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Schlepp- oder Rückfallweichen

uhanicke

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22
Ort
Dresden
Hallo,

habe vor, auf meiner Anlage einige Weichen als Schnappweichen auszulegen. Dazu dachte ich, dass die Weiche in einer Stellung mit einer Feder gehalten wird. Bei Durchfahrt in die Gegenrichtung wird die Weiche nur beiseite gedrückt und schnappt wieder in die Ausgangsstellung zurück. Erste Tests zeigen aber, dass das nicht so wirklich funktioniert: Ist die Federspannung zu hoch, können zu leichte Wagen die Weichenzunge nicht zur Seite drücken und entgleisen. Ist die Federspannung zu gering, geht die Zunge nicht sauber in die Ausgangsstellung zurück und es kommt auch zu Entgleisungen - jetzt in der Gegenrichtung.

Hat von Euch schon jemand mit Schnappweichen gearbeitet und eventuell eine Lösung außer eine Gewichtsvergrößerung bei den Wagen vorzunehmen? Was sollte ich vielleicht zusätzlich noch beachten?

Danke für Eure Hinweise!
 
...also, die Dinger heißen beim Original Schleppweichen und werden fast nur bei der Straßenbahn benutzt.
In 1:120 wirst du kein Glück haben, die Betätigungs- und Rückstellkräfte sind durch Reibung und Produktionstoleranzen dermaßen hoch, daß "normalgewichtige" Fahrzeuge mit, den von dir beschriebenen, Auswirkungen reagieren - leider.:braue:
 
Ich habe leichtgängige Federn besorgt. Klappt super!
 
Ich kenne die Dinger unter der Bezeichnung Rückfallweichen (Beispiel Kehrschleife Selketalbahn).

Das funzt auch im Modell,
natürlich nur mit IBW und EW1. Mit durchgehenden Zungen wie bei den EW2/3 wird das freilich nichts. Auch die üblichen Spiralfedern sind meist ungeeignet, weil zu kräftig.

Die betreffende Weiche muß so leichtgängig sein, daß sie durch anpusten umgelegt werden kann! Nach dem Einbau wird ein 0,3mm Federdraht in die Nut der Stellschwelle eingelegt und am anderen Ende befestigt. Dann kann z.B. mit Nägeln die Federkraft eingestellt werden, bis es funktioniert.
 
Also wie Andere schon schrieben, diese Weichen heißen Rückfallweichen. Und sie gab es nicht nur bei Straßenbahnen oder Schmalspurbahnen, sondern auch bei der Großen mit 1435mm Spurweite, z.B. In Cunewalde an der Strecke Löbau-Großpostwitz-Bautzen.
 
Rückfallweichen sind die Weichen mit hydraulischer Rückstellvorrichtung, die oben genannten Schnappweichen werden als Federweichen bezeichnet. Dort stellt eine Feder die Ursprungslage unverzüglich wieder her, auch zwischen den einzelnen Achsen, während bei einer Rückfallweiche, die erste Achse aufschneidet und erst einen Zeitraum nach der letzten Achse die Grundstellung durch einen hydraulischen Zylinder wieder hergestellt wird.

Ich habe auf meiner ersten Anlage mit Schattenbahnhof auf der Ausfahrseite (war ein Schattenbahnhof mit zwei getrennten Richtungsgleisen) die Weichen ohne Antrieb belassen. Funktionierte sehr gut und werde es wieder so machen!

hm-tt
 
@Stardampf: Der gedanke mit einem 0,3 mm Federdraht ist ein Gedanke. Leider habe ich jetzt nicht verstanden, wie Du diesen befestigst. Kannst Du mir das nochmal näher erleutern oder eine Skizze zukommen lassen?

Danke bisher für Eure Hinweise
 
Ich habe es bei mir, wie von Stardampf beschrieben, gemacht. Funktioniert einwandfrei.

Selbst die vom Ballast beraubten Wagen schneiden die Weiche sicher und Unfallfrei auf.

Hier mal zwei Bildchen (Ich bitte die Qualität zu Entschuldigen, ist im Schattenbahnhof aufgenommen)

Ich wollte noch ein kleines Filmchen in der Galerie hochladen, weis aber nicht, warum es nicht geht. Vielleicht hat jemand eine Tipp?
 

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Bei Strasenbahnen sind Rückfallweichen eigentlich erher sehr selten. Dort werden die Weichen aufgefahren - und verbleiben dann in der neuen Position.

