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Kritik zur 118 203 von Tillig - Diskussion (u.a. Lichttrennung)

H-Transport

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Monnem
Der Bericht befindet sich auch noch einmal bei den Testberichten - hier können Eure Gedanken zu der Lok (und auch wirklich nur dazu) mit angebracht werden.


Wenn nicht gar DIE Neuheit aus dem 2005er Neuheitenprospekt, so fand die 118 203 mit Kanzel doch schnell den Weg in die Herzen der TT-Freunde. Nun ist die Lok schon seit kurzem erhältlich und die Zeit ist reif, ein paar Worte zur Lok zu verlieren.

Die ersten Modelle der Baureihe 118 von Tillig sind mittlerweile seit fast 8 Jahren verfügbar. Es machen sich deshalb schon einige Alterserscheinungen breit, die aber noch keinen Grund zur Sorge bieten. Der Antrieb erfolgt von einem dreipoligen Motor mit zwei großen Schwungmassen auf Kardanwellen und Stirnräder auf vier von sechs Achsen, wobei zwei diagonale Haftreifen die Traktion erhöhen. Wegen des Motors und der fehlenden Zwischenuntersetzung könnten die Fahreigenschaften mittlerweile etwas besser sein, allerdings läuft der Antrieb sehr ruhig und trotzdem geschmeidig. Geölt wurde auch wieder! Über Allachsantrieb vs. Haftreifen kann man geteilter Meinung sein, die Stromabnahme funktioniert jedenfalls zuverlässig, auch wenn die Mittelachsen nur blockieren. Auch eine Steckschnittstelle zum einfachen Decodereinbau hat man mittlerweile nicht nur diesem Fahrzeug spendiert.

Das Gehäuse des "Starfighters" wurde kurz nach Erscheinen der 118er als V180 131 (vierachsig) aufgelegt, die mir zum Vergleich auch zur Verfügung stand.
Sofort fallen die filigranen und sehr sauber bedruckten Führerstandsfenster auf, die der Lok ihr charakteristisches Äußeres geben. Auch die seitlichen Führerstandsfenster und Lüfter sind sauber eingesetzt und farblich ohne Tadel.
Das Dach und die Lüfterschrägen sind per Schablone lackiert und vom Farbauftrag gleichmäßig und ohne Staubeinschlüsse. Leider ist die Trennkante an der Front in der Schräge krumm, schief und mit Ecken, während das Vorbild eine gerade Linienführung und einen Knick an der Frontkante aufwies, damit die Trennkante an der Front gerade unter den Fenstern verläuft. Es hat etwas den Anschein von Lustlosigkeit im Schablonenbau.
Gleiches gilt auch für den aufgedruckten Zierstreifen. Während bei der V180 131 die Streifen ohne Absatz, vollkommen deckend und ohne sichtbare Trennstellen der Druckstempel die Lok umfassen, so sieht man die Trennstellen beim aktuellen Modell deutlichst auch aus weiterer Entfernung, dass der Streifen nicht richtig deckt und an den Ecken an der Front überlappt wird. Auf Kanten, wie Lüftergittern schaut die rote Kastenfarbe komplett durch und auf Flächen macht man einen Schimmer aus, zumal das Dach mittels Schablone beige spritzlackiert wurde.
Meinem Kenntnisstand nach schätze ich ein, dass man davon abgekommen ist, den Streifen zwecks besserer Resultate doppelt aufzudrucken, wie dies z.B. bei Gützold mit besten Resultaten erfolgt. Dafür habe ich kein Verständnis, das Resultat ist für mich ein großer Rückschritt. Das ist zwar nicht die erste Lok, bei der dies auffällt, aber ich möchte es so einmal deutlich gesagt haben.

Die Form weißt gegenüber den Vorbild ohnehin viele Mängel auf, die auch schon die V180 131 hat:
Falsche Form der Führerstandstüren (Vorbild eckig)
Frontlampen schließen fälschlicherweise bündig mit Lokkasten ab.
stark vereinfachte Front - fehlenden Scheibenwischernischen, Griffstangen, Lüftergitter sowie einfaches drittes Spitzenlicht ohne Glaseinsatz oder farbliche Auslegung

Wenigstens liegen Frontgriffe zur individuellen Selbstgestaltung in Eigenregie bei!

Die Bedruckung von Lokschildern, Anschriften und Lampenringen gibt keinen Grund zur Kritik. Leider druckt man noch immer die Aluzierleiste am Lokkasten nicht auf - warum?

Ein weiteres Warum tut sich mir bei der Beleuchtung auf. Die 118 B'B' hat gegenüber der C'C' im Modell im Inneren aus Antriebsgründen eine weiter nach vorn gesetzte Lichtleiterplatte. Demzufolge sind die Lichtleiter der normalen 118er B'B' ohne GKF-Kanzel deswegen kürzer. Beim Modell der 118 203 sind diese aber auch so kurz wie bei der B'B' - man hat sich anderen Teile bei der sechsachsigen 118 Kanzel also mehr oder minder geschenkt, was zu folgendem Resultat führt: Die LED's erreichen ohne Abschirmung alle Lichtleiter (da eben zu kurz), was ein Fünflicht-Spitzen- und Schlußsignal zur Folge hat. Dafür habe ich ebenfalls kein Verständnis.
Nebenerfolg: Die Abschirmung zum Führerstand ist ebenfalls von der B'B' - im gut einsehbaren Führerstand ragt eine hellgraue Plastikecke herein, die dort gar nicht sein müsste.

