Selbergebautes von rklemmi

[rklemmi]

Nach ner ganzen Zeit Boardmitgliedschaft will ich nun mal paar Dinge vorstellen, die ich gebaut habe. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die bereits vor mehr als 15 Jahren entstanden, da ich eine längere TT-Pause gemacht habe.
Zuerst möchte ich mein persönliches Highlight vorstellen, die 98 001. Ich hab diese Lok schon vor 17 !! Jahren gebaut, hatte dementsprechend mit den üblichen Mangelerscheiningen zu kämpfen, denn damals gab es ja noch lange nicht diese Vielzahl verwendbarer Teile und jetzt verfügbarer Motoren. Sie entstand im totalen Eigenbau, noch ohne Verwendung jetzt selbstverständlicher Hilfsmittel wie der Ätztechnik, fast ohne Kompromisse an die Maßstäblichkeit, verwendet wurden nur wenige damals handeslübliche Teile wie der BTTB Motor (arg modifiziert wegen vorhandenem Platz), Räder der Piko N BR65 (stimmten vom Durchmesser), Puffer, einige Getriebeteile und Zahnräder/Schnecken aus Meßgeräten.
Es darf mal geschätzt werden, aus wievielen Einzelteilen die Lok besteht.....

Derzeit ist sie leider mit nem Antriebsschaden z-gestellt, es ist aber geplant, das sie wieder reaktiviert wird. In dem Zuge soll einiges verbessert werden, wie andre Radsätze, Antriebsumbau, endlich Anschriften und Schilder dran....
Die passenden Wagen sind schon längere Zeit im Bau...
Auch die passende Strecke ist im Entstehen.

 

[LiwiTT]

Thomas

 

[Der Schwarzwälder]

Servus !

Klasse Lok, die gefällt mir auch schon lange und ich habe auch mal überlegt mir eine zu bauen.
Der aufwand ist aber enorm und bis lang habe ich leider dafür noch keine Zeit gehabt.
Ich schätze ma,l das es so zwischen 300 und 400 Teile sein können!

Eine Frage habe ich, die Steuerung, hast du die selbst geschnitz, bzw geätzt oder von einem anderen Modell verwendet, die gefällt mir nämlich sehr gut.

Na dann, viel Erfolg beim reparieren und umbauen.

 

[railroader]

Phantastisch! Ein klasse Modell, und das schon vor so langer Zeit entstanden. Respekt! Es ist erstaunlich, was so alles im Verborgenen schlummert.

Beste Grüße
der railroader

 

[rklemmi]

@Schwarzwälder
Stimmt der Aufwand und die Fummelei, beides war damals irre. Dauer gut 1,5 Jahre. Die Steuerung ist handgeschnitzt, mangels anderem Material damals, besteht die aus flachgedrückten Bauelementeanschlussdrähten von elektronischen Bauteilen. Die waren teils aus Stahldraht, der verkupfert und verzinnt war. Somit hinreichend stabil.
Deine Schätzung geht zumindest schonmal in die richtige Richtung....
Die Idee rief damals schon Kopfschütteln hervor, Motto geht nicht, Antrieb is nich machbar in TT. Insofern war das der fällige Beweis, wenn man will geht alles.

 

[shorti]

Einfach nur Genial!

 

[Der Schwarzwälder]

Nochmals meine Hochachtung, für die Zeit damals, vorallen die Steuerung, lecker, lecker!
Vielleicht kannst du ja mal noch etwas mehr dazu schreiben, z.B. was hast du für Material für den Kessel genommen und die Anbauteile, wie hast du den Antrieb realisiert, sind alle Achsen angetrieben usw.usw.
Du siehst schon, ich bin üüberhaupt nicht neugierig aber wissen möchte ich es doch.

