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Selbstbau von Dampfloksteuerungen

Stedeleben

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Der Gemeinde der erfahrenen Lokbastler erlaube ich mir hiermit meine Fragen zum Eigenbau von Steuerungen für Dampflokmodelle zumuten.

Hintergrund ist die Erwägung, mich irgendwann erneut an Frisuren und Umbauten von Loks zu wagen. Motiviert ist dies durch den ersten recht erbaulichen Versuch an einer BR 94 sowie die kürzliche Lektüre des Bandes 7 der Transpress-Modellbahnbücherei (Hornbogen/Kohlberg: Modelle selbst gebaut).

Als einer der Knackpunkte erscheint mir momentan jedoch die Steuerung. Teile aus Zeuke-, BTTB- oder frühen Tillig-Modellen möchte ich möglichst nicht mehr verwenden, da sie mir nach heutiigen Maßstäben allzu klobig wirken. Zwar lassen sich durchs Brünieren wohl noch optische Verbesserungen erzielen, aber allein schon die Durchmesser der Nietköpfe würden mich abschrecken.

In besagtem, über 40 Jahre alten Buche wird der Bau einer einfachen Steuerung für eine preußische T7 in H0 beschrieben. Treib- und Kuppelstangen etc. soll man demzufolge aus Neusilber- oder Messingblech anfertigen. Das würde ich mir gerade noch zutrauen. Zusammenfügen soll man die beweglichen Teile dann jedoch, indem man sie "leicht vernietet", was immer das bedeutet. Ich fürchte, auch hier wurde von recht großen "Knoten" mit Köpfen über 2 mm Durchmesser ausgegangen. Mir schweben jedoch Köpfe von maximal 1 mm Durchmesser vor ...

Wie und womit also lassen sich die filigranen Steuerungsteile dann auf auch für Anfänger einfache Weise herstellen und verbinden?

Ich erhoffe mir hier also allerlei sachdienliche Hinweise, vielleicht mit Beispielbildern gelungener Umsetzungen, ferner Empfehlungen zu geeigneten Materialien und ihrer Bearbeitung sowie handwerkliche Anleitungen und technische Kniffe.
 
Zusammenfügen soll man die beweglichen Teile dann jedoch, indem man sie "leicht vernietet", was immer das bedeutet. Ich fürchte, auch hier wurde von recht großen "Knoten" mit Köpfen über 2 mm Durchmesser ausgegangen. Mir schweben jedoch Köpfe von maximal 1 mm Durchmesser vor ...
Die Steuerung von Zeuke/BTTB Dampfern wurde doch auch genietet. Und diese Nieten sind recht winzig. Vielleicht kannst du noch welche auftreiben.
 
Irgendwo hatte ich mal die Methode gelesen, Angelsehne entsprechenden Durchmessers zu verwenden. Die Köpfe wurden mit der Klinge eines heißgemachten Schraubendrehers angeschmolzen.
 
(...)daß der Begriff "Steuerung" bei einer Dampflok nur einen Teil des Gestänges umfaßt. Nämlich jenen abzüglich der Treib- und Kuppelstangen.

Das ist ein guter Hinweis, wiewohl mir schon bewußt. Mein Problem stellt auch in diesem Sinne die Steuerung dar. Treib- und Kuppelstangen sind ja bereits beim Vorbild wuchtiger und somit für mich leichter handhabbar. Aber Steuerungsteile von 1 mm Breite sind mir etwas unheimlich in dieser Beziehung.

(...) Angelsehne entsprechenden Durchmessers zu verwenden. Die Köpfe wurden mit der Klinge eines heißgemachten Schraubendrehers angeschmolzen.

Das finde ich originell! Und wie sieht es dann mit der Stabilität aus? Meine Modelle sollen anlagentauglich und deswegen vergleichweise robust sein.
 
Schrauben. Herr Metallbauer. Schrauben.

Schlüsselweite 0,6 als Dummy. Diese von hinten mit Lötpunkt sichern, oder richtige Schrauben mit M0,6 SW 1, wobei diese mit orginal M72 doch etwas überdimensioniert wirkt.
Schlüsselweite 0,6 kommt M48 sehr nahe, das sollte fast passen.

Ach ja der Link zum Hersteller:

hier ist er.
hier die Dummys
 
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@ Dampfossi: Danke für die Links, sind ja schnucklige Sachen. So perfekt wird das bei mir nicht aussehen, ich habe weder Ahnung von noch Zugang zur Ätztechnik, aber es sind auch so schon wichtige technische Hinweise für mich.
 