Wenigstens unter der Gürtellinie kommt mehr Freude auf. Wie bei anderen 118 C'C' sind die Drehgestellblenden selbst zweiteilig und besitzen zudem Anbauteile, was in Verbindung mit tiefem Sitz zur Rahmenblenden ein herrliches Bild gibt. Zwar konnte man sich noch immer nicht zur Lackierung der Plastikteile 'Drehgestell- und Rahmenblenden' entschließen, doch spendierte man der Lok brünierte Räder.

Stichwort Zurüstteile: Ganz am Anfang kamen bei allen Tillig-Loks, so auch der 118er Griffstangen aus Metall zum Einsatz. An den Führerstandsaufstiegen waren dahingehend die Befestigungen angespritzt imitiert. Bei den Griffstangen aus Kunststoff sind die Befestigungen auch imitiert, als am Ende doppelt vorhanden, womit die Griffstange zu weit vom Lokkasten absteht. Es hat sich bei mir entgegen der Betriebsanleitung bewährt, die Löcher durchzubohren und die Griffstangen mittels Plastikkleber von hinten zu fixieren. Durch das Aufbohren klebt man nicht auf den Lack und durch das Einbringen des Klebers von hinten besteht auch nicht die Gefahr von Klebeflecken.

Die Lok wird in der bekannten Pappverpackung mit Styroporeinsatz geliefert, die der Lok auch zugerüstet gut Schutz bietet. Zurüstteile für die Pufferbohlen liegen auch bei. Die Betriebsanleitung informiert kurz über das Vorbild und gibt Hinweise zum Modellgebrauch. Auf der Rückseite sind die Einzelteile der Lok nebst Ersatzteilnummern ausführlich vorgestellt.


Mein persönliches Fazit fällt geteilt aus!
Auf der einen Seite hat man die Lok an mehreren Stellen zeitgemäß angepasst, bewährte Komponenten finden natürlich weiterhin ihren angestammten Platz.
Schier unverständlich sind aber deutliche Rückschritte insbesondere in der aus meiner Sicht gegenüber früheren Modellen nicht ganz so gelungenen Zierstreifen-Bedruckung sowie die sehr schlichte Beleuchtungslösung.

Hier sollte unbedingt nachgebessert werden, um den Modellbahnern auch weiterhin dem Preis angemessene Spitzenmodelle bieten zu können, auch wenn die Auslieferung aller Neuheiten so vielleicht etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Sonst ist das Neuheitenfeuerwerk schneller als erwünscht abgebrannt.
geschrieben von

Daniel
 
Du, Du hast , Du hast, Du hast Recht !
 
Glückwunsch Daniel,

guter Test, schön geschrieben, sachlich begründete Kritik! Klasse Leistung, nach der sich jeder sein eigenes Bild machen kann von der Lok. Achja, Bilder??? Die hat der Daniel scheinbar noch vergessen...

Freundschaft!
F.O.
 
Respekt!

Top Rezension, Daniel, vor allem, daß du dir die Mühe gemacht hast, deine Beobachtungen und Meinung so ausführlich hier ins Board zu tasten. Respekt und Zustimmung!

Gruß,
 
118 203

Hi Daniel,
auch von mir - Respekt - saubere Arbeit.

Noch paar Bemerkungen von mir:
* Meine erste 118 203 ging zurück - Kratzer am Gehäuse und vor allem - es rastete auf einer Seite nicht ein - auch "Drehen" des Gehäuses ohne Erfolg. Mittlerweile weiß ich, dass das kein Einzelfall ist und nicht auf das Vollsichtkanzel-Modell beschränkt ist.
* Der Zierstreifen ist echt ein Problem - auch bei meinem "Ersatzmodell" - ich kann damit leben - perfekt - nein !!!
* Einer meiner Modellbahnfreunde stellte an seinem bestellten Modell schiefsitzende Düsengitter und verzogene Gehäuse fest - bei seinem Händler fand er kein brauchbares Modell.

Ich bin froh, dass es mir mittlerweile gelungen ist, ein befriedigendes Modell (wohlgemerkt kein Top-Modell) mein eigen zu nennen, aber toll ist das nicht ...

Ja und die Beleuchtung - 5-Licht-Spitzen und 4-Licht-Schluß-Beleuchtung - auch bei mir - soll ich Sch... eintippen oder findet sich jemand, der sagt, ja wenn Tillig das so gebaut hat, dann waren die Orginale auch so ... ?

Für mich war die 118 203 das Highlight des Jahres 2005, ich hab' mich wahnsinnig drauf gefreut, mein Grenzbahnhof "Grenzbach" in der Oberlausitz sollte seine Zittauer Starlok haben ...


