Guten Morgen,
ich möchte mal etwas Vorbild-Informationen nachreichen.
Wer sich weiter informieren möchte, kann auf etwas Literatur zurückgreifen:
* Hansjürgen Wenzel: "Die preußische G8/G8.1: Die Baureihe 55". Eisenbahn-Kurier e.V., Wuppertal, 1976. A5, 324 Seiten. Titel insofern inkorrekt, dass auch die G8.1mL - BR 56.2-9 mit behandelt wird.
* Manfred Weisbrod: "Die Baureihen 55 und 56 der preußischen Gattungen G8 und G8.1". Eisenbahn-Journal Sonderausgabe III/1990, Fürstenfeldbruck. Bei der VG Bahn sicher als pdf/e-Book zu bekommen (ich hab es aus der Sammel-DVD der Sonderausgaben).
* Manfred Weisebrod/Günther Scheingraber: "Preußen-Report Band No. 6". Fürstenfeldbruck. Sicher auch digital zu bekommen.
* Dirk Endisch: "Preußische Dampfloks bei der Deutschen Reichsbahn - Band 1: Die Baureihen ... 55.25-56, 56.2-8, ...". Stendal 2013.
Die Beschaffungsgeschichte von Güterzugloks bei Preußens ging über die vierachsige Heißdampflok G8 zunächst zum Fünfkuppler G10, die beide mit etwa 15 t pro Achse universell einsetzbar waren. Doch die kostenbewußte Eisenbahnverwaltung sah mit der Höhersetzung der Achslast und den immer weiterentwickelteren Schmierstoffen die Möglichkeit, durch höheren Kesseldruck (und somit höhere Dampftemperatur) einen Radsatz "einzusparen". Die Schlepplastendiagramme von G10 und G8.1 unterscheiden sich kaum ...
In den 1920er Jahren standen bekanntlich aufgrund der Wirtschaftskrise viele der nach dem Weltkrieg günstig beschafften Güterzugloks (Waffenschmieden brauchten Friedensaufträge) tatenlos herum, da auch der Streckenausbau nicht wie geplant vorwärtskam. Weiterhin begannen in den 1930ern massive Rationalisierungen in Güterzugdienst zu greifen, die zu einer Beschleunigung der Zugläufe führen sollten und somit die Lok-km heraufsetzten und dadurch den Lokbedarf verringerten. Das tote Kapital der "herumstehenden" Loks wurde in wohl 691 Fällen derart inwertgesetzt, dass auf die Beschaffung einer entsprechenden Einheitslok als Schlepptendervariante der BR 86 verzichtet wurde und stattdessen G8.1 mit Laufachse (nach Muster Bisselachse der BR 64) versehen wurden - verbunden mit weiteren kleineren notwendigen Änderungen.
Nach Wenzel haben sich G8.1 und G8.1mL in folgende Länder verstreut:
* Algerien
* Belgien
* Frankreich
* Italien
* Jugoslawien
* Litauen
* Luxemburg
* Niederlande
* Österreich
* Polen
* Rumänien
* Schweden
* Sowjetunion
* Tschechoslowakei
* Türkei
* Ungarn
Es gäbe also auch in anderen TT-Interessenländern die eine oder andere (kleine?) Absatzmöglichkeit für ein Modell.
Technisch sind m.E. folgende gut sichtbare Änderungen erwähnenswert:
*
Giesl-Ejektor auf G8.1 in Belgien bei 81.253 und 81.464
* Windleitbleche bei G8.1mL des Bw Heringsdorf
* Ölzusatzfeuerung bei G8.1 in Rumänien
* Wannentender bei G8.1mL 56.755 Bw Bestwig
* Steifrahmentender K4T30 bei G8.1 T55 3689 der Zfl Wien Ost in Österreich
Ich wünsche dem Modell großen Anklang, das würde die Hoffnung nähren, daraus auch die Version mit Laufachse zu erzeugen, der ich noch mehr Kaufinteresse entgegenbringe.
Beste Grüße
Klaus