• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Modelldruck und andere Dinge

Butzler

Foriker
Beiträge
1.131
Reaktionen
773 18
Ort
TARIFA / Berlin
so ich hab mal einige Dinge auf dem Herzen als da wären:

wie hat BTTB damals eigentlich die Modelle bedruckt, also mit welchen Verfahren?

Tampondruck (TD) gabs damals ja noch nicht. Da ja die Geräte gar nicht mehr so teuer sind (gebraucht,einfarbig wechsel) hab ich mir so gedacht ich kauf mir mal so ein Gerät.Platz hab ich genug. Hat jemand von euch Erfahrungen damit, bzw. wer bedruckt von euch seine Modelle mittels TD?
Ich will auch die Klischees selbst ätzen , ist ja nicht so schwer.
Zum Test hab ich mal 1 Tag in einer Druckerei geholfen (umsonst!) Feuerzeuge zu bedrucken, das ging ganz fix.
Durch das Board hab ich viele Anregungen und Erfahrungen zum Thema ätzen sammeln können, hab ja früher selbst Platinen erstellt, dafür Dank an alle die hier Ihre Erfahrungen gepostet haben.

Und zum Schluss: wo bekomme ich so eine Dach-Hupe für die BR130 BTTB her (so ca. 10 Stück)?

So ,das wars fürs erste, man bin ich wieder aufgeregt.:braue:

Euer Butzler
 
...Da ja die Geräte gar nicht mehr so teuer sind (gebraucht,einfarbig wechsel) hab ich mir so gedacht ich kauf mir mal so ein Gerät.Platz hab ich genug.

Sehr interessanter Ansatz und sicher eine geniale Sache. Nur frage ich mich: Wieviele Modelle willst Du bedrucken, das sich die Anschaffung lohnt? Tut es für einzelne Modelle nicht auch das Decalverfahren?

Was kostet denn sowas wirklich? Du schreibst von nicht teuer...was ist das als Betrag?

Hat jemand von euch Erfahrungen damit, bzw. wer bedruckt von euch seine Modelle mittels TD?

Ich bin ja nun eines der TT-Board-Urgesteine hier, einen privat TD-druckenden Modellbauer habe ich aber hier noch nicht gesehen. Du wirst wohl ein Exot bleiben. Die Kleinserienhersteller haben dagegen alle solche Maschinen.

Und zum Schluss: wo bekomme ich so eine Dach-Hupe für die BR130 BTTB her (so ca. 10 Stück)?

Als Suchanfrage im neuen TT-Markt hast Du die besten Chancen.
 
@Torsten:
Tampondruckmaschinen gibt es in der Bucht. Solche für Handbetrieb werden dort ab 250€ angeboten.

@Butzler:
Das Ätzen von Klischees ist anscheinend nicht so trivial, wie man meinen könnte. Habe das neulich zum TdoT bei Herrn Lorenz nur so am Rande mitbekommen, vielleicht kann einer etwas dazu sagen, der unmittelbar dabei stand.

Andi
 
Hi Torsten,
na Decals sind halt "nur" Decals und die ganze Sache ist ziemlich fummelig. Außerdem dauert es mir zulange.
Eine gebrauchte gute TD Maschine liegt je nach Ausstattung zwischen 1T€ bis 3T€, ich würde so 1.5oo ausgeben. Der Typ in der Druckerei war sehr freundlich und hat mir ein paar Tips gegeben.

Anschaffungskosten bzw. Refinanzierung sind eher nebensächlich, ist ja ein Hobby, soll auch so bleiben.
Aber man kann damit schon sehr spezielle und einzigartige Modelle bauen.

Vielleicht haben dann ja auch manche von euch Interesse mal was bedrucken zu lassen.

Was mich so fasziniert ist ja die Tatsache auch Rundungen und Unebenheiten sauber zu bedrucken.

@Andi,
na die manuellen TD meine ich nicht, soll schon wenigstens ein Halbautomat sein (autom. Farbfüller usw.). Die Klischees sind schon der Brüller, da ist sehr genaues Arbeiten angesagt. Ich werde demnächst nochmal in der Druckerei vorbei schauen und mir das mal ganz genau zeigen lassen.
Übrigens hab ich ein Feuerzeug geschenkt bekommen, welches ich selbst bedruckt habe. Stell ich mal ein.
 
wie sieht es denn bei diesem Bedruckungssystem mit Individualität aus?
Kann man immer wieder verschiedene Dinge bedrucken, oder bin ich hier komplett auf dem Holzweg? Habe davon nämlich leider keine Ahnung, aber möglich Modelle dafür.
 
