Sind die Buchstaben von "Verlag Ullstein" beim Original eigentlich erhaben?
Ja, das waren sie. Es gibt Bildbeweise dafür. Beide Exemplare hatten diese, aber das machte die beiden Fehlkonstruktionen auch nicht mehr schlechter. Die "Stromlinien"-Vorstellungen des Konstrukteurs Rumpler waren ohnehin veraltet, da spielten erhabene Schriftzüge als aerodynamische Streuselkuchen auch keine Rolle mehr.
Rumpler wurde in erster Linie bekannt, weil er mit der Rumpler-Taube vor dem ersten Weltkrieg ein sehr sicheres und flugstabiles Flugzeug verkaufte. Tatsächlich war das aber eine nicht lizensierte Raubkopie der "Taube" des österreichischen Konstrukteurs Etrich. Es gab Rechtsstreite und Etrich verzichtete letztlich auf sein Copyright. Der Erste Weltkrieg und die Entwicklung setzten andere Prioritäten. Rumpler war zudem auch nicht der einzige Hersteller, der Etrichs erfolgreiche „Taube“ kopierte.
Während des ersten Weltkriegs konstruierte Rumpler weitere Flugzeuge, die aber fast alle nicht erfolgreich waren und selbst die erfolgreichen, nie die Einsatzverbände erreichten und als Schulflugzeuge endeten.
Rumpler versuchte sich zwischen den Kriegen als alles Mögliche, blieb aber als Konstrukteur erfolglos. Sein
Stromlinien-Personenwagen war genauso ein Misserfolg wie der hier gezeigte
Stromlinien-LKW. Beide Exemplare des LKW überlebten den Krieg nicht, waren aber auch vorher kein Erfolg. Der Frontantrieb bewährte sich nicht, die LKW waren schwer zu steuern und ihre Straßenlage schlecht, zudem hatten sie große Wendekreise. Die Konstruktion war sehr störanfällig.