Hallo,
von Ferne ist es immer schwer, so etwas einzuschätzen. Mach doch mal ein Foto. Nach meiner Erfahrung ist in so einem Falle der aufwendigste Weg langfristig immer der beste. "Einfach" alles unter Vermeidung von Kollateralschäden ganz vorsichtig zerlegen.. ablöten.. merken wo was hingehört.. neu justieren.. immer wieder auf Funktionalität prüfen.. Zusammenbauen.. fertig. (Evtl. sogar ganz neu herstellen? Wenn da einer geübt hat..) Dazu würde ich:
- zunächst den Vorläufer lösen (Schraube wieder reindrehen, damit die Kuppelachsen nicht rausfallen)
- gucken, wo die Kabel hinführen, wie lang sie sind und ob sie evtl. den Lauf der Achsen und die Beweglichkeit des Drehgestells stören (zu dick?)
- Gehäuse vom Fahrgestell trennen (Schraube unter dem Vorläufer)
- innen die Drähte zum Vorläufer ablöten und das Drehgestell vom Rest trennen.
- Falls nötig, kann man die Radscheiben vorsichtig abziehen, sind mit "Mäuseverzahnung", aber nur aufgesteckt. Dabei den Plasteradstern nicht verbiegen, sonst eierts hinterher. Die Jatt'schen sind allerdings relativ stabil.
- Nun kann man gucken, was die Stromfedern sagen... vielleicht genügt es ja, etwas nachzujustieren (biegen), und die stromübertragenden Teile (Spurkranz innen, Stromfeder-Enden) mit dem Glasfaserpinsel etwas blank zu machen.
- wenn die 2. Vorlaufachse schwer läuft, würde ich prüfen, wieviel Widerstand der Schleifer verursacht. Dieser sollte aus einem möglichst dünnem, aber elastischen Material bestehen. Wenn der Schleifer zu fett und damit zu wenig elastisch ist, kannst Du gleich neu bauen... Schließlich muß er a) leichten Lauf ermöglichen und b) der Seitenbeweglichkeit der Achse folgen können.
- ein Hauch Öl (ich nehm Faller) an den Lagern kann nicht schaden.
-viel Erfolg.
Anbei mal Ein Foto von meiner Bosselei (von vor Jahren - ich weiß nicht, obs hilft),
den unterschiedlichen Rotton sieht man normalerweise nicht, weil das Teil vom Zylinder verdeckt ist.
PS
Hab die Lok nach Jahren in der Vitrine eben mal getestet - läuft wie 1 Schweizer Uhrwerk.