@Brutzler
Dann weiß ich jetzt wo ich meine Wagen bedrucken lassen kann, deine Maschine soll ja ausgelastet sein. :keks:
 
so ich hab mal einige Dinge auf dem Herzen als da wären:

wie hat BTTB damals eigentlich die Modelle bedruckt, also mit welchen Verfahren?

Tampondruck (TD) gabs damals ja noch nicht.
Euer Butzler

Hallo,

kleiner Exkurs durch die Geschichte: Auch BTTB hat seine Modelle schon im Tampondruckverfahren dekoriert. Auch wenn es damals keine Silikontampons waren (Es wurde Druckgelantine verwendet. Die war zwar billig und konnte wieder aufgearbeitet werden, war aber nicht so stabil und hatte daher bei Gravuren Probleme.) und als Farbe eine Siebdruckfarbe herhalten mußte. Auch die Klischees waren aus geläppten Stahl. Daher konnte man nicht jeden Tag eine neue Loknummer drucken. Die "Druckmaschinen" waren meist handbetrieben.

Das Tampondruckverfahren wurde für Modellbahnen schon seit Mitte der sechziger Jahre verwendet. Man hat das Verfahren von der Herstellung der Zifferblätter von Uhren übernommen. Und die Uhrenindustrie war in der DDR ja nicht schlecht entwickelt.

Beste Grüße
Winfried
 
Hallo ihr Lieben,

könnte man bei den Modellen nicht einfach mal dieses "Stamping" anwenden?

Ich meine, so etwa:

Die Gravur mit Farbe (Revell, Elita?) einstreichen,
dann mit Ceranschaber abziehen, auf Gummistempel auftragen und
zuletzt an Waggon anbringen.

Ich denke mal so an meine zwei selbstgebauten Schüttgutwaggons.
 
Fang einfach mal an und berichte.
 
Die Gravur mit Farbe (Revell, Elita?) einstreichen,
dann mit Ceranschaber abziehen, auf Gummistempel auftragen und
zuletzt an Waggon anbringen.


Da gibts "nur" nen Schönheitsfehler : Wie tief ist die Gravur und wieviel Farbe kommt dann somit auf den Gummistempel ? Wenn das zuviel ist wird die Farbe beim aufdrücken des Stempels auf das Modell einfach nur breitgedrückt .
 
@ Danke erstmal für die zahlreichen Antworten, also Gravur geht nicht aus den Gründen die TOBI05 anführte. Für die Farbe muss ein Klischee erstellt werden welches nach Ätzung max. 0,1-0,3 mm Tiefe haben darf, sonst ist zu viel Farbe am Silikontampon und das ganze verschmiert.
Ich bin in ca 14 Tagen wieder in der Druckerei und danach werde ich mal entscheiden welches Modell in Frage kommt. Problematisch sind kleine (ältere) Maschinen da die Klischeegröße meist nur 100mmx100mm beträgt.

@Winfried
danke für die Infos, weißt Du evtl. auch ob eine Seite immer mit einem Stempel bedruckt wurde oder wurden mehrere Stempel pro Seite, (zb. erst Loknummer, dann Deutsche Reichsbahn,dann Führerhaus usw.,folglich mehrere Arbeitsgänge) benutzt,wobei die Lage des Modells nicht verändert wurde, also einmaliges ausrichten?

Grüße
Butzler
 
Ich meine ja auch, dass die Druckform nicht so tief sein soll.

Ich hatte mal, als sich meine Frau ihre Fingernägel ( bitte nicht wieder verwässern, oder hops nehmen ) designen ließ, der Nageldesignerin mal beim Arbeiten zugeschaut. Sie wendete auch dieses Stamping an. Sie hatte auch solche Motivschablonen, oder-Gravuren, in denen sie Farbe mit Nagellack einstrich, mit Ceranschaber abzog uind die Fingernägel bestempelte. Es war auch sehr interessant, und daher kam mir diese Idee, die Waggons so zu beschriften.

