Hochspannungsleitungen

[Johannes]

Auch auf der Modellbahn sieht der kundige Seher öfters die Nachbildung von Mittelspannungsleitungen (10 bis 30 kV). Wobei 30 KV historisch gewachsen ist und meist nur noch 10 oder 20 kV Masten vorhanden sind. Der örtliche Verteilnetzbetreiber z. B. SachsenNetz oder Mitnetz hat noch 110 kV Hochspannungsleitungen von UW zu UW. Der Übertragungsnetzbetreiber z. B. 50Hz (entspricht dem Versorgungsgebiet der ehem. DDR) hat nur noch die 380 kV Ebene (es gab mal noch die 220 kV Ebene) vom Kraftwerk bis zu einem UW-indem auf die 110 kV Ebene heruntergespannt wird.

Auf der 380 kV Trasse vom Kraftwerk Boxberg bis zum UW bei Großenhain werden einige Masten getauscht. Die Auswahl der zu tauschenden Masten ist wohl nach einem bestimmten Auswahlprogramm (Simulation von kritischen Stützpunkten erfolgt).

Der Tausch eines 380 kV Mastes dauert ca. 2 Tage bei guten Wetter und es werden um die 7 Krane benötigt. Anbei ein paar Fotos zum Ablauf.

Johannes

 

[TTDanielTT]

Sehr interessant, habe ich noch nie so gesehen. Ist ja ein richtig Kranballett

Dankeschön für‘s zeigen.

 

[V100-Fan]

Spannendes Thema, aber würdest du uns bitte verraten, woher du die Information hast, dass es bei 50Hertz nur noch die 380 kV Spannungsebene gibt? Die 220 kV Spannungsebene gibt es nach wie vor. Die Stromkreislänge (Freileitung) der Spannungsebene 220 kV beträgt laut Internetseite von 50Hertz 2370 km. Demgegenüber stehen 7480 km 380 kV Freileitung.

 

[Per]

Wie wird die Versorgung aufrecht erhalten? Eine Leitung außen rum zu legen geht ja bestimmt nicht so einfach.

 

[TTDanielTT]

Ich vermute dieser Leitungsabschnitt ist abgeschaltet und wird über eine andere Verbindung wieder eingespeist. Der Vorteil des „Spinnennetzes“ Bzw. Stromnetzes in Deutschland.
So wie die Freileitungen dort hängen, ist es sicherlich zu gefährlich, diese unter Spannung zu halten.

Die Monteure sparen durch diese Variante, das kappen der Leistungen, das herablassen der Leitungen und später die Montage und das zusammen stückeln der Leitungen.
Da durch ist der Masttausch schnell erledigt.
Das längst daran ist die Fundamentlegung, bis der Beton mit dem Mastanfang ausgehärtete ist.

Als die Neue Trasse, an der A20 Richtung Prenzlau gestellt wurde sind die Masten wie Pilze aus dem Boden gekommen.
Die wurden teilweise am Boden schon montiert und Segmentweise ( mehrere Teile zusammen) aufgesetzt.

 

[Johannes]

Im Zusammenhang mit dem Rückbau des Kraftwerkes Hagenwerder wurde auch davon gesprochen die 220 kV Ebene im Netzgebiet der 50 Hz zukünftig aufzugeben. Sicher ist der Rückbau schon vor vielen Monden passiert und was heute aktuell ist ist morgen schon wieder anders. Wahrscheinlich hat man den "Plan" geändert?!

Die UW wird nicht durch eine Stichleitung, sondern durch eine Ringleitung (380 kV) versorgt. Sonst würde man in Großenhain im Dunkeln sitzen.

Johannes

 

[segel]

Von meinem Balkon aus konnte ich das Wechseln eines hohen 380kV-Mast Beobachten. Ich bewundere den Mut der Monteure.