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Getreidetransport vor dem Zeitalter der Tds

TorZurWelt

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60
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Regensburg
Hallo,

Im Moment bin ich auf der Suche nach Vorbildinfos zum Thema Getreidetransport & -umschlag vor der Zeit des Tds (also so ca. 1970). Zum Umschlag von Getreide auf die bekannten Tds/Tads findet man relativ viel (jedoch ist das nicht meine Epoche). Dagegen finde man nur sehr wenig Infos von vor 1970 und noch viel weniger Vorbildfotos. Die meisten Links enden beim Getreideumschlag auf die Binnenschifffahrt.

Ein Link (www.epoche2.de), der ganz hilfreich war, verweißt auf Selbstentladewagen, die die an den OOt erinnern bzw. umgebaute "Bromberg"-Wagen für den Getriedetransport. Da für mich nur der ländliche Transport von Getreide interessant ist, glaube ich kaum, dass die oben genannten Massengutwagen dafür nicht in Frage kommen.

Für den ländlichen Transport wären aus meiner Sicht folgende Transportmöglichkeiten denkbar:
1. Das Getreide wurde in Säcken in G-Wagen transportiert. (Wäre einfacher für den Umschlag Traktor/LKW -> Bahn)
2. Das Getreide wurde in O-Wagen transportiert und mit Planen abgedeckt.
3. Ich irre mich und es wurden ausschließlich die oben genannten Wagen genutzt.

Bisher habe ich noch keine Fotos gefunden. Vielleicht weiß der eine oder andere hier ja doch etwas mehr. (Besonders von Interesse wären Fotos aus der Zeit 1950-1969)

TZW
 
Getreide wurde in loser Schüttung in gedeckten Wagen transportiert. Durch die seitlichen Luken rein und zur Türe wieder raus. Die Türen wurden dazu mit beweglichen Vorsatzwänden geschlossen. Diese besaßen teilweise Entlastungschieber zum gezielten leeren. Ein Beispiel ist der von Tillig angebotene so genante Gl 12, eigendlich ein Glx.
Es gab/gibt speziell bei den Bahnen des Ostblocks besonders für den Getreidetransport ertüchtigte G-Wagen, diese besitzen Dachluken und Entlastungsschieber in den Türen zum entladen.
Beispiel der Gags von Tillig, der CSD-Gbgs-UBS von Ingo Schwaetzer.
 
Ich würd mal vermuten das es in den 60igern überall die Mühlen noch vor Ort gab und das Getreide gleich verarbeitet wurde, dann das Mehl in Säcken weiter transportiert wurde. Später wurde dann alles zentralisiert und macht sich dann Gedanken über den Eisenbahntransport und erfand dann die Tds.
 
Getreidetransporte wurden wohl ab 1931 mit den KKt27 absolviert, denn es gab damals schon zentralisierte Getreidemühlen bzw. auch entsprechende Lagerbehältnisse. Im Dresdener Umland gibt es dazu heute noch Bauwerke aus dieser Zeit. Der Niedergang der Windmühlen ging schon vor 1900 los und damit auch das Mahlen von Getreide auf dem Lande.

Die Frage läßt offen, ob das Gebiet der DR-Ost der DB-West gemeint ist. Zur Sachlage bei der DB kann man sich bei Carstens Teil 2 Güterwagen informieren. Bei der DR wurden gedeckte GW der Gattung Glx, GGr und GGx für den Transport benutzt. Inhaltlich: siehe die Ausführungen von Jan. Manche gedecke GW hatten auch Auslaßöffnungen für das Getreide im Boden. Die Beförderung in Säcken kann ich mir wenger vorstellen. Das Modell des pseudo Bromberg von Tillig ist so ein Vertreter eines gedeckten GW.

Offene GW kamen wegen dem Nässeschutz nicht in Betracht.

johannes
 
Und warum steht in der Überschrift und im Post 1 Xmal (immer) "Getriede"?
Oder geht es um Gertrude`s Transport?
Ich glaube, die saß nicht im Güterwagen.
GrüDiCa
@TorzurWelt,
Unter "Getriede" kannst Du keine Treffer finden. Unter "Getreide" aber DIESE.
 
Hallo,
ich hatte beruflich mit Ölsaaten, Getreide u. Ä. zu tun. Während der Hauptsaison wurde fast alles an Wagen benutzt, was für nässeempfindliche Güter zugelassen war. Säcke, zumal Getreidesäcke, waren nach 45 konstant Mangelware.
Mein schärfstes Erlebnis waren Sonnenblumenkerne aus Ungarn in normalen G - Wagen. Gefüllt wurde durch die Lüftungsklappen. Vorher wurden die Türöffnungen von innen mit Sperrholz vernagelt. Die Schiebetüren zu allem Überfluss auch. Wir müssten zum Öffnen zwei V 15 verwenden, eine zum "festhalten" und eine für die Brechstange. Den Stress bei der DR könnt Ihr Euch ja vorstellen...
 
Hallo miteinander.
in Güterwagen vom Transpress Verlag
ISBN3-344-00157-4

Kapitel 5 Anwendungsvorschriften für Lademittel
ist der Umgang mit Getreidevorsatzwänden detailiert beschrieben,
somit war der Transport in allen ged. GW der Holzbauart möglich.
Die neueren Blechbüchsen wie Gags usw. hatten Türen mit Bodenschiebern.
Das Buch ist sicher in einzelnen Bibliotheken noch zu finden.

gruß FB.
 