So´n Gummistempel läßt sich bestimmt auftreiben, aber wer stellt diese Druckformen nun her? Oder wie kann man solches herstellen??
 
@Winfried
danke für die Infos, weißt Du evtl. auch ob eine Seite immer mit einem Stempel bedruckt wurde oder wurden mehrere Stempel pro Seite, (zb. erst Loknummer, dann Deutsche Reichsbahn,dann Führerhaus usw.,folglich mehrere Arbeitsgänge) benutzt,wobei die Lage des Modells nicht verändert wurde, also einmaliges ausrichten?

Grüße
Butzler

Hallo,

die Zahl der Arbeitsgänge richtete sich nach der Zahl der Farben und / oder nach der Größe des Fahrzeuges. Mehrfarbdruckmaschinen gab es für die Spielzeugindustrie bis 1990 nicht. Wie ich schon schrieb, waren es meist einfache, handbetätigte Druckvorrichtungen. Da wurde dann auch mehrmals aufgesteckt und ausgerichtet. Blech- und Kunststoffklischees kamen zusammen mit einfachen und Mehrfarbdruckmaschinen erst nach der Wende. Diese Farbsysteme arbeiteten alle mit Silikontampons.

Beste Grüße
Winfried
 
Also für mich kommt zunächst nur eine einfache TD-Maschine in Frage, die Mehrfarbmischsysteme sind mir noch zu teuer. Allerdings kann man auch mit der Einfarbmaschine unterschiedliche Farben drucken, man muss halt nur mehrere Klischees ,Tampons und Farben nutzen. Das ist natürlich ein Mehraufwand.
Die Klischeeherstellung erfolgt durch anätzen nur ca 0,15-0,18 mm tief. Das genau ist der Knackpunkt diese Tiefe beim ätzen zu treffen, tiefer = mehr Farbe = verschmieren , nicht tief genug= zu wenig Farbe = zu kontrastarmer , dünner Druck.
Professionelle Klischeeherstellung liegt bei ca 80 - 200 Euro pro Stück.Also wenn eine Lok so etwa 5-6 Drucke bekommt, kann das bei Einzelmodellen ganz schön teuer werden.


Anbei mal das Feuerzeug.

Grüße
Butzler
 

Anhänge

  • k-P1010014.JPG
    k-P1010014.JPG
    36,6 KB · Aufrufe: 95
Also bei meiner Ätzfirma ist das einstellen der Tiefe kein Problem. Dort kann ich genau angeben wieviel Prozent von jeder Seite des Blechs weggeätzt werden soll. Ich nutze das zwar nie, aber ich könnte angeben ob die Tiefenverteilung Ober-/Unterseite zB. 30:70 sein soll.

Bei o.g. Bsp. würde bei einem 0,2mm Blech von einer Seite 0,06mm tief und von der 2. Seite 0,14mm tief in das Blech geätzt werden.

Erreicht wird das ganze meines Wissens durch die Einstellung der Sprühnebeldichte in der Sprühätzanlage.
 
...Die Klischeeherstellung erfolgt durch anätzen nur ca 0,15-0,18 mm tief. Das genau ist der Knackpunkt diese Tiefe beim zu treffen,...

Frage doch mal unsere Ätzexperten hier im Board. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man durch einseitiges Anätzen von Messing oder Neusilber die halbe Materialstärke entfernen. Nimmst Du also 0,3mm Neusilber, bleibt nach dem Anätzen eine Gravur von 0,15mm...das müßte man halt testen. die Kosten sind überschaubar - rede mal mit Grischan, der ist doch hier der Experte schlechthin.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ grischan , genau so eine ätzung (Sprühätzung mit automatischer Tiefenvorgabe) braucht man für Klischees. Wenns soweit ist würde ich mich (wenn du nichts dagegen hast) nochmal bei dir melden.

@Jan
um einen preislichen Vorteil gegenüber Decals geht es doch gar nicht, der Preis ist mir ziemlich wurscht, ich will nur ein qualitativ hochwertig bedrucktes Modell welches es nicht zu kaufen gibt!:fasziniert:

Decals benutze ich auch , ist auch ganz ok. aber eben nicht high end.

Grüße
Butzler
 
Decals benutze ich auch , ist auch ganz ok. aber eben nicht high end.
Das hängt von der Qualität der Decals und der Verarbeitung ab. Gute Decals sind bei richtiger Verarbeitung:
Glanzlack
Decal
Weichmacher
Glanzlack
Versiegelung im gewünschten Glanzgrad
nicht von einem Druck zu unterscheiden.
 
