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Neubukower Rübenbahn, abgebaut, verschwunden, verschollen

teetee

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Hallo zusammen!

Die Neubukower Rübenbahn, oder auch Schmalspurbahn Neubukow genannt, veranlasste mich vor ein paar Jahren zu einer Erkundungstour auf dem alten Trassenverlauf.
Ich hatte eigentlich kein besonderes Interesse, es war Zeitvertreib auf einigen Radtouren. So habe ich unter anderem das Hellbachtal kennengelernt.
Sehr abenteuerlich!

Neubukow_20230905_135039.jpg Neubukow Hellbach_20230905_133007.jpg

Das Wenige, was es über diese Schmalspurbahn zu lesen gibt, fand ich auf der Seite namens stillgelegt . In guten Karten wie bei OSM, Osmand+ oder Komoot ist der alte Verlauf teilweise dokumentiert.
Die Recherche an der alten Trasse war wenig aufschlussreich, es war bis auf die alte Verladerampe an der normalgleisigen Umladestelle und bis auf Reste eines Bahndamms am Hellbachtal nichts mehr zu entdecken. Selbst die Hellbachtalbrücke war einige Jahre zuvor demontiert und entsorgt worden. Die Position der Wasserstelle am Hellbach lässt sich eingrenzen.
Die Stelle mit den faulenden Bahnschwellen, die sich im Asphalt der Strasse bei Buschmühlen abzeichneten, war auch schon grundsaniert worden.
Es war nichts mehr zu finden. Keine Schwelle, keine Schraube, kein Stein.
Komisch, dass zu einer in der Vergangenheit wichtigen und weitläufigen Infrastruktur heute mit einer einfachen Internetsuche keine alten Fotos oder Dokumentationen mehr zu finden sind.
Nächster Anlaufpunkt könnte ein Heimatmuseum in Rerik sein, falls Lust und Anwesenheit günstig zusammentreffen.

Eigentlich wäre so etwas ein nettes Anlagenthema! Auch für diejenigen, die gerne Straßenbahnradien legen, in schöner Landschaft, auf einer kleinen beschaulichen Anlage.

Grüße
 
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Gefällt mir auch sehr gut.
 
Es gab auch schon damals Projekte, die (teilweise zum Glück) nicht realisiert wurden. Geplant war ein Abzweig von Blengow nach Alt Gaarz (1938 umbenannt in Rerik). Wäre er realisiert worden, dann wäre aus der Rübenbahn eine Militärbahn geworden. Auf der südwestlich von Rerik liegenden Halbinsel wurde von 1933 bis 1938 die größten Flakartillerieschule des Deutschen Reiches errichtet. In dem Zusammenhang stand auch ein Lückenschluss zwischen Basdorf und dem Bahnhof Arendsee (seit 1937 KüBo West) zur Diskussion. Realisiert wurde davon nichts.

Und wer hat damals schon eine schnöde Rübenbahn fotografiert? Die auch nur während der Kampagne gefahren ist. Und meistens ist der Kampagnenzeit die Wetter auch nicht gerade schön. Wenn einer fotografiert hatte, dann vermutlich Karl Eschenburg. Das Archiv gefindet sich im Besitz der Uni Rostock. Fragen kann man auch im Molli-Museum KüBo West stellen? Oder man nimmt Geld in die Hand und sucht das Molli-Buch von Ludger Kenning. Dort gibt es auch ein Kapitel zur Rübenbahn.
 
Faszinierend, ich war gerade eben genau dort in der Ecke (Questin) im Urlaub und hab mich schon gefragt, ob hier mal mehr war. Mein Verdacht bestätigt sich. Danke für den Beitrag und den link.
 
Christian, wem sagst Du das?

Mir ging es grad nicht anders, als ich den Beitrag 1 von teetee laß.

Als ich dann nochmal Maps befragt.

Dachte ich mir ohja, das hätte sich mit einer Radtour über Koomot verbinden lassen können. 😀
 
Für uns Ältere ist die Bahn keine neue Erkenntnis.
Aber ja, MecPom ist ja voll mit Eisenbahnhistorie der besonderen Art. Spuren von Landwirtschaftsbahnen sind mit etwas Glück noch hier und da zu finden. Dann die ehemaligen FKB- und FSB-Strecken, das Netz von MPSB und ALKB und viele andere ungenannte Bahnen, die die Regionen erschlossen, für eine geordnete Abfuhr der landwirtschaftlichen Produkte wie Getreide, Rüben, Kartoffeln und wasweißichnoch, sorgten. Im Buchhandel, in den Bibliotheken oder im Antiquariat gibts einiges an Literatur über viele dieser Bahnen. Ich hatte noch 1987 das Glück, die letzten Torfbahnen bei Schwerin und im Gubkower sowie Horst-Vietower Moor kennen zu lernen.
Ich möchte mich trotzdem herzlich bedanken, dass diese vergessene Rübenbahn mal wieder Erwähnung findet.
Ein schönes Wochenende!
Helge
 
Hallo,

nach meiner Erinnerung gab es mal von einer Rostocker DMV-AG eine Heftreihe :

"Blätter zur Verkehrsgeschichte Mecklenburgs"​


Gab es da nicht auch ein Heft über diese Rübenbahn oder war das eine andere Rübenbahn?
Komme an meine Hefte zum Nachsehen leider z.Z. nicht ran.

Grypsi
 
So sieht das bei OSMand+ auf größer Vergrößerungsstufe aus. Je nach gewähltem Kartenstil und je nach Kartenkonfiguration taucht die Bahn beim Zoomen etwas früher oder später auf.

Screenshot_20240720-105923_OsmAnd~.png. Screenshot_20240720-110157_OsmAnd~.png
Links alte Umladestelle
rechts ehemalige Strassenquerung in Buschmühlen vom Acker Richtung Hellbach

Die APP ist kostenlos und gut, mit unendlich vielen ständig aktualisierten Karten, allerdings sehr umfangreich, mühsam zu bedienen und teils furchtbar kompliziert.
Aber es gibt damit viel zu entdecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Bahn war keine Feldbahn sondern "eine Nummer" größer. Ich fand es merkwürdig von den Bahndammresten kein Schottersteinchen mehr zu entdecken.
Haben die "auf Sand" gebaut oder tatsächlich jeden Krümel nach dem Abbau mitgenommen?
 
Gab es da nicht auch ein Heft über diese Rübenbahn oder war das eine andere Rübenbahn?

Das ist das Heft 3, aber es geht um die Tessiner Schmalspurbahn (750mm Spurweite). Das Heft ist inhaltlich recht dünn. Lothar Schultz und seinem Co-Autor lagen vermutlich wenige zugängliche Quellen vor. Von Bildmaterial ganz zu schweigen. So taucht in den beiden mir vorliegenden Auflagen ein Fehler bei den Fahrzeugen auf, der heute auch noch bei Wikipedia zu finden ist. Es wird von einer V10C geschrieben. Wenn man die heutigen Quellen auswertet, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Es handelte sich um eine Ns3. Sie existiert auch noch und zieht als Kö0454 bei der Waldeisenbahn Muskau die Züge. Die bis 1963 existierende Tessiner Schmalspurbahn lässt sich heute am besten mit dem Fahrrad erkunden. Es sind zwei Routen (Nord bzw. Süd) ab Tessin ausgeschildert. Beide jeweils so um die 40km lang.
 
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