@alle
Nach dem Achim mir leicht zuvorgekommen ist und das wesentliche eigentlich schon geschrieben hat, schließe ich mich mit den versprochenen Varianten mal an (s.u.):
Ich hab an Stelle der ansteuernden Schaltungen einfach mal einen Schalter eingezeichnet, der soll die Vorstufe versinnbildlichen.
Schaltung 1 ist der High-aktive Fall, den Achim auch schon ausgeführt hat. Der Widerstand vom Schalter gegen Masse dient dazu, keinen undefinierten Eingangszustand zu haben. Bei offenem Schalter zieht er den Eingang definitiv nach Masse. Der Widerstand an der Basis dient zur Basisstrombegrenzung. Logik: Schalter ein (=High) -> Transistor steuert durch, LED leuchtet.
Schaltung 2 kehrt den Eingang um. Im "Ruhefall" liegt über den Widerstand im Basiskreis die Basis auf High-Potential, der Transistor steuert durch, die LED leuchtet. Wird ein Low-Signal angelegt (Schalter geschlossen) wird das Basispotential nach Masse gezogen, der Transistor sperrt und die LED verlischt. Logik: Schalter ein (Low) -> LED aus.
Was soll der Quatsch, wird sich jetzt mancher denken, ist beides ja das selbe. Stimmt, deshalb schauen wir uns jetzt den Ausgang an:
Schaltung 3. Eingangsstufe wie 1. nur jetzt schließt der durchgesteuerte Transistor die LED quasi kurz, schaltet sie somit ab. Logik: Schalter ein (High)-> LED aus. Schaltung 4 erreicht das selbe, nur mit einem Low-aktiven Signal. Logik: Schalter ein (Low)-> Transistor sperrt -> LED leuchtet) Damit lassen sich jetzt prinzipiell alle denkbaren Eingangs-/Ausgangslogiken darstellen. Sollte sich bei Schaltung 3 und 4 an der Kollektor-Emitter-Strecke des durchgesteuerten Transistors eine Spannung von >= Ufluss der LED einstellen, werden einfach Dioden in Reihe geschaltet, bis die Summe der Flußspannungen über Uce liegt.
Der schaltungstechnische Aufwand ist unwesentlich größer, als wenn man einen pnp-Transistor verwendet. Es geht also prinzipiell auch mit einem npn. Zu beachten sind eventuell die ansteuernden Ausgänge, insbesondere wenn diese nach Masse schalten. Ein Blick ins Datenblatt hilft hier meist.
Ansonsten schließe ich mich Achim an. Die Konventionen zum Zeichnen von Schaltungen haben an der einen oder anderen Stelle durchaus ihren Sinn. Und als Mitteleuropäer, der gewohnt ist von links nach rechts und von oben nach unten zu lesen, sollte man auch seine Schaltungen so zeichnen, das erleichtert den Anderen das Lesen.
Es sei mir ein letzter Satz zum Schaltzeichen der Diode gestattet. In der Diskussion ob es sich dabei um einen Pfeil oder um ein Dreieck handelt, sollte man den Ursprung der Halbleiterdiode nicht vergessen. Und der ist in den Halbleiterdetektoren der frühen Rundfunkamateuere zu finden: Ein Halbleiterkristall, auf dem mit einer Metallspitze eine günstige Stelle für die Demodulation gesucht wurde. Wenn Ihr Euch das Schaltbild mit der Katode nach unten anseht, seht Ihr heute noch die Kristallfläche und die darauf setzende Metallspitze.
Mit der weitergehenden Technisierung der Schaltungserstellung über Computer und Drucker wurden dann auch die Schaltzeichen immer schematischer und "flacher", so dass man heute ihren Ursprung eigentlich kaum noch wahrnimmt.