Ich habe mir (natürlich aus beruflichen Gründen) schon auf div. Fachmessen Informationen über Tampondruck und Maschinen verschafft; ich halte die Vorstellung von Butzler "einfach mal so´ne Maschine zu kaufen und dann losdrucken" vorsichtig ausgedrückt für sehr waghalsig.
Für die entstehenden Kosten kann man sich locker seine Modelle in einer professionellen Druckerei anfertigen lassen.

Offensichtlich werden hier die Folgekosten völlig vergessen: die Anfertigung eines Stahlklischees ist ziemlich teuer, daher werden für einfache Drucke in geringer Stückzahl auch Kunststoffklischees verwendet.
Die Ätztiefe von 0,15 mm ist übrigens nicht "nur" sondern für Druckklischees "sehr" tief, damit kann man vielleicht Feuerzeuge bedrucken aber keine Modellbahnfahrzeuge.
Für die feinen Anschriften wie Rev.-Daten und Gewichte sind die Klischees nur hundertstel mm ausgeätzt (In meinen Unterlagen steht 15 bis 30 Mikrometer (also 0,015 mm !!)
Daher müssen die Klischees sehr stabil und v. a. absolute ebenflächig sein, damit der Rakel die Farbe 100%-ig abziehen kann (sonst ist der Druck und das Modellteil "im Eimer".
Zur Selbstherstellung sind eigentlich nur Kunststoff-Klischees geeignet (diese sind bereits mit einer "Druckschicht" von 0,025 mm überzogen, aus der das Druckbild entwickelt und ausgewaschen wird). Wenn ich mich recht erinnere war dafür von Größenordnung 100,- DM die Rede (bitte nicht schlagen wenn das nicht ganz stimmt).
Stahlklischees können eigentlich nur von professionell ausgerüsteten Firmen angefertigt werden, da diese aus speziellem abriebfesten Stahl bestehen und nur mit entsprechenden Maschinen bearbeitet werden können.
Eine weitere nicht zu unterschätzende Aufwendung ist die passgenaue Einrichtung der Maschine, damit der Druck dann auch gleichmäßig dick, an der richtigen Stelle und gerade wird.
Hier sollte man doch erstmal mit kleinen Druckflächen (max 40x 60 mm) anfangen.Für einen einwandfreien Druck über 100x100 mm ist sicher schon einige Erfahrung beim Einrichten der Maschine nötig.

Alternativ zu Decals sind auch Anreibe-Beschriftungen gut verwendbar. nach dem Aufreiben ist die Farbe nahezu "druckecht" und sehr Griffest, und meine Druckerei kann diese bis ca. 0,35 mm Schrifthöhe herstellen (sollte für TT eigentlich ausreichen).
 
@JAN

Gute Decals sind bei richtiger Verarbeitung:
Glanzlack
Decal
Weichmacher
Glanzlack
Versiegelung im gewünschten Glanzgrad
nicht von einem Druck zu unterscheiden.

glaub ich dir nicht

@KUSWA
das stimmt , so einfach losdrucken geht nicht. So soll es auch gar nicht sein , vielmehr will ich mich mit der Materie TD intensiver befassen. Dazu zählt auch ausprobieren und testen und aus Mißerfolgen Konsequenzen ziehen. Und das ist ohne Maschine schwierig.
Mit den Kunststoffklischees habe ich noch gar keine Erfahrungen gesammelt, werde jedoch in etwa 14 Tagen in einer Druckerei alle Arbeitsschritte diesbezüglich durchgehen.

Um nochmals Missverständnissen vorzubeugen,
ich will keine Modelle gewerbsmäßig produzieren oder eine Druckerei aufmachen, ich will lediglich die Thematik verstehen und anwenden können. Und daher möchte ich nicht solche Drucke als Auftragsarbeit an Firmen vergeben. Es soll ein Hobby bleiben.
Die Finanzen/Folgekosten sind daher eher zweitrangig (andere kaufen sich halt teure Autos, ich hab eben nur einen 15 Jahre alten Golf) und investiere eben gern in solche verückten Dinge.

Grüße
Butzler
 
Zurück
Oben