 

[rklemmi]

Kann ich machen...mal überlegen ....:
Also Grundlage waren viele Bilder, damals selber vergrößert, teils mit Maßstab dran fotografiert um Maße entnehmen zu können, an ne 1:10 Zeichnung wie jetzt war ja nicht zu denken.
Material ist kpl. Messing, der Kessel aus Ms-Rohr, da gab es im Anglerbedarf welches das an einem Ende aufgeweitet war, zum ineinanderstecken. Aus sowas ist der Kessel. Die Aufbauten (Dampfdom, Sandkasten) sind von Hand in der Bohrmaschine gedrechselte Teile aus massiv Ms. Alle anderen Blechteile sind von Hand ausgesägt, gefeilt, zusammengelötet worden. Die Lok hat wie das Vorbild einen Rahmen der aus dem Umlauf unter dem Kessel besteht mit Verstrebungen. Das Oberteil wird mit 2 Schrauben und 2 Passverbindungen darauf gehalten. Beide Drehgestelle bestehen wie das Vorbild aus Blechrahmen, vorn und hinten mit massiven Ms-Teilen zur Aufnahme der Schneckenwelle. In beiden Drehgestellen läuft eine Schneckenwelle aus 2mm Stahl, auf die 2 kurze Schnecken aufgezogen sind. Die Verbindung zwischen den Drehgestellen stellt eine Kardanwelle her. Leider ist das die Stelle, wo Geräusche entstehen. Beide Drehgestelle getrennt zu motorisieren war damals nicht möglich. Es sind also alle 4 Achsen angetrieben, von allen 8 Rädern wird Strom abgenommen, die unteren Abdeckungen der Drehgestelle bilden zwei dünne Leiterplatten, an welche die Schleifer direkt aufgelötet sind, und die über dünne flexible Leitungen verbunden sind, 2 Leitungen führen dazwischen noch oben zum Motor.
Sämtliche Leitungen und Griffstangen sind nachgebildet, für letztere wurden einzelne Halter aus Draht gebogen, einzeln eingelötet, und die Stange eingezogen und verlötet. Glocke, LiMa, Luftbehälter, Überdruckventile, Luftpumpe usw. enstanden aus vielen Einzelteilen. Wobei auf Grund der Kleinheit und da alles von Hand geschnitzt wurde, da nicht die allerletzten Details gestaltet werden konnten.
Es wurde absolut nichts von Industriemodellen verwendet, schon weil sich der Kunststoff schlecht mit der Ms-Bauweise und der ausschließlichen Lötphilosophie verträgt.
Auch die 4 Zylinder sind aus massiv Ms gefeilt. Mit etlichen Teilen drumrum, soweit es machbar war.
Wie schon an andrer Stelle erwähnt, sind die Lampen größenrichtig dargestellt, und alle 4 mittel Mikroglühlampem beleuchtet, natürlich fahrtrichtungsabhängig und bei "Tag" abschaltbar. Da diese Mikrolampen nur 1,2V vertragen, mußte noch eine kleine Elektronik intergriert werden. Dafür sind die Lampen aber auch ab Abfahrt mit voller Helligkeit an. LED´s waren damals min. 2,5 x 2,5 mm groß, und nur in gelb, rot o. grün zu beschaffen.

Wünschenswert wären maßstäbliche Räder. Wenigstens die Speichenanzahl 12 ist mittels PMT-Radsätzen einzuhalten, wobei deren Durchmesser schon wieder mit 10,05 um 0,45mm zu gering ist. Beckmannradsätze der 94er haben auch 12 Speichen, übrigens hat diese Lok wie auch die VT beim Vorbild den gleichen Raddurchmesser von 1260mm, so das diese Radsätze noch ungeeigneter sind mit nur 9,22mm.

Leider hat sich Modellbau Schwenke die gleiche Lok zum Vorbild genommen. Wer sich mit dieser Baureihe etwas befasst, wird bald festellen, das man sich schon für eine Lok entscheiden muß, nicht einfach nur die Nummernschilder wechseln kann für verschiedene Loks. Das ist schade, da somit meine Maschine nicht einfach eine "Schwester" bekommen kann.

 

[Stardampf]

Wünschenswert wären maßstäbliche Räder. Wenigstens die Speichenanzahl 12 ist mittels PMT-Radsätzen einzuhalten, wobei deren Durchmesser schon wieder mit 10,05 um 0,45mm zu gering ist.