Hallo allerseits,

wie sahen denn die örtlichen Anlagen aus, an denen dann Getreide entladen wurde? Waren dort Gitterroste durch das das Getreide durchlief?

Kennt jemand noch vorhandene Anlgen, wo man das besichtigen kann?

Danke schonmal,
viele Grüße
Matthias
 
Mach doch auf der Heimfahrt mal einen Abstecher zum Bf Niemegk! Bei meinem letzten Besuch war noch alles vorhanden. Bodenentleerung durch Gitter im Gleis und ein paar Gebläse um das Getreide in das Silogebäude zu pusten. Obwohl - mein letzter Besuch fand bestimmt auch schon vor einer guten Dekade statt ... naja ist ja kein großer Umweg von der A9.
Alternative: Nienburg/Saale. Da habe ich aber nicht darauf geachtet, weil die Dunkelheit hereinbrach. Fand nur die dortige Gleisentwicklung bemerkenswert harmonisch.
 
Alternative: Nienburg/Saale. Da habe ich aber nicht darauf geachtet, weil die Dunkelheit hereinbrach. Fand nur die dortige Gleisentwicklung bemerkenswert harmonisch.

meinst du den kleinen (Hafen)- speicher dort? Der ist wirklich schick.

Danke für die Tipps.

Grüße
Matthias
 
So um 1975 wurde Getreide in Altruppin bei der Getreidewirtschaft in Wagen der Gattung Fcs geliefert. Die Wagen kamen aus dem Gebiet der ehemaligen DB und waren mit großen Planen abgedeckt, die um den Wagen herum verzurrt waren. Die Entladung wurde über Bodenentleerung gemacht. Die Planen wurden dann separat über die Ga zurück versendet. Farben der Planen war Blau,Rot und Grün.
vG Ralph
 
Ja genau den Anschluß Saalehafen meine ich. Das "niedliche" Speichergebäude kurz nach Sonnenuntergang. Links die Anlage zur Schiffsentleerung. AFAIR wurde der Speicher inzwischen saniert.

PS: Loitz hat(te) ein sehr schönes Gebäude im nordeutschen Stil. Wurde bereits im FREMO nachgebaut.
 

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Getreideanlagen

Hallo! Da will ich auch mal was zu schreiben. In der Zeit der DDR haben die meisten Getreidewirtschaften fast immer einen Bahnanschluss gehabt. Die haben natürlich vorrangig die Aufgabe besessen, aus der umliegenden Region das Getreide den Genossenschaften abzunehmen. Dort wurde es gereinigt und gelagert um dann zu bestimmten Terminen in Richtung Mühlenwerken, Kraftfuttermischwerken, Mälzereien sowie Binnen und Seehäfen transportiert zu werden. Jeder dieser Betriebe mit Bahnanschluss hatte eine Belade und Entlade Einrichtung für diese Art von Transporten. Die Beladung erfolgte mit sogenannten Trogkettenförderer, an die Verladerohre angeschlossen waren. Hat jeder vielleicht unbewusst schon mal gesehen bei Getreidewirtschaften ausserhalb des Betonsilos. Abgeladen wurde das Getreide in eine sogenannte Annahmegosse. Heisst soviel, wie eine in den Boden eingelassene metallische oder betonierter Grube mit Unterflurförderer. Die Grube war mit stabilen Metallrosten abgedeckt. Die Gleise liefen direkt drüber, aber es gibt auch Anlagen wo das Gleis daneben liegt. @ Hallenser Ich denk mal nach deinem Boardnamen kommst du aus Halle. Wenn du mal die Muse hast, fahr doch mal nach Landsberg in die alte Brauerei. Musst aber von hinten ranfahren. Bahnhof liegt rechts, du musst links abbiegen. Bis an die Einfahrt der Malzfabrik. Ich sage nur Nostalgie pur. Die Gleise liegen noch. Alles alter Backsteinbau. Die Köf die dort stand haben sie wohl voriges Jahr verkauft. Ich hab dort ab und zu Malz mit dem LKW abgefahren. Kann auch sein das die Bude jetzt schon dicht ist. Aber es ist einen Versuch wert. Daneben ist gleich DB Hauptstrecke. Eine andere auch gut einzusehende Anlage befindet sich in der Malzfabrik Sangerhausen. Da kommst du mit dem Auto auf zwei Meter ran. Ist auch ein altes Backsteingebäude. Ansonsten haben grössere Siloanlagen hier bei uns in der Gegend noch einen Bahnanschluss der aber wenig genutzt wird. Da dominiert der Lkw-Transport. Wenn noch Fragen sind Pn an mich. Mit freundlichen Gruss aus dem Mansfelder Land. dampffan
 
Hallo,
In Groß Neuendorf, das war ein Hafen der Oderbruchbahn, ist zwar im Verladeturm ein Restaurant eingezogen, man kann aber den Zusammenhang der Getreideverladung vom Spreicher bis zum Wagen noch gut nachvollziehen.
Eine kleine Ausstellung mit Bildern aus der Betriebszeit gibt es auch. Leider könnte man nix gedrucktes zum mitnehmen erwerben.
Grüße ralf_2
 
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