Der Jelcz ZUBR A80 wurde von 1962 bis 1968 produziert. Importe in die DDR sind nicht bekannt. Der LKW wurde auch mehr oder weniger in Kleinserie produziert. Import wurde jedoch der Jelcz 315 der 1. Generation, der 1969 und 1970 hergestellt wurde. Hierfür hatten die Polen Mitte der 1960er Jahre bei Leyland eine Lizenz für den Dieselmotor erworben. Die erste Generation des 315er hatte noch die leicht modifizierte Kabine des Jelcz ZUBR A80. 1971 kam dann die neue Kabine, wie wir in eigentlich kennen. Wie viele davon importiert wurden, kann ich nicht sagen. Die DDR soll aber der größte Exportkunde der Polen gewesen sein.
Neben LKW von Jelcz wurden in die DDR auch die Jelcz 043 - Omnibusse, der P01 - Omnibus-Anhänger und der Jelcz 023 - Gelenkomnibus importiert. Der Laie nimmt sie meistens nicht als Produkte von Jelcz war, da sie dem Skoda 706 RTO basieren.
Eigentlich wollten Jelcz und Skoda/LIAZ auch im LKW-Bau kooperieren. Man plante ab 1961 eine gemeinsame Serie und hatte schon abgesprochen, wer was produzieren wird. U.a. sollten die Hinterachsen in Polen gefertigt werden. Man wurde sich aber nicht einig, wer welche Stückzahlen exportieren darf. LIAZ löste darauf die Vereinbarung, den aber jetzt die Achsen fehlten. Hier kooperierte man mit MADARA in Bulgarien, die im Gegenzug LIAZ-Fahrzeuge (später auch AVIA) in Lizenz fertigten. Die Polen mussten sich mit teuren Westlizenzen behelfen. Der Jelcz 315 war daher mehr oder weniger eine Notlösung.
Star LKW wurden nur in kleinsten Stückzahlen importiert. Vom Star 20 habe ich z.B. ein Bild mit Bleichert-Kran und DDR-Kennzeichen im Archiv. Den Nachfolger Star 21 (leicht erhöhte Nutzlast) mit Bleichert-Kran gibt es sogar für die Spur der MiTTe als Lasercut-Modell bei GPM:
https://sklep.gpm.pl/modele-kartonowe/kolejki/1/120/star-21-dzwig-tt-model-wyciety-laserowo
Den Star 29 Hybromil - so wie ihn Reduced.pl anbietet - nutzte die Volkspolizei als Ersatz für den IFA G5 Wasserwerfer. Andere Fahrzeuge aus der Star 28/29/200-Serie sind als Importfahrzeuge nicht in die DDR gekommen. Das recht moderne Design, der ab 1968 gebauten LKW, wurde von Louis Lepoix entwickelt. Viele TT-Bahner haben den MAN F8/Roman/Raba von mk/Schirmer auf ihrer Anlage. Dieses Fahrerhaus hatte er für Saviem gezeichnet. Seine Arbeiten fand man auch bei Magirus-Deutz, Büssing und Henschel sowie Steyr und DAF. Die Polen hatten also einen recht modernen LKW, nur bei der Technik haperte es. Der Star 29 hat z.B. einen Benzin-Motor.
In die DDR wurde auch der Star 660 M1/Jelcz 574 Werkstattwagen in kleiner Stückzahl importiert. Eingesetzt wurde er überwiegend in der Landwirtschaft und im Bergbau. Vielleicht legt in Reduced.pl auch mal auf. Den Werkstattkoffer haben sie bereits auf dem Star 266 und das passende Fahrerhaus mit Plane haben sie als Pritschevariante. Nur die Kombi fehlt noch. Der Bastler hat allerdings zwei Alternativen, wenn die Maßgenauigkeit stimmt. 1. Variante: Star 266 von Reduced.pl und Solo-Fahrerhaus von GPM. 2. Variante: Star 266 von Reduced.pl und W50-Fahrerhaus. Ein Teil der importierten LKW in der DDR wurden so umgebaut. Neben dem Fahrerhaus wurde auch der Benzin-Motor gegen einen Diesel aus dem IFA-Sortiment getauscht.
Sicher das bekannteste Produkt auf Star-Basis in der DDR war der ZSH-6-Kran. Dieser basierte auf dem Fahrgestell des Star 660. Diesen Kran bietet für Bastler in der Spur der MiTTe die polnische Firma GPM an.
Sonst gab es in der DDR noch Traktoren von Ursus (C-45 - Nachbau des Lanz Bulldog, C-335, C-350, C-385), Baggerlader, Hydraulikbagger und Radlader.
Die abgebildeten Modelle bei Reduced.pl sind übrigens alles TT-Modelle, auch wenn sie auch für die Spur N oder in 1:87 angeboten werden. Die Jungs kommen aus der polnischen TT-Szene.