Dann würden die Radsätze der alten BR 56/86 vom Durchmesser her passen, die haben allerdings 15 Speichen und sehen bescheiden aus...

Einen Trost kann ich Dir aber Bieten:
Lokomotivradsätze wurden in ihrem Leben mehrfach abgedreht. 50mm unter Nenndurchmesser waren dabei durchaus noch erlaubt...

 

[rklemmi]

Genau, das dacht ich mir ja auch, somit erscheinen mir die der VT akzeptabel. Naja, wir haben ja auch leider nichts richtig maßstäbliches.....und wegen der 8 Räder extra Urmodelle bauen und welche gießen lassen....da passt nun der Spruch mit der Kirche die im Dorf bleiben sollte.

 

[Per]

Ms-Rohr, da gab es im Anglerbedarf welches das an einem Ende aufgeweitet war, zum ineinanderstecken.

Das war (ist?) für den Selbstbau von steckbaren Ruten gedacht, ist recht dünnwandig, recht "rund" und masshaltig. Gute Idee !

 

[TT-Poldij]

die Lok ist echt klasse geworden..

mfg Poldij

 

[rklemmi]

Das war (ist?) für den Selbstbau von steckbaren Ruten gedacht, ist recht dünnwandig, recht "rund" und masshaltig. Gute Idee !

Stimmt, Wandstärke 0,5mm. Grad noch per Lötkolben zu beherrschen, solch schicken kleinen Gasbrenner gabs damals noch nicht.
Nur die "gute Idee" war eher "Notwehr"
Mir fällt nochwas ein......die schwarze Lackierung geschah mittels Sprayflasche, Ralley matt schwarz, gekauft in der damaligen CSSR. Leider war da nicht so ein gleichmäßig dünner Auftrag möglich, an den Griffstangen sieht man das zuviel Farbe drauf ist. Wird sicher auch nochmal neu gemacht werden....

 

[Der Schwarzwälder]

Servus!

Danke für deine Ausführung, die sind sehr aufschlußreich und werden bestimmt von anderen auch gern gelesen.
Ich bin begeistert!

 

[Arcon]

Ein wirklich schönes Modell. Und die Steuerung, insbesondere die Art, wie Du diese selbst hergestellt hast, dass imponiert mir.

Die Lok gehört m.E. unbedingt in die Datenbank.

 

[mr.doublet]

Hut ab vor der 17 -jährigen!
Sag bloß die Rauchkammertür läßt sich auch noch verriegeln!?

 

[rklemmi]

@ arcon Aber sie ist und bleibt ein Einzelstück...und noch nicht entgültig fertig.

@ mr.doublet ja na logisch....was sich öffnen läßt läßt sich auch "verriegeln", nee, wird einfach zugedrückt, ne Art Schnappverschluß. Noch ist die Rauchkammer ohne Innenleben, aber Platz wär genug

Um mal noch ne andere Frage aufzuwerfen....die schwenkesche Kreuzspinne ist die 001. Die Loks der BR waren aber recht unterschiedlich, wie Form und Größe des Tenders und der Wasserkästen..... Die in Doppeltraktion fahren ist doch obergeil...besteht Interesse an ner anderen Gehäusevariante auf gleichem Fahrwerk ? Mal so für die nähere Zukunft....

 

[stolli]

Wünschenswert wären maßstäbliche Räder. Wenigstens die Speichenanzahl 12 ist mittels PMT-Radsätzen einzuhalten, wobei deren Durchmesser schon wieder mit 10,05 um 0,45mm zu gering ist. Beckmannradsätze der 94er haben auch 12 Speichen, übrigens hat diese Lok wie auch die VT beim Vorbild den gleichen Raddurchmesser von 1260mm, so das diese Radsätze noch ungeeigneter sind mit nur 9,22mm.

Du bekommst die Räder optisch größer und vorbildgerechter man diese mit Farbe bis an den Rand der Lauffläche "benetzt".

