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Gleisbauarbeiter beim Vorbild

Rammsteinchen

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Wie die Überschrift es schon sagt habe ich eine oder mehrere Fragen zu den Gleisbauarbeitertrupps im realen Leben.

Mein Wissen dahingehend ist das früher (DDR) die Gleisbautrupps durch Sicherungsposten abgesichert wurden die einen "Fahrplan" hatten.Oder sie wurden peer Funk/Zuruf vom Stellwerk informiert.
Stimmt diese Annahme oder irre ich mich da?
Desweiteren wen sie einen Fahrplan hatten für den Streckenabschnitt der bebaut wurde gab es auch einen Umlaufplan für Güterzüge???Jetzt nur für die Sipos.

Wie wird das heute gehandhabt? Soweit ich weis beschäfftigt die Bahn fast nur noch Subunternehmen.

MFG
 
Hi!
Also für mich sieht es so aus, als wenn Sie weder Fahrplan noch Verbindung zum Stellwerk haben, sondern nur auf Sicht arbeiten.
Selbst dann merken Sie oft ziemlich spät, dass ein Zug kommt, weil Sie nicht aufpassen. Da hilft denn oft nur noch ein langer Pfiff!
 
Die DBAG Beschäftigt nicht nur Subunternehmen.

Der Sakra und der/die Sipo´s haben keine Farpläne auch wenn es sogenante Schlaue Sicherungsposten gibt und die Fahrpläne aus dem Netz laden so haben sie nur die von den Personenverkehr Güter und Sonder/Bedarfs züge haben bekanntlich einen eigenen Fahrplan, dieser ist in der Regel nicht im Netz zu finden.
Daher dürfen Sicherungsposten NICHT auf Fahrpläne verlassen Züge können Früher oder auch Später Fahren.

Der Sakra bekommt von der BÜZ einen Sicherungsplan mit allen nötigen Angaben bezüglich der auszuführenden Arbeiten, Geschwindigkeit der Zugfahrten, Arbeitszeit, Art und Anzahl der Versicherten/Maschinen, in welchen Bereich die Arbeiten statt finden (Bahnof,Freie Strecke,Kilometrierung).
Der Sakra fühlt anhand dieser Angaben den Sicherungsplan aus, wieviele Sipo´s (ein Sipo = 3 Versicherte wenn diese an einem Ort Arbeiten) Annäherrungsstrecke, Räumzeit, Festlegen der Austrittsseite und des Ro signal, welches Signalmittel (Typon, Mehrklangsignalhorn).

Das Melder- Warnerverfahren kann wenn es die BZS festlegt angewendet werden.

Der Sakra hat in Bereichen ohne Estw unter absprache mit dem FDL eine Schutzsperrung beantragen z.b. in schlecht einsehbaren Bögen, auf Brücken wenn kein Sicherheitsraum vorhanden ist

Ich hoffe das Dir diese Info´s weiterhelfen.

Nachtrag: leider gibts Sicherungsposten die NICHT wissen was sie für eine Verantwortung tragen.
 
Mein Wissen dahingehend ist das früher (DDR) die Gleisbautrupps durch Sicherungsposten abgesichert wurden die einen "Fahrplan" hatten.Oder sie wurden peer Funk/Zuruf vom Stellwerk informiert.
Stimmt diese Annahme oder irre ich mich da?
Desweiteren wen sie einen Fahrplan hatten für den Streckenabschnitt der bebaut wurde gab es auch einen Umlaufplan für Güterzüge???Jetzt nur für die Sipos.

Wie wird das heute gehandhabt? Soweit ich weis beschäfftigt die Bahn fast nur noch Subunternehmen.

MFG

Zu DDR-Zeiten arbeiten Sipos nur auf Sicht. Wenn die Sichtstrecke nicht ausreichte, dann gab es noch Zwischenposten. Fahrplan wäre sowieso Makulatur bei den vielen Sonder-/Bedarfszüge und das Güterzüge fast nie pünktlich waren.

Bei besonderen Verhältnissen gab es die sogenannte "Zugmelderotte" dann klingte sich der Sipo in die Zugmeldeleitung ein und war in die Zugmeldungen eingebunden.

Hauptlok
 
Abgesehen von den Verspätungen (habe mitbekommen das heutzutage jeder Desiro mit 5 min Verspätung gemeldet wird) geht es doch darum zu Wissen wieviel Züge überhaupt fahren sollen.
Mit Fahrplan meinte ich ja nicht "nach Fahrplan" gehen,das währe ja tödlich.