Sofern Du in Deinem Umkreis einen Uhrmacher kennst der sich noch der Reparatur mechanischer Werke widmen kann frag ihn ob er eine sogenannte Triebnietmaschine besitzt.
Mit der lassen sich Nieten stauchen oder strecken. Gleiches gilt für Bohrungen in Blechen.
Wenn das nicht der Fall ist hilft die Suche in der Bucht, beziehungsweise deren Webangriff auf die "Zweite Hand".
Ab gut 130€ sind gut erhaltene und recht vollständig ausgestattete Geräte zu haben. Geduld ist hilfreich weil das erste Angebot selten das beste ist.
Über Neue braucht man nicht nachdenken - die gehen angeblich im oberen vierstelligen Bereich los.
Wenn Du beabsichtigst eigenes Gestänge durch Ätzen herstellen zu lassen sind Uhrmacherreibahlen (konische 5-Kant-Reibahlen) zum aufweiten zu klein geratener Bohrungen sehr hilfreich und auch noch äußerst günstig in der Anschaffung.
 
@ Mike: Das sieht wirklich perfekt aus, ich bin begeistert!

@ reko-dampfer: Das ist ein guter Tip, man muß ja, gemessen an Aufwand und Ergebnis, auch nicht jedes Teil selbst anfertigen.
 
Mit dem für Oktober angekündigten Erscheinen der G12 von Arnold entfällt für mich bis auf weiteres der konkrete Anlaß für diesen von mir 2016 eröffneten Thread. Bevor er geschlossen wird, will ich aber nochmals für die seinerzeitigen hilfreichen Hinweise danken und zumindest ein Bild vom seinerzeit erreichten Arbeitsstand zeigen.

Das Foto datiert vom 23. April 2017 und zeigt das 2016 erstmals beim Magdeburger Stammtisch rollfähig vorgestellte, hier bereits aus eigener Kraft fahrfähige Objekt. Der Weiterbau scheiterte damals leider an einer familiären Krisensituation, die in weitere unerfreuliche Umstände und akuten Zeit- und Kraftmangel mündete.

Aber ich will nicht undankbar sein, ich habe an diesem Projekt sehr viel gelernt, etwa für den Bau meiner preußischen Schnellzugwagen. Und man beachte: Der Steuerungsträger besteht aus 0,2 mm Messingblech; die Teile habe ich eigenhändig zusammengelötet. Jawohl, ich! :)

Mein besonderer Liebling ist allerdings der umgebaute BTTB-Tender, der ein komplett neues Fahrwerk aus Acryl und einen leeren Kohlebunker erhalten hatte. Er wird sicherlich weiterverwendet werden.

Versuchsobjekt_41.jpg
 
Ich hole das Thema mal hoch, weil ich aktuell vor dem Problem stehe, welches Stadeleben seinerzeit hatte. Ich bin besonders daran interessiert, nicht die Fehler zu machen, die manch einer vielleicht schon gemacht hat. Fehler kosten ja aktuell 3 Monate Ätzzeit...
Ich würde die Steuerung in 0,3mm NS ätzen. Habt Ihr Erfahrungen z.B. mit ggf. notwendigem Spiel z.B. an den Kurbelzapfen oder anderen Teilen der Steuerung. Hat jemand eine intelligente Zeichnung für einen Kreuzkopf, die er hier veröffentlichen würde?
 
Leider die kleinste Nieten (1x1,5) sind für unseren Massstab zu gross. Ich verwende abgeschliffene Stecknädel 0,8 mm Durchmesser.
Die verden von hinten gelötet und abgeschliffen
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Leider die kleinste Nieten (1x1,5) sind für unseren Massstab zu gross. Ich verwende abgeschliffene Stecknädel 0,8 mm Durchmesser.
Die verden von hinten gelötet und abgeschliffen
Es gibt kleinere Niete!
z.B. hier:
Noch kleinere sind bei Fohrmann derzeit nicht lieferbar.
oder hier:
 
Es gibt kleinere Niete!
z.B. hier:
Noch kleinere sind bei Fohrmann derzeit nicht lieferbar.
oder hier:
Ja leider. 100 Stk Stecknadel kosteh etwa 1 Euro ( wenn man Glück hat bekommt man auch vernickelte Messingnädel).
Messing Nieten aus Fernost kosten 100Stk etwa €1,50.A0046FF4-FB4A-406F-9D17-FF031955E3C0.jpeg
 
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