieren. man hätte die Bahn zwingen sollen, dass Ding ab- und wieder aufzubauen. Als Privatperson, null Chance auf Abriss, gerade wieder vom OLG Dresden glaub ich, entschieden. Da ergeht der Rat: Verkaufen.
Aber ich denke, da findet sich höchstens eine Handvoll für Protest.
Also: Alles korrekt, da Volkes Wille, ganz sicher verteidigen gewählte Volksvertreter das Vorgehen der Bahn, sonst würden sicher die Fahrkarten teurer werden und das will ja wohl niemand, es sei denn, es muss sein, da eh alternativlos.
 
Es wäre schön wenn jemand dieses Stellwerk nochmals als Modell baut :)
 
Natürlich wird es abgerissen. Schon aus Versicherungsgründen.
Bevor es später jemanden auf den Kopf fällt.
Geht übrigens mit alten, denkmalgeschützten Häusern auch, bei Gefahr für Leib und Leben.
 
Mir egal, spielt bei der Diskussion keine Rolle.
Es ging mir nur um das hier zu lesende und nicht korrekte Prinzip "Denkmäler dürfen nicht beseitigt werden".
Wenn ich mich, wie einige hier, über alles aufregen würde, hätte ich keine Freude mehr.
Zeiten ändern sich.
 
noch ein paar Bilder

Ich werde Mitte Mai den leider bedauerlichen, aber nicht zu verhindernden Abriss dokumentieren.

Bild 1 Treff im Hauptbahnhof, Ausgang Kamiethplatz
Bild 2 geordneter Anmarsch mit den obligatorischen Warnwesten
Bild 3 im sehr engen Treppenhaus
 

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und noch ein paar

Der Arbeitsbereich ist in zwei Stelltische geteilt, jeder mit mehr als 40 Weichen, den dazugehörigen Signalen und Fahrstraßen.Jeweils für die östliche und westliche Ein- und Ausfahrt südlicher Richtung ( Richtung Eisleben, Erfurt, Merseburg u.a.)
Es konnten Fahrstraßen von jeder Richtung zu allen der zwölf Bahnsteige eingestellt werden- Aber das ist auch schon Geschichte, wie die Bilder im nächsten Beitrag zeigen werden.

Bild 4 ja was denn nun, Klo oder Dienstraum
Bilder im Stellwerk
Bild 6 mal reingucken, wie die das 1930 so gebaut haben
 

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Das Stellwerk steht eigentlich unter Denkmalschutz.

Ich frage mich die ganze Zeit wie so etwas Genehmigt wurde denn als Privat Person würdest du die Abriß Erlaubnis nicht bekommen.

Im Falle von Hp5 steht die Hütte laut einer etwas länger zurückliegenden Meldung in irgendeiner Moba-Zeitschrift dem künftigen Spurplan im Weg. Inwiefern sich dieser aufgrund der geforderten höheren Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten nicht dem Standort des Stellwerksgebäudes anpassen ließ, kann ich nicht beurteilen. Sicher wird sich da aber was mit übergeordnetem Interesse etc. blabla begründen lassen.
Schlimmer fand ich im Zusammenhang mit dem Umbau des Halleschen Hbf aber den Abriss des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Lokschuppens 4 (der Rechteckschuppen mitten im nördlichen Gleisvorfeld, in dem früher die E-Lok-Instandhaltung des Bw Halle P zu Hause war).
Der stand keinem Gleis der künftigen ZBA im Weg und wurde zudem als Depot des DB-Museums noch sinnvoll weitergenutzt, nachdem DB Regio in die einstige VES-M umgezogen ist. Keine Ahnung, wer das genehmigt hat...
Der Abriss der Oberleitung in Blankenburg (Harz) Pbf ist auch so ein Fall, bei dem sich der Denkmalschutz als zahnloser Tiger erwiesen hat.

Als Privatperson, null Chance auf Abriss...
So einfach ist die Sache auch nicht. Es gibt auch den umgekehrten Fall. Nämlich dann, wenn du ein seit jahrzehnten leerstehendes, denkmalgeschütztes Gebäude außerhalb einer Ortschaft wieder instandsetzen möchtest, wie es bei zahlreichen Gutshäusern in Brandenburg oder MeckPomm der Fall ist. Denkmalschutz sagt instandsetzen, Bauplanungsrecht sagt nüscht is, da unbeplanter Außenbereich. Ergo: keine Baugenehmigung! ist schon mehrfach passiert und 'ne prima Gelegenheit mit der hiesigen Bürokratie 'ne innige Freundschaft zu schließen ;-)

Zurück zum Thema: Hp5 ist noch gut dran, die meisten anderen Stellwerke in Halle sind inzwischen von der Bildfläche verschwunden, so auch Hp3. Bilder sind vom 01.11.15, kurz vor der Stillegung und vom 13.02.16 kurz vor Beginn der Entkernung. Inzwischen ist da eine ebene Fläche...
 

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Da der östliche Teil des Hbf komplett ohne Gleisanlagen ist (Bahnsteige 7-12),
gibts auch keine Ein- und Ausfahrten in diesem Bereich. Daher ist der im Bild 5 vorn zu sehende Stelltisch abgeklemmt und ohne Funktion. Notwendige elektrischen Abhängigkeiten zum Tisch hinten bzw anderen Stellwerken im Bahnhofsbereich wurden gebrückt.
Im Bereich des Hbf Halle gibt/gab es ca. 20 Stellwerke ( Hp... für Personenbhf und Hg... für Güterbhf.) Schon imposant, das ganze.