Rückfallweichen sind beim Vorbild vor allem auf Nebenstrecken mit vereinfachten Zugleitbetrieb zu finden.

Luchs.
 
Man muß bei der Straßenbahn unterscheiden:

1. Bei eingleisigen Strecken mit Ausweichen und Endschleifen gibt es eine ganze Menge Rückfallweichen, da diese Weichen (im Regelbetrieb) spitz nur in eine Richtung befahren werden.
In diese Fahrtrichtung werden dann die Zungen mittels Feder gedrückt.

2. Ausschließlich (im Regelbetrieb) stumpf befahrene Weichen werden, wenn sie "falsch" stehen, aufgefahren und verbleiben in dieser Stellung, d.h., sie werden durch eine Feder (beinahe) in die Endlage gedrückt, so daß die Zungen auch nach dem letzten Radsatz nicht wieder zurückfedern.

MfG
 
Hallo!

Im Bahnhof Michaelstein der Rübelandbahn sind auch Rückfallweichen verbaut.

So ein System wollte ich auch im geplanten SBF einsetzen:

W1 müßte ich per Feder immer wieder in die Ausgangslage (Abzweig) stellen
W2 und W3 werden elektrisch geschaltet
W4 und W5 können aufgefahren werden, die Lage ist eigentlich egal

Zusammen mit dem Einfahrgleis (EG) und Ausfahrgleis (AG) müßte ich so 5 Züge im SBF speichern können, dazu müssen natürlich die entsprechenden Abschnitte abschaltbar sein. Eigentlich recht wenig Aufwand für den Nutzen...

Grüße,
db
 

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fahre doch einfach andersherum in den SBHF!!
also gerade über die Weiche.....

und was ist, wenn du die Weiche auf die Gerade oben legst? also so wenig wie möglich Bogen und Gegenbogen......
wenn du das Ausfahrtsgleis freischaltest kannst du ja auch die Weiche schalten, denn Sicherheit geht im SBhf vor!

das wäre an der falschen Stelle gespart
 
Hallo,

Übrigens haben die beschriebenen Weichen NICHTS mit Schleppweichen zu tun. Das sind Weichen für Fahrzeuge mit doppelten Spurkränzen. Bei denen gibt es keine Weichenzungen und ein Herzstück, sondern bewegliche Schienenstücke, die in die richtige Richtung bewegt werden.

Nur mal so zur Begriffsbestimmung.

Grüße
Hallenser
 
Falsch!
Bei echten Schleppweichen gibt es keine Zungen, sondern die Schienen werden federnd verbogen um den Fahrweg zu bestimmen.
Die Fahrzeuge müssen keine doppelten Spurkränze haben, ganz normale Räder sind o.k..
 
jetzt mache ich die Verwirrung mal vollkommen...
Die MPSB fuhr zu Anfang auf Doppelflanschrädern und hatte deshalb Schleppweichen mit einem drehbaren, vom Stellhebel mitbewegten 'Herz'stück. Ebenso gab es die vereinfachte Ausführung mit einer Platte an dieser Stelle. Gemeinsam war beiden Ausführungen, daß es keine Zungenschienen gibt, sondern der gerade und der abzweigende Strang bis auf ca. 70mm Abstand zusammengeführt werden, davor liegt dann ein mit Gelenken befestigtes Gleisjoch von ca. 2..3m Länge, das gegenüber den Weichenschienen verschiebbar ist und so den geraden oder abzweigenden Strang befahren läßt. Diese Ausführungen können sowohl mit Einfach- wie mit Doppelflanschrädern befahren werden, wenn man gegenüber der Platte Radlenker anbringt. So ein Teil hatte in Friedland bis zum Betriebsende überlebt.
Gruß vom Heizer
 
Da steht ja nicht müssen ;D
Anders rum wird ein schuh draus. Bei Fahrzeugen mit doppelten Spurkränzen sind Schleppweichend zwingend nötig!
 
@h-tr..
Das ist eine besonders in den Gruben mit Handverschub verbreitete Weichenkonstruktion, ich habe sie witzigerweise zuerst in den USA, Pennsylvania, bei einer kleinen Kohlemine gesehen. Immerhin muß die Anlagefläche behobelt werden :)
Ausserdem bekommt das Wort 'Stromabnehmer' wieder eine dem Ursprung entsprechende Illustration :)
Gruß vom Heizer
 
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