 

[TT-Gerd]

Hallo rklemmi,

schönes Modell geworden. Ist auch schön zu Wissen, das noch andere Modellbahner mit den Microglühlampen gearbeitet haben + Konstantstromquelle. Wo hast Du eigentlich deine Lämpchen herbekommen?? Meine stammten alle aus defekten LCD-Armbanduhren (Made in H.K. und drum herum) die den Weg durch den eisernen Zaun gefunden haben.

Gruß
TT-Gerd

 

[rklemmi]

@ stolli: stimmt, optisch wirken sie so größer, und das mit der Farbe bis zum Rand ist ja beim Vorbild so gewesen. Trotzdem fehlen 0,45mm :-(

@ TT-Gerd: schön wenn sie gefällt , Ich habe die Lok gegen Ende 89 angefangen, als die Lampen aktuell wurden, hatten wir schon DM, also Kauf per Conrad-Versand o. auch Völkner. Die kamen damals glaube 0,55 DM das Stück. Man mußte die aber aussortieren, weil nicht alle gleich hell sind. Also wenigstens paarweise sortieren.

 

[IoreDM3]

@rklemmi,
wie gehts der Kreuzspinne Motorschaden behoben ???
Einfach ein Genuß das Teil.
Respekt !!!

IoreDM3

 

[Toni]

Ich habe heute das erstmalige Vergnügen, die wunderschöne Handarbeit zu bewundern. Sagen muss man dazu nicht viel, außer

Räääääschpekt !!!

Poldij, ich habe einfach mal deinen kleinen Gelben gemopst, weil wir hier so einen großen Smiley (wie eigentlich dafür nötig ! ) nicht in der Liste führen...
Also rklemmi, da ist man schon etwas sprachlos !
(böse Zungen behaupten gar... bis dieser Umstand eintritt dauert es bei mir lange )

Gruß Toni

 

[rklemmi]

@ IoreDM3
Nö...nich Motorschaden, die fährt doch mit Dampf ....nee, eine Treibstange hat das zeitliche gesegnet, die wird im Rahmen ner Überarbeitung geflickt. Also die Lok wird nich z gestellt, sondern irgendwann grundlegend überholt. Auch der Antrieb soll zeitgemäßer werden, jetzt gibt es ja andre Mittel. Damit fahren soll ja auch Spaß machen.

@ Toni
Du hast ja sicher gelesen, wie es zu diesem Modell kam. War so bissl ein Test was geht. Aber das Ende ist heutzutage noch ein ganzes Stück weiter.... Mit reiner Handarbeit war dort aber Schluß.
Es sollt ja ne Folge von Eigenbauten werden....muß wiedermal Bilder machen. Wobei die 98.0 die Krönung war....

 

[Toni]

@ Toni
War so bissl ein Test was geht. Aber das Ende ist heutzutage noch ein ganzes Stück weiter.... Mit reiner Handarbeit war dort aber Schluß.

Ja, schon klar , so bissl ein Test...

Nee, Scherz bei Seite... ich kann mir vorstellen, was das für eine Friemelei war.(besonders die Steuerungsteile) Irgendwo in den Weiten des Boardes ist auch ein Bildchen meiner "Selfmade-IK" in TTe und bei der habe ich die Alan-Steuerung auch in Handarbeit (Ist der bekloppt? Das kann man doch ätzen! - ja, ich weiß...) beweglich "geschnitzt" . Frage nicht nach Sonnenschein oder so... sagt man doch gelegentlich, gelle...
Aber das weißt du ja selber.

Gruß Toni

 

[rklemmi]

@ Toni
Ja Ätzen ging schon (´89-90), aber an einem PC mit den nötigen Programmen wie es heut fast 0815 ist, scheiderte es. Fototechnisch...sicher, aber der Aufwand für 2 spiegelbildliche Steuerungen ? Handschnitzen ging fast schneller. Geätzte Teile wären genauso fummlig gewesen, wenn auch etwas detaillierter. Defekt ist übrigens keines der handgeschmiedeten (echt....) Teile, sondern die aus 2 Teilen (weil verkürzte) Treibstange. Heut würde ich sie hartlöten.
In diesem Sinne....von Pfriemler zu Pfriemler....schöne Grüße