Bild 7 halber Bahnhof
Bild 8 halbe Einfahrt
Bild 9 Relaisraum mit originaler Vorkriegstechnik, gut gewartet und gepflegt

@ 41 1185-2
das wäre eventuell was für Slawek?
@ amazist
Ziffernblatt wird wohl um Bauschutt landen.
 

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Schlimmer fand ich im Zusammenhang mit dem Umbau des Halleschen Hbf aber den Abriss des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Lokschuppens 4 (der Rechteckschuppen mitten im nördlichen Gleisvorfeld, in dem früher die E-Lok-Instandhaltung des Bw Halle P zu Hause war).

das war Schuppen 5

Der stand keinem Gleis der künftigen ZBA im Weg und wurde zudem als Depot des DB-Museums noch sinnvoll weitergenutzt, nachdem DB Regio in die einstige VES-M umgezogen ist.

der Zustand war leider erbärmlich. Gerade das Dach war stellenweise einsturzgefährdet.
Und die Nutzung beschränkte sich eben nur auf die Funktion einer Abstellhalle. Mehr war nicht möglich.
 
Bild 9 Relaisraum mit originaler Vorkriegstechnik, gut gewartet und gepflegt

Moin,
die in diesem Bild zu sehende Technik ist die sogenannte Bauform: GS 1.
Die Entwicklung basiert auf den Vorkriegsbauarten, wurde aber erst nach dem 2. Weltkrieg entwickelt. Erste Stellwerke mit dieser Technik wurden 1949 (Grubenbahn) und 1950 (DR) in Betreib genommen.
Diese Bauform wurde von 1948 bis 1958 gebaut.
Norbert
 
das war Schuppen 5

Stimmt, du hast recht. Sorry ;-)

der Zustand war leider erbärmlich. Gerade das Dach war stellenweise einsturzgefährdet.

Wenn das tatsächlich der Grund gewesen ist, finde ich ihn nicht wirklich nachvollziehbar. Die Dachschalung inkl. Abdichtung zu erneuern ist von den Kosten her überschaubar. Jedenfalls wenn die Abdichtung nicht schadstoffbelastet gewesen ist. Und selbst der Aufwand für den Ausbau und die Entsorgung von teerhaltigen Baustoffen im Freien ist finanziell nicht mit dem zu vergleichen, der z.B. beim Ausbau und der Entsorgung von Asbest oder KMF innerhalb von Gebäuden betrieben werden muss. Und der Rest (Mauerwerk, Dachtragwerk) sah auf Fotos in DSO so schlimm nun auch wieder nicht aus. Man hätte den schon erhalten können, wenn man gewollt hätte. Zumal es im Denkmalbereich auch mehrere Förderprogramme gibt, durch die sich der Eigenanteil der aufzuwendenden Mittel erheblich senken lässt. Beim Schuppen 3 hingegen glaube ich der Bahn gerne, das da nichts mehr zu retten gewesen ist.

Weiß eigentlich jemand was mit Halle G passiert, wenn die neue Cargo-Werkstatt in Betrieb geht? Das Gelände böte sich ja als Museumsstandort durchaus an, da deutlich mehr Stellfläche für Fahrzeuge vorhanden ist als am gegenwärtigen Standort. Oder lässt man das dann auch lieber verfallen?

@ heinrich und Julotto: Danke für die Bilder!
 
Eisenbahnfans (die oft dieses Verkehrsmittel selber kaum nutzen) werden sich daran gewöhnen müssen, dass nicht alles als Museum erhalten werden kann.
 
Das Stw. Hp5 ist eigentlich zwei Stellwerke in einem Gebäude. Geteilt in Ostseite und Westseite. Jedes Stw. hatte Weichenwärter und Fahrdiensleiter. So Arbeiteten zu DDR Zeiten bis zu 8 Mitarbeiter auf dem Stw. Jeweils 2 Wärter, ein Fdl und ein Zugmelder auf jeder Seite. Bahnsteige hat der Hauptbahnhof Halle/Saale 13! der S-Bahnsteig kam zu den 12 Bahnhofsgleisen dazu.
Hp5 ist ein elektromechanische Stellwerk. Zwei einreihen Hebelwerke für jede Seite. (Ost & Westseite). Es gibt auch einen Gleisbildtisch auf dem Stellwerk. Da bei Erweiterungen des Stellwerkes mit der Bauform GSII gebaut wurde. Bis zum Abriss ist nur noch die Westseite mit einem Fdl und einem Wärter besetzt.
Mein Wissen hab ich aus meinem Beruf. Ich bin Werkmeister LST in Halle/Saale. Das Stw. Hp5 kenne ich nun schon seid 37 Jahren aus meiner Tätigkeit her, und das mit all seiner Technik.
Und ich bin von dem Abriss auch nischt gerade Begeistert.
 
Bekommt der Bezirk Hp 5 dann übergangsweise ein Containerstellwerk?
 
Was den E-Lokschuppen angeht hat aber auch der Verein des DB-Museums in Halle versagt, denn wie kann man dass Statement vom Vorsitzenden des Vereins damals (Sebastian Werner) dass an solch einer Immobilie kein Bedarf ist verstehen.
 
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