Gruß aus Markranstädt
FD851
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Daniel, Deine Beschreibung + Test ist gut! Allerdings habe ich das Durchleuchten der Front/Schlußbeleuchtung nun bereits bei verschiedenen Modellen gesehen, u.a. anderem auch bei Roco's BR 132 und 142 sowie bei der Spielemax 118... meint Ralf
 
Es ist auch völlig korrekt es zu erwähnen, das Durchleuchten, denn ich empfinde es als Mangel, sogar recht erheblich! ...meint Ralf
 
klasse Bericht

Moin,

danke für den ausführlichen Testbericht, eigentlich hatte ich auch ein Auge auf die Lok geworfen, sie sieht auf dem ersten Blick auch gut aus. Aber nach dem Bericht werde ich wohl das Stück bei meinem Händler erst einmal ganz genau unter die Lupe nehmen. bevor ich mich möglicherweise durchringe, das Teil mein Eigen zu nennen.
Ansonsten wird das Geld für die nächste Lok gespart, da gibt es ja noch einiges zu kaufen.

Grüße aus Gera von Matthias
 
Testbericht

Der nicht deckende Zierstreifen fällt auch leider sofort auf. Das müßte seiten Tillig
abgestellt werden. Ein persönliches Manko an der Lok habe ich auch noch:
die VESM - Variante wäre mir lieber gewesen. Aber das läßt sich ja noch ändern.

Viele Grüße
TT-Gerd
 
So aus der Ferne sieht der Zierstreifen doch nicht schlecht aus. Kannst du die Problemstellen noch ein wenig zoomen?

Danke.
Tommy
 
Ich habe mal eine wohl ziemlich dumme Frage. :nixweiss:
Ist die 118-203 die umgespritzte blaue V180-203 :machaugen :machaugen :machaugen :machaugen :machaugen

Dann wäre es ja total dumm beide Modelle ins BW zu stellen
 
Hi!

Wieder mal ein super Testbericht Daniel!
Ja, das mit dem Zierstreifen ist schon bei mehreren Loks aufgefallen. Auch meine Spielemax BR 118 070-2 hat das Problem. Dass es auch anders geht, hat die V 240 001 gezeigt, die ein Boardler zum letzten Stammtisch mit hatte. Meine blaue V 180 203 hat dieses Manko auch nicht. Würde mich nur mal interessieren, ob die ganze Serie so ist oder ob die Druckqualität mit der Anzahl der gefertigten Modelle nachlässt?

MfG JPP
 
Hallo,

leider kann ich die mangelnde Qualität des Zierstreifens und das sehr störende Fünflicht-Spitzen- und Schlußsignal bestätigen. Damit wird das ansonsten gut gelungende Modell unnötigerwerweise abgewertet, schade.

MfG
 
Hallo,

nun habe ich mir das Teil 118 203-9 auch geleistet > leider aber hat es die gleichen Mängel, die meine Vorredner schon erwähnten. Mich würde nur mal interressieren, ob
Art.-Nr.02656 Diesellok V 200 Epoche III der DR oder
Art.-Nr.02660 Diesellok V 180 Epoche III der DR
ebenfalls diese miese 5-fach Beleuchtung aufweist ? Hat jemand dieses Modell, oder gibt es dazu eine Erkenntnis ? Ich habe jedenfalls mal das Gehäuse meiner 6-achser danebengelegt , wobei eindeutig sichtbar ist, das die Lichtleiter um das Verlängerungs/Isolierstück bei der 118 203-9 gekürtzt wurden - Pfusch oder Kostenersparnis ?

Gruß
 
...danke für die geistreiche Antwort ....
 
118 203

@ LiwiTT,
ich hab' da drauf ne' ganz einfache Antwort: Ich hatte sie vorbestellt. Außerdem war für mich (meine Anlage ist nach Oberlausitzer Motiven) die 118 203 D I E Neuheit 2005. 118 203 war nunmal die wohl bekannteste Zittauer 118, über 25 ausschließlich in Zittau zu hause. Für mich war das genauso wie für einen, der in Oberammengau wohnt und ne' E69 angekündigt wird.
Eines hat Tillig aber damit erreicht - die Zeit der Vorbestellung ist für mich erstmal vorbei.

Gruß
FD851
 
LiwiTT schrieb:
Aber warum kauft denn noch jemand das Modell, wenn die Mängel schon bekannt sind?

Thomas
Ich hatte die Lok auch vorbestellt, wie übrigens auch die Ferkeltaxe. Werde aber demnächst auch zurückhaltener sein!

MfG
 
Wieso?

Vorteile des Vorbestellens sind doch schließlich niedrigere Preise. Wer will darauf schon verzichten? Und wenn ein Modell wirklich einen Mangel hat kann es doch zurückgeben.

Desweiteren helfen Tillig die Vorbestellzahlen Produktionsmengen einzuschätzen bzw. die Zahlen entscheiden sogar darüber, ob und wenn wie Modelle wirklich erscheinen.

Freundschaft!
F.O.
 
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