Auch bezweifle ich das der Sipo nicht weis was für eine enorme Verantwortung er trägt.Das kann ich nicht glauben!Auch wenn dieser Job inzwischen unterbezahlt ist (Subunternehmen ab7,50 €).
Ich möchte keinen Menschen auf mein Gewissen haben bloß weil ich unachtsam war.

Also gab es keine Fahrpläne,kein Sprechfunk,kein Pfiff vom Stellwerk?Auch nicht zu DDR -Zeiten?Alles nur auf Sicht.
Danke für den Einblick :)

MFG
 
Da ich bei meiner Zeit bei der Bahn auch ausgebildete Sicherungsaufsichtskraft (Sakra) war, möchte ich mal ein wenig meine Vorgehensweise (die mir gelehrt wurde) erzählen.
Nachdem man die Örtlichkeit, die auszuführenden Arbeiten und die Anzahl der zu "Überwachenden" Arbeiter mitgeteilt bekommen hat, macht man sich an die Planung der Baustellensicherung. Als erstes hat man aufgrund aller Daten, Richtlinien und Wertetabellen die Anzahl der Sipo's, die Aufstellorte, die Austrittsseite, die Räumzeiten und ggf. das einbinden in die Zugmeldeleitung festgelegt. Am Tag der Arbeiten wurde mit beiden FDL der nächsten Betriebsstellen alles notwendige besprochen und man wurde durch die FDL auf Besonderheiten im Fahrplan ( wie z.B. eine LÜ ) hingewiesen.
Nach aufstellen der Sipo's und der Sichtprobe, der Hörprobe und ggf. der Sprechprobe auf der Fz (Zugmeldeleitung) wurden die Arbeitskräfte auf der Baustelle eingewiesen und Belehrt, so das dann nach Meldung an die FDL, die Baustelle geöffnet wurde.
Nach Beenden der Arbeiten wurde die komplette Räumung der Baustelle und die Beendung der Bautätigkeit den FDL gemeldet damit der normale Betrieb weitergehen konnte.

Bitte nicht gleich jedes geschriebene Wort oder ein evtl. vergessenes mir vorhalten; schließlich ist es mittlerweile über 6 Jahre her wo ich diese Tätigkeit das letzte mal ausgeführt habe.
 
@KarsTTen : ich bin auch Sakra, da hast Du aber eine gute Baustelle bekommen, Ich hab nur Sicherungspläne bekommen mit dem Hinweis das auf dieser Strecke Lü-sendungen Verkehren können.

@Rammsteinchen : Die Bezahlung ist wirklich schlecht, aber ich habs leider selbst gesehen das es Sipo´s gibt die ans Gleis gehen und alles andere beobachten nur die Annäherungsstrecke nicht:ballwerf:

Ich hatte eine Schicht als Zaunbauer (Feste Absperrung) ein Sipo redete mit einem Versicherten über selbst gemachte Wurst der andere über das Wetter, mir blieb nur noch das Rausspringen aus dem Gefahrenbereich nach dem ich das Zp1 gehört habe und Schlimmste es waren die Eigenen Kolegen die unachtsam waren.
 
Die Arbeit der Sicherungsposten ist nicht hoch genug zu bewerten.
Bei der DR war die Sicherung der Arbeitsstellen wie vorher schon von Sakra, Hauptlok und KarsTTen beschrieben. Stundenlang gegen die Sonne zu starren um ja rechtzeitig den herannahenden Zug zu bemerken ist keine leichte Arbeit. Das Leben der Kollegen hängt davon ab.


Bild 1 Gleisumbau mit einem GVK. Auf beiden Nachbargleisen rollte der Verkehr. Der Sipo rechts in in der Weiche stehend war auf die Signale der Außenposten angewiesen um die Arbeiter direkt an der Baustelle mit den Rottenwarnsignalen zu warnen. So ein GVK macht auch einen erheblichen Lärm. Interessanterweise hatte damals nur der Sipo eine Schutzweste an. Heute undenkbar.

Mathias
 

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Um den Sipo zu einer erhöhten Aufmerksamkeit zu veranlassen, wurde auch mal "angedacht", ihn in das Gleis zu stellen und nicht daneben.
Was die tatsächliche Ausführung betrifft, habe ich auch schon zwei Personen im Gleis schrauben sehen - eine mit gelber und eine mit oranger Weste, die es beide noch geschafft haben...

MfG
 
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